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Free Music Charts Oktober 2011

Am Montag hat darkerradio die Free Music Charts des Monats Oktober 2011 vorgestellt.

Die Musik wird im Podcast ausführlich vorgestellt und die Top 15 des aktuellen Monats plus die Neuvorstellungen abgespielt. Auf der Webseite kann (und soll) jeder Hörer seine fünf Lieblingssongs wählen, damit die Charts nächsten Monat wieder mit guter Musik gefüllt sind.

Es gibt bei den gespielten Liedern viele gute Stücke zu hören. Alle Lieder unterliegen einer bestimmten Creative-Commons-Lizenz und können meist bei Jamendo heruntergeladen werden. Der Stil reicht dabei im übrigen von Electro über Pop, Rock, Metal und sonstige Musikrichtungen. Wenn was Gutes dabei ist, kann man den Künstlern auch eine Vergütung zukommen lassen.

Ein Wort zur Ubucon-Organisation

Das Problem

Da ich dieses Jahr „nichts Besseres zu tun hatte“, hatte ich mich entschieden, bei der Ubucon 2011 mitzuhelfen. Vorrangig wollte ich bei der Organisation der Vorträge und Workshops mitmachen, d.h. Referenten betreuen, „Raumplan“ erstellen etc., zumal ich so eine ähnliche Funktion bereits bei freiesMagazin inne habe.

Ich kann nach dem halben Jahr Arbeit besten Gewissens sagen: Noch einmal werde ich das nicht machen. Nicht, dass es extrem viel Arbeit war, aber die Gesamtorganisation der Ubucon ist so durcheinander, dass es mich im Nachhinein wundert, dass überhaupt eine Veranstaltung daraus geworden ist. Auf der anderen Seite kann ich so auch definitiv verstehen, dass die Hauptverantwortlichen aus dem letzten Jahr dieses Jahr nicht mehr mitmachen wollten. Dummerweise hat man dabei aber vergessen, das Zepter an einen Nachfolger zu übergeben.

Mangelnde Verantwortung

Worum geht es konkret? Vorrangig wurde die Organisation über die Mailingliste und das ubuntuusers-Wiki geplant. Für mich war der erste Punkt schon schlecht, da ich aus persönlichen Gründen grundsätzlich nicht auf Mailinglisten schreibe. Das ist aber mein Problem und nicht das der Organisatoren. Ein größerer Nachteil ist vielmehr, dass (ich denke, dass) nur ein Bruchteil der deutsche Ubuntu-Community die Mailingliste kennt bzw. auf ihr angemeldet ist. Wieso die Absprachen nicht in einem modernerem Medium wie einem Forum stattfinden, kann ich nicht verstehen. (Es sei angemerkt, dass nur ich ein Forum für ein moderneres Medium halte. Es gibt keine wissenschaftliche Erkenntnis, die beweist, dass die Mithilfe bei der Kommunikation über ein Forum besser ist als bei einer Mailingliste. Ich finde aber, es käme mal auf einen Versuch drauf an …) Auf viele Anfragen auf der Mailingliste wird oftmals von niemanden reagiert. Nicht nur in Bezug zur Ubucon, sondern auch auf andere Einträge bzgl. Messe und Community.

Das zweite Problem ist die Verantwortlichkeit. Auf die Frage meinerseits, wer denn für die gesamte Ubucon verantwortlich ist, hieß es von mehreren Seiten „ich nicht“. So richtig wollte sich niemand diesen Hut aufsetzen. Das führt dann auch dazu, dass Dinge nicht oder nur spät und dann nicht richtig erledigt werden (siehe unten). Gleiches gilt für viele andere Aufgabenbereiche auch. Nach außen hin ist es absolut intransparent, wer für etwas zuständig ist. Bei einer Frage kann man sich nur an die Mailingliste wenden und hat keinen konkreten Ansprechpartner. Diese Aussage gilt vorrangig für die Anfangszeit der Ubucon-Planung in April bis Juni, bevor auf der Webseite die E-Mailadresse für die verschiedenen Ansprechpartner veröffentlicht wurde. (Wobei dies auch nur Makulatur war, denn im Endeffekt landeten die E-Mails alle in einem Ticketsystem, siehe unten). Die späte Veröffentlichung der Kontaktseite lag im Übrigen daran, dass niemand dafür verantwortlich sein wollte, die Adressen einzurichten. Ein zuständiges Ubucon-Webteam gibt es nicht bzw. gab es nur halbherzig. Fragen an das Webteam/Serverteam mussten wieder nur allgemein an die Mailingliste gestellt werden und blieben dann mehr oder weniger unbeantwortet. (Hinweis: Die Mailingliste ist nur für Mitglieder einzusehen – was aus Gründen der Offenheit schlecht finde, aus Gründen des Datenschutzes sehr gut. Ich kann somit aber keine Referenzlinks angeben, die meine Aussagen untermauern.) Das heißt, man erhielt ggf. eine Antwort, dass eine Aufgabe irgendwann vielleicht erledigt wird, wenn sich die Zeit ergibt. Die Zeit ergab sich meistens nicht.

Dies war auch etwas, was mir extrem missfallen hat, wenn ich gefragt habe, wer denn zum Beispiel für den Webseiteninhalt verantwortlich ist. Es hieß dann, wie auch an anderer Stelle oft, „Alle bzw. jeder, der es in die Hand nimmt“ (privater E-Mailverkehr). Wie einige von Euch aber vielleicht wissen, ist „alle“ und „jeder“ gleichbedeutend mit „keiner“. Wenn niemand konkret angesprochen wird, ist es eher selten, dass sich jemand einer Aufgabe annimmt. Sehr oft denken die Helfer auch „Das macht ja schon jemand anderes.“ Bei der Webseite hat das dann dazu geführt, dass ich mir mit einer anderen Person diese vorgenommen und mit Inhalt befüllt habe. Sonst hätte es wirklich niemand gemacht. Auf der uu-Wikiseite hatte sich zwar jemand für diese Aufgaben eingetragen, im Endeffekt aber nichts gemacht und auch auf Privatnachrichten nicht mehr reagiert.

