Bericht von der SPIEL'22
Einleitung und Fazit
Auch dieses Jahr fand die Spielemesse SPIEL'22 in Essen statt. Nachdem es 2020 eine reine SPIEL.digital gab und 2021 zumindest noch ein paar Verlage online etwas präsentiert hatten, war davon 2022 gar nichts mehr zu sehen. Ich finde das sehr schade, da ich die SPIEL.digital sehr praktisch fand. Ich konnte Neuheiten kennenlernen ohne Anfahrt, Menschenmassen und Messelärm zu haben. Und manchmal verhindern auch andere Verpflichtungen, dass man den ganzen Tag (oder länger) abwesend ist.
Aber: Dieses Jahr wollte ich auch wieder einmal physisch dabei sein. Ich entschied mich aber nur einen Tag hinzugehen. Und da ich ungern Auto fahre, nahm ich den Zug. Das funktionierte auch wunderbar. 6 Uhr Abfahrt, 10:30 Uhr Ankunft an der Messe. Einzig in Essen die U11 zur Messe war hoffnungslos überlastet. Aber es gab eine Tram 108 bzw. den zugehörigen Schienenersatzverkehr (Bus). In dem ging es ganz gemütlich ohne Gedränge bis in Fußreichweite zur Messe. Die fünf Minuten Fußweg waren sogar ganz angenehm vor dem großen Trubel. Da ich erst 10:30 Uhr an der Messe war, gab es auch keinerlei Menschenmassen oder ein langes Anstehen. Auch das fand ich eine sehr positive Erfahrung gegenüber den Jahren zuvor.
Die Messe war am Freitag gut besucht, so wie ich es auch erwartet hatte. Es war dennoch Platz zum Herumlaufen kaum und es gab kaum Engpässe in den Hallen. Und wie üblich waren die Hallen 4 bis 6 leerer als die Hallen 1 bis 3. Trotz der (teils ungewohnten) Lautstärke konnte ich allen Erklärungen folgen, wobei natürlich das Zuhören per Kopfhörer am heimischen PC etwas angenehmer gewesen wäre.
Neu war dieses Jahr eine SPIEL-App. Dort konnte ich mir zuvor Verlage und Spiele als Favoriten markieren und abhaken. Ich gebe zu, dass ich auf der Messe selbst die App kein einziges Mal genutzt hatte. Hauptgrund war, dass ich mich wie immer über die BoardGameGeek SPIEL'22-Previewliste vorbereitet habe. Dort sehe ich zu jedem Spiel eine Zusammenfassung plus Rahmendaten, ich kann den Spielen unterschiedliche Prioritäten geben und auch Kommentare ergänzen. Die Filterung der 1200 Neuheiten ging sehr schnell. In der App fehlt mir das meiste davon. Größter Nachteil: Spiele, die nur als Demo dort waren und nicht gekauft werden konnte, kam in der App nicht vor. Und auch sonst fehlten einige Verlage in der App, was die Suche nicht erleichterte. Ich werde zukünftig auch weiterhin auf die BGG-Liste und einen danach ausgedruckten Zettel setzen. Auf die App werde ich aber sicherlich auch im nächsten Jahr noch einmal einen Blick werfen.
Meine To-Play-Liste war dieses Jahr etwas kürzer, da ich wie gesagt nur einen Tag auf der Messe war. 1200 Spiele stehen auf der BGG-Liste. Ich habe sicherlich von 50 Spielen die Anleitung gelesen, Bilder angeschaut und Foreneindrücke gelesen. Am Ende hatte ich fünf Spiele beisammen, die ich unbedingt anspielen, und danach noch zwei Handvoll an Spielen, die ich mir zumindest einmal anschauen wollte. Ich hatte mir aber auch gesagt, dass es nicht schlimm ist, wenn ich keines meiner Top-5-Spiele anschauen kann. Schließlich gibt es noch genug im Spieleschrank daheim. Dadurch war die Messe auch eher entspannend und ich musste nicht mehr von Stand zu Stand rennen, sondern konnte schlendern.
Angeschaut und meist auch gespielt habe ich „Tribes of the Wind“, „Evergreen“, „Happy Dim Sum“, „Kittin“, „Kites“, „Cellulose“, „Cheese Thief“, „Among Cultists“, „1998 ISS“, „Redwood“, „Flourish“ und „Earth 2053“.
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