Zu Gast in Hamburg 2015 – Donnerstag, 04.06.2015
Start der Reise war am Donnerstag (Fronleichnam) gegen halb 8 in Gießen. Auch wenn die Nacht davor recht kurz war (wegen Anreise an den Bahnhof), war die Entscheidung mit der Bahn zu fahren, sinnvoll. Mit dem Auto zum langen Wochenende auf der Autobahn wäre stressig geworden, ein Fernbus war preiswert, braucht aber Ewigkeiten (ca. 6,5 Stunden). So fuhr der Zug wie geplant gegen halb 12 in Hamburg ein und wir konnten den halben Tag noch in Hamburg nutzen.
Untergekommen sind wir die zwei Nächte im Heikotel in Barmbek. Es hatte eine gute S-Bahn-Anbindung (15 Minuten bis zum Hauptbahnhof alle 10 Minuten) und war auch noch bezahlbar. Als ich die S-Bahn-Station ausstieg, machte sich ein vertrautes Gefühl breit. Vor ein paar Jahren nutzte ich die Haltestelle ein paar Mal, um jemand zu besuchen. Es war ein reiner Zufall, aber einer, der schöne Erinnerungen weckt.
Nach dem Checkin im Hotel machten wir uns gleich auf in die Stadt. Der erste Besuch galt dem Jungfernstieg. An der Binnenalster kann man ringsherum sehr schön sitzen und das Wetter genießen – eine Idee, die auch wahnsinnig viele andere Menschen hatten. In Hamburg ist das Wetter ja immer etwas feuchter, die drei Tage waren aber echt bombastisch inkl. leichtem Sonnenbrand. Am Ende von 2015 muss ich mal schauen, ob wir die drei wärmsten Tage des Jahres erwischt haben.
Vom Jungfernstieg gingen wir zuerst zum Hamburger Rathaus. Das Gebäude ist sehr schön und noch mehr sieht man, wenn man es umrundet und zwischen Börse und Rathaus den kleinen Platz mit dem Hygieia-Brunnen findet. Danach wollten wir zum Mahnmal St. Nikolai. Leider wurden wir hier enttäuscht, da der Turm gerade renoviert wird und man ihn nicht anschauen konnte. Also gingen wir weiter an diversen Kanälen entlang bis wir zur Elbe kamen. An den Landungsbrücken sahen wir dann auch die bekannten Museumsschiffen Cap San Diego und Rickmer Rickmers, die wir aber nicht besuchten, da wir etwas anderes vorhatten. Denn neben uns warteten bereits zahlreiche Menschen, um zum Stage Theater im Hafen Hamburg überzusetzen.
Um 15 Uhr startete die Vorstellung zu „Der König der Löwen“. Das Musical war sehr gut, vor allem die zahlreichen Kostüme konnten begeistern. Hier haben sich die Macher wirklich etwas ausgedacht, wie sie die Tiere durch Menschen darstellen können. Ich fand zwar, dass der eine Sänger oder die andere Sängerin manchmal den Ton nicht ganz beim Singen traf, andere waren dafür umso besser. Etwas enttäuscht war ich vom Ende, da zum einen die Kinderdarsteller zum Applaus nicht auf die Bühne geholt wurden. Zum anderen wurde während der Standing Ovations einfach das Licht angeschaltet und die Zuschauer mussten den Saal verlassen, obwohl der Applaus noch nicht beendet war. Das irritiere mich etwas, da normalerweise das Publikum entscheidet, wann es fertig mit Klatschen ist.
Da ca. 2000 Menschen gleichzeitig die Rückreise mit der Fähre antreten wollten, setzen wir uns gemütlich ans Ufer und schauten dem Treiben mit einem schönen Blick über die Skyline von Hamburg zu. Wir hatten keine besonderen Termine mehr, sodass keine Hektik angebracht war. Einzig zum Essen wollten wir schnell kommen, da ein paar Kekse den Nachmittag über den Magen nicht gerade füllten.
Wenn man schon in Hamburg ist, muss man sich natürlich auch kulinarisch weiterbilden. Das Franzbrötchen erledigten wir bereits am Mittag direkt nach der Ankunft, am Abend suchten wir noch Labskaus. In der Gegend der St.-Michaelis-Kirche, an der wir kurz vorbeiliefen, sollte es laut Reiseführer eine große Auswahlmöglichkeit an Lokalitäten geben – leider nur nichts typisch Norddeutsches. Es gab sehr viele italienische Restaurants, mexikanisch, asiatisch und mehr. Am Ende siegte der Hunger und wir kehrten in ein bayrisches Brauhaus ein. Und tata: Auf der Karte stand Labskaus, man konnte beide Michel (der zweite Michel ist der Hamburger Fernsehturm) von unserem Sitzplatz aus sehen und der Abend war gerettet.
Gesättigt machten wir uns erneut zur St.-Michaelis-Kirche auf. Man konnte am Abend die Kirche zwar nicht mehr betreten, aber zumindest hoch auf den Turm konnte man gehen. Mehr als 100 Meter (zumindest laut Fahrstuhl, auch wenn bei Wikipedia etwas anderes steht) über der Erde hat man eine wunderschöne Aussicht über Hamburg. Das Wetter spielte mit und wir hätten auch gerne noch den Sonnenuntergang gegen viertel nach 22 Uhr angeschaut, mussten aber zum Hotel, um unser Zimmer noch beziehen zu können. Dort angekommen suchten wir aus dem Reiseführer heraus, was wir am nächsten Tag alles machen wollten.
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