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Bericht von der OOP 2014 (Teil 1)

Jedes Jahr findet in München die OOP statt, eine Messe, auf der viel über Software-Architektur, Agilität und Management gesprochen wird. Dieses Jahr waren mehr als 150 Referenten vor Ort und haben über 1800 Konferenz-Teilnehmer unterhalten. Mich am Mittwoch und Donnerstag ebenfalls.

Eingang zur Messe.

Eingang zur Messe.

Mittwoch, 05.02.2014

OOA, IOC, ROI, SQL - Was passt nicht?

Der erste Vortrag war „OOA, IOC, ROI, SQL - Was passt nicht? Eine Erzählung von Betriebswirtschaft und Software-Entwicklung“. Hier ging es speziell um den Return of Invest (ROI), für den sich das Management in einer Firma meist interessiert.

Anhand eines Beispiel, bei dem es darum ging, ob man ein Stück Code mit einer Factory und DIP refaktorisiert, wollte Michael Mahlberg zeigen, ob es sich lohnt, dies so umzusetzen. Wichtig für ihn war, nicht die absoluten Zahlen zu sehen, sondern immer die Investierung betrachtet über die Zeit (also inkl. Zinssatz). Ich gebe zu, dass ich das nicht alles verstanden habe.

In kleinen Gruppenarbeiten sollten dann andere Fälle wie „Make or Buy“, „Serviceaustausch“ oder „Flat-File vs. Datenbank” besprochen werden. Da wir viel zu viele Teilnehmer waren (ca. 50) teilten sich diese also auf drei Gruppen auf, in der aber nur wenige etwas zum Ergebnis beitrugen. Heraus kam auf alle Fälle, dass es wesentlich leichter ist, die Kostenseite für eine Software-Änderung aufzuschreiben als die Nutzenseite.

Architectural Refactoring

Der zweite Vortrag war „Architectural Refactoring - agile Umsetzung von Modernisierungsentscheidungen“. Unter Architectural Refactoring versteht Referent Olaf Zimmermann, dass man eine zuvor getroffene architekturelle Entscheidung ändert.

In der Regel ist dies nicht einfach, da es mit einer Strukturänderung im Design, Neuimplementierung und Dokumentation verbunden ist. Oftmals liegen vorher getroffenen Entscheidungen nicht einmal vor, was die Sache noch mehr erschwert.

Als Beispiel hat er ein Y-Template vorgestellt, mit dem man festhalten kann, welcher Anwendungsfall unter bestimmten nicht-funktionalen Anforderungen zu einer Entscheidung führt und andere Entscheidungen weglässt, sodass ein bestimmtes Ziel erreicht wird unter Beachtung ggf. negativer Konsequenzen. Festgehalten werden soll das Ganz durch das „ARC Metamodel“, was aber derzeit noch entwickelt wird.

Keynote: Agile Skalierung – Prinzipien statt Blaupause

Die Keynote „Agile Skalierung – Prinzipien statt Blaupause“ von Stefan Roock und Hennig Wolf war sehr interessant.

Die beiden Trainer von it-agile zeigten als Beispiel, dass ein agiles Pilotprojekt auf eine ganze Firma ausgewälzt werden soll. Hier hilft dann keine generische Blaupause, nach der alles umgestellt wird. Ein Überstülpen eines neuen agilen Entwicklungsprozesses von oben bringt nichts, sondern der Kulturwandel muss von unten, von den Mitarbeitern kommen. Verschiedene Prinzipien wie direkte Kommunikation, kein Zielzustand vorgeben sowie beobachten und anpassen sind dabei ganz wichtig, damit so eine Änderung ein Erfolg wird.

Imposing Rule-Based Architecture on Legacy Systems

Der Vortrag „Imposing Rule-Based Architecture on Legacy Systems“ von Michael Feathers sollte den Umgang mit Legacy-Systemen zeigen.

Neben der Darstellung einer einfachen Struktur stellte er einige Mittel vor, wie man Verletzungen der Architekturregeln darstellen kann. Zusätzlich war es wichtig, den Fortschritt wie auch immer zu messen.