Dies ist dann auch schon ein weiteres Problem der Nicht-Verantwortlichkeit: Es gibt niemanden, der sich darum kümmert, dass alle Teilbereiche (zusammen)arbeiten. Ich kam mir bei der Arbeit an der Webseite und der Betreuung der Referenten nicht wie ein Teil eines großen Organisationsteams vor, sondern eher wie jemand, der alleine vor sich hinwerkelt. Auf die gleiche Art haben (vermutlich!) auch die anderen Gruppen gearbeitet. Das erinnert mich dann an die Bergleute, die von zwei Seiten einen Eisenbahntunnel in einen Berg graben. Und wenn sie Glück haben und die Berechnungen stimmen, treffen sie sich sogar in der Mitte. (Falls nicht, ist die Strecke zweigleisig.) Wie gesagt, bin ich umso mehr beeindruckt, dass die Ubucon zustande kam.

Wozu führte das also? Wie im Januar geschrieben, gab es auf den Servern einen Datencrash und alle Informationen der vorherigen Ubucons landeten im Nirvana. Das war tragisch, da auch die meisten Schulungsunterlagen etc. damit verloren waren. Daran war aber nichts zu ändern. Leider hat die (wie gesagt nicht vorhandene Ubucon-Organisation) versäumt, den Server wieder herzustellen. Erst im Mai (als die Planung für die Ubucon 2011 im Gange und man den Call for Papers starten wollte) wurde von einer Person eine Drupal-Installation eingerichtet. Dieses leider unter Zeitdruck, wie mir scheint, denn die Installation war und ist sehr unsauber. Der RSS-Feed geht bis heute nicht (zumindest nicht, wenn man das Icon in der Adressleiste des Browsers nutzt) und auch Anhänge konnte man anfangs auch nicht herunterladen. So konnten Referentenbilder nicht eingebunden und Vortragsunterlagen, die wir anbieten sollten, nicht angezeigt werden. Durch einen kleinen Workaround gelang es dann trotz fehlerhafte Installation, die Anhänge anzuzeigen. Aber auch hier gilt wieder, dass sich niemand wirklich für die Installation zuständig fühlte. Die Person, die Drupal einrichtete, zog sich aus Zeitmangel zurück (was ihr gutes Recht ist), es gab aber eben keinen Nachfolger oder anderen Ansprechpartner hierfür.

Schlechte Kommunikation

Ein großes Ärgernis meinerseits war und ist teilweise noch OTRS (lustigerweise gab es dazu sogar einen Vortrag auf der Ubucon). Diese Kanone der Prozessverwaltungssoftware wurde benutzt, um die Beiträge der Referenten und die Besucheranmeldungen (auch als Spatzen zu bezeichnen) zu verwalten. Zum einen arbeitet das System recht unintuitiv. Mit ein bissel Klickerei bzw. der (recht guten) Ticket-Suche kam man aber irgendwie doch zum Ziel. Was mich mehr gestört hat, war zum einen, dass das System den einfachen Prozess der Kommunikation stark verkomplizierte und zum anderen, dass das System auf unabhängige Bearbeiter ausgelegt ist. Dies führt bei Antworten auf eine Anfrage von Bearbeiter X an einen „Kunden“ (also z.B. ein Referent) dazu, dass Bearbeiter Y davon nichts erfahren hat. Aber nicht nur das, es wurde mir auch extrem schwer gemacht, dass ich überhaupt feststellen konnte, was mein Teamkollege so alles Neues bearbeitet hat. Im Endeffekt hat das dazu geführt, dass man sich doch wieder in einem anderen Medium wie IRC oder Jabber persönlich absprechen und synchronisieren musste. Ich mag mir nicht vorstellen, was passiert, wenn vier oder fünf Leute in einem Team (!) und nicht autonom mit OTRS arbeiten wollen. Ggf. war das System auch nur falsch konfiguriert.

Nach einem halben Jahr Arbeit bin ich zumindest am Ende, was die Verfolgung der Kommunikation angeht, mit OTRS doch noch einigermaßen zufrieden gewesen. Das heißt nicht, dass die Software nicht dennoch übertrieben für die Aufgabe ist, aber mit einer einfache Suche (ein richtiges Browsing gab es nicht) habe ich zumindest alle Diskussionsstränge schnell wieder gefunden. Ein simples IMAP-Konto hätte ich aber für wesentlich effektiver gehalten, wobei das auch nur meine Meinung ist. Wir kommen bei freiesMagazin damit sehr gut zurecht.

Bei OTRS zeigt sich aber auch ein weiterer Nachteil der Nicht-Verantwortlichkeit: Anfragen von Besuchern und Helfern bleiben liegen oder verschwinden im Nirvana. Ich habe mich bewusst für die Referentenbetreuung gemeldet, weil ich denke, dass ich das kann und weil es mir Spaß macht. In dem Ticketsystem landen aber auch E-Mails von Helfern, die z.B. Plakate aufhängen oder Flyer verteilen wollen. Da ich davon keine Ahnung habe (Gibt es überhaupt Plakate und Flyer? Wie kommen die dann zu den Helfern? Gibt es eine zentrale Verteilungsstelle?), kann ich demjenigen nicht kompetent antworten. Ich könnte nur auf die Mailingliste verweisen, was eigentlich witzlos ist (siehe oben), aber im Endeffekt musste ich das tun, sonst hätte derjenige nie eine Antwort erhalten. Wieso es also eine Helfer-Adresse gibt, die Helfer dann aber niemand betreut, ist sehr fraglich und zeigt wieder die fehlende Gesamt-Organisation.

