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Full Circle Magazine 59 erschienen

Gestern ist die 59. Ausgabe des englischsprachigen Magazins Full Circle Magazine erschienen. Themen dieser Ausgabe sind unter anderem

  • Command and Conquer: Diverses (nicht Trivialibre, wie der Artikel-Titel andeutet, das war letzten Monat)
  • Python – Teil 31
  • Libre Office – Teil 13
  • Portable Linux
  • Virtuelle Diskgröße in VBoxManage anpassen
  • Glückwunschkarten mit LibreOffice Draw erstellen
  • Linux Lab: Datenwiederherstellung mit Foremost
  • Windows-Äquivalente unter Linux – Teil 6: Taskmanager
  • Review: Bodhi Linux
  • Ubuntu Games: SNES Emulation und Tomes of Mephistoles
  • News, Leserbriefe und mehr

Links: Webseite, Forum und Wiki

Update zum Humble Bundle for Android 2

Zum vor einer Woche gestarteten Humble Bundle for Android 2 gibt es ein kleines Update.

Zum Paket hinzugefügt wurde das Spiel Snuggle Truck. Was extrem niedlich klingt, sieht auch so aus. Man übernimmt das Steuer eines mit Kuscheltieren voll beladenen Lastwagens, den man möglichst schnell ins Ziel bringen muss – natürlich ohne dabei die lieben Stofftierchen zu verlieren.

Ob das Langzeitspaß bringt, ist fraglich. Aber für eine kleine Runde am PC ist es sicherlich ganz nett.

Buch: The Windup Girl

Titel

The Windup Girl

Autor

Paolo Bacigalupi

Sprache

Englisch

Genre

Sci-Fi

Herausgeber

Orbit, 2010

Seitenanzahl

505

Durch globale Erwärmung haben die Meere immer mehr Landmasse unter sich begraben. Thailand und vor allem die Hauptstadt Bangkok (Krung Thep) wehren sich aber durch riesige Staumauern und Wasserpumpen gegen die Überflutung. Viele andere Staaten sind aber zerfallen, sodass auch die USA oder Europäische Union nicht mehr als Einheit auftreten. Regiert werden die meisten Länder von Genmanufakturen wie AgriGen, welche sich darauf spezialisiert haben, aus nicht mehr existenten Nahrungsmitteln oder Spezies Gene zu extrahieren bzw. diese zu „verbessern“. So beherrschen diese allein den Markt.

Das Resultat der Genmanipulationen sind die „New People“, die wie Sklaven für dreckigen Arbeiten oder niedere Gelüste missbraucht werden. Einer dieser neuen Menschen ist Emiko. Ihre genetische Manipulation macht sie gefügig und gehörig, dazu altert sie nicht äußerlich. Im Gegensatz dazu muss ihr Kreislauf ständig gekühlt werden, um nicht zu überhitzen, und ihre Bewegungen sind abgehakt, was ihr auch den Spitznamen „Windup Girl“ (zu deutsch Aufziehmädchen) eingebracht hat.

Emiko lebt illegal in Thailand, nachdem sie von ihrem vorherigen chinesischen Besitzer dort zurückgelassen wurde. Um sich über Wasser zu halten, arbeitet sie in einem Bordell, wird dort aber auf extreme Weise jeden Abend missbraucht oder zur Schau gestellt.

Per Zufall trifft sie auf Anderson Lake, einem Angestellten von AgriGen, der Geschäfte mit der Regierung machen will. Dieser findet Gefallen an dem Mädchen, was ihn aber teuer zu stehen bekommt, als in Bangkok ein Bürgerkrieg losbricht.

Bacigalupis Roman „The Windup Girl“ hat einige Preise eingeheimst, darunter auch den Hugo Award 2010 und den Nebula Award 2009. Eigentlich fällt das Buch auch gar nicht in den Bereich der Science Fiction, denn globale Erwärmung und Genmanipulation sind bereits heute ein Thema, wenn auch nicht so gravierend. Dementsprechend findet man sich recht schnell in das Buch ein.

