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Update zum Humble eBook Bundle 3

Eine Woche nach der Veröffentlichung des Humble eBook Bundle 3 wurde noch einmal eine ganze Latte an weiteren digitalen Büchern draufgelegt.

The God Engines von John Scalzi verbindet die Themen Sci-Fi und Glaube, indem ein Raumschiffkapitän auf eine geheiligte Mission geschickt wird, bei der sein Glaube auf die Probe gestellt wird. Scalzi war mit dem sehr unterhaltsamen Old Man's War bereits im ersten Humble eBook Bundle vertreten.

Von Dia Reeves kommt der Geisterthriller Bleeding Violet, bei der die junge und etwas verrückte Hanna wegläuft und in Portero auf Tore in andere Dimensionen stößt, die von den Geistern der Toten bewohnt sind. Als ein Geist von ihrer Mutter besitzt ergreift, tut Hanna alles, um sie zu retten.

Mercedes Lackey und Rosemary Edghill zeigen in Arcanum 101 wie eine Schule für Hochbegabte mit übernatürlichen Fähigkeiten aussehen kann. Einer davon ist Tomas, der Kraft seiner Gedanken Feuer erzeugen kann. Als er aufgrund einiger Brandstiftungen von der Polizei geschnappt wird, lernt Tomas in St. Rhiannon's viele Gleichgesinnte kennen, die lernen sollen, ihre Kräfte zu kontrollieren. Mercedes Lackey war ebenfalls im ersten eBook Bundle mit einem Buch vertreten.

Und von Ryan North gibt die klassische Hamlet-Frage To Be or Not to Be, nur etwas anders aufbereitet und neu interpretiert. Ryan North hatte bereits mit Machine of Death eine großartige Sammlung von Kurzgeschichten im zweiten Humble eBook Bundle veröffentlicht.

Insgesamt vier tolle Bücher und genug Lesestoffe für das kommende Jahr. :)

Buch: One of Our Thursdays Is Missing

Titel

One of Our Thursdays Is Missing

Autor

Jasper Fforde

Sprache

Englisch

Genre

SciFi-Krimi-Komödie

Herausgeber

Hodder, 2011

Seitenanzahl

385

Thursday Next (die reale) ist verschwunden. Und dabei soll sie doch die Friedensgespräche in der Buchwelt leiten, damit es nicht zu einem Krieg zwischen den Genres kommt. Glücklicherweise steht die geschriebene Thursday in der Buchwelt ja noch zur Verfügung. Nicht nur, dass sie die Friedensgespräche führen soll, so muss sie auch noch die echte Thursday suchen. Und zwar nicht nur in der Buchwelt, sondern auch in der realen Welt. Ob dem die eher zurückhaltende, baumliebende Thursday gewachsen ist?

Der vorherige Teil First Among Sequels der Thursday-Next-Reihe hörte mit einem riesigen Cliffhanger auf und der sechste Teil … hat rein gar nichts damit zu tun. ;) Ich weiß nicht, ob es Absicht war, aber der Cliffhanger im fünften Teil wird einfach nicht aufgelöst. Stattdessen fängt Fforde eine neue Geschichte an.

Der Anfang von „One of Our Thursdays Is Missing“ ist in meinen Augen etwas holprig. Fforde versucht etwas zu viele Gimmicks und Eigenheiten der Buchwelt zu erklären bzw. als kleine Anekdoten einzubringen. Dabei wäre das gar nicht notwendig. Mittendrin-Einsteiger wird er vermutlich sowieso nicht einfangen können, da die Referenzen auf die vorherigen fünf Teile sich doch durchweg durch das Buch ziehen. Man versteht den groben Rahmen zwar sicherlich auch so, aber viele Andeutungen sind nur mit Vorwissen lustig.

Nach dem Hälfte des Buches geht es aber ordentlich los. Die Erfahrungen der geschriebenen Thursday in der realen Welt sind einfach großartig und sehr witzig beschrieben. Fforde greift Dinge auf, die für uns alltäglich sind, so wie Smalltalk oder die Schwerkraft. Bis zum Ende bleibt es spannend und der Leser bleibt bis zum Ende im Unklaren, was mit Thursday ist, ob es zu einem Krieg zwischen den Genres kommt und wer hinter allem steckt.

Für mich war es nach dem etwas schwächeren fünften Teil wieder ein sehr gutes Buch der Thursday-Next-Reihe und ich freue mich auf die Fortsetzung The Woman Who Dies a Lot. Auf Deutsch ist das Buch unter dem Titel Wo ist Thursday Next? erschienen.

