Südostasien und Umgebung 2018 – Willkommen in Thailand
Thailand allgemein
Wenn ich erzähle, dass wir in Thailand waren, kommt es mir so vor, als würde ich lügen, denn genau genommen waren wir nur vier Tage in Bangkok inklusive eines Tagesausflugs nach Ayutthaya. Insofern kann ich wenig zu dem Land und den Menschen schreiben, was über die Hauptstadt hinausgeht. Interessant war die Reise natürlich trotzdem.
Im Vorfeld haben wir uns über die Seite des Auswärtigen Amtes über die Einreisebestimmungen informiert, die glücklicherweise für deutsche Urlauber sehr einfach sind, da wir direkt bei der Ankunft in Bangkok eine 30-Tages-Aufenthaltserlaubnis erhielten.
Essen in Bangkok
Von Siem Reap flogen wir am 24. Januar 2018 mittags gen Westen nach Bangkok. Mit dem Bus A4 fuhren wir von Don Mueang Airport bis in in die Innenstadt. Eigentlich wollten wir am Democracy Monument aussteigen, wussten aber nicht, dass man dem Busfahrer extra Bescheid hätte geben müssen. So hielt der Bus erst in der Khao San Road, sodass wir zwei Kilometer zu Fuß zurücklegen mussten.
Gegen 16 Uhr kamen wir im Hostel Chingcha Bangkok an, welches dem Namen passend neben der Großen Schaukel (Sao Ching Cha) liegt. Die Hotelzimmer waren sehr interessant, da sie rund und komplett mit Glasfenstern ausgestattet waren. Von der Größe passte genau ein Bett hinein, mehr nicht. Aufgrund der Fenster hätten wir eine tolle Aussicht gehabt – wenn wir nicht das mittlere Zimmer gehabt hätten und so nur die beiden angrenzenden Räume sehen konnten. Daher hatten wir die Vorhänge meistens geschlossen.
Für den ersten Abend wurde uns das Restaurant Thipsamai empfohlen, welches vor allem Pad Thai serviert. Da die Schlange sehr lang war, setzten wir uns lieber ein Ecke weiter in einen Street Food Corner, wo das Essen ganz okay war. Wir versuchten an einem der anderen Abende noch einmal im Thipsamai unser Glück. Das Restaurant öffnet um 17 Uhr, bereits um 16:30 Uhr standen die Leute schon in der Schlange. Als das Restaurant dann öffnete, bekamen wir als eine der letzten gerade noch so einen Platz. Das Pad Thai, was zwischen 60 und 200 Baht kostet (ca. 1,60 - 5,30 Euro) war ganz gut, ist aber keine Wartezeit in einer langen Schlange wert.
Pad Thai (vorne) und Tom Yam (hinten).
Bereits bei der Ankunft hatten wir für einen der anderen Abende über unser Hotel einen Tisch im Bangkok Sky Restaurant reserviert. Das Restaurant befindet sich im Baiyoke Skytower 2, dem derzeit zweithöchsten Gebäude Thailands. Der Preis ist mit 950 Baht (ca. 25 Euro) pro Person zwar nicht sonderlich niedrig, aber das Essen war sehr gut und wir hatten im 76. Stock einen tollen Fensterplatz und konnten so bei schönster Aussicht mit Sonnenuntergang das Buffet genießen. Es gab Italienisch (Pizza, Pasta), Japanisch (Sushi, Miso), Amerikanisch (Steak, Pommes), Indisch und vieles mehr. Alles in allem war es eine tolle Erfahrung, vor allem waren wir davor noch auf dem Observation Deck bzw. nach dem Essen auf der rotierenden Aussichtsplattform (die in unserem Fall leider nicht rotierte).