Ein schönes Zitat von Kent Beck im Vortrag war: „Wenn du dein System nicht mit vier Objekten oder weniger beschreiben kannst, hast Du keine Architektur.” Das kann man als übertrieben ansehen, aber es soll klar machen, dass jede Art von Architektur zumindest als grobes Konzept leicht verständlich sein muss. (Als Beispiel hat Michael Feathers im Übrigen das Testframework JUnit mit nur zwei Klassen beschrieben.)

Die Vortragsfolien sind leider nicht so gut, da diese oft nur die Überschrift enthalten und der Rest auf der Tonspur kam, was die Zusammenfassung auch etwas erschwert.

Keynote: Mastering the Internet

Überrascht hat mich die Keynote „Mastering the Internet“ von Constanze Kurz. Die Sprecherin des Chaos Computer Club ist vielen sicher bekannt, man würde sie aber nicht auf OOP erwarten.

Das Thema ihres Vortrags war recht aktuell, da es um die Enthüllung von Edward Snowden ging, vor allem eben Prism und die anderen Überwachungsaktivitäten des us-amerikanischen und britischen Geheimdienstes.

Als Open-Source-Aktivist (und Mitglied bei der EFF und FSFE) bin ich dem Thema sehr verbunden und habe mich gefreut, dass Constanze Kurz das den OOP-Teilnehmern noch einmal klar gemacht hat. Interessanterweise blieb sie nicht die einzige …

CCC-Sprecherin Constanze Kurz.

CCC-Sprecherin Constanze Kurz.

Modernisierung von zentralen Frameworks

Anatole Tresch von der Schweizer Bank Credit Suisse zeigte im Vortrag „Modernisierung von zentralen Frameworks - ein Erfahrungsbereicht“, wie einen Java-Framework, was in der Bank benutzt wird, in mehreren Jahren modernisiert wurde.

Grund für die Modernisierung (Refactoring) waren die üblichen Probleme wie erhöhte Wartungszeit und eine zu komplexe API. Das mittelgroße System mit 17.000 Codezeilen hatte Zyklen, eine hohe Kopplung und zahlreiche große Klassen. Als Ziele gab man sich vor robust zu sein, die Wartbarkeit und Laufzeit sollte verbessert werden, daneben wollte man aber auch kompatibel bleiben.

Hier sollte jedem klar sein, dass das eigentlich nicht alles machbar ist. Angeblich wurde aber eine Performancesteigerung von Faktor 100 herausgeholt. Gleichzeitig wurde das System entkoppelt und vereinfacht, was ich mir nicht so richtig vorstellen kann. Kompatibel ist man aber nicht geblieben, was aber kein Problem war, da die Kunden ja wiederum in der Bank saßen und man so direkten Kontakt zu ihnen halten konnte.

What If? - An Exploration of What's Possible, What's Not and Why?

In der Abendschule von 18:30 Uhr bis 20 Uhr gab es dann den letzten Vortrag „What If? - An Exploration of What's Possible, What's Not and Why?“ von David Hussmann. Einige Vorträge gibt es auch auf seiner Firmen-Webseite Devjam.

Sehr unterhaltsam hat David Hussmann erklärt, dass die Leitsprüche „certification over education“ und „process over product“ eher schaden als nützen. Die Änderungen müssen aus dem Team heraus kommen und von ihm angenommen werden. Zusätzlich muss Platz für Anpassungen und Veränderungen sein.

Das heißt, wenn der Prozess nicht passt, egal ob Scrum, Kanban oder was anderes, dann muss man ihn anpassen. Und wenn man dann eben eben nicht mehr nach Lehrbuch arbeitet, dann ist das einfach so. Wenn es dem Team und dem Projekt hilft, ist das in Ordnung.

Mir hat an dem Vortrag gefallen, dass eben nicht so sehr auf Regeln gepocht wird. An vielen Stellen hört man immer wieder: „Was, ihr macht Scrum und habt kein ordentliches Backlog? Wie könnt ihr nur?“ Ich hoffe, dass sich dieses Denken der Freiheit und Anpassbarkeit noch weiter herumspricht.

