Einleitung
Dieses Wochenende finden in Essen die
Internationalen Spieletage SPIEL '14 statt. Von Donnerstag bis Sonntag gibt es in vier Hallen in denen über 900 Aussteller zahlreiche Spiele zum Anschauen, Spielen und natürlich auch zum Kaufen bereit halten.
Als Vorbereitung hatte ich
ein Skript geschrieben, was mir die
Spieleliste der Spielbox extrahiert, sodass ich neu hinzugefügte Spiele leichter erkennen und vorab bei
BoardGameGeek kann. Gegengehalten habe ich das mit der
Spiel 2014 Preview-Liste von BGG.
Die letzten zwei Jahre waren wirklich großartig (und anstrengend) und auch 2014 stellt keine Ausnahme dar. Ich freue mich, wenn ich die Messe einmal alle vier Tage besuchen kann.
Japon Brand
Meine erste Anlaufstation in Essen war dieses Mal (nach dem großräumigen Umschiffen des Asmodee-Standes, bei dem wir letztes Jahr die ersten Stunden versandet sind) der japanischer Spieleverleger
Japon Brand, der zusammen mit minimalGames einen Stand hat. Japon Band ist bekannt dafür, nur wenige Spiele auf die Messe zum Kauf mitzubringen (was verständlich ist). Das führte auch dieses Jahr dazu, dass ca. eine dreiviertel Stunde nach Messestart sich eine 20 Meter lange Schlange vor dem Stand gebildet hatte und bereits ein Mann mit einem Schild herumlief, der die ausverkauften Spiele anzeigte.
Ich konnte glücklicherweise die Spiele, die mich interessierten, mitnehmen. Ein Antesten war leider nicht möglich, sodass ich das hoffen muss, dass sie gut sind. Die drei nächsten Spiele stammen von JaponBrand/minimalGames.
OWACON
OWACON steht für „Old World And Code Of Nine“. Das Spiel kam bereits 2012 auf Japanisch heraus, jetzt gab es auch eine internationale Edition. International heißt dabei, dass das Spielbrett, Spielertableaus und die Karten auf Englisch sind, aber immerhin eine deutsche Anleitung und Übersetzung der Karten beiliegt. Die Übersetzung der Karten kann man sogar ausschneiden und wenn man die Karten in Hüllen packt dazulegen. Ich werde aber wohl mit den englischen Texten leben.
Das Spiel selbst ist für 3 oder 4 Spieler. Jeder Spieler bekommt zwei Zielkarten, die angibt, welche Objekte (Bücher, Statuen, Geld) am Ende des Spieles Punkte oder Minuspunkte bringen. Der Clou ist, dass alle acht Zielkarten für alle Spieler gelten. Durch Aktionen auf dem Spielbrett (eine Art Workerplacement) hat man aber die Chance in die Zielkarten der Mitspieler zu schauen, um zu sehen, ob das, was man sammelt ggf. schlecht ist. Die Zielkarten interagieren dabei miteinander.
Das Spiel stammt von Designer
BakaFire, der mir sogar nach dem Kauf das Spiel signiert hat und sich mehrfach bedankte.
Aristo-Maze
Aristo-Maze ist ebenfalls von BakaFire (ebenfalls mit Signatur). Es ist ein reines Bietspiel mit Dungeon-Crawler-Elementen für 3 bis 4 Spieler. In jeder der drei Runden bietet man Geld für die Abenteurer, mit der man in den Dungeon gehen will. Die Monster im Dungeon sind teilweise geheim und auch hier kann geboten werden, wer sich eine verdeckte Monsterkarte anschauen kann, sodass man sich besser vorbereiten kann.
Das Spielbrett ist größtenteils sprachneutral und zeigt den kompletten Rundenablauf. Die Sichtschirme sind in Englisch, aber verständlich. Die Karten sind auf Englisch oder Japanisch (je nach Seite), aber es gibt eine Übersetzung im deutschen Regelheft.
Die Rezensionen des Spiels (also die eine, die ich gefunden habe) fand das Bieten etwas zu viel des Guten, sodass manche Spieler manchmal komplett leer ausgehen. Deswegen gibt es eine
Variante mit weniger Bieten. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es sich spielt.
Ninja Taisen
Von minimalGames habe ich noch
Ninja Taisen mitgenommen. In dem kleinen Zwei-Spieler-Spiel wurde effektiv das Schere-Stein-Papier-Prinzip umgesetzt und grafisch hübsch illustriert. Als Einstiegsspiel, falls noch nicht alle Spieler da sind, ist es, denke ich, ganz gut.