Problematisch ist für westliche Bürger eher die Szenerie. Viele der Namen, Aussprüche und Sitten Thailands sind wohl den wenigsten Lesern bekannt, sodass man sich hier erst einmal zurecht finden muss. Und so ist es bei den fremdklingenden Namen oder gar bei Fremdwörtern wie „khrab“, „gaijin“ oder „yang guizi“ nicht immer leicht zu folgen. Man gewöhnt sich aber daran und kann meist nach einigen Seiten aus dem Kontext schließen, um was es sich handelt. (In der Hoffnung, das da oben sind keine extremen Schimpfwörter gewesen.)

Die Story selbst ist großartig und ich habe mir beim Lesen versucht vorzustellen, wie denn die Stotterbewegung von Emiko aussehen und vor allem wie dies auf die anderen „echten“ Menschen wirken würde. Windups sind in Thailand nicht sonderlich beliebt und haben dort keine Rechte – erst recht nicht als illegale Überbleibsel. Da kann man es verstehen, dass Emiko sich nach einer eigenen Heimat sehnt. Der innere Twist Emikos ist dabei sehr gut dargestellt, da sie wirklich gegen ihre Gene ankämpfen muss, um auch nur einen solchen Gedanken von Freiheit und Eigenständigkeit haben zu können.

Auch wenn die Geschichte für sich abgeschlossen ist und sich spannend bis zum Ende liest, wird im Epilog doch wieder eine Hintertür für eine Fortsetzung gelassen. Es kann also gut sein, dass man Emiko später wieder trifft und sie auf der Reise in eine neue Welt begleiten kann.

Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der Science-Fiction, Endzeit und/oder asiatische Kulturen mag bzw. mehr darüber erfahren möchte. Das Buch gibt es unter dem Titel Biokrieg auch auf Deutsch.

Es wird Sommer …

Am Samstag konnte ich nach langer Abstinenz endlich wieder mein Rad aus dem Keller hervorholen und etwas ausfahren. Für den Anfang habe ich mich mit knapp 70 km Rundreise durch den Enzkreis begnügt, wobei die letzten Kilometer ein echter Kampf waren. Die Frühjahrsmüdigkeit steckt noch in den Beinen ...

Bei der Fahrt bin ich auch über Schloss Kaltenstein in Vaihingen an der Enz gestolpert, welches ich bereits auf meiner Radtour im letzten Jahr besucht hatte. Dieses Mal waren die Weinhänge aber noch etwas kahler und ich habe mich auch mit der Aussicht von unten nach oben begnügt.

Schloss Kaltenstein

Humble Bundle for Android 2 (auch für Linux)

Für Humble-Verhältnisse extrem lange 6 Wochen sind seit dem letzten Humble Bundle vergangen. Dafür gibt es nun ein zweites Android-Bundle mit Spielen für Googles Android, Linux, Mac OS X und Windows.

Im Paket enthalten sind:

  • Swords and Soldiers – Ein Strategiespiel, bei dem man ein Volk (Wikinger, Azteken oder Chinesen) gegen andere Völker steuert und mit verschiedenen Waffen angreift. Im Gegensatz zur sonstigen Vogelperspektive handelt es sich hier um ein seitwärtsscrollendes Spiel.
  • Canabalt – Ein seitwärtsscrollendes Jump'n'Jump, bei dem man nur eine einzige Taste drücken muss, um zu springen. Das Flashspiel kann man auf der Webseite auch spielen. Wenn man es kauft, kann man es wohl zu zweit vor dem Bildschirm spielen.
  • Zen Bound 2 – Wer für Weihnachten vorsorgen will, kann hiermit üben, Dinge einzuwickeln. Bei Zen Bound geht es darum, Gegenstände mit Strick einzuwickeln. Die Grafik ist sehr gut, das Spiel ist aber eher eine Designstudie.
  • Cogs ist ein 3D-Puzzle-Spiel, welches bereits im dritten und vierten Humble Bundle enthalten war.
  • Avadon: The Black Fortress ist ein RGP mit rundenbasierten Kämpfen. Das Spiel sieht ganz nett aus, auch wenn es natürlich nicht mit den Standard-RPGs großer Studios mithalten kann, was die Grafik angeht. Spielerisch kann ich nichts dazu sagen.

