Wicked
Alternative Erzählungen, also Bücher, die eine bekannte Geschichte nehmen und diese auf eine neue Art und Weise aufbereiten, gefallen mir besonders gut und mit Gregory Maguires Buch trifft man damit auch voll ins Schwarze.
Titel | |
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Autor | Gregory Maguire |
Sprache | Englisch |
Genre | k.A. |
Herausgeber | Headline 2006 |
Seitenanzahl | 495 |
Die Geschichte vom "Zauberer von Oz" kennen die meisten und die Wenigsten haben die böse Hexe des Westens am Ende der Geschichte bedauert. Wicked erzählt das Leben des grünhäutigen Mädchens Elphaba, das später zur bösen Hexe wird, die eigentlich gar nicht so böse ist. Die roten Schuhe, die sie von Dorothy unbedingt haben will, gehören rechtmäßig nämlich ihr, da Elphies Schwester Nessarose ihr diese vermacht hat.
Es ist sehr interessant in das Leben der Hexe einzutreten, die eigentlich gar keine Hexe ist und mit Zauberei auch in der Schule nie etwas zu tun haben wollte. Ihr Fachgebiet waren eher die Naturwissenschaften. Dies führt sie dann auch zu den Studien ihres Professors Dillamond, die sie nach dessen Ermordung weiterführt und später eben auch zu ihren fliegenden Affen bringt.
Das Leben von Elphaba (oder Elphie, oder Fabala, oder Fae) ist sehr aufregend, aber man merkt, dass sie nie Liebe erfahren hat. Ihr Vater sieht sie als göttliche Bestrafung für seine Sünden und auch ihre Mutter mag die Grünhäutigkeit und Weiblichkeit (Ihr wäre ein männlicher Nachkomme lieber gewesen!) nicht. Elphie wird in Munchkinland geboren, lebt dann kurzzeitig in Quadling Country, studiert in Gillikin und hat am Ende eine kleine Burg in Winkie Country. Man merkt, dass Elphaba viel herumkommt, aber keine Wurzeln hat, auf die sie sich berufen kann.
Mit Glinda, der guten Hexe des Nordens (die eigentlich auch eine Zauberin ist und über die Definition von "gut" lässt sich streiten), teilt sie sich während der Studienzeit ein Zimmer, sind aber zu verschieden, um wirklich eine enge Beziehung einzugehen. Und auch unter ihrer jüngeren Schwester Nessarose, die aufgrund einer Behinderung von ihrem Vater bevorzugt wird, leidet sie und fühlt sich ausgestoßen.
Dies ist definitiv ein empfehlenswertes Buch. Schade, dass ich Annotated Oz erst danach gekauft habe und lesen werde. Aber ich hatte Dorothys Geschichte noch in etwa im Kopf. Maguires Name werde ich mir merken, denn Bücher wie Son of a Witch (Elphies Sohn Liir ist gemeint) oder Confessions of an Ugly Stepsister (Aschenputtels Stiefschwester) klingen sehr vielversprechend.
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