Film: Jack und das Kuckucksuhrherz
Titel | |
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Genre | Animation, 2013 |
Sprecher | Mathias Malzieu, Olivia Ruiz, Grand Corps Malade, Jean Rochefort |
Regisseur | Stéphane Berla, Mathias Malzieu |
Länge | 94 min |
Trailer |
Jack kommt am kältesten Tag des Jahrtausends in Edinburgh Mitte des 19. Jahrhunderts zur Welt, weswegen sein Herz auch eingefroren ist. Damit Jack überleben kann, setzt Ärztin Madelaine ihm eine Kuckucksuhr als Herz ein, die Jack fortan pflegen muss. Eine wichtige Regel ist, dass Jack sich niemals verlieben darf, weil sein Herz dies sonst nicht vertragen würde. Doch genau das passiert, als er mit 10 Jahren auf die bezaubernde Miss Acacia trifft. Jack macht sich trotz der Gefahr für sein Herz auf die Suche nach seiner großen Liebe.
Wem die Geschichte bekannt vorkommt, hat vielleicht meine Rezension zum Buch gelesen. Mathias Malzieu hat zusammen mit Stéphane Berla seine Literaturvorlage verfilmt. Und weil dies nicht reicht, spricht er auch gleich noch die Rolle des Jack.
Im Vergleich zum Buch wirkt der Film arg komprimiert. Jacks Leben bei Mélies wird auf eine Zugfahrt zusammengestaucht und auch das Aufwachsen bei Madelaine wird nur in Zeitraffer gezeigt. Dem Verständnis tut das keinen großen Abbruch, manchmal sind die Hintergründe zur Motivation eines Charakters aber im Buch besser erklärt. Auch das Ende wurde etwas verändert, was man gut oder schlecht heißen kann. Dennoch finde ich die Umsetzung des Buches sehr gut gelungen.
Vor allem grafisch sticht der Film sehr hervor und nutzt verschiedene Techniken, um die Handlung zu unterstreichen. So düster, wie man sich Edinburgh im Buch vorstellt, ist es dann auch im Film. Vielleicht noch etwas düsterer. Und auch wenn es bunte Farben im Film gibt, ist es kein Standard-Animationsfilm. Ein ernster Unterton schwingt immer mit.
Eine Besonderheit, die auch im Trailer nicht ersichtlich ist, ist, dass es sich bei dem Film eher um ein Musical handelt. Es gibt zahlreiche Gesangseinlagen, die die Gefühle und Stimmung der Figuren wesentlich besser herüberbringen als die bloße Handlung. Nicht alle Musikstücke haben mir gefallen, aber sie passen doch einfach immer zum Bild. Was mich wunderte war, dass die Lieder alle in Englisch vorgetragen wurden. Da das Buch und Mathias Malzieu aus Frankreich kommt, hätte ich eigentlich französische Lieder erwartet, aber zumindest wurde nicht versucht die Lieder einzudeutschen – Untertitel tun es auch. Die Musik stammt dabei von der französischen Band Dionysos.
Wer besondere Animationsfilme mit Gesangseinlagen mag, wird mit „Jack und das Kuckucksuhrherz“ sicherlich glücklich. Die Besonderheit des Films macht ihn dann aber auch zu keinem Blockbuster und steckt ihn leider in die Nischenfilm-Ecke.
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