Südostasien und Umgebung 2018 – Auf den Malediven
Malediven allgemein
Wer an die Malediven denkt, hat sicherlich traumhafte Strände mit türkisblauem Wasser, romantische Sonnenuntergänge und Krabben vor den Augen … Krabben? Ja, und zwar viele, viele Krabben. ;)
Auf unserer Reise durch Südostasien bot es sich an, auch den Malediven einen Besuch abzustatten. Von Bangkok aus gab es einen Direktflug und in etwas mehr als vier Stunden landeten wir auf Hulhulé, der Flughafeninsel der Malediven. Bei der Ankunft erhielten wir als deutsche Touristen ein 30-tägiges Visum, nachdem der nette Immigration-Polizist für uns die Immigration-Card ausgefüllt hatte, was man normalerweise als Tourist selbst machen sollte.
Als wir am Ende Januar das Terminal verließen und das Boot betraten, welches uns zur Hauptstadt Malé bringen sollte, waren wir sofort vom Meer begeistert. In so einer Klarheit und türkisblauen Tönen hatte ich noch nie Wasser gesehen. Die Überfahrt kostete gerade einmal 5,50 Rufiyaa (ca. 30 Euro-Cent). Im Vorfeld hatte ich gelesen, unter anderem auf Wikipedia, dass man auf den Malediven als Tourist meist mit US-Dollar zahlt und nicht mit der eigenen maledivischen Währung Rufiyaa. In den Hotels und bei Attraktionen trifft das sicher zu, in kleinen Einkaufsläden ist die Bezahlung mit Rufiyaa aber nicht ungewöhnlich.
Und auch wenn man vielleicht nicht damit rechnet, auch auf den Malediven gibt es Moskitos. Die Erfahrung machte ich, denn die einzigen Moskito-Stiche unserer gesamten Reise (neben einem in Sri Lanka) hatte ich trotz Vorsorge auf den Malediven. Und dann hatte ich gleich fünfmal die Ehre, Gast eines kleinen Blutsaugers zu sein. Passiert ist nichts, aber dennoch sollte man aufpassen.
Einheimischeninsel Dhiffushi
Wir waren etwas zu früh am Hafen und entspannten etwas im Green Garden Restaurant. Um 16 Uhr waren wir dann am Bootsanleger 6, an dem sehr viele Boote zu den unterschiedlichen Inseln angelegt hatten. Es war alles etwas konfus aber nach einigem Durchfragen und Warten sahen wir dann auch schon den Namen unserer Zielinsel auf der Seite einer der Boote nach Dhiffushi. Sehr komisch kam mir ein „hilfreicher“ Mann vor, der die Touristen einwies und von einigen das Fährgeld direkt haben wollte. Nach einigen Gesprächen mit dem Schiffspersonal gab er das Geld zurück bzw. an den Kapitän des Schiffs. Hier sollte man also etwas aufpassen und gesunde Vorsicht walten lassen.
Dhiffushi gehört zum Nord-Male-Atoll und liegt ca. 35 Kilometer nördlich von der Hauptinsel Male. Die Insel ist keine Resort-, sondern eine Einheimischen-Insel. Das heißt, dass man sich an entsprechende Rechte und Gesetze des muslimischen Landes halten muss. So sollte man in der Öffentlichkeit nicht zu freizügig herumlaufen und Alkohol gab es auf der ganzen Insel keinen. Beides störte uns nicht und für uns war eine Einheimischen-Insel ein guter Kompromiss zwischen paradiesischem Strandurlaub und Kosten.
Mit dem Schnellboot, was 375 Rufiyaa (ca. 20 Euro) pro Person kostete, waren wir in einer Stunde auf der Insel und liefen gemütlich zu unserem Hotel, dem Rashu Hiyaa. Das Hotel war ganz gut, wenn auch etwas teuer. Etwas schade war, dass man uns ein Zimmer mit Meerblick versprochen hatte, aber vom Erdgeschoss aus durch die Palmen das Meer zu sehen, war schon eine Kunst. Dann war auch die Klimaanlage defekt, die am Folgetag repariert wurde. Immerhin konnten wir nach drei Tagen in ein anderes Zimmer umziehen.