Dies zeigt also auch, dass das Problem einer Ubucon nicht unbedingt fehlende Helfer gibt. Von diesen gibt es sicherlich einige. Aber es gibt niemanden, der die Helfer richtig betreut und organisiert. Im OTRS blieben sehr viele Dinge liegen und ich musste mich am Ende sogar bei manchen Leuten entschuldigen, weil andere Teamkollegen ihre Aufgabe nicht richtig wahrnahmen und nicht antworteten. Diese Verzögerung gibt es im Übrigen bei freiesMagazin auch und ist völlig normal, da nicht alle Menschen 24/7 am PC sitzen (ich ja auch nicht). Wenn aber bei freiesMagazin ein Autor oder Leser innerhalb von 48 Stunden keine Antwort vom angesprochenem Redakteur bekommt, springt normalerweise ein anderer Redakteur ein und antwortet stattdessen. Dies klappt aber nur, wenn die anderen Teamkollegen von dem Versäumnis erfahren – was wie oben geschrieben bei OTRS nicht der Fall war. Ich musste also aktiv nach offenen Vorgängen suchen, um zu sehen, ob noch Antworten ausstehen.

Aber selbst wenn man einige Leute mit der Nase auf eine Arbeit stieß (indem man ihnen ein Ticket zuwies mit der Bitte um Bearbeitung), reagieren sie nicht darauf. Dies tut mir für die Leute die eine Frage gestellt habe, extrem leid. Es ist also kein Wunder, dass ich auf der Ubucon mehrfach betont habe, dass ich nicht zur Ubucon-Organisation gehöre, da ich auf so eine Teamzugehörigkeit alles andere als stolz sein könnte.

Das End' vom Lied

Mein Fazit: Die Ubucon macht Spaß – aber nicht, wenn man mithelfen will. Sollte es nächstes Jahr wieder eine Ubucon geben, werde ich meine Vorträge vorbereiten und halten und auch vor Ort aushelfen, wenn es nötig ist und ich die Zeit dafür habe. Aber im Vorfeld werde ich mich wahrscheinlich dezent zurückhalten, das lief dieses Jahr einfach zu abschreckend unorganisiert ab. Für mich war es frustrierend, wenn man eine Anfrage an andere Teammitglieder stellt und keine Antwort bekommt. Noch frustrierender war es aber, wenn jemand engagiert helfen wollte und man praktisch zusehen konnte, wie derjenige vergrault wurde, weil sich niemand um ihn kümmert.

Natürlich kommen jetzt sicherlich wieder einige auf die Idee: „Dann übernimm Du doch die Hauptorganisation.” Ehrlich gesagt würde ich das, wenn ich vorgeben könnte, wie gearbeitet wird. Das wäre dann aber etwas straffer und organisierter als es heute der Fall ist. Und das würde dazu führen, dass ich Leuten in den virtuellen Hintern trete. Und wenn jemand seine Aufgabe, für die er sich freiwillig gemeldet hat, nicht erledigt, fliegt er aus dem Team und jemand Kompetentes nimmt die Stelle ein, wenn es diesen denn gibt. Das mag hart klingen für ein Community-Projekt, aber nur so klappt die Organisation vernünftig.

Einige Leute verwechseln die freiwillige Arbeit in einem Community-Projekt nämlich gerne damit, dass es ihnen freigestellt ist, etwas zu tun oder nicht. Das ist falsch! Wenn man sich für etwas meldet, sollte man dies auch erledigen. Vor allem, wenn man nicht gezwungen wurde, eine Aufgabe zu übernehmen, sondern sich freiwillig gemeldet hat. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man die anfallende Arbeit und Aufgaben dann einfach liegen lassen kann.

Die meisten Open-Source-Projekte gehen im übrigen so vor, dass es einen oder mehrere Entscheider gibt (ggf. demokratisch gewählt), die die Richtung des Projektes vorgeben. Es ist eher selten, dass es ganz viele Projektmitglieder gibt, aber niemanden, der sie organisiert. Bei Anonymous mag das funktionieren, die Ubucon ist aber anders. Und wieso es bei der Ubucon nicht möglich sein soll, dass es einen Chef gibt, verstehe ich nicht so recht.

Ich möchte am Ende dennoch Torsten für die großartige Zusammenarbeit bei der Referentenbetreuung und Webseitengestaltung bedanken. Wir haben zusammen einige Klippen umschifft, die uns die Drupal-Installation vorgelegt hat, und waren manchmal auch gemeinsam über die nicht vorhandene Ubucon-Organisation frustiert. Das hat es am Ende zumindest leichter gemacht, den Ärger gemeinsam zu bewältigen und weiter zu machen.

Schützt unsere Jugend!

Für meinen Blogeintrag zu Der letzte Angestellte suchte ich eben einen Trailer zum Film. Ich wurde auch bei kino.de fündig. Und was sieht man, wenn man das Video abspielt?

Dieser Trailer ist von der FSK ab 16 Jahren freigegeben und steht Ihnen aufgrund § 5 JMStV nur von 22 Uhr bis 6 Uhr zur Verfügung.

Bitte was? Ich habe ja mitbekommen, dass unsere Herren und Damen Politiker auf die blödsinnige Idee gekommen sind, Öffnungszeiten für das Internet einzuführen, aber ich wusste nicht, dass das bisher auch nur eine Seite umsetzt. So ist es nun also.