Wie immer sind die Spiele DRM-frei und laufen wie gesagt unter Linux, Mac, Windows und Android. Jeder kann den Preis selbst bestimmen und in variablen Anteilen auf die Spieleentwicker, die Humble-Anbieter, die Electronic Frontier Foundation und die Charity-Organisation Child's Play verteilen. Das Spiel „Swords and Soldiers“ erhält man nur, wenn man mehr als den aktuellen Durchschnitt zahlt (derzeit knapp 6 US-Dollar). Das Angebot besteht noch bis zum 02. April 2012.

Mich selbst spricht von den Spielen maximal „Avadon“ an, aber auch das reißt mich nicht so vom Hocker. Ich denke, dies wird das nächste Humble Bundle sein, welches ich nicht kaufen werde, weil es sich einfach nicht lohnt. Nach wie vor bleibt meine Kritik bestehen, dass die Bundle viel zu oft erscheinen. Für die kleinen Indie-Studios ist das sicher gute Werbung und auch gut verdientes Geld, für mich als Spieler sind die Spiele aber nicht reizvoll.

Mini-Review: Samsung S5610 Primo

Wie ich vor einem Monat schrieb, ist mir mein Handy verloren gegangen und ich brauchte Ersatz. Hier meine Erfahrungen mit der Suche und meinem neuen Gerät ...

Wichtig für ein neues Handy waren mir vor allem folgende Punkte:

  • lange Akkulaufzeit
  • Wecker
  • MP3-Player
  • Vibrationsalarm
  • Klinkenstecker für Kopfhörer
  • kein Android, kein Windows, kein Apple
  • kein Touch

Der letzte Punkt war seltsamerweise der am schwersten zu erfüllende, da heute scheinbar die Hersteller davon ausgehen, dass alle Menschen nur noch Smartphones und Touchscreen benötigen. Dies mag für einen Teil zutreffen, viele wollen mit ihrem Handy aber einfach nur telefonieren.

Über die Portale inside-handy.de und areamobile.de habe ich dann nach den obigen Kriterien so weit es ging gefiltert, sodass einige Geräte zur Auswahl standen:

  • Nokia 5310 XpressMusic => Standyzeit sprach dagegen
  • Nokia Asha 300 => Strahlungswert ist recht hoch
  • Sony Ericsson txt pro => Slider, daher sehr dick, aber QWERTZ-Tastatur
  • Alcatel One Touch 880 => ziemlich dick und schwer
  • Sony Ericsson Spiro
  • Samsung S5610 Primo

Im Endeffekt ist es das Samsung S5610 Primo geworden, da mir die Daten ganz gut gefielen:

  • normales Telefon ohne Touch
  • Maße: 119.0 x 50.0 x 12.9 mm
  • Gewicht: 91 g
  • separate Laustärkeregelung
  • Klinkenstecker
  • kein GPS (war mir auch wichtig)
  • Speicher erweiterbar mit MicroSD, MicroSDHC
  • Standby: 960 Stunden (!)
  • MP3-Player (leider kein OGG)
  • irgendeine Kamera
  • Schnellwahltasten
  • gute Bewertung quer durchs Netz

Samsung S5610 Primo

Die Standby-Zeit ist natürlich etwas übertrieben, aber bei normalem Betrieb (ab und zu eine SMS, ein Anruf oder etwas Musik) hält eine Akkuladung etwas mehr als 10 Tage, was ich einen guten Wert finde. (Und womit ich über die Smartphone-Käufer lachen kann, die jeden Abend ans Netz müssen. ;))

Gefallen haben mir auch die Schnellwahltasten. Man kann diese entweder so einstellen, dass auf dem Bildschirm die am häufigsten genutzten Aufgaben liegen oder man belegt das Steuerkreuz mit bis zu vier Anwendungen.

Ins Internet kann das Ding auch, aber das habe ich nicht eingerichtet. Dementsprechend kann ich nicht sagen, wie der Browser oder die Geschwindigkeit ist.

