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Reise nach Japan – Kanazawa am 24.06.2017

Fahrt nach Kanazawa

Meine ursprüngliche Überlegung bei der Reiseplanung in Deutschland war, von Hiroshima direkt nach Hokkaidō zu reisen. Die Fahrt dorthin hätte aber, weil wir den Shinkansen Nozomi mit dem JR Railpass nicht nehmen dürfen, ca. 10 Stunden gedauert. Da dies zu lang war, entschieden wir uns vorab für einen Zwischenstopp. Die Wahl fiel auf

Kanazawa. Kanazawa ist vor allem für seinen Kenroku-en Garten bekannt, der laut Reiseführer zu den drei schönsten Japans zählt.

Gegen 14 Uhr kamen wir mit einem Umstieg in Shin-Osaka und dem Shinkansen Sakura sowie dem Limited Express Thunderbird in Kanazawa an und checkten auch gleich im SHAQ 2nd BIGHOUSE ein, welches zwischen Bahnhof und Garten liegt. Das Zimmer war recht klein, aber ausreichend für uns.

Eine ruhige Ecke mitten in Kanazawa.

Eine ruhige Ecke mitten in Kanazawa.

Als Erstes liefen wir über den Omi-cho Markt, auf dem es wieder zahlreiches Obst, Gemüse und natürlich viel Fisch zu kaufen gab. Die Riesenkrabben mit Preisen bis zu 14000 Yen (ca. 120 Euro) waren beeindruckend – die 850 Yen für zwei Pfirsiche aber auch. ;)

Burg Kanazawa und Kenroku-en Garten

Nach dem Besuch des Marktes gingen wir zur Burg Kanazawa, an die ein Park angrenzt. Die Burg ist – vor allem nach Himeji – nicht ganz so beeindruckend, der Innenteil ist zwar kostenlos, aber nur auf Japanisch. Sehr schön ist aber der Gyokusen-Inmaru Garten im südöstlichen Teil des Parks.

Burg Kanazawa.

Burg Kanazawa.

Der Gyokusen-Inmaru Garten im Burgpark.

Der Gyokusen-Inmaru Garten im Burgpark.

Danach liefen wir an der Burgmauer entlang bis zum Kenroku-en Garten. Der „Garten“ ist ebenfalls eher ein großer Park, mit kleinen und großen Wegen, Seen, einem Wasserfall und kleinen Türmchen.

Der Park ist schön zum Schlendern, richtig eindrucksvoll ist er aber wohl auch erst wie andere Gärten im Frühling, wenn alles blüht oder im Herbst, wenn die ersten Blätter fallen.

Der Kenroku-en Garten.

Der Kenroku-en Garten.

Der Kenroku-en Garten.

Der Kenroku-en Garten.

Am Abend

Für das Abendessen suchten wir uns das bei Tripadvisor sehr empfohlene Plat Home Japanese Kitchen aus. Die Preise waren zwar etwas gehoben, dafür konnten wir am Tresen sitzen und den beiden Köchen direkt bei der Arbeit zuschauen. Das Essen war super zubereitet und nicht nur etwas fürs Auge.

Danach gingen wir zurück zum Bahnhof, da die Geschäfte in der Innenstadt bereits geschlossen hatten. Kanazawa Station heißt einen mit einem kleinen Springbrunnen willkommen, der sogar die Uhrzeit anzeigt. Beeindruckend ist das Tsudumi-mon, einer modernen Interpretation eines Torii.

Das große Eingangstor am Bahnhof von Kanazawa.

Das große Eingangstor am Bahnhof von Kanazawa.

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Reise nach Japan – Hiroshima am 23.06.2017

Friedensgedächtnispark und -museum

Am Vormittag verließen wir Miyajima. Beim Check-out aus dem Mikuniya überreichte uns der Sohn des Besitzers zum Abschied noch einige Bögen Origami-Papier mitsamt Kranich-Anleitung und ein Glöckchen als Glücksbringer. Die Gastfreundschaft war also hervorragend in dem kleinen Gästehaus.

In Hiroshima kamen wir gegen 12 Uhr an. Nach dem Check-in in unserer Unterkunft nahe dem Bahnhof (Hiroshima Hana Hostel, welches okay, aber nicht besonders war) liefen wir zuerst zum Friedensgedächtnispark.