Dass die lieben Kleinen, die man durch diesen Unsinn schützen will, natürlich nur einfach eine der 100 anderen Trailerseiten ansteuern müssen, um den Trailer zu sehen, ist den Abgeordneten dabei wohl entgangen. Ebenso, dass es für Unter-16-Jährige auch kein Problem ist, bis 22:01 Uhr aufzubleiben oder mal vor 6 Uhr aufzustehen, weil die Schule schon um 7 Uhr losgeht (was ja heute keine Seltenheit ist).

Wie wäre denn die Idee, da Alkohol und Tabak ja auch nicht an Minderjährige verkauft werden dürfen, diese auch nur zwischen 22 Uhr und 6 Uhr zu veräußern? Ich glaube, das reiche ich mal als Online-Petition ein. Verträgt sich zwar nicht mit dem Ladenschlussgesetz, aber das kann man dafür ja auch anpassen.

Film: Der letzte Angestellte

Titel

Der letzte Angestellte

Genre

Horror, 2010

Darsteller

Christian Berkel, Bibiana Beglau

Regisseur

Alexander Adolph

Länge

88 min

Trailer

Deutsch

David Böttcher (Christian Berkel, bekannt aus „Das Experiment“) findet nach einem Jahr Arbeitslosigkeit endlich wieder einen Job – leider keinen angenehmen, denn er soll eine Firma auflösen. Seine erste Handlung ist es, alle Angestellten aus der Firma heraus zu schmeißen und dort abschließend Inventur zu machen. Einzig eine Frau (Bibiana Beglau) will nicht gehen. David fährt sie nach Hause und bietet an, telefonisch zur Verfügung zu stehen, wenn sie reden möchte. Doch die Anrufe nehmen schnell stalkerähnliche Züge an. Und auch in der Firma verhält es sich gespenstisch, wenn das Radio nur Statik liefert, Lichter an und ausgehen oder die Heizung klappert. Als David die Frau in ihrer Wohnung zur Rede stellen will, findet er sie erhängt vor.

Was ich an einem Film immer schlecht finde: Wenn ich ihn nicht verstehe. So ging es mir und meinem Kino-Mitgänger bei „Der letzte Angestellte“. Die Idee, dass eine Frau, die gerade entlassen wurde, sich umbringt und dann als Geist den (eigentlich unschuldigen) Boten heimsucht ist klasse. Wenn das denn tatsächlich stimmt, denn eine gute Wendung im Film bringt den Zuschauer eher auf die Schiene, dass David aufgrund seiner psychologischen Vorgeschichte alles nur einbildet. Und in der Tat passt diese Theorie zu einem großen Teil ins Gesamtbild. Aber leider nicht ganz.

Problematisch sind zwei Dinge: Zum einen wird sehr früh festgelegt, dass David die Nachfolge von Frau Blochs antreten soll. Als was? Keine Ahnung. Und in der Tat tritt er die Nachfolge am Ende auch an und wird von ihr eingearbeitet (der fast letzte Dialog am Schluss). Als was? Keine Ahnung. Bis zum Ende ist mir nicht klar geworden, was es mit Frau Blochs wirklich auf sich hat und wie der Schluss zu verstehen ist.

Ebenso unklar für mich ist, wieso zwei andere Leute im Film sterben. Wenn es Davids Einbildung ist (was man nicht sicher erfährt), könnte man es akzeptieren. Sollte der Geist von Frau Blochs sie aber wirklich umgebracht haben, verstehe ich es ganz und gar nicht.

Der Film ist auch weniger Horror, als Grusel. Sprich, es gibt nur ganz wenige Schockeffekte, dafür erzeugt der Film viel Gänsehaut. Dies erreicht der Regisseur durch eine großartige Kameraarbeit. Er schafft es immer, das Bild auf einzelne Aspekte einer Gesamtszene zu richten, sodass man als Zuschauer nicht direkt sieht, was nebenan passiert. Das spielt sich alles im Kopf ab und reicht vollkommen aus. Die Spannungskurve selbst ist aber leider dennoch nicht sehr stark ansteigend. Dafür wird zu sehr mit musikalischer Anspannung gearbeitet, die dann im Nichts verpufft. Das kann man einmal machen, aber nicht 90 Minuten lang.

Mein Fazit: Es gibt definitiv bessere Filme. Hätte man die letzten 10 Minuten weggelassen, wäre es sogar ein ganz guter Film gewesen. Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Film, über den man noch lange diskutieren kann. Insofern freue ich mich über weitere Interpretationen der Geschichte.

PS: Das eine Pärchen, was neben uns noch im Kino saß, verließ nach 20 Minuten den Kinosaal. Ich glaube, ich hatte es noch nie, dass ich in einem Kinosaal alleine (bzw. zu zweit) saß. Hat was von Privatvorstellung ...

Full Circle Magazine 54 erschienen

Vorgestern ist die 54. Ausgabe des englischsprachigen Magazins Full Circle Magazine erschienen. Themen dieser Ausgabe sind unter anderem

  • Command and Conquer: Vim und Gvim
  • Python-Programmierung – Teil 28
  • FreeMind
  • Backup-Strategie – Teil 2
  • Ubuntu für Betriebe und Ausbildung – Teil 3
  • Apt-Cacher-NG
  • Linux Lab: ZoneMinder CCTV – Teil 3
  • Windows-Äquivalente unter Linux – Teil 1
  • Review: Synergy
  • News, Leserbriefe und mehr

Links: Webseite, Forum und Wiki

Fenstersteuerung mit der Maus

Ich hatte letztens irgendwo gelesen, dass man unter Unity mittels den verschiedenen Maustasten die Fenster beeinflussen kann. Und tata ... das geht auch ohne Unity, sogar per Standard unter Xfce. Auch unter GNOME sollte das gehen:

Alt + linke Maustaste

Fenster verschieben

Alt + rechte Maustaste

Fenstergröße ändern

Alt + mittlere Maustaste

Fenster in den Hintergrund

Wenn man die Fenstergröße ändern will, kommt es darauf an, wo man sich mit der Maus im Fenster befindet. Je nachdem wird dann eben eine Rahmenseite oder eine -ecke angewählt.