Am letzten Tag hing ein Zettel an unserer Zimmertür, dass wir die Vorhänge zugezogen lassen sollten und auch den Balkon nicht betreten dürften. Grund war das Thai-Boxing-Event, welches direkt vor unserem Hotel am Abend stattfinden sollte. Es wurde nämlich Besuch der königlichen Familie erwartet, sodass aus Sicherheitsgründen bestimmte Vorsichtsmaßnahmen gewahrt werden mussten. Glücklicherweise beeinflusste uns das (bis auf die recht dröhnende Musik für die Proben) wenig, da wir uns am Abend mit Freunden im ShabuGo trafen. Shabu ist eine japanische Variante von Fondue bzw. Hotpot, welche in Thailand eigentlich „Mu kratha“ heißt (laut Wikipedia-Artikel). Ich kannte die Zubereitungsart bereits aus deutschen China-Restaurants bzw. hatten wir in Siem Reap mit dem Hot-Pot-Grill bereits etwas Ähnliches.
Nach der Rückkehr ins Hotel konnten wir von dem Thai-Boxing-Match sogar noch ein bisschen von der Straße aus zuschauen. Königliche Familienmitglieder habe ich aber nicht erblicken können.
Palast und Tempel
Wenn man schon einmal Bangkok ist, dann führt kein Weg am Großen Palast vorbei, womit wir unsere Sightseeing-Tour in Bangkok starteten. Für 500 Baht (ca. 13,40 €) erhielten wir Zutritt zu dem riesigen Gelände. Da es eines der wichtigsten Attraktionen ist, sind auch entsprechend viele Touristen vor Ort. Vor allem bei dem Besuch des Wat Phra Kaeo, des Tempels des Smaragd-Buddhas, war mir aufgrund der Menschenmassen eher unwohl. Da es sich bei dem Smaragd-Buddha um das National-Heiligtum Thailands handelt, ist der Andrang keine Verwunderung. Wesentlich leerer, aber auch interessant, fand ich das Museum, welches vor allem im zweiten Stock einige interessante Ausstellungsstücke hat. Der Palast ist insgesamt sehr beeindruckend, aber eben auch sehr voll.
Goldene Garuda.
Mit dem Boot fuhren wir für 4 Baht (ca. 10 Cent) über den Chao Phraya zum Wat Arun. Sowohl von der Ferne fand ich den Tempel beeindruckend als auch von der Nähe, von wo aus wir die vielen Details überhaupt erst erkennen konnten. Vor allem die Bedeutung des mittleren Turms mit all seinen Ebenen fand ich sehr interessant (siehe Wikipedia-Artikel). Die 50 Baht (ca. 1,35 Euro) Eintritt sind auf alle Fälle ihr Geld wert.
Auch zurück ging es wieder mit dem Boot, zum Wat Pho. Der Tempel ist vor allem durch seinen riesigen, 46 Meter langen liegenden Buddha bekannt, aber auch so ist das Gelände sehr schön mit seinen Türmchen, Verzierungen und Höfen. Auch hier sind die 100 Baht (ca. 2,70 Euro) gut angelegtes Geld.
In der Gegend um den Großen Palast gibt es noch viele weitere, auch kleinere Wats, die man sich ruhig anschauen kann, wenn man noch etwas Zeit hat.
Am letzten Tag haben wir auch noch dem Goldenen Tempel (Wat Saket) einen Besuch abgestattet, da dieser in Fußreichweite unseres Hotels lag und vor allem der große weiße Berg mit seiner goldenen Kuppel von der Ferne sehr interessant aussah. An den Auf- und Abgängen gibt es verschiedene Sachen zu sehen, beispielsweise verschiedene Buddhas, Glocken zum Läuten oder eine Szene aus dem 19. Jahrhundert, wo Geier sich über die an Cholera Verstorbenen hermachen („The Vultures of Sraket Temple“).
Besuch in Ayutthaya
Wie oben geschrieben, machten wir auch eines Tagesausflug nach Ayutthaya. Die Stadt bietet sehr viele Tempel in ihrer nahen Umgebung. Für 700 Baht (ca. 18,70 Euro) pro Person wurden wir in Kleingruppen á 12 Personen wurden wir sehr früh um 6:45 Uhr am Hostel abgeholt. In Ayutthaya kümmerte sich dann ein Guide um vier solcher Kleinbusse. Deshalb war es in der großen Gruppe von 50 Leuten nicht immer leicht, den Ausführungen zu folgen, was die Tempel aber nicht weniger interessant machte.