Thursday-Next-Reihe

Humble eBook Bundle 3

Wieder exakt nach neun Monaten gibt es ein neues Humble eBook Bundle 3, welches sechs Bücher und ein Hörbuch in digitaler Form enthält.

In The Happiest Days of Our Lives gibt Wil Wheaton einige Anekdoten aus seinem Leben zum besten, die teilweise lustig, teilweise aber auch traurig sind.

Holly Black ist mit ihrem Buch Tithe: A Modern Faerie Tale vertreten. Die Autorin war mit einigen Kurzgeschichten bereits im Humble eBook Bundle 2 vertreten. In der Fantasy-Geschichte verschlägt es die junge Kaye in die Alternativ-Welt Fey, in der sie zu überleben versucht. Das Buch richtet sich dabei eher an Teenager.

Jumper von Steven Gould wurde bereits verfilmt. Der junge Davy Rice entdeckt mit 17, dass er die Fähigkeit der Teleportation besitzt. Er entkommt seinem Vater, der ihn misshandelt, und sucht seine verschwundene Mutter. Seine Fähigkeit zieht aber auch die Aufmerksamkeit anderer Gruppierungen auf ihn.

Zombies Versus Unicorns - An Anthology enthält zahlreiche Kurzgeschichten, die ein für allemal festlegen sollen, ob Einhörner oder Zombies die besseren fantastischen Kreaturen sind.

Wer mehr als den aktuellen Durchschnitt zahlt (derzeit ca. 11,61 US-Dollar), bekommt noch das Buch Mogworld von Ben „Yahtzee“ Croshaw dazu, der wohl vor allem durch seine Computerspielreview-Serie Zero Punctuation bekannt ist. In Mogworld übernimmt der untote Jim die Heldenrolle, wobei er doch nur in Ruhe sterben will. So muss er gegen zahlreiche Abenteurer und seinen eigenen Verfall kämpfen.

Als weitere Dreingabe, wenn man mehr als den aktuellen Durchschnitt zahlt, erhält man das Buch Uglies von Scott Westerfeld. In der Dystopie gibt es nur noch schöne und perfekte Menschen. Aber so fehlt auch jeder Individualismus. Die junge Tally Youngblood will aus diesem Kreis ausbrechen und ihr eigenes Leben leben.

Als Besonderheit, wenn man mehr als 15 US-Dollar zahlt, erhält man das Hörbuch Homeland von Cory Doctorow dazu. In der Fortsetzung zu „Little Brother“, das Teil des zweiten E-Book-Bundles war, erhält Marcus einige brisante Informationen auf einem USB-Stick von seiner ehemaligen Widersacherin Masha. Als Masha verschwindet, bemerkt Marcus, dass er ebenfalls überwacht wird und überlegt, was er mit den Informationen anstellen soll. Gelesen wird die Geschichte von Wil Wheaton.

Die Bücher sind alle DRM-frei und liegen in verschiedenen digitalen Formaten (PDF, EPUB, MOBI) vor. Jeder kann den Preis selbst bestimmen und in variablen Anteilen auf die Autoren, die Humble-Anbieter, die Science Fiction & Fantasy Writers of America und Worldreader verteilen. Das Angebot besteht noch bis zum 1. April 2014.

Meine Meinung

Perfektes Timing, kann ich nur sagen. Letzte Woche sagte ich in einer Unterhaltung erst, dass ein neues E-Book-Bundle gut wäre, weil ich fast alle Bücher der vorherigen Bundles durchhabe. Vor allem „Uglies“ interessiert mich sehr, da ich Dystopien grundsätzlich sehr gerne lese. Aber auch von Mogworld verspreche ich mir Einiges.

Buch: Machine of Death

Titel

Machine of Death

Autor

Ryan North et al.

Sprache

Englisch

Genre

Sci-Fi

Herausgeber

Bearstache Books, 2010

Seitenanzahl

E-Book, 357 Seiten

Was wäre, wenn man einfach nur den Finger in einen kleinen Blechkasten stecken müsste, die Maschine eine Blutprobe nimmt und kurz darauf auf einen kleinen Zettel ausdruckt, wie man stirbt. Einen Todestag gibt es nicht und auch die Art des Todes ist interpretationsfähig. „Flugzeugabsturz“ kann auch bedeuten, dass man am Boden von einem abstürzenden Flugzeug erschlagen wird. Die Maschine liegt auf alle Fälle nie falsch. Wie würde die Gesellschaft aussehen, wenn es die „Maschine des Todes“ gäbe?

