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Kurztrip nach Göteborg 2019

Einleitung

Schweden habe ich das letzte Mal vor fünf Jahren auf meiner Reise nach Kopenhagen besucht. Damals war es ein eher kurzer Aufenthalt mit dem Rad zwischen Trelleborg und Malmö.

Dieses Jahr besuchte ich Schweden ein wenig länger. Geplant war ein kurzer Städtetrip nach Göteborg, der zweitgrößten Stadt Schwedens.

Reise nach und in Göteborg

Unser Flug war leider etwas verspätet, sodass wir am ersten Tag nicht wie gedacht um 13 Uhr in Göteborg landeten, sondern erst drei Stunden später. Alle 12 Minuten fahren Busse (Flygsbussa/FLYG) direkt vom Hauptausgang des Flughafenterminals nach Göteborg. In der Stadt hält der Bus auch an verschiedenen Stationen, wobei wir bis zur Endstation Hauptbahnhof durchfuhren. Die Fahrkarte kostet 215 SEK = ca. 20 Euro für Hin- und Rückfahrt und ist einen Monat ab Kauf gültig.

Unser Hotel am Hafen Stenpiren.

Unser Hotel am Hafen Stenpiren.

Wer eine Göteborg-Reise plant, stolpert früher oder später über den Göteborg-Pass. Mit diesem erhält man freien Eintritt zu einigen Attraktionen und kann auch kostenlos mit den Västtrafik-Bussen und -Bahnen fahren. Da das Wetter für das Wochenende aber ganz gut aussah, planten wir gar nicht in irgendwelche Indoor-Attraktionen zu gehen. Daher war der Göteborg-Pass mit 395-770 SEK (ca. 36-71 Euro) für 1 bis 3 Tage nicht passend für uns.

Hafenkräne in der Dämmerung.

Hafenkräne in der Dämmerung.

Wir erkundeten Göteborgs Innenstadt lieber zu Fuß, was ganz gut geht. Vom Hafen bis zum Götaplatsen sind es nur zwei Kilometer und die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in diesem Umkreis. Zu den Inseln (siehe unten) gingen wir natürlich nicht zu Fuß. Diese konnten wir sehr gut mit den öffentlichen Fähren von Västtrafik erreichen. Praktischerweise war genau vor unserem Hotel eine Haltestelle, sodass wir dort einfach ein- und aussteigen konnten. Eine Einzelfahrt kostet ungefähr 30 Kronen. Da wir aber auch Zwischenstopps mit der Fähre machen wollten, kauften wir der Einfachheit halber eine Tageskarte (95 SEK = ca. 8,80 Euro).

Blick auf Göteborg.

Blick auf Göteborg.

Bezahlen geht in Schweden im Übrigen fast überall bargeldlos. Ganz im Gegenteil gab es einige Lokalitäten, die gar kein Bargeld mehr annahmen. Es war jedenfalls unser erster Urlaub, bei dem wir kein Geld abheben mussten und alles mit Karte zahlen konnten.

Essen in Göteborg

Verhungern muss wohl niemand in Göteborg. Es gibt zahlreiche Restaurants aller Nationalitäten. Wenn man etwas Preiswertes sucht, wird es aber schon etwas schwieriger. Die Preise für Essen sind etwas höher als in Deutschland, so wie allgemein alles etwas teurer ist.

Am ersten Abend wollten wir natürlich etwas typisch Schwedisches essen. Und natürlich fielen uns da Köttbullar ein, die ich auch daheim gerne selbst mache (okay, aus der Tiefkühlpackung). Man findet die Hackbällchen nicht an jeder Straßenecke, wir wurden im „Cafe du Nord“ fündig, wo die Preise auch noch akzeptabel waren. Und die Köttbullar haben auch gut geschmeckt.

Köttbullar mit Kartoffelbrei und Preiselbeeren.

Köttbullar mit Kartoffelbrei und Preiselbeeren.