Etwas größer als gedacht ist das Handy zwar, aber es passt noch in die Hosentasche. Von der Bedienung her verhält es sich recht intuitiv. Vor allem ist das Menü nicht so träge wie bei seinem Vorgänger, dem Motorola Rokr E8, was ein sehr großer Pluspunkt ist. Dafür ist aber leider kein Linux drauf wie bei Motorola, sondern irgendeine Eigenentwicklung.

Etwas störend ist, dass sich das Gerät ab und an ausschaltet. Ich habe noch nicht raus, woran es liegt, bisher habe ich es auch immer irgendwann mitgekriegt. Das muss ich also noch etwas beobachten und ggf. bei Samsung ein Update einfordern.

Insgesamt bin ich aber zufrieden mit dem Kauf. Wer ein normales, aber nicht altbackenes Handy sucht, kann sich das Samsung S5610 ruhig näher anschauen.

Film: We need to talk about Kevin

Fantasy Filmfest … wohooooo \o/

Titel

We need to talk about Kevin

Genre

Psycho-Drama, 2011

Darsteller

Tilda Swinton, Ezra Miller, John C. Reilly, Jasper Newell

Regisseur

Lynne Ramsay

Länge

112 min

Trailer

Englisch

Der Film erzählt die Geschichte von Eva (Tilda Swinton) und dem Verhältnis zu ihrem Sohn Kevin (Ezra Miller). Schon seit der Geburt verhält sich Kevin gegenüber seiner Mutter merkwürdig. Als Baby schreit er nur, wenn sie ihn hält, als kleines Kind will er nicht mit ihr spielen und spricht auch nicht. Mit 6 Jahren trägt Kevin noch Windeln und macht aus purer Absicht direkt nach dem Windelwechseln noch mal hinein. Eva ist völlig überfordert, ihr Mann Franklin (John C. Reilly) sieht aber nicht, welche Probleme der Junge verursacht, da Kevin zu ihm immer eine gute Beziehung pflegt. Im Alter von 16 Jahren bricht dann der Psychopath in Kevin völlig durch.

Es ist schwer, den Film zu beschreiben, ohne zu viel vorweg zu nehmen, wobei die eigentliche Geschichte gar nicht so wichtig ist. Wichtig ist, wie sie erzählt wird. Regisseurin Lynne Ramsay springt in fünf oder sechs Zeitebenen hin und her und schafft es dennoch, den Zuschauer nicht zu verlieren. Immer mehr Details erfährt man im Laufe der Zeit von Kevins Geburt bis hin zu der einen Tat, für die Eva immer noch von allen Menschen gehasst wird. Dennoch kann Eva nicht von ihrem Sohn lassen.

Großartig gespielt von Tilda Swinton als überforderte Mutter, aber ebenso grandios von Kevin-Darsteller Ezra Miller. Das Casting war dabei so gut, dass einem auch die jüngeren Ausgaben von Kevin (Jasper Newell und Rock Duer) einen Schauer über den Rücken fahren lassen.

Im Gegensatz zu Damien oder anderen Horrorkindern ist dabei nichts Übernatürliches, was einem Angst einflößt, sondern die pure Bosheit und der Hass, den Kevin seiner Mutter und der Welt entgegenbringt. Die Frage, die man sich am Ende des Filmes stellt, ist, wie man sich selbst verhalten würde, wenn man so einen Sohn hätte.

Für werdende Eltern oder Paare, die mal Kinder planen, ist „We need to talk about Kevin“ vielleicht nicht der richtige Film. Für alle anderen aber definitiv eine großartige, psychologische Fallstudie zum Thema Kindererziehung.