Gestartet haben wir mit dem Wat Yai Chai Mongkon. Zwei riesige, sitzende Buddhas bewachen den Chedi. Auch auf der Rückseite befindet sich ein Buddha, vor dem andere Geistliche beten. Etwas versteckt befindet sich auch noch ein liegender Buddha auf dem Gelände, links vom Eingang, den wir beim ersten Durchlaufen übersehen hatten.
Die zweite Tempelanlage, Wat Phra Mahathat. Die zahlreichen Backsteinbauten, eingerahmt vom rot-grünen Laub der Bäume lieferten eine großartige Stimmung. Vor allem das Buddha-Gesicht, welches von einem Baum umschlossen wurde, wirkt sehr mystisch. Mir hat der Ort deswegen sehr gefallen.
In Wat Lokaya Sutha gibt es nicht viel mehr als einen großen, liegende Buddha, in Wat Phu Khao Thong einen großen weißen Chedi, um den wir einmal gelaufen sind.
Am Nachmittag schauten wir uns noch Wat Phra Si Sanphet an, welches vor allem viele Ruinen zeigt. Ähnlich wie in Angkor hatte ich inzwischen auch genügend Wats gesehen. Dafür liefen wir eher gemütlich durch die Anlage und beobachten Echsen beim Schwimmen. Vom Tempel aus sind wir auch noch zum Wat Phra Ram gelaufen, der aber extra Eintritt gekostet hätte und den wir uns damit gespart haben.
Nach all den Tempeln war die etwas frühere Rückfahrt ganz gut, sodass wir bereits kurz nach 14 Uhr wieder in Bangkok waren. Entlassen wurden wir erneut an der Khao San Road, obwohl die meisten Touristen eher südlich davon in den Bus eingestiegen waren. So konnten wir immerhin der berühmten Straße noch einen entspannten Besuch abstatten. Ich gebe aber zu, dass ich die Straße nicht zwingend gesehen haben müsste, da es für mich wenig Interessantes gab.
Verwirrend fand ich einen Hinweis in unserem Reiseführer, dass man bei den Taxis auf alle Fälle darauf bestehen sollte, dass das Taximeter angeworfen wird. Wir standen vielleicht an den falschen Straßenecken (wie z.B. der Khao San Road), aber in Bangkok wollte kein Taxifahrer das Taximeter anmachen, sondern uns immer nur zu Pauschalpreisen durch die Gegend fahren. Und natürlich sagten wir irgendwann einmal zu, auch wenn der Preis übertrieben ist, denn schließlich wollten wir auch irgendwohin kommen. Hier empfehlen sich Fahr-Dienste wie Uber oder Grab, wobei vor allem der letzte im asiatischen Raum weit verbreitet ist.
Auf Wiedersehen
Bangkok hat mir sehr gefallen. Die Stadt ist groß und der Verkehr ist echt ein Graus, ansonsten hat Bangkok vor allem kulturell sehr viel zu bieten. Auch das Shoppen in den großen Einkaufszentren wie beispielsweise dem MBK Center ist interessant und abwechslungsreich. Mit Ayutthaya hat man in der Nähe viele weitere, interessante Tempel und Denkmäler, die man anschauen kann.
Bei meinem nächsten Besuch sehe ich hoffentlich mehr von Thailand und den Menschen. Und natürlich komme ich auch gerne wegen der Massagen zurück. Bereits in Vietnam hatten wir jeden zweiten Tag eine Massage. In Bangkok hatten wir logischerweise auch Thai-Massagen, wobei ich die Nicht-Thai-Version bevorzuge, die es in Thailand glücklicherweise auch gibt. ;)
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