Dhiffushi selbst hat wenig zu bieten. Es gibt im Norden neben dem Hotel einen Touristenstrand, an dem man auch in Badeanzug und Bikini herumlaufen und schwimmen darf. Der südliche Strand ist eher zum Entspannen gedacht. Die Insel selbst konnten wir innerhalb von 30 Minuten umrunden (ca. 2 km Fußweg). Empfehlen kann ich die kleinen Einkaufsläden auf der Insel, in denen das Wasser preiswerter ist als im Hotel.
Die Nachbarinsel mit dem Meeru Resort Island.
Da es sich um keine Resort-Insel handelt, gibt es auch Stellen, die weniger schön sind. Der Nordstrand ist sehr sauber, direkt neben dem Südstrand ist aber die Müllverbrennungsdeponie. Je nach Windrichtung spielten die Beachvolleyballer auch schon mal in schwarzen Rauchschwaden. Und an den abseits gelegenen Stellen sieht man, was das Meer alles anspült und nicht sonderlich schön aussieht. Aber so ist das Leben dort nun einmal.
Tagestrip auf dem Meer
Für den zweiten, vollen Tag auf den Malediven wollten wir natürlich auch etwas vom Meer und den Korallen sehen. Hier zeigte sich, dass die Preispolitik des Hotels etwa seltsam ist. Ein Einzelausflug á 2 Stunden (Schnorcheln, Delfine beobachten etc.) kostet 25 US-Dollar. Man bot uns ein Gesamtpaket für 125 US-Dollar pro Person an. Direkt am Strand gab es aber ein (das einzige) Wassersportzentrum, was eine ähnliche Tagestour für 95 US-Dollar pro Person anbot – nur war deren Boot defekt. Zurück im Hotel bot man uns auf Nachfrage nun das gleiche Paket ebenfalls für 95 US-Dollar pro Person an.
Als wir die Reise dann antraten, erfuhren wir von den anderen, dass diese nur 25 Dollar pro Person zahlten für einen Halbtagesausflug. Auf unser Nachfragen bekamen wir den Ausflug dann ebenfalls für 25 US-Dollar pro Person. Irgendwie hinterließ das bei mir ein komisches Gefühl, aber sollte unsere restliche Zeit nicht weiter trüben, denn der Halbtagesausflug war einfach sehr schön.
Zuerst konnten wir im offenen Meer an den Korallenriffen tauchen, die leider aufgrund der Korallenbleiche größtenteils abgestorben waren. Dennoch konnten wir viele bunte Fische, Rochen und sogar Meeresschildkröten sehen. Schnorcheln gestaltete sich für mich mit Brille etwas schwierig, war aber dennoch möglich.
Danach ging es auf eine Sandbank, wo schon einige andere Touristen die Sonne und das Wasser genossen. Dann stand noch Delfinbeobachtung auf dem Programm, was sogar sehr gut klappte. Und zum Schluss gingen wir noch einmal zum Schnorcheln ins Meer.
Mir hat der Ausflug sehr gut gefallen. Im offenen Meer zu schwimmen hat wirklich etwas, aber insgesamt fand ich auch 4-5 Stunden genug Zeit für die Aktivitäten. Ein Tagesausflug wäre zu viel des Guten gewesen.
Eingespielter Tagesablauf
Neben dem Halbtagestrip sah unser Tagesablauf immer sehr ähnlich aus: ausschlafen, frühstücken, von 10 bis 13 Uhr an den Strand, im Hotel kurz entspannen, dann zu Fuß zum Südstrand und dort in der Hängematte entspannen und Krabben beobachten, dabei ein Eis genießen, dann weiter laufen und ab 17 Uhr in der Strandliege auf den Sonnenuntergang warten, danach wieder zum Hotel ausruhen, Abends etwas Essen und nach Einbruch der Dunkelheit an den Strand, um Rochen und Haie zu beobachten, die dort gefüttert werden.
