Drei Jahre lang erkunden die beiden Deutschen Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser die Welt ohne Flugzeug. Von Freiburg im Schwarzwald bis nach Russland, Indien, Pakistan, Mongolei, Südamerika und schlussendlich wieder nach Freiburg. Bei ihrer Reise zu Fuß, Autostopp, Bus oder Schiff treffen sie zahlreiche, interessante Menschen, die ihnen aus ihrem Leben erzählen.
„Weit“ ist ein interessanter und schöner Film über die Entschleunigung des Lebens. In der heutigen Zeit, wo man innerhalb von 16 Stunden auf die andere Seite des Globus geflogen ist, ist es eine Besonderheit, wenn man die Reise bis nach Indien über Land zurücklegt und sich ein Jahr dafür Zeit lässt. Auf die Art lernt man das Land und die Menschen sehr gut kennen.
Die Art der Reise ist aber sicherlich nicht für jeden geeignet und manche Zuschauer werden vielleicht nur den Kopf schütteln. Vor allem durch Gebiete wie Syrien oder den Iran zu reisen, ist in der heutigen Zeit leider keine Selbstverständlichkeit und stellenweise auch lebensgefährlich.
Und so beeindruckt „Weit“ durch seine Bilder und das Erlebte der beiden Reisenden. Wer also etwas für fremde Länder übrig hat, sollte sich den Film unbedingt anschauen.
Sie (Jennifer Lawrence) lebt mit ihrem Mann (Javier Bardem) sehr abgeschieden im Wald. Während sie das Haus renoviert, versucht er seine Schreibblockade zu überwinden. Als unerwartet erst ein Mann (Ed Harris), dann dessen Frau (Michelle Pfeiffer) und viele andere Menschen in das Haus kommen, weiß die Hausherrin nicht, was um sie herum passiert.
Ich mag Filme, die im Trailer nicht alles verraten. Und jeder, der den Trailer gesehen hat, bleibt im Ungewissen, um was es genau im Film geht. Schade, dass man nach dem Film genauso schlau ist, wie vorher.
Ich mag Filme, über die man danach reden kann, wie etwas gemeint sein könnte. Wenn es also noch ein bisschen gibt, über das man spekulieren kann. Schade, dass nach dem Film nur die Spekulation und Interpretation bleibt.
Ich mag Filme mit guten Darstellern. Hier glänzt "Mother!" immerhin. Vor alle Jennifer Lawrence ist überragend und Oscar-verdächtig. Schade, dass der Film selbst nicht gut ist.
Vermutlich hat dies aber alles mit der Erwartungshaltung zu tun. Ich hatte mich auf einen Mystery-Thriller gefreut, wo die Grenzen zwischen Realität und Wahn verschwimmen und es eine clevere Auflösung am Ende gibt. Die Auflösung bleibt leider aus, die Spekulation, was man da gerade gesehen hat, bleibt.
Wer den Film sehen möchte, nur zu: Schauspielerisch ist er wie gesagt sehr gut. Von der Story her konnte ich aber mehrfach nur den Kopf schütteln. Zusätzlich enthält der Film einige sehr blutige und anschauliche Szenen. Für zarte Gemüter ist das dann eher nichts.
Polizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) sieht seinen Job eher locker. Und so sitzt auch seine Dienstwaffe, wenn er mal etwas aufgebracht ist. Zusammen mit einigen Bieren und Schäpsen ergibt dies eine blöde Mischung, denn am nächsten Morgen stehen seine Kollegen in voller Montur an seinem Bett und verhaften ihn wegen Mordes an seinem gehasstem Chef Barschl. Verfolgt von der Leiterin der internen Ermittlungen (Nora von Waldstätten), versucht Eberhofer mit seinem Freund Rudi (Simon Schwarz) den wahren Mörder zu fassen.