Am zweiten Tag konnten wir uns den Burgern nicht entziehen. Interessanterweise hat so gut wie jedes Restaurant mindestens einen Hamburger auf seiner Karte gelistet. Leider liegen die Preise so um die 199 SEK (ca. 18,50 Euro), was uns etwas zu viel für einen Hamburger war. Aber auch hier fanden wir eine preisgünstige Alternative in „John Scotts Stable“. Neben dem guten Essen ist auch die Aufmachung der Lokalität interessant. Von außen eher unscheinbar, von innen riesig mit gemütlichen Sesseln, Regalen voller Büchern und einer schönen Dachterrasse, wo wir aufgrund des Wetters saßen.

Am letzten Tag hatten wir Lust auf Asiatisch und machten bei „Gansu Köken“ halt. Das kleine chinesische Lokal hat nur zwei Gerichte auf der Karte: Suppe oder Salat. Die Suppe gibt es mit zwei verschiedenen Nudelarten, den Salat mit Fleisch oder Vegetarisch. So klein die Auswahl ist, so gut ist die Suppe dann aber auch. Sie ist nicht gerade unscharf, aber Wasser und Tee gibt es kostenlos dazu. Und es war reichlich Inhalt, sodass wir keinen Nachtisch brauchten.

Leckere Suppe im Gansu Köken.

Leckere Suppe im Gansu Köken.

Apropos Nachtisch: Beim Bäcker und in den Supermärkten gibt es kleine, schwedische Leckereien, die stark an Bombice aus Montenegro oder an die srilankanischen Ladoo erinnern. Die Chokladbollar sind meist mit Kokos ummantelt und schmecken neben Kakao auch ein bisschen nach Kaffee oder Mokka. Ich fand sie so lecker, dass ich mir aus dem Supermarkt noch einige für daheim mitgenommen habe. Wer solche Bällchen nicht mag, kann es auch mit diversen Marzipan-Leckereien versuchen oder mit Lakritzstangen in eine ganz andere Richtung gehen. Schweden bietet für Leckereien viele Alternativen!

Diverse Süßigkeiten aus Schweden.

Diverse Süßigkeiten aus Schweden.

Eine Besonderheit gab es in allen von uns besuchten Restaurants: Wir bezahlten im Voraus. Das ist etwas ungewohnt, nimmt aber viel Stress aus dem Essen. Denn so kann man sich die Zeit genau so einteilen, wie man will und geht einfach, wenn man Lust hat. So mussten wir nicht nach dem Essen noch unnötig nach einem Kellner rufen, der abkassiert. Das hat mir gefallen und fände ich auch in Deutschland toll.

Stadtleben

Göteborg selbst würde ich eher nicht als besonders schöne Stadt bezeichnen. Es ist eine Stadt, die derzeit mit vielen Baustellen aufwarten kann, weswegen wir auch ein paar Umwege gehen mussten. Zum Leben eignet sich die Stadt aber sicherlich hervorragend.

Hotelschiff Lilla Bommen und dahinter der „Lippenstift“ Skanskaskrapan.

Hotelschiff Lilla Bommen und dahinter der „Lippenstift“ Skanskaskrapan.

Mit Sightseeing waren wir relativ schnell durch. Das Wahrzeichen von Göteborg, der Skanskaskrapan, ist echt nicht so hübsch. Von der Aussichtsplattform Utkiken hat man angeblich einen tollen Blick über Göteborg. Wir konnten diese aber nicht besuchen, da sie am Wochenende geschlossen ist. Die Feskekörka (Fischkirche) ist eine Fischmarkthalle, in der es ca. 10 Fischläden gibt. Hier hatten wir uns auch sehr schnell satt gesehen. Über die Kungsportsavenyn (Einkaufsstraße) zu laufen ist ganz okay, aber da die Straße sehr stark befahren ist, kam bei mir auch keine richtige Bummellaune auf. Am Ende der Straße liegt der Götaplatsen, was sicherlich ein bedeutender öffentlicher Platz ist, aber dennoch eher nicht so überwältigend daherkommt wie andere große Stadtplätze.

Die Fischkirche.

Die Fischkirche.

Das Kunstmuseum am Götaplatsen.

Das Kunstmuseum am Götaplatsen.

Das Opernhaus am Abend.

Das Opernhaus am Abend.