Among the Stars – Expanding the Alliance
Among the Stars von
Artipia Games ist eines meiner Lieblings-Drafting-Spiele, das ich auch schon im
Blog vorgestellt habe. Und jedes Jahr gibt es in Essen Erweiterungen dazu, die ich immer mitnehme.
Dieses mal sind neue Orte dazugekommen, die sich über zwei Karten in der Raumstation erstrecken. Daneben gibt es neue Ziele, neue Konfliktkarten und neue Botschafter. Ich gebe aber zu, dass ich langsam den Überblick verliere, was in den Erweiterungen eigentlich dabei ist oder sein sollte. Die Liste von
Expanding the Alliance liest sich jedenfalls ganz anders als das, was ich erhalten habe. Das
Unboxing-Video wiederum zeigt einen anderen Inhalt als die Liste. So ganz klar ist da also nicht mehr, welche Karten in welcher Box enthalten sind.
Progress: Evolution of Technology
Das erste Spiel, dass wir dann auch wirklich einmal gespielt haben, war
Progress: Evolution of Technology. Es handelt sich dabei effektiv um den Aufbau des Technologiebaums wie man ihn aus Strategiespielen wie Civilization kennt. Das heißt, mit gewissen Ressourcen kauft man Technologiekarten, die wiederum andere Technologien ermöglichen. Über mehrere Zeitalter spielt man so von prähistorischen Entdeckungen bis hin zur Neuzeit.
Leider ist das Spiel ziemlich wiederholend und solitär. Eine Interaktion zwischen den Spielern gibt es gar nicht. Man kann zwar schauen, was jemand anderes vor sich baut, aber hat keinen Einfluss darauf. Ein Drafting-Mechanismus, wie bei 7 Wonders hätte da helfen können. So ist das Spiel eher langweilig gewesen.
Tash-Kalar
Tash-Kalar ist eines meiner abstrakt-thematischen Lieblingsspiele von
Czech Games Edition. Dieses Jahr kam die erste Erweiterung
Everfrost heraus, die effektiv ein weiteres Volk mit ins Spiel bringen, das man spielen kann.
Zusätzlich gab es für die Käufer der Erweiterung noch eine schönere Edition des Basisspiels dazu. Diese gab es zwar leider nur auf Englisch, sodass ich mit den Karten zwar nichts anfangen kann, aber das Spielbrett und die Spielsteine sind wirklich schöner gezeichnet und schattiert, was dem Spielgefühl sicherlich nicht schadet.
Alchemists
Am Stand von CGE habe ich mir dann auch noch
Alchemists erklären lassen, während meine Mitspieler beschäftigt waren. Im Spiel mimt man die Rolle eines Alchemisten, der durch Versuchsreihen herausfinden muss, wie die verschiedenen alchemistischen Zutaten zusammenspielen. Wer das am besten herausfindet, gewinnt.
Vom Prinzip scheint Alchmists ein nettes Spiel für jüngere Spieler zu sein. Das zeigt auch, dass für das Spiel eine Smartphone-App benutzt werden
muss, was für mich eher abschreckend ist. Da ich das Spiel aber nicht getestet habe, kann ich nicht viel zum Spielprinzip sagen.
Das mit den Apps ist aber etwas, was man an verschiedenen Spielen der Messe gesehen hat. Immer mehr Spiele benötigen ein Smartphone oder bieten zumindest spielunterstützende Apps an. Wo ich das letzte gut finde, weil es das Spiel erleichtert, finde ich es für mich nicht gut, wenn es ein Muss ist. Ebenso wie ich keinen großen Spaß daran habe, mit einem elektronischen Stift auf dem Spielbrett herumzutippen, um dann auf einem angeschlossenen Tablet den animierten Effekt davon zu sehen (z.B. eine Schlacht zwischen zwei Fraktionen oder ähnliches). Hier bin ich aber auch die falsche Zielgruppe und glücklicherweise habe ich auch nur eine Handvoll solcher Spieler auf der Messe wahrgenommen.
Tanto Cuore – Oktoberfest Edition
Keine Spielemesse ohne
Japanime Games. ;) Wie immer bin ich bei Tanto Cuore hängen geblieben, die dieses Jahr eine
Oktoberfest-Edition herausgebracht haben (und ich habe dummerweise kein Foto gemacht). Das Spielprinzip bleibt gleich: Es ist ein einfacher Deckbuilder im Manga-Stil. Nach wie vor ist das Grund, wieso ich mir das Spiel nicht zulege. Zum anderen gibt es bessere Deckbuilder und die Grafik bzw. Thematik schreckt viele Mitspieler eher ab.