Das Crux mit dem X-Server

Wenn ich so über die letzten Wochen nachdenke, kann ich verstehen, dass sich Linux auf dem Desktop noch nicht durchgesetzt hat. Wobei die folgenden Aussagen natürlich nur für meine Distribution (Ubuntu 10.04 „Lucidy Lynx“) gelten.

Was ist das Problem? Der NVIDIA-Treiber, um es kurz zu fassen. Wobei der so arbeitet wie er soll – wenn er arbeitet. Die Installation des Treibers ist schon ein Akt für sich. Weil der Treiber in den Paketquellen meine Grafikkarte (Chipsatz GTX 460) nicht voll unterstützt, muss ich den offiziellen Treiber von NVIDIA nehmen. Für die Installation wechselt man dann auf ein TTY-Terminal, hält den GDM an, damit der X-Server nicht läuft, startet die Treiberinstallation und muss danach den X-Server wieder starten. Wie man einem normalen Anwender klarmachen soll, dass so ein Umstand für eine simple Treiberinstallation notwendig ist, frage ich mich immer wieder.

Aber eigentlich ist das nicht so schlimm. Schlimmer ist, was nach jedem Kernel-Update oder X-Server-Update passiert. Wenn der Kernel aktualisiert wird, passen die vorher kompilierten NVIDIA-Treiber nicht mehr zum Rest des Systems. Beim Start von Ubuntu bekomme ich dann immerhin den Hinweis, dass etwas nicht stimmt und ich kann im „abgesicherten Modus“ starten. Bei anderen Distributionen sieht das vielleicht anders aus und man landet gleich auf der Konsole mit einer Fehlermeldung.

Nach einem X-Server-Update ist das Verhalten aber viel heimtückischer. Eigentlich fällt einem im Normalbetrieb nichts auf. Wenn man aber ein Flash-Video in Vollbild schaltet, stürzt das Adobe-Plugin entweder ab oder der Browser (bei mir Firefox) friert ein. Nur so kommt man erst einmal drauf, dass etwas nicht stimmt. Alternativ verrät auch glxinfo, dass etwas nicht okay ist (was ich bei so einem Absturz immer als erstes prüfe):

$ glxinfo
name of display: :0.0
X Error of failed request:  BadWindow (invalid Window parameter)
  Major opcode of failed request:  137 (NV-GLX)
  Minor opcode of failed request:  4 ()
  Resource id in failed request:  0x4600003
  Serial number of failed request:  33
  Current serial number in output stream:  33

In beiden Fälle muss man den Treiber neu installieren. Also auf TTY wechseln, X-Server killen, etc.

Warum schreibe ich das jetzt? Weil ich in den letzten drei Wochen den NVIDIA-Treiber bereits das dritte Mal neu installieren darf. Ich finde, unter Windows läuft dies eindeutig besser. Klar, erfordert eine Treiberinstallation einen Neustart. Aber das lässt sich einem Benutzer noch verkaufen. Dass aber nach ein paar Paketupdates der Treiber auf diese umständliche Art und Weise neu installiert werden muss, bleibt unverständlich.

Ich weiß nicht, wer an dieser Misere schuld ist. Wahrscheinlich schieben sich Treiber-Hersteller und Linux-Programmierer die Schuld gegenseitig zu. Es wäre aber dennoch schön, wenn dieser ganze Akt mal etwas benutzerfreundlicher wird. Ein Treiber, den ich per Doppelklick aus dem laufenden System installieren kann, wäre doch schön, oder?

Buch: ArchEnemy

Titel

ArchEnemy

Autor

Frank Beddor

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Egmont, 2010

Seitenanzahl

413

Nach dem Anschlag von König Arch ist die Fantasie im Königinnenreich verschwunden. Sowohl Alyss Heart als auch ihre böse Tante Redd haben ihre Macht verloren. Arch nutzt diese Gelegenheit, um Wondertropolis anzugreifen und den Heart-Kristall endgültig zu zerstören. Seltsamerweise helfen die Orakel (sechs Raupen aus dem Tal der Pilze) ihm dabei, obwohl diese sich normalerweise aus den Geschicken der Menschen zurückhalten. Steckt vielleicht mehr hinter deren Verhalten?

Dies ist der dritte und letzte Teil der „Looking Glass Wars“-Trilogie und schließt direkt an den zweiten Teil an, der ja mit einem Cliffhanger endete. „ArchEnemy“ schließt die Reihe damit ehrenvoll ab. Dabei war dies gar nicht klar, weil bis zu den letzten Seiten die Helden arg in der Misere steckten und nicht klar war, ob das Gute wirklich siegt. Ich hatte schon die Befürchtung, Beddor baut einen neuen Cliffhanger ein und es gibt einen vierten Teil.

Das dritte Buch bietet Spannung ohne Ende und es gibt zahlreiche Wendungen, dass man die Geschichte gar nicht zusammenfassen kann. Es tauchen alle Gestalten auf, die seit dem ersten Teil bekannt sind und auch Reverend Dodgson von der Erde sowie die echte Alice Liddell nehmen an der Geschichte teil. Die Hintergründe aller Figuren werden weiter beleuchtet, aber vor allem Molly Homburg (Matter Hadigans Tochter) muss über sich selbst hinauswachsen und sich selbst verzeihen, was sie in Teil 2 angerichtet hat. Ebenso wie Dogde erkennen muss, dass Rache nicht der einzige Antrieb im Leben sein kann.

