Film: Jugend ohne Gott
Titel | |
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Genre | Sci-Fi-Thriller, 2017 |
Darsteller | Jannis Niewöhner, Emilia Schüle, Alicia von Rittberg, Jannik Schümann, Fahri Yardim |
Regisseur | Alain Gsponer |
Länge | 114 min |
Trailer |
In der Zukunft ist die Leistungsbeurteilung der Menschen noch wichtiger. Nur wer sich dem System anpasst, hat eine Chance auf eine ordentliche Schulbildung. Wer nicht in diesen Genuss kommt, muss in den Armenvierteln leben und die Jobs machen, die von den Privilegierten niemand machen will. In einem Ausbildungscamp in den Bergen bekommen ein Dutzend Schüler die Chance, sich zu beweisen. Die junge Nadesh (Alicia von Rittberg) wird zusammen mit Zach (Jannis Niewöhner), der erst kürzlich seinen Vater verloren hat, in eine Gruppe gesteckt. Zwischen beiden entsteht aber ein Spannungsverhältnis, das auch der Lehrer (Fahri Yardim) nicht lösen kann. Als Zach sich mit einer Abtrünnigen (Emilia Schüle) im Wald trifft und Nadesh sie dabei beobachtet, gerät der Zwist zwischen beiden außer Kontrolle.
„Jugend ohne Gott“ hätte sehr gut sein können. Erinnert der Trailer an ein „Hunger Games“ aus Deutschland, zeigt der Film die gesellschaftlichen Probleme einer Leistungsgesellschaft auf (die wir auch heute haben, wenn nicht ganz so krass). Im Film werden die Geschehnisse aus den vier Perspektiven der vier Hauptcharaktere erzählt. Dabei ist es klar, dass es doppelte Szenen gibt, weitestgehend erhält man durch die geänderte Sichtweise aber ein paar neue Informationen. Dennoch gibt es ein paar doch eher langatmige Szenen, die in dieser Länge wenig zum Fortkommen der Story beitragen. Hier hätte der Film gerne mehr Tempo aufnehmen können.
Die jungen Schauspieler sind alle überzeugend, daran kann man nichts aussetzen. Problematisch ist für mich das Ende des Films, das ich nicht verraten werde. Aber es ist eher enttäuschend und es wäre auch ohne Happy End gegangen. Zusätzlich wirkt das recht totalitäre System, das am Anfang des Films dargestellt wird, gar nicht so schlimm und es existiert noch so etwas wie Freiheit, was nicht ganz ins Konzept passt. Hier hätte ich mir mehr Konsequenz gewünscht.
Alles in allem bleibt ein ganz okayer Film (einer IMDb-Bewertung von ca. 6,5 kann ich unterschreiben), der zumindest etwas zeigt, dass auch Sci-Fi-Filme aus Deutschland kommen können.
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