Etwas enttäuscht war ich nur von dem Begriff Abendschule (Night school). Ich hatte mir darunter eine lockerere Atmosphäre und Gespräche vorgestellt. Effektiv war es aber wie die normalen Vorträge – nur eben spät abends … und recht teuer.

Tux wünscht Frohe Weihnachten

Egal, welcher Religion man angehört und ob man Weihnachten als christliches Fest feiert oder nicht, genießt die Zeit fernab des Computers im Kreise Eure Familie und Freunden.

Um das Posting Linux-relevant zu halten, wünscht Euch Tux auch ein frohes Fest:

Tux

Der Tux wurde von einer Freundin erstellt. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an Christina dafür. :)

PS: Da beim Gewinnspiel zum Free! Music! Contest 2013 niemand mitmachen wollte, kann ich leider keine Weihnachtsgeschenke verteilen. :(

MusicMan kurz vorgestellt

Ich gestehe: Ich schlafe gerne mit Musik ein. Bisher habe ich immer die Kopfhörer am Handy gehabt, was aber früher oder später zu einer Strangulation meiner selbst führt, wenn ich mich fünfmal um die eigene Achse gedreht habe. Zusätzlich liegt sich auf Kopfhörern einfach sehr bescheiden. Das Abspielen der Musik direkt am Handy ist dabei eher eine Qual, der Klang ist alles andere als gut.

Aus dem Grund habe ich nach einem Abspielgerät gesucht und bin auf den MusicMan Mini gestoßen. Die 5x5x5cm kleine Box hat nur wenig Funktionen. An der Vorderseite gibt es einen Knopf für Pause und Abspielen, zwei für die Lautstärke und zwei zum Überspringen von Tracks. Geladen wird die Box über USB und befüllt per Micro-SD-Karte oder USB-Stick. Ein Kopfhörerausgang gibt es auch noch. Wenn man die Box per Mini-Schalter einschaltet, fängt sie einfach mit dem ersten Lied auf dem eingelegten Medium an.

Der Klang ist ziemlich gut, was man bei der Größe eigentlich nicht erwartet. Sehr schön ist, dass die Lautstärke auf Stufe 1 nicht zu laut ist, sodass man dabei noch einschlafen kann. Ziemlich störend ist die blaue LED, die blinkt, wenn etwas abgespielt wird. Zusätzlich zu einem grün leuchtenden USB-Stick nervt das ziemlich in der Nacht. Immerhin kann man die Box auf die Vorderseite drehen, sodass das Licht kaum sichtbar ist.

Komplett glücklich bin ich nicht, denn zumindest eine Zufallswiedergabe hätte ich mir gewünscht. So muss ich vorher am PC auf den USB-Stick immer die Lieder legen, die ich hören will. Da der MusicMan kein Gedächtnis hat, fängt er nach einer Unterbrechung mittels Ausschalter immer wieder von vorne an. Man hört also immer die gleichen Titel, wenn man es nicht selbst ändert.

Immerhin kostet der MusicMan Mini nur 18 Euro, aber vielleicht hat ja jemand noch Hinweise auf andere Abspielgeräte, die für mich in Frage kämen. Effektiv wäre ein MusicMan Mini ohne Licht, aber mit Zufallswiedergabe genau das, was ich suche. :)

MusicMan Mini

Neues aus der Anstalt geht zu Ende

Seit 2007 schaue ich einmal im Monat in der ZDF-Mediathek Neues aus der Anstalt. Von Urban Priol und Georg Schramm initiiert luden die zwei verschiedene Kabarettisten ein, um über die Missstände der deutschen Politik zu philosophieren. Mit sehr viel Biss und Wortwitz ging es 7 Jahre lang sehr heiter, manchmal betrübt und immer nachdenklich zu.

Vor vier Jahren hört Georg Schramm auf und Frank-Markus Barwasser übernahm eine Rolle in dem Programm. Diese Woche lief die letzte Anstaltssendung, die man sich in der ZDF-Mediathek anschauen kann. Gründe für den Abschied werden im Interview bzw. im Artikel der Main Post genannt.