Zum Schluss gibt es natürlich wieder ein Happy End, wobei Beddor sich die Tür noch etwas offen gehalten hat, einen vierten Teil zu schreiben. Wogegen ich nichts einzuwänden hätte ...

Bericht von der Ubucon 2011

Das fünfte Jahr Ubuntu-Messe, das zweite Jahr in Leipzig und das dritte Mal für mich. Und das Fazit als Besucher vorab: Es hat extrem viel Spaß gemacht neue und vor allem alte Gesichter wiederzusehen und die Zeit gemeinsam zu verbringen.

Ein Hinweis vorweg: Ich habe dieses Jahr das Programm der Ubucon mitorganisiert (dazu später in einem anderen Blogposting mehr), habe als Referent an drei Beiträgen teilgenommen (eigentlich vier, aber das Quiz zählt nicht so ganz), habe zeitweise am Empfang mit ausgeholfen und war natürlich auch als Besucher da, um mir selbst Vorträge anzuhören. Meine Meinung ist also gewiss nicht repräsentativ für alle Ubucon-Teilnehmer.

Die sehr gut gestalteten Plakate wiesen einem den Weg.

Die sehr gut gestalteten Plakate wiesen einem den Weg.


Freitag, 14. Oktober 2011

Anmeldung

Die Ubucon 2011 startete offiziell zwar erst gegen 16:30 Uhr mit der Begrüßung, ich war aber bereits gegen 15:30 Uhr im Seminargebäude der Universität Leipzig, denn ich hatte die Namensschilder für alle Besucher dabei. Diese wurde zuerst in starker Gruppenarbeit ausgeschnitten und dann wieder in Plastikkarten gesteckt.

Die ersten Besucher tauchten dann auch schnell auf und es zeigte sich ein kleines organisatorisches Problem, da viele Besucher nach eigener Aussage rechtzeitig bezahlt hatten, das Namensschild aber fehlte. Nach einer kurzen Klärung wurden die Schilder „manuell gefertigt“, nur um dann festzustellen, dass die Plastikhüllen ausgingen. Da am Freitag aber eh nicht alle Besucher gekommen sind (ein Großteil trifft gewohnheitsmäßig erst samstags ein), konnte das Problem auf den nächsten Tag verschoben und dann behoben werden.

Fleißig gestapelt erhielt jeder Teilnehmer eine Tasse.

Fleißig gestapelt erhielt jeder Teilnehmer eine Tasse.


Zur Begrüßungsrunde fanden sich bereits 40 bis 50 Leute ein. Unverhofft und eigentlich auch nicht so sehr gewollt durfte ich zusammen mit Torsten Franz und Martin Kaufmann die Begrüßungsrede halten. Dies war leider vorher nicht abgesprochen, aber wir haben alle ein paar warme Worte für die Besucher gefunden, um sie etwas auf die kommenden Tage einzustimmen.

Social Event

Die ersten Vorträge am Freitag von 17 bis 18 Uhr habe ich ausgelassen und stattdessen weiter am Empfang mit geholfen. Gegen 18:30 Uhr gab es dann aber eine Stadtrundführung. Diese hatte ich zwar im letzten Jahr schon mitgemacht, etwas Bewegung vor dem Essen tat aber gut. Wie im letzten Jahr gibt Ellen eine großartige Reiseleiterin ab und konnte viel über die Geschichte von Leipzig erzählen. Den Abschluss fand der Rundgang an der Nikolaikirche im Gasthaus Alte Nikolaischule. Dort saß dann ein Großteil der freitags angereisten Ubucon-Teilnehmer gemütlich zusammen, aßen, tranken und redeten bis in die Nacht hinein.

 Das Gewandhaus zu Leipzig und der Mendebrunnen.

Das Gewandhaus zu Leipzig und der Mendebrunnen.


Samstag, 15. Oktober 2011

Freie Software

Der Samstag sollte nicht so ruhig ablaufen, wie der Freitag, schließlich gab es viele Vorträge zu hören und zu halten. Der erste Vortrag war von Thomas Jensch von der Free Software Foundation Europe (FSFE). Dieser erzählte über den Aufbau und die Aktionen der FSFE. Er ging dabei sehr gut auf die Fragen der Hörer ein, sodass ein angeregtes Gespräch in der einen Stunde stattfinden konnte. Als die Aktion „AskYourCandidate“, bei der Politiker befragt und Parteiprogramme analysiert werden, kam auch die Frage auf, welche Partei die FSFE denn empfiehlt. Thomas Jensch wollte sich hier nicht festlegen, ließ sich aber zumindest zu der Aussage „Die CDU ist in ihrem Wahlprogramm nicht durch IT-Kompetenz aufgefallen“, was natürlich Lacher erzeugte. Mir hat gut gefallen, dass es effektiv nur eine einzige Folie gab und anhand derer dennoch der ganze Aufbau und Aktionsradius der FSFE gezeigt werden konnte.

Kommunikation ist wichtig

Danach stellte Dr. Thomas Rose in einem nicht-fachlichen Vortrag vor, welche Kommunikationsprobleme zwischen Menschen entstehen können und wie man diese überwindet. Dabei bezog er seine Zuhörer aktiv in das Geschehen mit ein. Diese mussten sich beispielsweise im Raum nach Geburtstagen (nur Tag und Monat ohne Jahr) sortiert aufstellen, ohne aber irgendwelche Zahlen oder Monate sagen zu dürfen. Dies lief erstaunlich gut ab und lockerte das Publikum auf. Man kann nur hoffen, dass es solche Vorträge auch auf anderen Ubucons geben wird, da Kommunikation bei Open-Source-Projekten manchmal ein Problem sein kann.

