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Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 2

Tag 2: Füssen – Imst (23.08.2016)

Kurz nach 8 Uhr ging es dann auf zur ersten geplanten Tagesetappe. Zuerst stattete ich aber dem Lechfall bei Füssen noch einen Besuch ab. Kurz danach ging es bereits über die deutsch-österreichische Grenze.

Lechfall bei Füssen.

Lechfall bei Füssen.

Der Weg verlief recht gut, sodass ich gegen 10 Uhr bereits die Burgruine Ehrenberg bei Reutte besichtigen konnte. Einen Radweg gibt es nicht, aber man kann bequem per Fuß in ca. 20 Minuten die gut 150 Meter hochlaufen. Die Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert und lässt sich kostenlos besichtigen. Gegen 8 Euro Eintritt kann man auch die 400 m lange Hängebrücke über das Tal überqueren, was ich mir aber gespart habe.

Blick auf Burgruine Ehrenberg (links) und Festung Schlosskopf (rechts).

Blick auf Burgruine Ehrenberg (links) und Festung Schlosskopf (rechts).

400 m Hängebrücke.

400 m Hängebrücke.

Danach ging es auch bereits den Fernpass hinauf. Die Strecke geht durch den Wald, d.h. kein Verkehr, ist dafür aber fast durchgehend nur geschottert. Einige Strecken muss man auch schieben, falls man kein Mountainbike sein Eigen nennt. Die Steigungen sind auch mit Gepäck zu bewältigen, es dauert nur eine Weile, die den höchsten Punkt des Passes mit 1260 m zu erreichen.

Schade fand ich, dass ich die Zugspitze nicht gesehen bzw. erkannt habe. Von Biberwier aus, wo der Fernpass anfängt, sind es gerade einmal 7 km Luftlinie zum höchsten deutschen Berg. :(

Burg Fernstein.

Burg Fernstein.

Blick auf die Berge hinter Imst.

Blick auf die Berge hinter Imst.

Auf der Abfahrt kommt man an Schloss Fernstein vorbei, was aber nicht so spannend (von außen) war. Viel interessanter fand ich den großartigen Ausblick auf die Berge hinter Imst, wo ich kurz vor 15 Uhr bereits angekommen bin und über die Touristeninformation ein Zimmer im Hotel Hirschen finden konnte.

Das Hotel hatte eine Sauna und eine Massage-Einrichtung, aber ich war eher wegen der Rosengartenschlucht in Imst untergekommen. Gleich hinter der Johanneskirche geht ein Weg zur Schlucht. Wenn man links über die Brücke geht, kommt man aber zum Höhenweg nach Hochimst. An dessen Ende liegt nach ca. 1,9 km Fußweg und etwas mehr als 200 Höhenmetern die Blaue Grotte, eine künstliche Grotte, die vermutlich bereits über 1000 Jahre alt ist. Von hier aus kommt man dann auch zum Ende der Rosengartenschlucht und kann sich den Weg wieder nach unten bahnen. Ca. 1,5 km lang geht es teilweise recht rutschig und auch mit Stahlseilen gesichert durch die Schlucht. Der Anblick ist sehr schön, aber festes Schuhwerk ist Pflicht.

Blaue Grotte.

Blaue Grotte.

Rosengartenschlucht.

Rosengartenschlucht.

Strecke:

71,7 km

Fahrtzeit:

4:46 h

Ø-Geschwindigkeit:

14,9 km/h

Höchster Punkt:

1260 m

Steigend:

1747 m

Fallend:

1708 m

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Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 1

Vorbereitung

Im Jahr 2013 machte mich ein Kollege auf die Via Claudia Augusta aufmerksam. Die alte Römerstraße führte von Süddeutschland nach Norditalien. Und passenderweise gibt es auch einen Radweg dazu, der von Donauwörth bis Venedig bzw. Ostiglia verläuft.

Eigentlich wollte ich den Radweg in 2014 befahren, irgendwie bin ich dann aber in Deutschland hängen geblieben. 2015 ergab es sich leider gar nicht mit einer Radreise, aber 2016 war es endlich so weit – ich konnte die Alpen mit dem Rad überqueren.