Diese Frage hat sich Ryan North in einem seiner Dinosaur Comics gestellt. Die Leser haben schnell geantwortet und nach einem offiziellem Aufruf gab es Tausende von Einsendungen, wie so eine Welt aussehen könnte. 34 ausgewählte Geschichten findet man in „Machine of Death“, welches Teil des Humble eBook Bundle 2 war.

Die Autoren gehen dabei ganz unterschiedlich an das Thema heran. Einige sehen es mit Humor und beschreiben, wie sich in der High School die Schülergruppen nach ihrer Todesart in coole und uncoole Kids einteilen. Oder dass bei Dating-Parties anstatt eines Namensschildes die Todesart am Pulli getragen wird. Andere Autoren beschreiben dagegen das andere mit Dystopien, in denen die Menschen, die einen gewalttätigen Tod sterben von der Regierung genau auf diese Art und Weise umgebracht werden, um Schaden von anderen abzuwenden.

Die Qualität der Geschichte variiert sehr stark, da alle von unterschiedlichen Autoren stammen. Manche sind etwas zu langatmig, aber fast jede hat etwas Besonderes und geht anders an die Sache heran. Aus der Idee, dass es so eine Maschine wirklich gibt, kann man sehr viel machen.

Auf der Webseite gibt es das Buch als PDF kostenlos und frei zum Download. Unter Creative-Commons-Lizenz kann jeder das Buch nicht-kommerziell ohne Veränderung frei kopieren und verteilen. Als wäre dem nicht genug, kann man alle Geschichten auch als MP3-Hörbuch auf der Podcast-Seite anhören und herunterladen.

Das Buch ist unter dem gleichen Titel auf Deutsch beim Heyne-Verlag erschienen. Mit This Is How You Die gibt es auch bereits einen Nachfolger, der aber leider, soweit ich das sehe, nicht als DRM-freies E-Book existiert.

„Machine of Death“ kann ich nur jedem empfehlen, der sich mit der philosophischen Frage auseinandersetzen will, wie die Gesellschaft wohl aussehen und die Menschen reagieren würden. Dank freiem E-Book und Podcast hat auch jede die Möglichkeit dazu.

Buch: Kanban in der IT

Titel

Kanban in der IT (2. Auflage)

Autor

Klaus Leopold, Siegfried Kaltenecker

Sprache

Deutsch

Genre

Fachbuch

Herausgeber

Carl Hanser Verlag, 2013

Seitenanzahl

290 Seiten

Agile Softwareentwicklung spielt in vielen Projekten bereits eine große Rolle. Andere sind wiederum erst dabei, es einzuführen. Das Buch „Kanban in der IT“ soll bei der Einführung von Kanban helfen.

Inhalt des Buches

Das Buch „Kanban in der IT“ untergliedert sich in drei Teile.

Der erste Teil beschäftigt sich mit den Prinzipien und Praktiken von Kanban. Dazu zählt natürlich auch das Kanban-Board und dessen Erstellung mitsamt WiP-Limits („Work in Progress“) und Serviceklassen. Messungen und Metriken sollen dabei helfen, den Prozess zu verbessern.

Der zweite Teil zielt dann eher auf den eigentlichen Wandel in einer Firma bzw. einem Projekt ab. Wie wird Kanban eingeführt und welche Probleme können dabei entstehen? Und dass Probleme und Konflikte entstehen, kann man mit Sicherheit vorab sagen, da Menschen sich allgemein ungern umstellen. Und ein neuer Arbeitsprozess ist keine Kleinigkeit.

Der dritte Teil zeigt zum Schluss Praxisbeispiele für die Einführung und Umsetzung von Kanban an. Hierbei werden auch verschiedene Moderationsmöglichkeiten für die einzelnen Meetings vorgestellt.

Praktischerweise findet sich am Ende jedes Kapitels eine kurze Zusammenfassung über den Inhalt und was man im Optimalfall gelernt hat. Als Kurzüberblick nach dem Lesen des Buches und Wiedereinstieg zu einem späteren Zeitpunkt sind diese Zusammenfassungen ebenfalls geeignet, auch wenn man dafür durch das Buch blättern muss.

Das komplette Inhaltsverzeichnis kann auf der Webseite zum Buch gefunden werden.