In der letzte Folge treten Kabarett-Größen wie Jochen Malmsheimer (mein Lieblings-Kabarettist), Volker Pispers und Max Uthoff auf. Und auch Georg Schramm darf sich noch einmal verabschieden.

Ich finde es schade, dass die Sendung geht, es wird etwas im deutschen Fernsehen fehlen. Und vor allem geht eine Sendung, bei der ich fand, die GEZ-Gebühren sinnvoll angelegt gesehen zu haben.

Humble Comedy Bundle

Da aktuelle Humble Bundle umfasst zahlreiche Audio- und ein paar Videodateien diverser Comedians.

Wie bei (fast allen) Humble Bundles sind die Medien DRM-frei. Jeder kann den Preis selbst bestimmen und in variablen Anteilen auf die Künstler, die Humble-Anbieter, die Electronic Frontier Foundation und die Charity-Organisation Child's Play verteilen.

Ich selbst werde das Bundle nicht kaufen. Humor ist schon etwas eigenes und vor allem bei englischen Wortspielereien kommt man als Non-Native-Speaker nicht immer mit. Da warte ich lieber auf das nächste Spiele-Bundle …

Ted-Talk von Amanda Palmer: Die Kunst des Bittens

Bei TED findet man immer wieder sehr gute Vorträge von erfahrenen und guten Redner. Via Kaliban bin ich auf einen Vortrag von der wunderbaren Amanda Pamer gestoßen.

Amanda war Sängerin der Dresden Dolls, die sehr eigenwillige (und in meinen Ohren gute) Musik machten. Nach einem Rechtsstreit mit ihrem Plattenlabel machte sie sich „selbstständig“ und gründete die neue Band „Amanda Palmer and the Grand Theft Orchestra. Auf Kickstarter fragte sie ihre Fans nach etwas Unterstützung. Angepeilt waren 100.000 US-Dollar. Geworden sind es 1,2 Millionen!

Im TED Talk erzählt sie über diese Erfahrungen und wieso es besser ist, Musik an jeden zu verteilen und dafür um Geld zu bitten, als die Hörer zum Kaufen zu gängeln. Der Vortrag ist sehr emotional und am Ende gibt es stehende Ovationen vom Publikum. Etwas, was glaube ich, nicht so oft bei den TED Talks vorkommt.

Amandas Musik ist zwar nicht frei (also nicht unter Creative-Commons-Lizenz), aber zumindest frei anhörbar. Das Kickstarter-finanzierte Album findet man bei Bandcamp zum Anhören und Kaufen zum Selbstbestimmungspreis. Reinhörern schadet nicht!

Online-Comic: The Wormworld Saga, Teil 5

Die Wormworld Saga geht weiter. Nun ist schon der fünfte Teil erschienen. Jonas und Raya machen sich auf zum Wurmberg, an dem Jiivas Siegel zerbrochen wurde und das Böse hervorströmt.

Der fünfte Teil hält sehr viele Andeutungen für zukünftige Teile parat, die auch auf einige unerwartete Wendungen schließen lassen. Das kann natürlich auch nur eine falsche Fährte des Autors sein, dennoch ist man gespannt, wie es weiter geht.

Alle Teile:

via Freaks On Sofa

Ostern am 1. April

Wisst Ihr, was blöd ist, wenn der 1. April ein Feiertag ist? Newsseiten haben an Feiertagen so gut wie immer Pause. Und wenn dann eine News an einem Feiertag erscheint und auch noch der 1. April ist, hat sich die Arbeit des Schreibers schon fast gar nicht gelohnt.

Sicherlich kann man den Text durchlesen und etwas schmunzeln. Viel schöner finde ich aber die Texte, die wirklich glaubhaft klingen und erst am nächsten Tag aufgelöst werden. Heute ist das irgendwie etwas unspannend.

Viele Namen ...

Ich habe schon einige Namen erhalten – „Sklaventreiber“ ist mein Liebling bisher, schönen Gruß an die Ex-Kollegen ;) – aber Wikigott ist mir neu. Danke, onli! :)