Dieses Nichtstun fiel mir anfangs sehr schwer, aber nach zwei, drei Tagen kamen wir doch ganz gut hinein. Ich hatte nicht mehr das Gefühl etwas zu verpassen, weil es nichts zum Verpassen gab. So schön die Malediven bzw. Dhiffushi aber auch war, eine Woche Aufenthalt genügten mir wirklich. Ich glaube, zwei Wochen wären zu viel gewesen.
Zum Essen kann man in Dhiffushi an der ein oder anderen Stelle gehen, es gibt aber keine 20 Restaurants auf der Insel. Am häufigsten haben wir das Abendbuffet in unserem Hotel genossen, was wirklich sehr gut war. Besonders hervorheben muss ich aber das Faruma Restaurant, denn hier lernten wir Kothu Roshi kennen. Gebratenes Gemüse mit Fleisch und gehacktem (Kothu) Fladenbrot (Roshi). Das Gericht begegnete uns später in Sri Lanka noch sehr oft und wurde von uns nach Deutschland importiert, wo wir es sehr gerne von Zeit zu Zeit selbst machen.
Zwischenstopp in Hulhulmalé
Weil wir sichergehen wollten, dass mit dem Rückflug nichts schief geht, fuhren wir bereits einen Tag vor dem Flug nach Malé zurück. Den Check-out im Hotel erledigten wir bereits am Vortag. Wir planten eigentlich die Unterkunft in Bar in Euro zu zahlen. Nachdem das Computersystem dort aber einen Wechselkurs von 0,91 EUR pro US-Dollar anzeigte, was dem Wert von 2015 entsprach (aktuell wäre 0,80 EUR gewesen), bezahlten wir lieber per Kreditkarte in US-Dollar.
Für 22 Rufiyaa pro Person (ca. 1,20 €) legte eine Fähre am 3. Februar um 6:30 Uhr ab. Wir waren damit zwar 3 1/2 Stunden unterwegs, aber das Preis-/Leistungsverhältnis im Gegensatz zu dem Schnellboot ist dennoch unschlagbar. Und auf dem Weg begegnet man noch interessanten Sachen, wie beispielsweise der Coca-Cola-Insel Thulusdhoo, wo der Softdrink aus entsalztem Meerwasser hergestellt wird. Vom Hotel gab es auch noch ein kleines Frühstückspaket.
Gegen 10 Uhr kamen wir in Malé an. Dummerweise am Südhafen im Villingi-Terminal, denn zu unserer Unterkunft auf Hulhulmalé mussten wir erneut ein Boot nehmen. Vor der Durchquerung der Stadt wurde vom Auswärtigen Amt gewarnt, da es am Vortag Demonstrationen und Ausschreitungen gab. Am 5. Februar (also zwei Tage nach unserem Abflug) wurden sogar der oberste Richter und der Ex-Präsident verhaftet. Wir liefen deswegen auch nicht gerade durch die Innenstadt von Malé, sondern machten einen kleinen Bogen. Auffälligkeiten gab es aver keine.
Mit der Fähre ging es dann wie gesagt nach Hulhulmalé, einer künstlichen Insel, die zahlreiche Hotels aber auch Wohnungen beherbergt. Untergekommen sind wir im Planktons Beach Hotel. Die Unterkunft war ganz okay, rundherum wurde noch viel gebaut und stellenweise war es dreckiger als in Dhiffushi. Als Zwischenstopp nach der Landung oder vor dem Abflug liegt die Insel aber großartig, da wir am Folgetag um 12 Uhr den Airport Shuttle Bus für 20 Rufiyaa (ca. 1,10 Euro) pro Person nehmen konnten.
Und so verließen wir die Malediven nach sechs bzw. sieben Tagen wieder. Trotz einiger Ungereimtheiten war der Urlaub dort sehr schön. Das Meer werde ich sicherlich nie wieder vergessen und ich fürchte, kein Strand der Welt wird jetzt mit dem auf den Malediven mithalten können.
Weitere Krabbenbilder und Sonnenuntergänge
Als „Bonus“ hier noch mehr Krabbenbilder und Sonnenuntergänge, weil's so schön war …