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Bericht von der Spielemesse in Stuttgart – Samstag

Im Gegensatz zu Freitag war es am Samstag direkt voll. Man bekam nicht auf Anhieb einen Platz an den Spieletischen, sodass am Nachmittag sogar der Boden mit spielenden Menschen belegt war.

Es folgt hier ein kurzer Bericht über die angetesteten Spiele. Danke an ein winziges Etwas, was mich zur Spielemesse begleitet hat. Oder ich sie – das weiß man ja nie so genau …

Die Zwerge

Die Zwerge basiert auf der gleichnamigen Romanreihe von Markus Heitz. Man schlüpft in die Rolle eines Zwerges (Ach, wirklich?) und versucht die Bedrohung, die in Form von Orks, Albae und Trollen über das Land hereinfällt, aufzuhalten. Hierfür muss man verschiedene Aufgaben erledigen und vor allem im Team zusammenarbeiten.

Die Zwerge ist ein schönes Koop-Spiel und der Vergleich zu Die Legenden von Andor (siehe Messebericht von Freitag) drängt sich auf. Beide Spiele sind ähnlich, unterscheiden sich aber im Ablauf. Die Zwerge haben wir zu zweit sehr leicht bestanden, wobei die Kampagne vom Erklärbär für uns etwas vereinfacht wurde. Der Effekt der einfallenden Horden, die sich Pandemie-artig über das Feld verteilen, ist jedenfalls gut und es macht Spaß zu spielen. Ich bin immer wieder bei einer Partie dabei.

Die Zwerge

Evo

In Evo (Neuauflage von 2011) übernimmt man die Rolle von Dinosauriern, die versuchen, auf einer Insel zu überleben. Neben dem Platzmangel machen einem auch die verschiedenen Landschaften wie Wüste, Gebirge, Wald oder Wiese von Jahr zu Jahr sorgen, weil diese manchmal extrem heiß oder extrem kalt sein können. Ohne Mutationen wie Fell zum Schutz vor Kälte ist man bald ausgestorben.

Wir haben Evo nur zu zweit gespielt, aber das hat sehr viel Spaß gemacht. Die verschiedenen Mutationen sorgen für Abwechslung und man muss immer schauen, wie man möglichst wenig Dinos am Ende seines Zuges verliert. Das Prinzip erinnert etwas an Small World, was aber kein Wunder ist, da Autor Philippe Keyaerts hinter beiden Spielen steckt. Ich werd mir Evo auf alle Fälle kaufen.

Evo

Snowdonia

Snowdonia von Lookout Games spielt im gleichnamigen Nationalpark, nur 100 Jahre früher. Als Chef einer Eisenbahnlinie versucht man seine Arbeiter geschickt einzusetzen, um Geröll wegzuräumen, Schienen zu legen, Eisenbahnen zu kaufen und neue Stationen zu erschließen.

Das Prinzip von Snowdonia klang ganz interessant, weswegen ich das Spiel auch testen wollte. Zu zweit ist der Ablauf aber extrem eintönig und zieht sich sehr hin. Es gibt kaum Interaktion, da man sich einfach zu selten in die Quere kommt. Bei mehr Spielern ist das sicherlich besser, aber so hat es keinen Spaß gemacht. Dafür sind die Vorgänge jede Runde einfach zu wiederholend.

Snowdonia

Abschluss

Zum Abschluss haben wir am Freitag noch einmal Seasons gespielt (siehe Messebericht von Freitag) , weil das Spiel einfach gut ist. Wir waren aber auch nur sechs Stunden vor Ort, sodass wir nicht so viel wie am Vortag testen konnten.

Wer auch immer in der Nähe von Nürnberg, Stuttgart oder Essen wohnt und gerne spielt, sollte sich solche Spielemessen nicht entgehen lassen. Man kann extrem viele gute, neue Spiele kennenlernen.

Wenn Interesse besteht, werde ich von Zeit zu Zeit immer mal wieder über die neuesten Spiele berichten, die wir in der Spielegruppe testen. Das können brandneue Sachen sein, aber auch alte „Klassiker“.

