Spielempfehlung: Ascension
„Ascension“ ist eine Spielereihe des französischen Spielestudios Marabunta. Wer Deckbauspiele wie „Dominion“, „Nightfall“ oder „Thunderstone“ kennt, wird sehr schnell in „Ascension“ hinein finden.
In der Tischmitte liegen Helden und Konstrukte, die mit Runen gekauft werden können, bzw. Monster, die mit Stärke besiegt werden können. Die eigenen Handkarten bieten eben diese Runen und Stärkepunkte, sodass man damit Helden anwirbt, Konstrukte kauft oder Monster bezwingt. Helden und Konstrukte landen dann im eigenen Deck und werden später ausgespielt. Monster dagegen geben Siegpunkte. Zusätzlich bieten die Helden und Konstrukte ebenfalls Siegpunkte, die am Ende des Spiels gezählt werden. Das war auch schon das gesamte Grundspiel!
Die Besonderheit bei „Ascension“ ist, dass es nicht mehrere Stapel an Karten gibt, von denen jeder kaufen kann, sondern in der Auslage sechs zufällig gewählte Karten liegen, die es mitunter auch nur ein einziges Mal im Spiel gibt. Wird eine Karte oder ein Monster besiegt gekauft, rückt sogleich eine neue Karte nach. Damit spielt sich jede Partie völlig neu …
… viele sehen das auch als Nachteil des Spiels an, da es auf die Art sehr glücklastig ist. Es kann sein, dass wenn die Auslage nicht zu den Handkarten passt, man nicht wirklich viel anfangen kann. Immerhin gibt es ein Standard-Monster, dass man verhauen kann bzw. Standard-Helden, die man zumindest zu Beginn immer benötigt. Mir selbst gefällt diese Zufälligkeit aber. Es macht das Spiel vor allem für Einsteiger extrem einfach und nicht so frustrierend. Spielt man als Anfänger „Dominion“ gegen jemanden, der es jeden Tag spielt, hat man so gut wie keine Chance, da er das Zusammenspiel aller Karten kennt und genau weiß, in welcher Reihenfolge er was zu kaufen hat. Bei „Ascension“ gewinnt zwar natürlich auch nicht der Spieler mit dem meisten Glück, aber der Zufall hilft etwas dabei.
Das Grundspiel „Chroniken des Gottbezwingers“ ist für 1 bis 4 Spieler gedacht und bietet die oben erwähnten Regeln. Die erste Erweiterung „Rückkehr des Gefallenen“ liefert dann das Material für Spieler 5 und 6, kann aber interessanterweise auch als Standalone-Version mit 1 oder 2 Spielern gespielt werden. Dies ist großartig, da man ggf. erst einmal in das Spiel reinschnuppern kann, ohne sich gleich die große Version zu kaufen. Zusätzlich bringt das Spiel noch Schicksalskarten mit, die, wenn sie aufgedeckt werden, besondere Ereignisse auslösen.
Die zweite Erweiterung „Sturm der Seelen“ ist ebenfalls wieder für 1 bis 4 Spieler. Man kann es also ohne Grundspiel spielen. Spielerisch bringt es Trophäen, die man später einsetzen kann, und Ereignisse, die bis zum nächsten Ereignis gelten, mit. Die vierte Erweiterung „Unsterbliche Helden“ ist wieder für 1 bis 2 Spieler oder zusammen mit einem Grundspiel für 1-6 Spieler. Neu in der Erweiterung sind dauerhafte Trophäen und Seelensteine, die Einmal-Boni bringen.
Theoretisch kann man alle Karten zusammen mischen und kombinieren, wie man lustig ist. Ich selbst spiele eigentlich nur „Chroniken des Gottbezwingers“ plus „Rückkehr des Gefallenen“, wenn ich jemanden das Spielprinzip näher bringen will. In einer fortgeschrittenen Gruppe spiele ich dann meist „Sturm der Seelen“ plus „Unsterbliche Helden“. Auch beim Solospiel bevorzuge ich Sturm der Seelen, da es einfach etwas mehr Abwechslung bietet.
Insgesamt halte ich „Ascension“ für eines der einfachsten und schnellsten Deckbauspiele, das für Einsteiger und Gelegenheitsspieler sehr gut geeignet. Aber auch Vielspieler können ihren Spaß daran haben, wenn man sich an dem Glücksfaktor, den die gezogenen Karten in der Auslage mit sich bringen, nicht stört.
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