Im Jahr 2154 leidet die Erde unter Überbevölkerung, Krieg, Armut und Hunger. Einige der Privilegierten und Reichen haben sich dem entzogen und leben auf der Raumstation „Eylsium“ ein sorgen freies Leben. Dort gibt es keine Armut oder Hunger und auch alle Krankheiten können geheilt werden, von Krebs bis hin zu extremen Frakturen. Auf der Erde lebt Max, der bei einem Arbeitsunfall eine tödliche Strahlendosis abbekommt. Nur noch wenige Tage zu leben, schließt er sich mit dem Widerstand gegen Elysium zusammen und will auf die Raumstation eindringen, um für Gleichheit zu sorgen.
Nach District 9 war das die nächste Regiearbeit von Neill Blomkamp. Und erneut ist der politische Hintergrund nicht zu übersehen. Spielt der Teil auf der Erde schon in Mexico oder zumindest an der mexikanischen Grenzen ist die Nähe zu den Verhältnissen dort und der Oberschicht in den USA sehr zu spüren. Manchmal ist der Vergleich aber auch zu offensichtlich.
Filmisch ist alles wieder auf sehr guten Niveau. Die Effekte und Bilder sind toll eingefangen, die Schauspieler großartig. Allen voran begeistert Sharlto Copley als fieser Kopfgeldjäger, der von seiner Rolle in District 9 oder zuletzt in Europa Report extrem abweicht. Schade ist nur, dass man den Akzent, den er (mit Absicht) spricht, im Englischen nur sehr schlecht versteht. Jodie Foster spielt die böse Oberaufseherin auf Elysium sehr gut, auch wenn ich ihre letzte Entscheidung im Film nicht nachvollziehen kann. Aber es kann ja nicht alles perfekt sein.
Wer noch nicht drin war und einen schönen Sci-Fi-Abend verbringen will, kann sich Elysium ruhig ansehen.
Lisa (Abigail Breslin) steht einen Tag vor ihrem 16. Geburtstag. Leider erlebt sie ihn nie, da sich der Tag davor immer wieder wiederholt. Am Morgen wird sie von ihrem nervigen Bruder geweckt, ihr Vater hämmert in der Garage auf das Auto ein und Abends schauen sich alle „Mord ist ihr Hobby“ im TV an. Außer Lisa merkt niemand, dass sich jeder Tag wiederholt. Eine Flucht in den dichten Neben hilft auch nicht und führt immer wieder zum Haus zurück. Doch dann verändert sich etwas, denn Lisa hört Musik in den Wänden, Geräusche und Schatten in der Nacht und Stimmen, die nach ihr rufen.
Vincenzo Natali ist kein Unbekannter und hat schon mit Cube und Splice zwei sehr gute Filme hingelegt. „Haunter“ geht in eine andere Richtung und versucht den typischen Geisterfilm einmal umzudrehen, was ihm in meinen Augen auch gelingt. Auch wenn es kein Geheimnis ist, dauert es eine ein bisschen, ehe man als Zuschauer erfährt, was hinter der Wiederholung des Tages steckt. Und auch danach ist der Film spannend, mit zahlreichen Grusel und Schockmomenten.
Wer sich für solche Filme interessiert, sollte ihn sich unbedingt auf DVD anschauen, denn ins deutsche Kino kommt er vermutlich nicht. Mir hat er jedenfalls sehr gut gefallen.
Rin Okumura ist angehender Dämonenjäger und -exorzist. Als er zusammen mit seiner Freundin Shiemi und seinem Bruder Yukio einen Dämon aus einem Zug austreiben will, geht etwas schief und er erweckt aus Versehen einen unbekannten Dämon in Kindgestalt. Da niemand weiß, was es für ein Dämon ist, wird Rin damit beauftragt, ihn eine Woche zu bewachen. In der Woche freundet er sich aber mit dem Dämon an, was negative Konsequenzen für ganz Tokio hat, als die Dämonenbarriere bricht.