Interessant fand ich, dass für die abgebildeten Frauen die Namen und Vorlagen der Japanime-Games-Mitarbeiterinnen genutzt wurden. Oder so sagte zumindest die am Stand befindliche Dame, was ich ihr aber mal ungeprüft glaube. ;)
Krosmaster – Die Mianix Dianix Minen
Krosmaster ist eines meiner Lieblingsspiele für zwei Spieler (neben X-Wing, siehe unten). Sehr taktisch und auch noch hübsch anzusehen. Vertrieben durch Japanime Games in den USA und durch
Pegasus in Deutschland gab es neben der zweiten Welle an Figuren ein neues Spielbrett namens
Die Mianix Dianix Minen.
Es handelt sich dabei aber nicht um ein simples neues Spielbrett, wie es bei der
Frigost-Erweiterung der Fall ist, sondern es werden neue Spielelemente hinzugefügt. So gibt es in der Mine TNT-Kisten, die man explodieren lassen kann. Und mittels einer Lore kann man die Figuren auf Schienen sehr schnell über das Spielfeld bewegen. Das ergibt völlig neue taktische Möglichkeiten, die sich spielerisch auswirken.
Interessant war im Übrigen, dass wir am Japanime-Games-Stand aus lizenzrechtlichen Gründen nichts kaufen konnten (zumindest nicht das Basisspiel). Der Verkäufer fragte nach dem Herkunftsland und verwies dann an den deutschen Verleger Pegasus. Das ist für mich kein Problem, da ich das Spiel auf Deutsch habe, aber wer das Spiel letztes Jahr oder bei Kickstarter in Englisch mitgenommen hat, hätte so ein kleines Problem.
Bei Pegasus haben wir dann auch noch die neuen korrigierten Charakterkarten der ersten Welle abgeholt, die uns der Verkäufer zu der Minen-Erweiterung einfach so dazu legte. Vielen Dank an dieser Stelle! :)
Deus
Zur Abwechslung konnten wir dann am Stand von Pearl Games (der neben Japanime Games war) auch mal wieder etwas spielen.
Deus ist ein sehr interessantes Kartenmanagement und Area-Control-Spiel. Durch das Ausspielen von Karten vor sich kann man verschiedene Gebäude oder Militär auf den Hexfeldern der Landkarte bauen. Diese Karten bringen dann Rohstoffe. Mit diesen muss man sich erst neue Gebäude erkaufen, ehe man sie bauen darf. Die Besonderheit ist, dass durch das Auslegen einer Karte alle zuvor gespielten Karten der gleichen Farbe erneut ausgeführt werden. So kann man sehr starke Effekte aufbauen.
Mir hat das Spiel sehr gut gefallen. Es ist am Anfang während der ersten Ausbreitungsrunden zwar eher solitär, aber später, wenn das Militär zum Zuge kommt, gibt es auch kleinere Diebstähle und Konfrontationen. Insgesamt soll es aber ein Familienspiel sein, was es auch ist. Natürlich gibt es viel Kartenglück, sodass ich zum Beispiel keine einzige Militärkarte bekommen habe und so auch nie Militär spielen konnte, was mich etwas einschränkte.
Gekauft hat sich das Spiel aber keiner, was am zu hohen Preis lag. Auch wenn das Spiel gut ist, sind die Komponenten keine 45 Euro wert gewesen. 32 Euro wäre ein guter Preis gewesen, aber wie ich beim deutschen
Verleger Heidelberger sehe, soll es da sogar 50 Euro kosten.
Neue X-Wing-Miniaturen
In Essen gab es „natürlich“ auch neue Miniaturen für das Table-Top-Spiel
X-Wing, was ich liebend gerne spiele. Die beiden neuen größeren Modelle
YT-2400 und
VT-49 Decimator waren leider bei Heidelberger schon um 12 Uhr ausverkauft.
Ich habe mir dafür eben erst einmal die älteren Schiffe geholt, die ich noch nicht hatte: Die Fliegerasse des Imperiums, die Fliegerasse der Rebellen und den Z-95 Kopfgeldjäger. Insgesamt habe ich damit eine ziemlich große Flotte, die eigentlich langsam ausreichen sollte.
Die ganze großen Schiffer wie die
Tantive IV kaufe ich mir aber auf alle Fälle nicht. Auch wenn das Schiff sehr hübsch aussieht, weiß ich, dass ich damit nie spielen werde.