Was mir da schon eher gefallen hat, war das Stadtviertel Haga. Es gibt viele Cafés und Restaurants und kleinere Läden, die Handwerkskunst und Souvenirs anbieten. Hier machte mir das Schlendern und Schauen Spaß und wir machten dort natürlich auch Fika (Kaffeepause mit Kuchen).

Stadtviertel Haaga.

Stadtviertel Haaga.

Das Kronhuset, das älteste Gebäude in Göteborg von 1654.

Das Kronhuset, das älteste Gebäude in Göteborg von 1654.

Was Göteborg viel hat, sind Museen, beispielsweise das Kunstmuseum, das Naturhistorische Museum oder das Universeum. In letztem kann man sicherlich einen ganzen Tag verbringen, wofür wir leider keine Zeit mehr hatten. Dafür schauten wir uns aber das Maritiman an. Bei der Schiffsausstellung kann man verschiedene Schiffe begehen. Beeindruckend war natürlich der große Zerstörer, die HMS Småland. Interessant und beengend war dagegen der Gang durch ein echtes U-Boot, die Nordkaperen. Schade war, dass wir nicht durch das Periskop schauen konnten. Dafür war aber draußen am Kai eines separat aufgebaut. Nach circa zwei Stunden waren wir auch schon durch, aber wer sich ein bisschen für Schiffstechnik interessiert, ist hier gut aufgehoben.

Die Schiffe im Maritiman.

Die Schiffe im Maritiman.

Der Schlachtkreuzer und das U-Boot daneben.

Der Schlachtkreuzer und das U-Boot daneben.

Im U-Boot.

Im U-Boot.

Auf den Inseln

Was wir unbedingt sehen wollten, war der Göteborger Schärengarten, der sich in einen nördlichen und einen südlichen Teil aufteilt. Da der südliche vom Hafen Stenpiren aus direkt bei unserem Hotel angefahren wird, war dieser für uns leichter zu erreichen. Und so nahmen wir am Morgen die Fähre und fuhren in knapp anderthalb Stunden zuerst auf die südlichste erreichbare Insel Vrångö. Die Insel ist übersichtlich und nicht stark bewohnt, vor allem der südliche Teil ist aber wunderschön zum Wandern. Es gibt wenig hohe Bäume, meist nur Sträucher oder Felsen. Viele kleine Buchten laden zum Baden oder einfach nur Hinsetzen ein. Und rund um die Insel sieht man weitere, kleine Felsen aus dem Wasser ragen. Das war wirklich sehr gemütlich und erholsam und wir hätten hier auch mehr Zeit verbringen können.

Vrångö: Sträucher, Büsche und viel Fels.

Vrångö: Sträucher, Büsche und viel Fels.

Entspannte Aussicht auf Vrångö.

Entspannte Aussicht auf Vrångö.

Unsere Fähre ging nach gut zwei Stunden aber wieder zurück, weil wir noch Halt auf der größeren Insel Styrsö machen wollten. Wir legten am südlichen Hafen Skäret an und liefen – über den etwas niedrigeren Kvarnberget – auf den mit 60 Metern höchsten Punkt der Insel, Stora Rös. Von hier konnten wir auf die Nachbarinsel Donsö schauen, aber viel schöner war der Blick auf die westliche Bucht von Styrsö. Etwas schade war, dass auf dem Aussichtspunkt ein Teerhaufen geschüttet wurde, was sicherlich seinen Grund hatte, aber so das Naturbild etwas zerstörte.

Blick auf Donsö.

Blick auf Donsö.

Die westliche Bucht von Styrsö.

Die westliche Bucht von Styrsö.

Styrsö ist nicht ganz so hübsch wie Vrångö, zumindest nicht die Teile, die wir gesehen haben. Aus Zeitgründen sind wir aber nicht über ganz Styrsö gelaufen, sodass es vielleicht noch hübschere Ecken zu entdecken gibt. Nach anderthalb Stunden legte die nächste Fähre am nordöstlichen Hafen Bratten ab und brachte uns wieder zurück zum Hotel nach Stenpiren. Ich kann mir sehr gut vorstellen, noch einmal nach Göteborg zu kommen, um auf einer der Inseln zu übernachten und mehr des Schärengartens zu erkunden.

