Titel |
Total Recall
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Genre |
Sci-Fi, 2012
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Darsteller |
Colin Farrell, Kate Beckinsale, Jessica Biel, Bryan Cranston, Bill Nighy
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Regisseur |
Len Wiseman
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Länge |
118 min
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Trailer |
Trailer
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Ende des 21. Jahrhunderts gibt es nur noch zwei Staaten auf der Erde. Die Vereinigte Förderation Britanniens und die Kolonie (frühes Australien). Douglas Quaid (Colin Farrell) lebt in der Förderation, arbeitet aber als Fabrikarbeiter in der Kolonie. Jeden Tag setzt er sich dazu in eine riesige Kapsel, welche als Transportmittel durch den Erdkern genutzt wird, um auf die andere Seite der Erdkugel zu gelangen. Mit seiner Frau Lori (Kate Beckinsale) lebt er in einer ziemlich heruntergekommenen Gegend, was aufgrund der massiven Überbevölkerung aber nicht zu verhindern ist. In letzten Zeit wird Douglas immer wieder von Alpträumen geplagt; er fragt sich, ob sein aktuelles Leben wirklich das Ende sein soll. Aus dem Grund zieht es ihn zu einer Firma namens Rekall, die künstliche Erinnerungen in das Gehirn einpflanzen kann. Dort wünscht er sich ein Geheimagent zu sein, doch etwas geht schief und plötzlich jagt ihn die Polizei.
Wer das Original von Total Recall aus dem Jahr 1990 mit Arnold Schwarzenegger kennt, sollte gewarnt sein. Die Neuverfilmung versucht mit Absicht nicht ein simples Remake des Originals, sondern hält sich näher an die Buchvorlage „We Can Remember It For You Wholesale“ von Philip K. Dick (der ja auch bekannte Vorlagen für „Minority Report“, Der Plan und natürlich Blade Runner lieferte). Da ich die Kurzgeschichte von Dick leider (noch) nicht kenne, kann ich keinen Vergleich ziehen, wie gut dies Regisseur Len Wiseman gelungen ist.
Nimmt man den Film für sich (und blendet aus, dass es davor ein Buch und einen anderen Film gab), muss man leider sagen, dass er doch recht langweilt. Die Sci-Fi-Story dümpelt selbstsamerweise vor sich hin und nimmt kaum Fahrt auf. Dabei ist die Idee mit dem Doppelagenten, dessen Gedächtnis ausgelöscht wird, eine gute Basis. Auch die Action-Sequenzen sind nicht wirklich spannend, einzig das Finale ist eine Ausnahme.
Die Darsteller selbst spielen sicherlich nicht schlecht, schließlich sind alle schon lange filmeerfahren, dennoch wissen sie nicht so recht zu überzeugen. Dummerweise spukt den meisten Kinozuschauern spätestens bei den Charakteren immer noch das Original im Kopf herum, sodass man fast schon unwillkürlich mit dem Original vergleicht. Und irgendwie passte das Ensemble von 1990 wesentlich besser zusammen.
Was mich bei dem Film auch ziemlich nervte: Die Masse an Lens Flares. Es ist schon seltsam, wie man als Regisseur an so etwas Gefallen finden kann. Sicherlich wirkt dieser Effekt in manchen Situationen sehr gut, aber nicht, wenn es kaum eine Szene gibt, die diesen Effekt nicht hat.
Neben den Kritikpunkten oben gab es auch noch einige sehr seltsam wirkende Szenen: Der Fall durch die Erde dauerte in Film etwa 15 Minuten. Das macht bei einem Erddurchmesser von circa 12700 Kilometer also eine durchschnittliche Geschwindigkeit von rund 50.000 Kilometer pro Stunde, was ja nicht gerade langsam ist. Bei dieser Geschwindigkeit steigen die Leute im Fall aus der Kapsel aus und Krabbeln außen darauf herum. Der Luftwiderstand müsste aber eigentlich so hoch sein, dass die Leute sich nicht einmal ansatzweise festhalten könnten. Und wenn man annehmen könnte, dass die Röhre, durch die die Kapsel fällt, luftleer ist, würde das auch nicht helfen, da das Atmen dann schwer fällt. Das zweite Abstruse war eine Firewall um die Erinnerung im Kopf herum. Da musste man einfach lachen.
Alles in allem muss man den Film nicht anschauen. Auf DVD Abends ist er sicherlich ganz okay, aber sonst lohnt es sich nicht.