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Südostasien und Umgebung 2018 – Sri Lanka: Am Ende der Welt

Nuwara Eliya

Am Bahnhof von Nanu Oya angekommen buchten wir gleich noch die Tickets für die Fahrt nach Kandy und ein Taxi brachte uns dann für 500 Rupien (ca. 2,70 Euro) in die Stadt, die uns leider mit starkem Regen begrüßte. Nuwara Eliya liegt mit 1990 Metern noch höher als Ella, was sich – für mich – wieder positiv, weil kühler, auf die Temperatur auswirkte. In unserer Unterkunft Mount Mary Inn trafen wir auf ein holländische Pärchen. Da wir alle in den Nationalpark wollten, schlossen wir uns zusammen und buchten gemeinsamen einen Fahrer, um den Preis pro Person zu verringern. Interessant war, dass auf den Zwei-Personen-Preis von 4500 Rupien (ca. 24 Euro) noch einmal 500 Rupien (ca. 2,70 Euro) aufgeschlagen wurden – angeblich wegen des Mehrgewichts. :)

Nuwara Eliya begrüßt uns mit Regen.

Nuwara Eliya begrüßt uns mit Regen.

Am Nachmittag bummelten wir, nachdem der Regen aufhörte, noch durch die Stadt. Im Gegensatz zu Ella handelt es sich bei Nuwara Eliya um eine richtige Stadt mit ganz normalen Läden und Einkaufszentren, wenn auch im kleineren Stil. Und so konnten wir dort auch einige der bekannten Outdoor-Marken wie beispielsweise Jaek Wolfakin [sic] kaufen. Ggf. waren ‚c‘ und ‚s‘ beim Besticken ausgegangen. ;) Sehr schön anzusehen ist das Backstein-Postgebäude, welches noch aus der Kolonialzeit stammt.

Das Postamt im Kolonialstil.

Das Postamt im Kolonialstil.

Restaurants gibt es ein paar in Nuwara Eliya. Am zweiten Tag wollten wir traditionell essen und wurden zuerst in ein Foreigner Restaurant geschickt. Das Kottu sollte dort aber 580 Rupien (ca. 3 Euro) kosten, was uns zu viel erschien. Ein Stockwerk tiefer aßen dafür die ganzen Einheimischen, wo wir uns auch einen Tisch suchten. Für 260 Rupien (ca. 1,40 Euro) schmeckte das Kottu dann auch gut.

Nationalpark Horton Plains

Für den Horton Plains Nationalpark muss man ein bisschen mehr Zeit einplanen. Die Fahrt dorthin dauert von Nuwara Eliya circa anderthalb Stunden. Im Park selbst haben wir ungefähr vier Stunden verbracht. Was die perfekte Zeit ist, um durch den Park zu laufen, weiß ich nicht. Wir entschieden uns jedenfalls für das Morgenprogramm.

Bereits um 5 Uhr ging es los. Den Sonnenaufgang konnten wir aus dem Auto heraus bestaunen. Bereits fünf Kilometer vor dem eigentlichen Eingang zum Park muss man sich das Ticket kaufen, das pro Person 3500 Rupien (ca. 18,60 Euro) kostet. Unser Fahrer ließ jemanden für uns anstehen, sodass wir selbst den Wagen nicht verlassen mussten. Das war nett – im Nachhinein war die Nettigkeit 2000 Rupien wert, da wir als Gruppe von vier Personen nur 12000 Rupien statt zweimal 7000 Rupien zahlen hätte müssen. Hier sollte man sich selbst ggf. vorher noch einmal über die gültigen Preise informieren.

Sonnenaufgang im Horton Plain Nationalpark.

Sonnenaufgang im Horton Plain Nationalpark.

Ein Hirsch begrüßt uns am Eingang.

Ein Hirsch begrüßt uns am Eingang.

Um 7 Uhr waren wir dann am Parkeingang und gingen los. Verlaufen war nicht wirklich möglich, der Rundweg ist gut betreten und egal, ob man links oder rechts entlang läuft, man kommt zum Ziel. Das Ziel nennt sich „World's End“, zuvor kommt aber noch „Mini World's End“, wenn man linksherum geht. Es handelt sich bei beidem um steil abfallende Hänge, die sich mehrere hundert Meter weit bis ins Tal erstrecken, was sehr beeindruckend aussieht. Die Aussicht auf die umliegende Berge ist grandios.

Zum World's End geht es in beide Richtungen.

Zum World's End geht es in beide Richtungen.

Die Klippen des World's End.

Die Klippen des World's End.

Blick ins Tal.

Blick ins Tal.