Film: Livide

Fantasy Filmfest … wohooooo \o/

Titel

Livide

Genre

Horror, 2011

Darsteller

Chloé Coulloud, Félix Moati, Jérémy Kapone, Catherine Jacob

Regisseur

Alexandre Bustillo, Julien Maury

Länge

88 min

Trailer

deutsch/französisch

Lucie (Chloé Coulloud) beginnt eine Stelle als Pflegerin, bei der sie mit Madame Wilson (Catherine Jacob) durch die Dörfer fährt und ältere Leute betreut. In einem alten, spukigen Haus treffen die beiden auf Madame Jessel, eine über hunderjährige Dame, die im Koma liegt. Madame Wilson erzählt Lucie, dass die Alte in ihrem Haus einen Schatz versteckt hat. Am Abend erzählt Lucie ihrem Freund Will (Félix Moati) davon, der zusammen mit seinem Bruder Ben (Jérémy Kapone) in das Haus einsteigen will. Zu Dritt machen sie sich auf, um im Haus einen Schatz zu finden, der böse Überraschungen parat hat.

Viel kann ich zu Livide nicht schreiben. Der Film lief auf dem Fantasy Filmfest im französischen Original und klang im Voraus recht interessant. Nach dem Film kann ich sagen, dass ich zwar ganz gut unterhalten wurde, aber verstanden habe ich viele Dinge nicht.

Bustillo und Maury weichen mit ihrem Drehbuch vom Standard-Horrorhaus ab und vermischen mehrere Genre, was ich ganz gut finde. Dennoch verhalten sich die „Monster“ in dem Film anders, als man es gewöhnt ist und leider wird nicht erklärt, wieso. Wenn Mädchen ohne erkennbaren Grund durch die Luft schweben würde ich gerne wissen, weshalb das der Fall ist. Und es ist ein Fantasy-Film, also kann man sich auch irgendeine unglaubwürdige Ausrede einfallen lassen, solange man sie dem Zuschauer nur mitteilt. Das haben die beiden Regisseure leider verpasst.

Stilistisch ist der Film gut, mir hat aber vor allem der Soundtrack gefallen, der stellenweise an Silent Hill mit seinen Geräuschkulissen erinnerte.

Insgesamt ein Film, den man sich anschauen kann, aber nicht zwingend muss.

Film: The Artist

Titel

The Artist

Genre

Stummfilmdrama, 2011

Darsteller

Jean Dujardin, Bérénice Bejo, John Goodman

Regisseur

Michel Hazanavicius

Länge

100 min

Trailer

stumm

1927, eine Hochära des Stummfilms. Einer der besten Schauspieler ist George Valentin (Jean Dujardin), der sein Publikum zu begeistern mag. Doch dann kommt eine neue Technik in die Kinos: der Tonfilm. Peppy Miller (Bérénice Bejo), eine Jungschauspielerin, nutzt diese Möglichkeit und steigt zum Star des Tonfilms auf. George dagegen glaubt nicht daran, dass sich das neue Medium durchsetzen wird. Als er von seinem Studioboss (John Goodman) gefeuert wird, finanziert er seinen nächsten Stummfilm alleine, der aber parallel zu Peppys neuem Film anläuft.

Ein Stummfilm über die Ära Stummfilme und den Übergang zum Tonfilm. Man mag kaum glauben, dass so etwas heute noch Leute in die Kinos ziehen kann, aber es funktioniert. Das gesprochene Wort ist heute kaum aus Filmen wegzudenken. Dabei ist gerade das Auslassen selbiger für einen Schauspieler eine Herausforderung, welche Jean Dujardin und Bérénice Bejo hervorragend meistern.

Man merkt, dass nicht nur der Film keine Stimmen oder Geräusche zulässt, dafür aber fast alles musikalisch untermalt ist, sondern dass der Film auch mit Ton wenige Dialoge hätte. Dies ist aber logisch, da man als Zuschauer nicht eine Fünf-Minuten-Unterhaltung zwischen zwei Personen sehen will, die man nur durch Tafeln „übersetzt“ bekommt. Daraus folgt, dass die Schauspieler sehr viel mit Gesten und Mimik arbeiten müssen. Hier sticht Jean Dujardin großartig hervor. Seine vorherigen, eher komödiantischen Filme helfen dabei sicherlich auch.

Insgesamt denke ich, dass seine 5 Oscars nicht umsonst verdient hat. Wer „The Artist“ noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt tun. Diesen Film muss man dabei nicht einmal in der Originalsprache anschauen. ;)