Dr. Thomas Rose über die Tücken der Kommunikation.

Dr. Thomas Rose über die Tücken der Kommunikation.


Graphen und Lerchen

Um 11 Uhr hatte ich einen eigenen Workshop zum Thema „Graphen zeichnen mit dot“. Es gab viele Zuhörer, die fleißig die Beispiele mittippten und ausprobierten. Insgesamt denke ich, dass der Workshop gut ankam und zeigen konnte, was man mit dot alles machen kann – und was nicht.

Die Mittagspause habe ich genutzt, um wieder ein paar Leipziger Lerchen für die Teilnehmer zu besorgen. Wie im letzten Jahr konnte mich die Bäckerei Kleinert mit 40 Stück versorgen, die dann auch zumindest für mich das Mittagessen ersetzte.

Freie Projekte und Community

Gut gestärkt ging es dann in die nächste Diskussionsrunde. Zusammen mit Ingo Ebel von Radio Tux und Torsten Franz von ubuntuusers.de sowie Dirk Deimeke als Moderator sprachen wir zu dritt über unsere Projekte (ich vertrat natürlich freiesMagazin) und welchen Teil die Community dazu beitragen kann, diese Projekte bzw. Freie Projekte im Allgemeinen unterstützen kann. Ich hätte mir aus dem Publikum noch etwas mehr Resonanz gewünscht bzw. war die Einbeziehung nicht so, wie ich mir das im Vorfeld erhofft hatte. Dennoch wurden einige Fragen von den ca. 15 Teilnehmer gestellt und diese konnten auch über ihre Teilnahme oder ggf. den Grund einer Nichtteilnahme an anderen Freien Projekten berichten. An dieser Stelle noch einmal Danke an Dirk für die Moderation und natürlich auch an Ingo und Torsten für die angenehme Diskussion.

Zum Urheberrecht

Nach dem vielen Reden wurde es etwas theoretischer, aber nicht langweiliger. Oskar Hahn stellte verschiedene Open-Source-Lizenzen wie die GPL oder die BSD-Lizenz im Detail vor. Zuvor ging er aber noch sehr gut und ausführlich auf das deutsche Urheberrecht ein, sodass man auch als Nicht-Jurist verstehen konnte, was eine Lizenz wie die GPL bewirken kann und was nicht. Die Teilnehmerzahl war wieder sehr hoch und der Raum extrem gut gefüllt, nur die Zeit hatte leider nicht für Oskar Hahn ausgereicht, um alle Folien aufzulegen. Für nächstes Jahr wünsche ich mir dann einen Vortrag zum Thema Creative-Commons-Lizenzen, da die für die meisten Zuhörer sicherlich ebenso interessant wenn nicht noch interessanter sind.

Linux-Quiz

Wie im letzten Jahr gab es zum Abschluss des Tages ein Linux-Quiz, bei dem wieder zwei Personen gegeneinander antreten konnten und Jeopardy-mäßig aus verschiedenen Kategorien Fragen beantworten mussten. Der Gewinner konnte sich dann ein Buch aus dem Galileo-Verlag aussuchen, welche alle von diesem gesponsert wurden. Der „Verlierer“ musste sich mit einer Leipziger Lerche begnügen, was dann doch nicht so schlimm war.

Die Fragen wurden von Adrian, Stefan und mir zuvor ausgewählt und dennoch haben Adrian und ich einige Mal nicht die ganz korrekte Antwort gewusst, sodass wir auf die Mithilfe des Publikums angewiesen waren, wann es denn einen Punkt geben sollte und wann nicht. Gut fand ich, dass die Fragen nach Schwierigkeitsgrad sortiert war, sodass man im Vorfeld wusste, auf was man sich einließ.

Social Event, die Zweite

Am Samstag gab es auch wieder einen Stadtrundgang von Ellen, die eingesprungen ist, weil der eigentliche Gruppenführer abgesagt hatte. Diesmal bin ich mit einigen anderen aber direkt zum Zielpunkt gegangen, dem Rizz Karli, welches bereits letztes Jahr eine gute Herberge bot. Es wurde auch diesmal wieder sehr viel geredet, getrunken und gelacht. Dies zeigt dann auch wieder das rechte gute Verständnis untereinander in der Ubuntu-Community. Auch „Neulinge”, die das erste Mal auf der Ubucon waren, wurden herzlich im Kreis aufgenommen.

Hierzu muss man aber sagen, dass zumindest mir sehr viele Gesichter bereits bekannt waren. Es gab wirklich nur wenige, die ich noch nicht gesehen hatte, sodass sich der Zuwachs an Neuinteressenten etwas in Grenzen hielt. Allgemein war die Teilnehmerzahl der diesjährigen Ubucon etwas geringer als letztes Jahr. Ikhaya spricht von ungefähr 200 Teilnehmern den Weg nach Leipzig gefunden. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 250. Erfreulicherweise stieg die Frauenquote aber sowohl absolut als auch prozentual zum Vorjahr an. Und dies nicht deswegen, weil die Frauen als Anhängsel für einen Freund fungierten, der sich für Ubuntu interessiert, sondern weil sie Interesse an der Messe selbst hatten. Diese Entwicklung ist sehr erfreulich.

Eine der zahlreichen sehr schön gestalteten Passagen in Leipzig.

Eine der zahlreichen sehr schön gestalteten Passagen in Leipzig.


Sonntag, 16. Oktober 2011

LaTeX überall

Nach einer recht kurzen Nacht schaffte ich es dann fast pünktlich in den Vortrag zum Thema XeLaTeX und Beamer. Sebastian Bator erklärte zum einen die Unterschiede zwischen XeLaTeX und LaTeX und zeigte dann anhand seiner eigenen Präsentation, wie er das Layout mit dem beamer-Paket gestaltete. Für nächstes Jahr wäre vielleicht ein Workshop nur zu Beamer (ohne XeLaTeX) sicherlich ganz interessant.

