Buch: Do Androids Dream of Electric Sheep?
Titel | |
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Autor | Philip K. Dick |
Sprache | Englisch |
Genre | Sci-Fi |
Herausgeber | Gallancz, 2010 |
Seitenanzahl | 193 |
San Francisco, 1995. Die Erde ist nach einem atomaren Krieg kaum noch lebenswert, weswegen viele Menschen in Kolonien wie dem Mars leben. Um den unwirtlichen Planeten erschließen zu können, wurden Androiden geschaffen, die den Menschen dort dienen sollen. Immer wieder aber brechen Androiden aus dieser Unterdrückung aus, um auf der Erde unterzutauchen. Rick Deckards Job ist es, diese kriminellen Maschinen stillzulegen/zu töten. Als Kopfgeldjäger soll er sechs Androiden der neuesten Generation dingfest machen. Dabei stößt er aber an seine Grenzen und bald weiß er nicht, ob die Maschinen nicht menschlicher sind als er selbst.
Für „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ eine passende Einleitung zu schreiben, ist gar nicht so einfach, zu vielschichtig ist das Buch. Man sollte bei Dicks Roman definitiv nicht von einem Sci-Fi-Thriller mit viel Action ausgehen. Viel wichtiger sind dem Autor die Figuren. Natürlich beschäftigt er sich dabei mit dem Thema Menschlichkeit und was einen Menschen zu eben diesen macht.
Die Androiden in Dicks Roman sind fast perfekt. Optisch lassen sie sich nicht von Menschen unterscheiden und auch im Inneren sind sie wie Menschen aufgebaut. Nur eine genauere Zellanalyse lässt erkennen, wer Mensch und wer Maschine ist. Aber noch etwas unterscheidet die Androiden von den Menschen: Sie besitzen keine Empathie. Dies ist auch die Basis, auf der Rick Deckard loszieht und Androiden überführt. Anhand eines bestimmten Tests misst er die emotionale Reaktionsfähigkeit eines Subjekts und erkennt dabei, ob diese echt oder nur vorgetäuscht ist.
Im Laufe von 24 Stunden, die der Leser den Kopfgeldjäger begleitet, durchlebt man all seine Emotionen und Gedanken. Dick versteht es dabei, jede Handlung so zu umschreiben, wie der Protagonist sie gerade erlebt. Wenn dieser sich in einer Sache irrt, erfährt der Leser dies erst dann, wenn auch Deckard es erfährt. Dies zieht einen noch weiter in den Roman hinein.
Um so „gemeiner“ ist es, dass Dick mit den Lesern spielt. Es gibt zahlreiche Plot-Twists, die etwas Hoffnung aufkommen lassen, nur um dann wieder zerstört zu werden. So präsentiert sich „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ sehr düster, sehr endgültig, sehr hoffnungslos. Dass es kein Happy End gibt, brauche ich daher nicht extra erwähnen.
Wem der Titel im Übrigen nichts sagt, sollte vielleicht nach dem deutschen Buch Ausschau halten: Blade Runner. Die Verfilmung von Ridley Scott mit Harrison Ford in der Hauptrolle kennen wahrscheinlich die meisten Leute. Ich habe ihn noch nicht gesehen und kann daher keinen Vergleich anstellen. Soweit ich die Beschreibung des Films aber sehe, wurden da zahlreiche Änderungen eingebaut, um den Film mehr actionlastiger und weniger moralisch wirken zu lassen. Schade eigentlich!
Insgesamt ist „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ ein sehr guter Roman zum Thema Menschlichkeit. Er erinnert mich dabei sehr stark an die beiden Anime Ghost in the Shell und Armitage III, die ich an der Stelle nur empfehlen kann. Wer solche Themen mag, sollte sich Dicks Buch unbedingt anschauen. Wer unter Sci-Fi nur Weltraumschlachten und Action versteht, lässt es lieber sein.
Comments
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march on :
Als Fan des Films und des Romans kann ich dir nur zustimmen. :)