Ungestörtes Wohnen.

Ungestörtes Wohnen.

Abschluss

Göteborg war eine tolle Erfahrung. Auch wenn die Stadt nicht überragend ist, was Sehenswürdigkeiten angeht, begeisterten mich die vorgelagerten Inseln umso mehr. Beim nächsten Mal können wir uns dann aber auch mehr Zeit für Museen nehmen, vor allem das Universeum klang echt interessant.

Neu gespielte Brettspiele im August 2019

Auch im August gab es wieder einige neue Spiele auf dem Spieletisch.

Run, Fight or Die (Grey Fox Games, 2014)

Wer „King of Tokyo“ kennt, weiß in etwa, wie die Mechanik von „Run, Fight or Die“ funktioniert: Die Spieler werfen Würfel mit besonderen Symbolen. Man legt die Würfel raus, die man behalten will, den Rest wirft man erneut, dann noch einmal und mit dem Endergebnis muss man leben und die Effekte anwenden. Thematisch eingebettet ist das Ganze in ein Zombie-Apokalypse-Szenario. Die Spieler gehen in eine noch bevölkerte Stadt, um sich dort eine neue Gruppe an Personen zusammenzustellen. Dabei strömen aber Horden von Zombies auf einen ein. Und unter den Umständen ist das Auffinden von Personen nicht ganz so leicht.

Wir haben nur das Grundspiel gespielt, was mich nicht umgehauen hat. Zum einen ist man schon sehr stark Würfelglück-abhängig. Wenn man in den ersten zwei Runden keine Waffe (Baseballschläger oder Pistole) würfelt, kann man die Zombies nicht abwehren und man stirbt auf alle Fälle. Und das nur durch pures Würfelunglück. Hier wirkt mir der Zufall zu stark auf das Spiel ein. Da man Zombies abwehren muss, hat man selten Ruhe und muss so zwingend auch immer ein Waffensymbol herausnehmen. Dadurch kommen die besonderen Effekte der anderen Symbole wie „Buch“ und „Suchen“ nicht zwingend dran. Dabei gibt es davon zahlreiche, denn je nach Anzahl an herausgelegten Würfeln gibt es unterschiedliche Aktionen. Gut, dass eine Übersicht beiliegt, weil sich das niemand merken kann. Schade, dass es nur zwei Übersichten gibt.

Die gefundenen, neuen Gruppenmitglieder bringen auch Effekte mit, was ich ganz gut finde, auch wenn ich bei so etwas immer leicht die Übersicht verliere. Mitglieder mit hoher Punktezahl haben dabei eher einen Malus, der einen behindert. Andere mit weniger Punkten bringen dafür zusätzlich Fähigkeiten ein. Aber auch hier regiert der Zufall, welche Karten man bekommen. Das Spiel kann enden, sobald ein Spieler fünf neue Leute gefunden hat. Da jeder noch eine Runde hat, kann es sein, dass ein Mitspieler dann noch zufällig einen ganz hochwertigen Charakter findet (die Negativeffekte interessieren am Ende ja nicht mehr) und so das Spiel vor dem Spieler, der das Spielende eingeläutet hat, gewinnt.

Wie Ihr seht, war es nicht mein Spiel. Es kann sicherlich recht lustig sein in passender Runde, aber „King of Tokyo“ gefällt mir besser. Zum einen hat man mehr Interaktionen (bei „Run, Fight or Die“ spielt im Grundspiel jeder für sich), zum anderen hat der Zufall einen nicht ganz so starken Effekt auf das Spielgeschehen.