Praktischerweise fand danach mein Vortrag „LaTeX – Tipps & Tricks“ statt. Mit 15 Leuten war dieser ganz gut besucht. Ich versuchte beim Vortrag durch Frage-Antwort-Spiele das Publikum mit einzubeziehen, aber nicht alle Antworten waren bekannt (bzw. recht wenige um genau zu sein). Das war für die Interaktion zwar schade, andererseits kann man aber auch von Glück reden, da ich so den Teilnehmern hoffentlich noch etwas Neues beibringen konnte. Am Ende gab es noch ein kleines Wissensquiz. Hierfür hatte ich verschiedene LaTeX-Bücher von Herbert Voß besorgt, wobei eines freundlicherweise auch vom DANTE e.V. gespendet wurde. Nach meiner Werbung für die TeXnische Komödie stößt vielleicht sogar der eine andere zum Verein dazu.

Alles Kubuntu

Vor der Mittagspause gab es noch einen einstündigen Vortrag zum Thema Kubuntu, in dem Arthur Schiwon auf die Neuerung in der neuen Version 11.10 „Oneiric
Ozelot“ eingegangen ist, die erst am Donnerstag zuvor veröffentlicht wurde. Am Ende zeigt er dann auch live an seinem Notebook die Neuheiten, sodass die Zuhörer gezielt Fragen stellen konnten. Ich fand das ganz spannend, wie „modern“ KDE aussieht, bleibe aber dennoch bei Xfce.

Arthur Schiwon stellt die Neuerungen von Kubuntu vor.

Arthur Schiwon stellt die Neuerungen von Kubuntu vor.


Nach der Mittagspause hielt dann Dr. Thomas Rose einen zweiten Vortrag und erklärte, wie man am besten mit Kritik umgeht. Hierbei heißt die Devise eigentlich „Kopf einschalten und analysieren“. Die meisten Reaktionen auf Kritik geschehen sofort aus dem Bauch heraus und sind deswegen nicht zielführend. Wie am Vortag war der Vortrag sehr gut, auch wenn diesmal das Publikum nicht ganz so stark zum Mitmachen angeregt wurde.

Zum Schluss

Weil mein Zug sehr früh fuhr (immerhin 7 Stunden Reisezeit), konnte ich die Verabschiedung des neu gewählte ubuntu-Deutschland-e.V.-Vorsitzenden Richard Verwayen nicht mehr hören. Ich denke aber, dass dort nicht mehr so viel gesagt wurde, außer vielleicht der Leitspruch der diesjährigen Ubucon: „Esst mehr Brötchen!“ (850 waren es dieses Jahr!)

Wie das Jahr zuvor hatte ich auch einen Karton mit CDs des Free! Music! Contest! 2011 auf die Ubucon mitgebracht, den ich zuvor bei den Musikpiraten ergattern konnte. Leider war der „Absatz“ der prinzipiell kostenlosen CDs (Wer Geld spenden wollte, konnte dies tun.) nicht so gut wie im Jahr zuvor, sodass am Ende von den 53 CDs noch ca. 30 übrig blieben. Nachteilig war wahrscheinlich, dass die Bands auf der CD allgemein unbekannt sind. Daneben fehlten Flyer, die erklärten, was es mit den CDs auf sich hat, sodass sich manche vielleicht gar nicht trauten eine mitzunehmen.

Alles in allem war das Wochenende extrem klasse, aber auch viel zu kurz. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit den Leuten verbracht und noch mehr Vorträge gehört (vor allem GIMP und Inkscape). Und auch den Bastelkurs habe ich total verpasst.

Ich danke auf alle Fällen allen Zuhörern meiner Vorträge, allen Leuten, die spontan als Helfer eingesprungen sind und vor allem natürlich Simon und Vicki, mit denen ich die meiste Zeit an dem Wochenende verbracht habe. Ich freue mich auf das nächste Treffen!

Wer im übrigen Feedback abgeben will, kann dies über das Webformular tun. Inzwischen stehen auch so gut wie alle Vorträge zum Download bereit.

Rezept: Kürbisragout mit Nudeln

Rezept

Kürbisragout mit Nudeln (für 6 Personen)

Zutaten

1.5 kg Hokkaido-Kürbis

1 kl. Zwiebel

200 g Creme fraiche

100 ml Weißwein

500 ml Gemüsebrühe

etwas Sesamöl

Zucker, Salz, Pfeffer, Thymian

Nudeln nach Wunsch

Zeit

60 min

Den Kürbis waschen und halbieren. Kerne und Fasern mit einem Löffel ordentlich auskratzen. Den Kürbis danach in nicht zu große Stücke schneiden. Achtung: Beim Hokkaido kann man die Schale ohne Probleme mitessen. Man muss den Kürbis vorher nicht schälen!

Die Zwiebel fein würfeln und diese in einem großen Topf mit etwas Sesamöl anbraten. Dann die Kürbisstücke dazugeben und mit etwas mehr Öl bei geschlossenem Topf für ca. 10 Minuten andünsten. Mit dem Wein ablöschen und Gemüsebrühe auffüllen. Danach mit Salz, Pfeffer, einer Prise Zucker und etwas Thymian würzen und alles für ca. weitere 10 Minuten köcheln, bis der Kürbis bissfest ist. Die Creme fraiche in den Topf geben, alles aufkochen und am Ende ggf. andicken.

Dazu gibt es Nudeln und wenn man will, auch noch geröstete Pinienkerne obenauf.

Kürbisradout