Buch: Die Mechanik des Herzens
Titel | |
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Autor | Mathias Malzieu |
Sprache | Deutsch |
Genre | Drama |
Herausgeber | carl's books, 2012 |
Seitenanzahl | 188 |
Jack kommt am kältesten Tag des Jahrtausends in Edinburgh Mitte des 19. Jahrhunderts zur Welt. Er ist der Sohn einer Hure, die das Kind einfach nur loswerden will. Bei der Ärztin und Waisenhausleiterin Madelaine, die Jack auf die Welt hilft, ist er dafür gut aufgehoben. Denn mit einem Herzfehler geboren, setzt diese ihm eine Kuckucksuhr in die Brust ein, mit der er fortan lebt. Im Waisenhaus wird er zwar gehänselt und kein Ehepaar will ihn adoptieren, aber Madelaine kümmert sich um ihm. Eines Tages trifft Jack in der Stadt auf ein bezauberndes Mädchen, was flamencotanzend und singend vor ihm steht. Sofort verliebt er sich in sie und will ihr den Schlüssel zu seinem Herzen (wörtlich gemeint) geben. Doch dann ist sie schon wieder weg und Jacks Suche beginnt …
„Die Mechanik des Herzens“ lässt sich schwer beschreiben. Es erinnert an andere französische Werke wie „Der kleine Prinz“ oder Hector und die Geheimnisse der Liebe. Mit viel Fantasie erzählt Autor Malzieu eine Geschichte, die die meisten Menschen schon erlebt haben. Man verliebt sich, man verliert sich, man sieht sich wieder …
Die Besonderheit ist wohl, dass das Buch darauf hinweist, dass zu viel Liebe oder die falsche Art auch gefährlich sein und eine Beziehung zerstören kann. Hier leidet man besonders mit Jack, der es doch eigentlich gut meint, dann aber falsch macht. Und an diesen Stellen im Buch fragt man sich als Leser: „Wie würde ich mich in der Situation verhalten?“ Würden die Emotionen die Überhand gewinnen und alles kaputt machen oder könnte der Verstand es regeln?
Mit hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist kurzweilig, die Charaktere haben alle Stärken und Schwächen und wissen daher auch zu begeistern. Zusätzlich beschreibt Malzieu die Welt sehr anschaulich und mit vielen Vergleichen, was das Eintauchen sehr erleichtert. Auf der Rückseite vergleicht der WDR das Buch mit Tim Burtons Stil und ja, irgendwie habe ich mir beim Lesen auch immer Knetfiguren vorgestellt, die sich dazu bewegen. Das anspruchsvolle Cover (von Benjamin Lacombe, weswegen ich das Buch überhaupt erst entdeckt habe) hilft hierbei sicher auch.
Eingebettet in die Geschichte ist auch noch ein historischer Bezug, da Jack auf den Zauberer und Filmemacher Georges Méliès trifft und mit ihm zusammenlebt. Dies lässt die Geschichte noch etwas realer erscheinen. Glücklicherweise benötigt man das Wissen, wer Méliès ist, nicht, um das Buch zu genießen.
Etwas Trivia um Schluss: Das Buch gibt es schon seit 2007 und da Autor Mathias Malzieu auch in einer Band spielt, gibt es auch das passende Album zum Buch. Zusätzlich ist für 2013 eine Verfilmung des Buchs angedacht, auf die man gespannt sein kann.
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