Dark Tales
Als Zwischendurchspiel vor dem Mittagessen haben wir noch
Dark Tales von
dV Giochi angespielt. Das Spiel besticht durch seine Grafik, aber leider nur dadurch. Vom Spielprinzip her zieht man jede Runde eine Karte, spielt dann eine Karte aus und führt dessen Effekt aus. Die Auswirkung des Effekts hängt oft davon ab, ob gerade Tag oder Nacht ist.
Leider haben die Karten viele verschiedene Effekte, die es beim ersten Spielen nicht wirklich schnell machen. Jeder Spieler ist erst einmal mit Lesen beschäftigt, ehe er etwas tut. Für mich sieht das Spiel wie ein Einstiegsspiel für den Spieleabend aus, ist dafür dann aber zu aufwändig und umständlich. Das konnte dann auch die schöne Grafik nicht wettmachen.
Colt Express
Nach dem Essen stand eine Western-Zugreise mit dem
Colt Express auf dem Plan. Man könnte das Spiel zwar auch als „Das Spiel mit dem 3D-Zug“ beschreiben, aber das täte dem Spiel Unrecht, da auch das Spielprinzip ganz ohne Zug funktionieren würde.
Jeder Spieler steuert einen Banditen, der einen Zug überfallen will. In jeder Runde wählt man die Aktionen des Banditen im Voraus und zwar immer in Spielerreihenfolge eine Aktion. Nach der Auswahl von vier Aktionen werden vom Startspieler aus einfach die gewählten Aktionen der Reihe nach abgehandelt. Durch die Interaktion kann es dann passieren, dass man nicht mehr dort im Zug steht, wo man dachte zu sein, was die restlichen zuvor gewählten Aktionen hinfällig macht. Gerade davon lebt das Spiel aber! Ähnlich wie in dem großartigen
Robo Rally geht es etwas chaotisch zu, aber dennoch so planbar, dass man sich vielleicht doch nicht in die Quere kommt.
Und natürlich ist der 3D-Zug eine Besonderheit, die heraussticht. Aktionen können im Zugabteil oder auf dem Dach des Zuges ausgeführt werden, was einen starken Unterschied macht und so spielerisch auch eingesetzt werden kann und einen Sinn ergibt. Mir hat das Spiel so gut gefallen, dass ich es gleich mitgenommen habe und auf dem Zimmer am Abend erst einmal eine Zug zusammengebastelt habe. ;)
Empire Engine
Von
Alderac stammt das kleine Spiel
Empire Engine. Effektiv hat jeder Spieler nur zwei Karten mit Zahnrädern vor sich liegen, die jede Runde jeweils eine Aktion ausführen. Die Zahnräder steuert man durch zwei Handkarten, wo man die Drehweite der Räder jede Runde geheim einstellt. Durch die Aktionen sammelt man Ressourcen, greift die anderen Spieler an und macht so Punkte.
„Empire Engine“ ist ein Minimalspiel, das dennoch sehr gut funktioniert. Auch wenn ich haushoch verloren habe, hat es Spaß gemacht das Spiel zu spielen. Man ist gerade einmal eine halbe Stunde damit beschäftigt und es gibt keine Downtime, weil alle Spieler gleichzeitig ihre Zahnräder einstellen und abhandeln.
Zombie 15'
Das letzte Spiel des Tages war
Zombie 15' von
IELLO, was in Deutsch auch bei Heidelberger betrieben wird. Wie der Name sagt, geht es um Zombies, die es auf der Flucht zum Ausgang zu besiegen gilt. Das Ganze spielt und plant man dann aber nicht gemütlich vor sich hin, sondern man hat als Gruppe nur 15 Minuten Zeit, die Zombies zu besiegen und zum Ausgang zu kommen.
Obwohl der französische Co-Autor bei uns am Tisch stand, hat das der Erklärung nicht sehr gut getan. Zwar war alles regelkonform, aber er war ziemlich unhöflich. So wollten wir das Spiel testen, aber wir mussten noch auf zwei weitere Mitspieler warten, die er 10 Minuten lang auf dem Gang versuchte einzusammeln. Den genauen Grund haben wir nicht erfahren, aber auf alle Fälle wollte er das Spiel nicht für sechs Leute erklären, sondern nur für acht. Und danach schickte er sehr rabiat einen Mitspieler aus unserer Gruppe an den Nachbartisch, um dort zu spielen, weil nur vier Leute pro Tisch spielen konnten.