Zielgruppe

Wer sich das Buch zulegt, um sich in die Kanban-Prinzipien und -Praktiken einzuarbeiten, wird vielleicht etwas enttäuscht sein, da bereits nach 88 Seiten alles gesagt ist, was man wissen muss: Sehr kompakt, aber nicht weniger gut zeigen die beiden Autoren Klaus Leopold und Siegfried Kaltenecker in Teil I auf, was Kanban ist.

Teil II und III richten sich dann aber komplett an das Management bzw. an die Personen, die Kanban bei sich im Projekt einführen wollen. Es schadet sicherlich nicht, wenn auch ein „normaler“ Projektmitarbeiter diese Kapitel liest, aber sie sind nicht notwendig, um Kanban zu verstehen.

Schlimmer noch könnte es für einen Projektmitarbeiter, der diese Kapitel gelesen hat und sich auf die Einführung von Kanban in seinem Projekt freut, enttäuschend sein, wenn es am nächsten Morgen vom Management heißt: „Ihr macht jetzt Kanban. Wir haben das Board für Euch ausgearbeitet. Wer nicht 100% ausgelastet ist, fliegt raus.“ Dann hat das Management das Buch nämlich nicht gelesen – und vor allem nicht verstanden, was Kanban ist.

Im Buch wird mehrfach darauf hingewiesen, dass Kanban nicht von oben von der Leitung/Management über ein Projekt gestülpt werden darf, sondern die Projektmitarbeiter den Wandel herbeiführen müssen. Zusätzlich ist Kanban kein fester Prozess, sondern soll sich kontinuierlich verbessern.

Kritik

Für eine Einführung in Kanban ist das Buch zwar geeignet, aber es ist nicht der Hauptbestandteil. Die verschiedenen Kanban-Praktiken werden sehr gut im ersten Teil beschrieben. Der Begriff „Kaizen“ wird dabei erklärt und kann sich auch auf Nicht-Kanban-Projekte positiv auswirken.

Der Aufbau eines Kanban-Boards wird ebenfalls gut erklärt. Teil III ist dabei auch hilfreich, weil detailliert erklärt wird, wie ein Beispielmeeting zur initialen Gestaltung eines Kanban-Boards aussehen kann. Natürlich sind das auch nur wieder Erfahrungswerte der beiden Autoren – aber wie bei Kanban üblich gibt es eben keine festen Regeln, sondern nur Prinzipien und Hinweise, wie etwas gehen könnte, aber nicht zwingend muss.

Dieses „Kann, aber nicht Muss“ ist sehr erfreulich und erfrischend, weil man es mitunter aus dem eigenen Projekt anders gewöhnt ist. Dabei ist dies extrem wichtig, denn Kanban erfordert einen Kulturwandel, der von den Mitarbeitern eines Projekts kommen muss. Wenn man diese nicht überzeugt und abholt, wird die Umsetzung scheitern. Ein Überstülpen von oben bringt nichts.

Hierbei kann man diese Kanban-Mentalität auch auf andere Prozessänderungen bzw. auf alle Managemententscheidung anwenden, denn sehr oft ist nicht klar, in welche Richtung die Teamleitung läuft. Da ist es kein Wunder, wenn die Mitarbeiter nicht wie die Schafe brav in den Abgrund hinterher laufen.

Was vielleicht für den einen oder anderen ungewohnt ist, ist, dass Mitarbeiter nicht zu 100% ausgelastet sein müssen. Das Prinzip dahinter ist, dass der Durchsatz maximiert werden soll. Sprich, es soll viel erledigt werden und nicht viel angefangen werden. Das Prinzip „Stop Starting, Start Finishing“ ist spielt dabei nicht nur bei Kanban eine wichtige Rolle, sondern bei allen agilen Entwicklungsmethoden.

Fazit

Insgesamt war das Buch gut zu lesen, richtet sich aber eben eher an Management und Teamleitung und weniger an die Mitarbeiter in einem (zukünftigen) Kanban-orientierten Projekt.

Bei freiesMagazin wird ein Kanban-Board bereits seit 2007 eingesetzt, auch wenn der Begriff „Kanban“ bei der Einführung nicht bekannt war und auch heute keine Rolle spielt. Das Board hat sich im Laufe der Jahre immer wieder geändert, wobei die Mitarbeiter selbst den Inhalt und Aufbau bestimmen bzw. anregen. Jeden Monat gibt es eine kurze Analyse, welche Arbeiten gut gelaufen sind und wo vielleicht ein Engpass auftrat.

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