Noch schöner hat mir das Laufen durch den Park im Allgemeinen gefallen. Es gibt unterschiedliche Vegetationen, ein paar Tiere wie Vögel oder Riesen-Eichhörnchen, einen Fluss und einen Wasserfall und es ist einfach schön, mit der langsam aufgehende Sonne im Gesicht oder Rücken durch die Landschaft zu laufen. Der Start am Morgen war vermutlich auch ganz gut, denn so stand die Sonne noch nicht zu hoch und es war von der Temperatur sehr angenehm.

Viel Wald.

Viel Wald.

Die Landschaft im Nationalpark.

Die Landschaft im Nationalpark.

Die Bakers Falls – mit kleinem Regenbogen.

Die Bakers Falls – mit kleinem Regenbogen.

Ein Riesen-Eichhörnchen.

Ein Riesen-Eichhörnchen.

Ein wichtiger Hinweis: Im Nationalpark ist kein Plastik erlaubt, die Taschen werden entsprechend auch am Eingang kontrolliert. Plastikflaschen sind okay, wenn man das Etikett abmacht. Aber eigentlich gilt auch hier wie überall: Müll nicht einfach wegwerfen, sondern einpacken und in der Stadt entsorgen!

Um 11 Uhr waren wir dann mit dem Rundgang fertig und 12 Uhr wieder zurück in Nuwara Eliya.

Wanderung durch die Teeplantagen

Bevor wir uns zu den Teeplantagen aufmachten, gingen wir für etwas zu Essen in die Stadt. Hier habe ich dann Ladoo kennengelernt, ein sehr leckeres, süßes, gelbes Bällchen, welches eine Spezialität von Nuwara Eliya zu sein scheint. Zumindest habe ich es sonst nirgends gesehen, auch wenn es überall im indischen Raum zuhause sein sollte.

Von der Stadt aus nahmen wir uns für 300 Rupien (ca. 1,60 Euro) ein Tuktuk und fuhren bis zur Teefabrik Pedro Estate Lovers Leap. Die Führung durch die Fabrik ist zwar nur 20 Minuten lang, mit 200 Rupien (ca. 1 Euro) aber auch preiswert. Und wir mussten nur zwei Kilometer weit fahren, was vor allem für den Rückweg praktisch war. In der Fabrik bekamen wir die Produktionsprozesse vom Einsammeln und Trocknen der Teeblätter bis zur Verarbeitung zu verschiedenen Teestärken gezeigt. Die Fabrik selbst verkauft den Tee nicht direkt an Endkunden, sondern an andere Händler, die den Tee dann mit anderen Geschmacksrichtungen anreichern. Sehr positiv fand ich auch, dass das Thema Nachhaltigkeit und Arbeitsbedingungen bei Pedro sehr groß geschrieben werden. Teilweise wirkt sich das aber auch im Tee-Preis aus. Glücklicherweise konnten wir den Tee kostenlos probieren.

Die Teefabrik Pedro Estate.

Die Teefabrik Pedro Estate.

Lovers Leap Tee.

Lovers Leap Tee.

Um 15 Uhr waren wir schon fertig und so beschlossen wir durch die Teeplantagen zum namensgebenden Lovers Leap Wasserfall zu laufen. Die Strecke ist wirklich sehr schön und erinnert ein bisschen an eine Wanderung durch deutsche Weinberge – nur eben mit Tee. Unterwegs begegneten wir auch Tee-Pflückerinnen, die ihren Ertrag zur Fabrik trugen. Der Wasserfall trägt seinen Namen, weil sich der Legende nach ein unglückliches Pärchen, das nicht zusammen sei durfte, vom Wasserfall in die Tiefe stürzte. Von dieser Tragödie abgesehen war der Wasserfall ganz nett.

Teepflückerinnen auf dem Weg in die Fabrik.

Teepflückerinnen auf dem Weg in die Fabrik.

Die Kuh hat ganze Arbeit bei der Teeernte geleistet.

Die Kuh hat ganze Arbeit bei der Teeernte geleistet.

Lovers Leap Wasserfall.

Lovers Leap Wasserfall.

Den Rückweg kürzten wir etwas durch die Teefelder ab. In dem Teil der Stadt sahen wir dann auch den Unterschied zwischen den einfachen Wellblechhütten im Talkessel und den imposant wirkenden Kolonialhäusern mit Hanglage. Insgesamt war es von der Teefabrik in die Stadt ein sehr schöner, circa 5 km langer Spaziergang durch die Teefelder und die Wohngegend von Nuawara Eliya.

Wohnviertel von Nuwara Eliya.

Wohnviertel von Nuwara Eliya.

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