Mir selbst hat das Spiel nicht so viel Spaß gemacht. Grund dafür war aber nicht das Spiel, sondern der Erklärer und das Spielbrett. Für die Messe gab es ein speziales Terrain (siehe Foto), was hübsch aussah, aber das Spielen erschwerte, weil man schlecht an seine Spielfigur rankam. Daneben übernahm der Erklärer das Umdrehen von Ereigniskarten, die jede Runde mehr Zombies erscheinen lassen und das Einsammeln von getöteten Zombies. So konnten wir zwar das Spiel ungestört spielen, aber es hat auch nicht das richtige Gefühl für das Spiel vermittelt, weil das später am Spieltisch auch ein Spieler machen muss.
Aber da sich jemand aus meiner Spielegruppe das Spiel gekauft hat, werde ich sicherlich noch einmal in den Genuss davon kommen und mehr Spaß haben.
Tal der Könige
Valley of the Kings von Alderac bzw. auf Deutsch „Tal der Könige“ von Pegasus ist ein Minimal-Deckbuilder, bei der es darum geht, gleiche Sets an Karten zu sammeln. Die Kartenauslage ist dabei in Pyramidenform dargestellt.
Das Spiel hat sich ein Mitspieler gekauft, sodass wir es am Abend auf dem Zimmer testen konnten. Die Idee, die Kartenauslage als Pyramide zu gestalten, ist interessant, fiel aber leider viel zu wenig ins Gewicht. Am Anfang ist es noch relevant, weil man nur aus der unteren Reihe Karten kaufen darf. Im Laufe des Spiel wird es aber immer unwichtiger, weil die Karteneffekte sich meist auf die ganze Pyramide beziehen. Die direkte Interaktion ist zwar gering, aber dadurch, dass man sieht, was jeder Spieler sammelt, kann man versuchen, wichtige Objekte eines Sets vor dessen Nase wegzukaufen.
Insgesamt ist es ein nettes Einstiegsspiel und es ist interessant, dass man mit so wenig Karten ein Deckbauspiel hinbekommen kann.
Und sonst so?
Hier noch eine Kurzzusammenfassung, was ich mir noch kurz angeschaut oder angespielt habe, aber keinen größeren Eintrag wert ist:
- Waggle Dance war das erste Spiel am Messetag, was wir erklärt bekommen haben. Ein Würfelspiel mit Bienen und nein, es klang nicht sehr interessant.
- Spells of Doom hätte ich gerne gespielt. Da es aber ein reines Teamspiel mit 1 vs. 1 bzw. 2 vs. 2 Spieler ist, habe ich es wieder von meiner Liste gestrichen.
- Escape: Zombie City ist fast identisch zu Zombie 15', basiert aber auf dem Spielprinzip von Escape. Alle würfeln gleichzeitig, decken Räume auf und versuchen so zu entkommen. Vom Prinzip her gefällt mir das Spiel, aber es ist von Queen Games, was inzwischen ein No-Go ist. Grund sind erstens die absolut überhöhten Preise, zweitens, dass Queen Games alle Spiele fast nur noch über Kickstarter finanzieren lässt (was den Namen „Kickstarter“ wirklos werden lässt) und drittens, dass sie anscheinend Spielideen und Namen klauen.
- Super Fantasy - Angriff der hässlichen Schnauzen ist vielleicht ein guter Dungeon-Crawler, aber die Optik ist einfach so, dass ich es doch nicht anspielen wollte.
- Was passiert, wenn man einen zweiten Teil zu einem sehr guten Spiel wie Suburbia machen will? Es kommt so etwas wie Subdivision dabei heraus. Die Komponenten sehen extrem langweilig und wie ein Prototyp aus. Und dann baut man seine Stadt nach einem Würfelwurf auf, d.h. viel Glück und weniger Strategie. Das geht gar nicht.
- Cypher haben wir kurz bei Alderac gespielt. Auch wenn sich die Idee gut liest mit Rollenkarten, aus denen man auswählt und damit Punkte macht, sind die Rollen zu unausgewogen und der Zufall hat eine zu große Bedeutung. So hat jemand am Anfang eben die hohen Punktekarten auf der Hand und kann diese ausspielen und gewinnt damit fast automatisch. Es war jedenfalls nicht gut.
- Pints of Blood ist ein weiteres Zombiespiel. Auch hier sahen die Komponenten eher wieder wie Prototyp aus und das Ganze ist eher als familienfreundliche Variante des Zombie-Themas gemacht. Ich meine, Zombies, die mit dem Bus um einen Pub fahren und dann aussteigen … ?!