Erfahrungsbericht: Bad Nauheim spielt! 2014
Bereits zum zweiten Mal findet dieses Wochenende Bad Nauheim spielt! statt. Noch bis heute Abend 24 Uhr kann man im Badehaus 7 des Sprudelhofs zahlreiche Spiele ausleihen und spielen. Veranstaltet wird dies von der Feuerwache Bad Nauheim, aber vor allem durch den Spielepublisher Pegasus, der am Donnerstag erst die Eröffnung der neuen Räume in Friedberg gefeiert hat.
Ich war Freitag Abend und Samstag ganztags da und habe ein paar neue Spiele getestet. Vielen Dank an dieser Stelle an Leif und Silke sowie an Udo und Edith fürs Mitspielen! :) Im Nachhinein ärgere ich mich etwas, dass ich den Sonntag nicht auch noch dort geblieben bin, da es noch einige Spiele gab, die ich testen wollte.
Speicherstadt
Speicherstadt ist ein Spiel von Stefan Feld, bei der man die Güter ankommender Schiffe im Hamburger Hafen lagert und damit Aufträge erfüllt. Dabei handelt es sich um ein Workerplacement-Bietspiel, bei dem aber kein wirklich gutes Spiel zustande gekommen ist. Die Aktionsmöglichkeiten sind arg beschränkt und über die verschiedenen Runden extrem wiederholend, was keinen Spaß gemacht hat. Daneben ist die Anleitung etwas konfus aufgebaut, wenn man diese nicht auseinanderschneidet – wie in den Regeln empfohlen.
Time'n'Space
Danach gab es zwei Runden Time'n'Space, wobei wir nur mit Einstiegsregeln gespielt haben. Die Idee mit dem Programmieren seiner Aktion mittels Sanduhren finde ich sehr gut, ebenso wie das feste Zeitlimit von 12 bzw. 30 Minuten. Es gab im Weltraum ein kleines Durcheinander und viel Ärger, weil jemand anderes schneller war. Ich denke, zu vier mit den normalen/erweiterten Regeln macht das Spiel wirklich sehr viel Spaß.
Im Vergleich zu anderen Zeitdruckspielen wie Escape oder Space Alert steht es aber ein klein bisschen hinten an.
Reviews: Shut Up & Sit Down, SpielErLeben
Love Letter
Zum Abschluss haben wir noch Love Letter als Absacker gespielt, was sehr gut in der Dreierrunde ankam. Es war genau das Richtige, um den Freitag Abend ausklingen zu lassen.
Glück Auf
Mit Glück Auf begann der Samstag Mittag. Das Spiel wurde auf der SPIEL 12 oder 13 vorgestellt und sah ganz nett aus. Es geht darum, verschiedene Kohlearten in einem Bergwerk abzubauen und damit Aufträge zu erfüllen, die per Handkarren, Pferdewagen, LKW oder Eisenbahn verschickt werden können. In meinen Augen handelt es sich um ein hervorragendes Workerplacement-Spiel, was man jederzeit herausholen kann. Man kommt sich nur wenig in die Quere, sollte aber dennoch schauen, welche Aufträge die Gegner erfüllen müssen.
Reviews: SpielErLeben
The Cave
Auf meiner Kaufliste steht seit langer Zeit The Cave. Im Gegensatz zu K2 vom gleichen Autor, Adam Kałuża, versucht man sich hier als Höhlenforscher. Durch aufdecken von Plättchen kann man immer tiefer in die Höhle gehen, muss aber gleichzeitig aber auch seine Rationen im Rucksack einteilen. Geht das Essen zur Neige sollte man schleunigst zum Basislager zurückkehren und Nahrung einsammeln. Daneben gibt es noch Seile, mit denen man Höhenunterschiede überwindet, ein Schlauchboot zum Überqueren von Unterwasserseen und eine Kamera zum Knippsen von Fotos. Im Gegensatz zu vielen Kritiken finde ich „The Cave“ ein sehr gutes Spiel. Das Zurückkehren zum Basislager klingt für mich logisch, auch wenn man dadurch natürlich bei der Erkundung der Höhle ausgebremst wird. Und dass man ggf. Sachen wir Schlauchboot oder Kamera mitschleppt, obwohl man dann keine Plättchen zieht, die einem was bringen, habe ich nicht als Nachteil empfunden. Mir gefällt das Spiel, sodass ich es weiterhin auf meiner Kaufliste halten werde.
Reviews: Shut Up & Sit Down, Spielama
Change Horses
Okay, was soll ich zu Change Horses sagen außer: Finger weg! Einfach ein grauenvolles Spiel, was man auch als um die Wette würfeln mit Karten bezeichnen kann. Die gesamte Spielmechanik ist so zufällig, dass es einfach keinen Spaß macht. Zusätzlich gewinnt nicht der erste, sondern man muss letzter sein, was bei einem Rennspiel einfach blöd kommt.
Raumstation Theseus
Raumstation Theseus hatte ich schon eine Weile auf dem Radar. Es handelt sich sozusagen um die Umsetzung von „Aliens“, bei der Aliens, Marines, Forscher und graue Aliens gegeneinander in einer Raumstation kämpfen bzw. Wissen aufbauen. Die vier Rassen spielen sich sehr unterschiedlich, in meinen Augen sind sie aber nicht gut ausgewogen. Mit zwei Rassen kann man theoretisch 40 Siegpunkte am Ende des Spiels haben, mit den anderen beide nur 20. Schlimm ist auch die Anleitung. Extrem konfus mit zahlreichen Verweisen auf spätere Seiten mussten wir sehr oft nachschlagen, wie etwas geht. Und dann kam irgendwie kein Spielfluss auf. Angeblich ist die Spielzeit 30-60 Minuten – nach ca. 60 Minuten Regel lesen brauchten wir mindestens 120 Minuten zu Viert. Selbst wenn man alle Karten auswendig kennt, kann ich mir nicht vorstellen, dass es schneller geht. Und das ganze Spiel hatte ich das Gefühl, dass wir etwas falsch machen, weil es sich einfach nicht gut anfühlte zu spielen. Für mich ist das Spiel damit von meiner Testliste runter und kommt sicher nicht mehr auf den Tisch.
Reviews: Shut Up & Sit Down
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