Bericht von der Spielemesse in Stuttgart – Freitag

Nach Essen war Ende November auch in Stuttgart die Süddeutsche Spielemesse. Da ich in Essen nicht alle Spiele testen konnte, die ich wollte bzw. ich mit Absicht die deutschen Verlage ausgelassen hatte, hatte ich so die Chance, in Stuttgart Einiges nachzuholen.

Im Vergleich zu Essen ist Stuttgart … nein, Essen und Stuttgart lassen sich nicht vergleichen. Wo in Essen 5 Hallen mit 600 neu ausgestellten Spielen standen, war es in Stuttgart eine halbe Halle, die man in 15 Minuten locker durchlaufen konnte. Dafür gab es aber zwei größere Spieleareale, wo man Spiele ausleihen und testen konnte. Mitunter gab es auch einen Erklärbär/Erklärbärin kostenlos obdendrauf.

Es folgt hier ein kurzer Bericht über die angetesteten Spiele. Mein Dank geht an meine beiden Mitstreiter, die mit mir am Freitag die Messe unsicher gemacht haben.

Die Legenden von Andor

Wenn man Die Legenden von Andor von Kosmos erklärt bekommt, denkt man an ein sehr einfaches Fantasy-Kooperationsspiel. Grund ist, dass der Macher Michael Menzel die erste Kampagne mit Absicht wie eine Art Tutorial aufgebaut haben. Erst lernt man mit seinen Helden laufen, dann gegen Monster kämpfen – und zum Schluss in der Gruppe verlieren. Und dennoch hat es Spaß gemacht! Vor allem für Brettspiel-/Rollenspiel-/Koop-Einsteiger halte ich das Spiel für sehr geeignet. Ob es langfristig Spaß macht, weiß ich nicht, aber ich wäre immer wieder bei einer Partie dabei.

Die Legenden von Andor

Seasons

Seasons ist ein sehr buntes Karten-/Würfelspiel aus dem Hause Asmodee/Libellud. In dem Spiel versucht man mit Hilfe der Würfel die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft zu bändigen, um mit ihnen Zaubersprüche (Karten) sprechen zu können, die einem Siegpunkte bringen. Damit Variation in das Spiel kommt, verläuft es über drei Jahre zu vier Jahreszeiten, in denen unterschiedliche Würfel benutzt werden.

Mir hat Seasons sehr gut gefallen. Es dauert eine Weile, eh man im Spiel drin ist. Vor allem das Erlernen der Karten und Lesen der Kartentexte kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Danach erwartet einen aber ein taktisches Würfelspiel mit einer sehr hohen Variation und Wiederspielwert. Seasons steht damit definitiv auf meiner Spielkaufliste.

Seasons

King of Tokyo

Welches Monster wird King of Tokyo? Ohne viel Ernst versucht man in Tokyo als Monster die Stellung zu halten, während alle anderen außerhalb der Stadt auf einen einschlagen. Ob nun Nova-Atem, Parasiten oder Extra-Tentakel – Sonderkarten helfen einem dabei den Sieg zu erringen. Entweder auf die langweilige Art – durch Siegpunkte – oder indem man – ganz Monster, das man ist – alle anderen Monster im Kampf besiegt.

Das Spiel von Richard Garfield (Erfinder von Magic – The Gathering oder Roby Rally) wird in Deutschland vom Heidelberger Spieleverlag vertrieben. Es ist nicht neu, aber in Essen kam die Erweiterung dazu heraus, weswegen ich das Grundspiel unbedingt mal spielen wollte. Es handelt sich um ein sehr einfaches und schnelles Würfelspiel. Man muss nicht groß nachdenken und kann einfach nur Spaß haben. Das ist auch der Grund, wieso ich es mir gleich gekauft habe.