Wertung: (5,0)

1500 m (Lucky loser, 2016)

„1500 m“ ist ein Lauf-Rennspiel. Durch Karten wählt jeder Spieler geheim, wie viel Energie er in dieser Etappe ausgeben will. Der mit dem höchsten Wert fängt an und wählt eine Aktion wie z.B. Beschleunigen, weiter laufen, Energie sammeln oder Angreifen. Fies ist, dass der Spieler, der die wenigste Energie eingesetzt hat, keine Aktion bekommt. Danach fängt der vorne liegende Spieler an zu laufen. Und zwar soweit, wie er geheim mit einer zweiten Karte gewählt hat. Plus ggf. eine extra Weite durch die Aktion. Je nach Platzierung folgen die anderen Spieler. Und danach muss jeder Spieler entscheiden, ob er beschleunigen will, was zwar Energie kostet, aber einen noch weiter voranbringt. Und so läuft man bis jemand zuerst die 1500 Meter geschafft hat ohne all seine Energie zu verlieren.

Im Prinzip klingt „1500 m“ sehr gut. Die geheime Auswahl der Energiekarten funktioniert auch super. Nur kann man die Mitspieler schwer einschätzen, finde ich. Daher habe ich mich auf mich konzentriert, wie viel Energie ich gerade ausgeben will ohne dabei Letzter zu sein. Ebenso klasse war der Endspurt, wo die Energiereserve der Spieler langsam zu Ende geht und man echt haushalten muss, um noch ins Ziel zu kommen. Ich war am Ende so erschöpft, dass ich 1 Meter vor der Ziellinie zusammengebrochen bin. Während andere noch locker einmal 1000 m hätten laufen können. Leider ist der Weg zum Endspurt eher unspannend. Es passiert eher wenig und wiederholt sich jede Runde. Meine Empfehlung wäre daher, immer die kürze 800-m-Strecke zu spielen.

Im Vergleich zu DEM Rennspiel „Flamme Rouge“ fällt „1500 m“ aber deutlich ab. Der Renncharakter kommt beim Fahrradrennen wesentlich besser herüber. Durch die variablen Strecken ist das auch interessanter als immer nur im Kreis zu laufen.

Wertung: (6,0)

1500 m

1500 m

60 Seconds to Save the World (Alderac Entertainment Group, 2017)

60 Sekunden, um die Welt zu retten? Ein extrem schnelles Echtzeit-Koop? Nein! Koop stimmt zwar, aber keine Ahnung, was das Spiel mit 60 Sekunden zu tun hat. Die Welt sollen wir aber wirklich retten. Mehrere Szenarien stehen in 60 Seconds to Save the World zur Auswahl: Alien-Invasion, Zombies, Supergrippe, Atomkrieg etc. Um die Gefahr abzuwehren, müssen die Spieler einen Plan erfüllen. Dafür spielen sie Karten in ihre Auslage aus, welche bestimmte Symbole enthalten. Passen die Symbole, kann man den Plan ausführen.

Bei mir ist das Spiel komplett durchgefallen. Die Anleitung ist echt chaotisch und nicht verständlich. So machte das Erlernen des Spiels schon keinen Spaß. Der Spielaufbau ist nicht sonderlich variationsreich. Es ist zwar immer ein anderes Thema, aber vom Prinzip her macht man immer das Gleiche und sucht passende Symbole zum Problem. Wir haben nicht herausgefunden, wieso man die Aktion „Karten tauschen“ oder „Karten zeigen“ (man darf nicht über die eigenen Karten sprechen) ausführen sollte. Wir spielten beide vor uns hin und irgendwie ergab sich der Sieg dann. Zumindest in der zweiten Partie. In der ersten verloren wir wegen Kartenpech, was extrem schlecht für so ein Spiel ist. Wir mussten bestimmte Symbole sammeln, die vom verdeckten Kartenstapel aber dummerweise immer wieder zufällig abgeworfen wurden. So hatten wir irgendwann keine Chance mehr auf den Sieg, weil uns die Symbole ausgingen. Ich finde leider echt nichts Positives an dem Spiel.

Wertung: (2,5)

60 Seconds to Save the World

60 Seconds to Save the World

Majesty: deine Krone, dein Königreich (Hans im Glück, 2017)

„Majesty: deine Krone, dein Königreich“ ist ein sehr schnelles und einfaches Karten-Drafting-Spiel. Aus der Auslage nimmt man sich eine der sechs Karten und legt diese passend an eines seiner sieben Gebäude. Dafür gibt es dann Geld (je nach Beruf) und ggf. noch eine Spezialaktion, mit der man zum Beispiel Gegner ärgern und deren Karten angreifen/umdrehen kann. Nach zwölf Zügen ist das Spiel vorbei, es findet noch eine Mehrheitenwertung statt und dann gewinnt jemand.