"Grießnockerlaffäre" ist der vierte Teil um den Polizisten Franz Eberhofer. Im tiefsten Bayern in einem Kaff bei Landshut passiert nicht wirklich viel, der Einblick in das "reale" Dorfleben ist dabei aber interessant genug. Die Autoren Rita Falk und Stefan Betz schaffen es sehr gut, die bayrische Lebensart lustig darzustellen, ohne sie komplett ins Lächerliche zu ziehen. Der Kriminalfall hinter dem Mord ist auch gar nicht so uninteressant, gerät aber etwas zur Nebensache, da nun einmal das Leben des Eberhofer Franz im Mittelpunkt des Filmes steht.
Ich konnte jedenfalls sehr gut lachen, vor allem, weil ich den Film in Franken gesehen habe und nicht in Bayern. ;)
Die Karriere von TV-Host Adam Rogers (Josh Duhamel) erleidet einen großen Bruch, als bei seiner Reality-Hochzeitsshow eine abgelehnte Braut zuerst den Bräutigam und dann sich selbst vor laufender Kamera erschießt. Mitgenommen von der Nutzlosigkeit der Tat plant er zusammen mit seiner Chefin (Famke Janssen) ein neues TV-Format: Vor laufender Kamera begehen Menschen suizid, um mit ihrer tragischen Geschichte und der Ausweglosigkeit Spenden beim Publikum zu sammeln, die dann deren Überbliebenen erhalten. Produzentin Sylvia (Caitlin FitzGerald) ist gar nicht begeistert, aber macht das beste aus ihrem Job. Adams Schwester Karina (Sarah Wayne Callies) kann der Show als Krankenschwester ebenfalls nichts abgewinnen. Und Familienvater Mason Washington (Giancarlo Esposito) ist erst abgeneigt, steht dann wegen Jobverlust und Geldmangel als Kandidat auf der Liste.
"This is your Death" (auch als "The Show" bekannt) polarisiert natürlich. Ein Film über eine TV-Show, in der sich Menschen umbringen. Ja, das ist schwer zu verdauen. Das Gute ist: Der Film glorifiziert den Tod nicht und die Menschen sterben auch nicht auf blutrünstige Art und Weise wie in einigen Slasher-Filmen. Insofern regt der Film zum Denken an, ob das, was wir im TV vorgesetzt bekommen, nicht genau das ist, was wir verdienen. Da passt auch das tragische Ende des Films, das sich zwar relativ früh abzeichnet, aber dennoch mitnimmt.
Auch schauspielerisch geben alle Darsteller ihr Bestes. Am großartigsten fand ich aber Giancarlo Esposito, der ebenfalls Regie geführt hat. Ich kannte ihn bisher nur aus "Once Upon a Time", hier spielt er den tragischen Familienvater sehr überzeugend. Die Verzweiflung, die Wut, die Abneigung der Serie und die Hin- und Hergerissenheit seiner Entscheidung - jede Szene beeindruckt.
Und so ist "This is your Death" kein Film, den man nebenbei anschaut und einer, der sicherlich auch bei vielen Zuschauern nicht gut ankommen wird. Man muss ihn sicherlich auch nicht gesehen haben und ich würde ihn selbst nicht zu den besten Filmen des Jahrzehnts sehen. Aber war auch nicht schlecht und man denkt noch etwas im Nachhinein darüber nach.
Justine (Garance Marillier) will wie ihre Eltern Veterinär-Medizinerin werden und folgt ihrer Schwester Alexia (Ella Rumpf) auf die Saint-Exupéry Veterinärschule. Die Aufnahmerituale für die jungen Studenten sind aber sehr böse und teilweise entwürdigend. Vegetarierin Justine wird gezwungen, ein rohes Kaninchenherz zu essen. Als Ausgleich kommt aber auch das Feiern nicht zu kurz. Mit ihrem Professor versteht sie sich nicht, dafür aber umso besser mit ihrem homosexuellen Mitbewohner Adrien (Rabah Nait Oufella). Doch nach und nach gerät Justines Welt aus den Fugen, als sie einen heftigen Ausschlag bekommt und plötzlich nach rohem Fleisch gelüstet. Ihre Schwester scheint keine Hilfe zu sein.