King of Tokyo

Takenoko

Nachdem ich in Essen schon den Takenoko-Panda mitgenommen habe, wollte ich jetzt endlich auch einmal das Spiel dazu testen. Auch wenn es albern klingt, aber man versucht in einem Garten verschiedenfarbigen Bambus sprießen zu lassen. Während der Gärtner den Bambus gedeihen lässt, frisst der Panda alles wieder auf. Beides kann Siegpunkte bringen.

Takenoko-Panda

Wer aufgrund der Grafik denkt, bei Takenoko (französischer Link, da es von Matagot vertrieben wird) handelt es sich um ein simples Kinderspiel, irrt. Es ist ein reines Taktikspiel, verpackt in süßer Grafik. Es ist immer die Frage, welche Art von Siegkarten man versucht zu erfüllen. Lieber Bambusfelder in Formation legen oder besser Bambus wachsen lassen oder eben mit dem Panda den Bambus auffressen. Es gibt viele Möglichkeiten zum Sieg, was das Spiel durchaus interessant macht.

Takenoko

Goblins Inc.

In der ersten Phase von Goblins Inc. wird ein Kampfroboter gebaut, der in der zweiten Phase gegen den anderen Roboter antritt. Am besten in zwei Teams mit je zwei Spielern gespielt, übernimmt der eine das Ziehen der Plättchen, während der andere die Plättchen auf den Roboter legen muss. Der Clou: Die zwei dürfen nicht miteinander reden. In der zweiten Phase übernimmt dann einer die Steuerung des Kampfroboters, während der andere schießt. Ebenfalls wieder ohne Kommunikation. Der Grund: Am Ende gewinnt nur ein Goblin am Tisch!

Goblins Inc. ist ein etwas chaotischeres Galaxy Trucker (beide sind auch von Czech Games Edition) und macht genau aus dem Grund Spaß. Hier ist definitiv der Weg das Ziel. Wenn der Tischnachbar nur laut stöhnt und die Augen rollt, wenn man ein Plätzchen auf den Roboter legt, dann ist das einfach witzig. Für Leute, die ein chaotisch, nicht richtig vorhersehbares Spiel mögen, ist Goblins Inc. genau das richtige. Leider kann man nur gut mit 2 oder 4 Spielern spielen.

Goblins Inc.

Libertalia

Das zweite von Asmodee vertriebene Spiel ist Libertalia von Paolo Mori. Auf einem Piratenschiff versucht man durch das Ausspielen verschiedener Charaktere Schätze zu sichern und die Charaktere in seiner eigenen Schatzhöhle zu bunkern – schließlich bringen auch diese Siegpunkte.

Libertalia ist kein schlechtes Spiel und weiß zu unterhalten. Es kostet zwar etwas Zeit, die Sondereigenschaften aller 30 Charaktere zu lernen, aber danach gestaltet sich ein spannendes Spiel im Sinne von „Ich denke, dass mein Gegenüber denkt …“. Ich würde es mir nicht kaufen, aber wieder mitspielen.

Libertalia

Fremde Federn

Bei Fremde Federn hat Friedemann Friese von diversen Spielen die Spielmechanik geklaut und munter zu einem eigenen Spiel gerührt. In Fremde Federn übernimmt man die Rolle eines Politikers und man versucht irgendwie Arbeiter im Büro einzusetzen, um Karten zu kaufen und … ja, so ganz habe ich es auch nicht verstanden.

Dass nicht unbedingt etwas Gutes herauskommen muss, wenn man verschiedene gute Spielmechaniken zusammenwürfelt, zeigt Fremde Federn ganz gut. Jedes Element wirkte aufgesetzt und arbeitete nicht mit dem Rest zusammen. Mir liegen 2F-Spiele sowieso nicht, aber hier kam definitiv keinerlei Spielgefühl auf.

Fremde Federn

Zombie-Würfel

Man würfelt mit grünen, gelben und roten Würfel und versucht als erster 21 Gehirne zu erwürfeln. Zombie-Würfel ist Spiel, was als Absacker dienen könnte, aber selbst dafür zu seicht ist. Dann lieber King of Tokyo (siehe oben).