Es war nicht geplant, in den Film zu gehen, aber nur wegen einem Film aufs „Fantasy Filmfest“ zu gehen, lohnt sich ja nicht. ;) „Blue Exorcist“ ist der Film zur gleichnamigen TV-Serie, die seit 2011 läuft. Glücklicherweise haben die Macher es geschafft, auch ohne Vorwissen die Zuschauer bei der Geschichte zu halten. So werden einzelne Beziehungen zwar nur angedeutet und über einige Insider-Gags konnte nur ein Teil der Zuschauer lachen, aber alles in allem kommt man hinterher.
Der Film selbst ist dann gut gemacht, aber auch nicht extrem besonders. Musik und vor allem die Animationen sind extrem gut gelungen, was aber nicht darüber hinwegtäuscht, dass der Film eher wie eine Art lang gezogene Serienepisode wirkt. Das muss prinzipiell nicht schlecht sein, andere Serien wie Eden of the East (zu der ich auch mal was schreiben will) haben das aber besser und unterhaltsamer gemacht.
Insgesamt war es also ein netter Anime, aber eben leider auch nicht viel mehr. Anders ausgedrückt: Mich reizt es jetzt nicht, die Serie auch anzuschauen.
Eleanor Webb (Saoirse Ronan) hat ein Geheimnis. Sie wurde im Jahre 1804 geboren und mit 16 Jahren von ihrer Mutter Clara (Gemma Arterton) in einen Vampir verwandelt. Seitdem reisen die zwei von Ort zu Ort und versuchen ihren Hunger zu stillen, aber gleichzeitig nicht all zu sehr aufzufallen. All das ändert sich, als Eleanor den jungen, an Leukämie erkrankten Frank (Caleb Landry Jones) kennenlernt. Ihm vertraut sie ihr Geheimnis an, was aber in die falschen Hände gerät und Mutter sowie Tochter in Gefahr bringt.
„Byzantium“ wird im Trailer u.a. damit beworben, dass der Film von den „Interview mit einem Vampir“-Machern ist. So führte u.a. Neil Jordan wieder Regie. Das Drehbuch stammt aber nicht von Anne Rice, sondern von Moira Buffini. Ähnlich wie in „Interview mit einem Vampir“ ist Byzantium kein Horror-Slasher. Es gibt keine Schockeffekte, wenig Tote (für einen Film mit Vampiren), nur Blut ist genug zu sehen.
Im Vordergrund der Geschichte steht Eleanor und die Beziehung zur ihrer Mutter. In einer Art Coming-of-Age-Story, die sich sozusagen 200 Jahre hinzieht, will sie sich von ihrer Mutter abnabeln, weil sie nicht mehr mit den Lügen leben kann, mit der sie durch die Gegend ziehen.
Saoirse Ronan (deren Namen ich jetzt endlich auch gelernt habe auszusprechen) hat mich schon bei Viloet & Daisy letztes Jahr auf dem Fantasy Filmfest begeistert. Und auch in anderen Film wie In meinem Himmel, Hannah ist sie großartig. Sie und Gemma Arterton (die aus Prince of Persia oder dem eher nicht so guten Hänsel und Gretel: Hexenjäger bekannt ist) bilden ein gutes Leinwandpaar. Auch der junge Caleb Landry Jones spielt großartig (wo er in X-Men: First Class eher mit Gekreische nervte).
Dennoch war der Film etwas langatmig. Dummerweise war aber jede Szene von Relevanz, sodass man die gesamte Geschichte von Mutter und Tochter und wie diese Vampire geworden sind, nachvollziehen kann. Insofern konnte man nicht einmal etwas streichen. Das Leinwand-Ensemble entschädigt für diese Duchhänger aber.
Der Film läuft im Januar 2014 in den deutschen Kinos an. Wer ein Beziehungsdrama mit Vampiren sucht (und sich vor ein bisschen Blut nicht fürchtet), kann ihn sich ja anschauen.