Buch: Spektrum
Titel | |
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Autor | Sergej Lukianenko |
Sprache | Deutsch |
Genre | Sci-Fi |
Verlag | Heyne, 2007 |
Seitenanzahl | 702 |
Der Russe Martin Dugin arbeitet als Privatdetektiv in Moskau. Er wird beauftragt, die junge Irina zu suchen, die weggelaufen ist. Dabei sucht er nicht nur auf der Erde, denn durch ein gigantisches Teleportationsnetz können sich Menschen und Außerirdische frei durch den Weltraum bewegen. Einzig eine interessante Geschichte muss man den Wächtern der Tore, sogenannten Schließern, erzählen, um das Tor zu benutzen. Etwas, worin Martin ein Experte ist. Und so nimmt er die Spur nach Irina auf und reist von Planet zu Planet.
Dass ich Lukianenko sehr gerne lese, weiß man, wenn man in meinem Blog danach sucht. Die Wächter-Romane habe ich verschlungen, Weltengänger/Weltenträumer waren ebenfalls gut. „Spektrum“ stand deswegen auch recht weit oben auf meiner Leseliste, auch wenn das Buch bereits 15 Jahre auf dem Buckel hat (2002 ist es in Russland erschienen).
„Spektrum“ weicht in den Grundzügen wenig vom Lukianenkos Standard-Reportoire ab, was etwas schade ist. Männlicher, russischer Held (diesmal nur ohne russischen Namen) stößt auf ein Geheimnis, was nur er lösen kann, trifft auf seine große Liebe etc. (siehe auch Blogeintrag zu „Labyrinth der Spiegel“). Und wie fast alle Romane von Lukianenko ist es so interessant geschrieben, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will, denn die Planeten und Außerirdischen sind neuartig und nicht die Standardkost, die man in anderen Sci-Fi-Büchern vorgesetzt bekommt. Erinnert hat mich das Ganze dennoch zuerst an Weltengänger, in dem es ebenfalls Schließer (dort Zöllner genannt) gibt, die Tore zu anderen Welten bewachen. Aber es ist nicht das gleiche Universum, in der beide Geschichten spielen.
Die Hintergrundgeschichte der Tore und Schließer ist interessant und treibt einem zum Lesen an. Das Ende erwartet man so erst einmal nicht und darum gefällt mir das Buch auch so besonders. Vor allem habe ich das Gefühl, dass Lukianenko mit „Spektrum“ noch stärker in die Philosophie vordringt. Stellenweise lesen sich Gespräche und Gedanken wie bei Stanislaw Lem, wenn auch glücklicherweise nicht ganz so ausschweifend.
Das typische „Problem“ aller Lukianenko-Übersetzungen gibt es natürlich hier auch wieder: Ein, zwei Sätze klingen etwas seltsam und passen nicht ganz zur deutschen Sprache. Und dass mit Irina, Ira, Irotschka und Irinka immer die gleiche Person gemeint ist, weiß man vermutlich nur, wenn man die russische Kultur/Sprache gut kennt oder bereits mehr von Lukianenko gelesen hat. Verwirrend ist es dennoch immer wieder …
Alles in allem ist „Spektrum“ ein sehr gutes Buch, was ich sehr gerne gelesen habe.