„Raw“ (als auch „Grave“ bekannt) hat Regisseurin Julia Ducournau zahlreiche Preise eingebracht, u.a. auch in Cannes. Gerüchtehalber soll es bei dem Film zahlreiche Ohnmachtsanfälle im Zuschauerraum gegeben haben, was ich aber nicht nachvollziehen kann. Ja, es gibt ein, zwei explizite Stellen, aber nichts, was wirklich außergewöhnlich wäre.
Die Darsteller, vor allem Garance Marillier, sind großartig. Marillier Wandlung vom netten Teenager zum wilden Tier sind wirklich eindrucksvoll und ich denke, dass sie auch noch in weiteren Film gut spielen wird. Die Story des Films ist ganz okay, die Auflösung am Ende nicht sehr überraschend, dafür aber sehr offen, was mir nicht so gefallen hat. So wirkt der Film eher wie ein Ausschnitt, nicht wie ein abgeschlossenes Werk.
Ingesamt war „Raw“ für mich zwar ansehbar, aber auch nicht außergewöhnlich. Für zarte Gemüter (solche schauen sich nach dem Trailer den Film aber sicherlich nicht an) ist er natürlich nicht geeignet.
In der Zukunft ist die Leistungsbeurteilung der Menschen noch wichtiger. Nur wer sich dem System anpasst, hat eine Chance auf eine ordentliche Schulbildung. Wer nicht in diesen Genuss kommt, muss in den Armenvierteln leben und die Jobs machen, die von den Privilegierten niemand machen will. In einem Ausbildungscamp in den Bergen bekommen ein Dutzend Schüler die Chance, sich zu beweisen. Die junge Nadesh (Alicia von Rittberg) wird zusammen mit Zach (Jannis Niewöhner), der erst kürzlich seinen Vater verloren hat, in eine Gruppe gesteckt. Zwischen beiden entsteht aber ein Spannungsverhältnis, das auch der Lehrer (Fahri Yardim) nicht lösen kann. Als Zach sich mit einer Abtrünnigen (Emilia Schüle) im Wald trifft und Nadesh sie dabei beobachtet, gerät der Zwist zwischen beiden außer Kontrolle.
„Jugend ohne Gott“ hätte sehr gut sein können. Erinnert der Trailer an ein „Hunger Games“ aus Deutschland, zeigt der Film die gesellschaftlichen Probleme einer Leistungsgesellschaft auf (die wir auch heute haben, wenn nicht ganz so krass). Im Film werden die Geschehnisse aus den vier Perspektiven der vier Hauptcharaktere erzählt. Dabei ist es klar, dass es doppelte Szenen gibt, weitestgehend erhält man durch die geänderte Sichtweise aber ein paar neue Informationen. Dennoch gibt es ein paar doch eher langatmige Szenen, die in dieser Länge wenig zum Fortkommen der Story beitragen. Hier hätte der Film gerne mehr Tempo aufnehmen können.
Die jungen Schauspieler sind alle überzeugend, daran kann man nichts aussetzen. Problematisch ist für mich das Ende des Films, das ich nicht verraten werde. Aber es ist eher enttäuschend und es wäre auch ohne Happy End gegangen. Zusätzlich wirkt das recht totalitäre System, das am Anfang des Films dargestellt wird, gar nicht so schlimm und es existiert noch so etwas wie Freiheit, was nicht ganz ins Konzept passt. Hier hätte ich mir mehr Konsequenz gewünscht.
Alles in allem bleibt ein ganz okayer Film (einer IMDb-Bewertung von ca. 6,5 kann ich unterschreiben), der zumindest etwas zeigt, dass auch Sci-Fi-Filme aus Deutschland kommen können.