Passend zur Strecke gibt es ein Radtourenbuch von bikeline. In diesem findet man die Strecke detailliert beschrieben – und ich meine detailliert mit jeder Abbiegung und Kreuzung. Da ich mein Oregon 450 natürlich dabei hatte, war es für mich wichtiger, Beschreibungen zu den Städten, den Pässen und Unterkünften zu haben. All das bietet das Buch.

Für die Online-Karte habe ich die Tagesstrecken per OpenRouteService erstellt und auf mein Navi geladen. Sehr praktisch ist, dass OpenRouteService inzwischen auch einen (kleine) Höhenkarte anzeigt, die einen das Routing erleichtert. Abschließend habe ich natürlich noch aktuelle Navi-Radkarten für Deutschland, Österreich und Norditalien erstellt.

Tag 1: Anreise nach Füssen (22.08.2016)

Wie geschrieben fängt die Via Claudia Augusta eigentlich in Donauwörth an und geht über Augsburg, Landsberg am Lech und Schongau nach Füssen und weiter nach Österreich. Da ich Augsburg und einen Teil südlich davon bereits 2012 bereist habe, war die Idee in Füssen zu starten. So war die Anfahrt für Montag geplant.

Auf die Bahn ist aber natürlich Verlass, sodass die erste Bahn in Ulm bereits Verspätung hatte und ich so nur einen Anschlusszug Richtung Kempten und dann weiter nach Biessenhofen nehmen konnte. Hier war die Wahl, ob ich weiter mit dem Zug nach Füssen fahre oder das Rad nehme. Die ältere Dame (auch mit dem Rad unterwegs) im Zug meinte aber, dass die Strecke nach Füssen sehr schön ist und da die Sonne so schön schien, zog ich mich um und machte die erste Strecke spontan von Biessenhofen nach Füssen.

Da die eigentliche Via Claudia Augusta noch etwas weiter weg war, ich aber den Forggensee sehen wollte, fuhr ich Richtung Lechbruck und weiter über Roßhaupten nach Füssen. Da ich mit 17 Uhr recht spät war, konnte ich über die Touristeninfo noch ein Zimmer im Hotel Fürstenhof ergattern. Hier konnte ich auch die ersten Berge in der Ferne sehen. :)

Via Claudia Augusta und Fahrrad.

Via Claudia Augusta und Fahrrad.

Forggensee mit Blick auf die Alpen.

Forggensee mit Blick auf die Alpen.

Angedacht für den zweiten Tag war eigentlich, dass ich zum Schloss Neuschwanstein fahre. Da dies aber ein Umweg gewesen wäre und ich in Füssen auch nichts besichtigen wollte, machte ich mich direkt auf den Weg. Im Endeffekt war das eine sehr gute Entscheidung, da die Auffahrt zum Schloss über Schotter (knapp 200 Höhenmeter) sehr beschwerlich war und mich am nächsten Tag viel Zeit gekostet hätte.

Das Schloss Neuschwanstein habe ich nur von außen besichtigt, da ich für die letzte Führung viel zu spät war. Das Schloss wirkt recht verspielt und sieht von innen sicherlich auch sehr interessant aus. Bei der Menge an Touristen muss man aber wahrscheinlich sehr früh ein Ticket holen, wenn man nicht ewig anstehen will.

Neben Schloss Neuschwanstein gibt es natürlich auch noch das Schloss Hohenschwangau, auf das ich aber nicht mehr gefahren bin. Der Abend klang dann in Füssens Innenstadt aus.

Blick auf Schloss Hohenschwangau.

Blick auf Schloss Hohenschwangau.

Schloss Neuschwanstein.

Schloss Neuschwanstein.

Heilige-Geist-Kirche in Füssen.

Heilige-Geist-Kirche in Füssen.

Kloster Sankt Mang in Füssen.

Kloster Sankt Mang in Füssen.

Strecke:

66,5 km

Fahrtzeit:

3:36 h

Ø-Geschwindigkeit:

18,4 km/h

Höchster Punkt:

983 m

Steigend:

1053 m

Fallend:

945 m

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