Das Spiel tut genau das, was es verspricht. Die Spieltiefe ist eher gering, dafür kann man es zu viert auch in 30 Minuten runterspielen. Die Grafik und vor allem die Jeton-Münzen sind sehr schön, aber das macht das Spiel nicht wesentlich interessanter.

Wertung: (6,0)

Majesty

Majesty

Claim (Game Factory, 2018)

Bei „Claim“ handelt es sich um ein kleines Stich-Kartenspiel für zwei Spieler. Beide Spieler halten 12 Karten mit unterschiedlichen Farben und Werten von 0-12 auf der Hand. In der ersten Phase wird immer eine Karte aufgedeckt, beide Spieler spielen eine Karte von ihrer Hand aus und wer den Stich gewinnt, bekommt die aufgedeckte als Belohnung, der andere ein Zufallsprodukt vom Stapel. Wenn alle Stiche durch sind, wird mit den neu erworbenen Karten in Phase Zwei ein ganz normales Stichspiel daraus gemacht und man sammelt möglichst viele Stiche. Denn am Ende wird für jede Kartenfarbe geschaut, wer mehr Karten hat. Und wer so die meisten Mehrheiten hat, gewinnt.

Schnell erklärt, schnell gespielt – leider auch schnell vergessen. „Claim“ ist nicht schlecht, aber auch nichts besonderes. Das Thema ist wie so oft nicht existent. Rein Farbkarten ohne irgendwelche Fantasy-Monster wie Goblins oder Untote hätten das gleiche Spiel erzeugt. Kann man spielen, brauch ich aber nicht noch einmal.

Wertung: (5,5)

Claim

Claim

Hardback (Fowers Games, 2018)

Wenn ich sage, dass „Hardback“ wie „Paperback“ ist, ist wohl kaum jemandem geholfen. Daher: Hardback ist ein Deckbuilder. Anstelle Waffen oder Kämpfer zu sammeln, sammeln die Spieler … Buchstaben! Denn „Hardback“ ist ein Wortspiel. Mit den eignen Buchstaben-Handkarten muss man ein Wort auslegen. Hierfür erhält man analog zu „Scrabble“ je nach verwendeten Buchstaben einen bestimmten Wortwert. Mit diesem Wert kann man sich dann neue Buchstabenkarten aus der Auslage kaufen. Auf die Rückseite gedrehte Karten fungieren also Joker, bringen aber auch keine Punkte.

„Hardback“ funktioniert besser als „Paperback“. Grund sind die Joker, die man sich bei „Paperback“ noch kaufen konnte, nun einfach grundsätzlich auf der Hand hält. Zwei weitere Kniffe gefallen mir gut: Man kann mit Restgeld Tintenfässchen kaufen. Setzt man diese ein, darf eine weitere Karte vom eigenen Deck ziehen, muss diesen Buchstaben dann aber auch zwingend in einem Wort verwenden. Daneben gibt es noch analog zu z.B. „Ascension“ stationäre Buchstaben-Karten, die vor einem liegen bleiben und jede Runde aufs neue eingesetzt werden können – aber auch von den Gegnern.

„Hardback“ hat aber auch ähnliche Probleme wie „Paperback“: Die Downtime ist teils groß, wenn einem Mitspieler partout kein Wort einfällt. Daneben interessiert mich auch nicht wirklich, was die Mitspieler für Wörter ausspielen, da ich selbst am Grübeln bin. So spielt jeder eher solitär vor sich hin. Das Nutzen von fremden Buchstaben kam bei uns nicht vor.

Dennoch spielt sich „Hardback“ ganz gut. Für das, was es bietet, ist es nur etwas zu lang. Auf der anderen Seite benötigt man die Zeit, um sich ein gutes Deck aufzubauen, mit welchem man immer stärkere Wörter ausspielen kann.

Wertung: (6,5)