Zahlreiche Denkmäler in dem Park erinnern an den 6. August 1945, als die USA die erste Atombombe über der Stadt abgeworfen hat. Ganz in der Nähe der Abwurfstelle befinden sich die Überreste einer großen Industriehalle, die jetzt als Atombombenkuppel (A-Bomb Dome) bezeichnet wird.

Ebenfalls im Park ist das Friedensmuseum. Das Hauptgebäude wird gerade renoviert, aber der Ostflügel hält auf mehreren Stockwerken sehr viele Informationen über den tragischen Tag zum Lesen, Anschauen und Anfassen bereit. Am meisten beeindruckt haben mich die Augenzeugenberichte der Friedensgedächtnishalle. Diese wurde teilweise vertont und als Animationsfilm zum Leben erweckt, was einen sehr bewegt.

Bis 18 Uhr waren wir im Museum und hätten auch noch ein, zwei Stunden länger bleiben können. Ich habe in Hiroshima kaum Fotos gemacht, weil man sich in meinen Augen von der Zerstörung und der langfristigen Auswirkung von Atomwaffen selbst ein Bild machen muss.

Der Atomic Bombe Dome in Hiroshima.

Der Atomic Bombe Dome in Hiroshima.

Das Friedensdenkmal.

Das Friedensdenkmal.

Okonomi-yaki

Am Abend liefen wir etwas durch die Stadt und suchten uns noch ein gutes Okonomi-yaki-Restaurant, welches im Loney-Planet-Reiseführer als Spezialität von Hiroshima genannt wurde. Fündig wurden wir im Okonomi-mura, einem Gebäude, welches auf drei Stockwerken insgesamt 25 kleine Okonomi-Restaurants beherbergt.

Bei allen sitzt man direkt an der Theke, welche gleichzeitig der Grill ist (Teppan genannt) und vor den eigenen Augen wird das Omelett mit Nudeln und Salat gebraten und angerichtet. Für mich war das eines der besten Essen in Japan!

Das Okonomi-yaki war sehr lecker.

Das Okonomi-yaki war sehr lecker.

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Reise nach Japan – Miyajima am 21./22.06.2017

Begrüßt vom Torii

Am 21. Juni kamen wir Abends in Miyajima-guchi an, von wo aus regelmäßig eine Fähre zur Insel Miyajima verkehrt. Sowohl Miyajima-guchi als auch Miyajima waren Abends sehr leer. Die meisten Menschen sind eher tagsüber anzutreffen, weil viele die Insel als Tagesausflug besuchen.

Bereits bei der Überfahrt sahen wir die erste Attraktion von Miyajima: das riesige, zinnoberrote Torii des Itsukushima Schreins, welches mitten im Wasser steht, begrüßt alle Inselbesucher. Da wir relativ spät gegen 19 Uhr in Miyajima ankamen, konnten wir auch gleich das beleuchtete Tor von der Promenade aus beobachten.

Das Tor im Wasser am Abend.

Das Tor im Wasser am Abend.

Auch um das Tor ist die Promenade schön beleuchtet.

Auch um das Tor ist die Promenade schön beleuchtet.

In Miyajima kamen wir im Guesthouse Mikuniya unter. Das Gästehaus ist gut eingerichtet, selbst ein kleines Frühstück ist dabei. Unser Zimmer im Ryokan-Stil war nicht riesig, aber die Futon-Betten waren dafür bequem.

Berg Misen

Am nächsten Morgen sind wir durch den Momijidani-Park zur Seilbahn gelaufen, die uns auf den Berg Misen brachte. Von der Seilbahnstation konnten wir bequem bis hoch auf den Gipfel laufen. Mit 535 Metern ist das der höchste Punkt der Insel und wir hatten eine schöne Aussicht, auch wenn es etwas diesig war.

Auf dem Berg gibt es neben den Aussichtspunkten auch einen kleinen Rundwanderweg, an dessen Rand diverse Hallen und Tempel liegen. Die Besonderheit ist sicher die Kiezu no Reika-dō – die Halle des nie verlöschenden Feuers. Die Flamme wurde angeblich 806 von einem Mönch entzündet und brennt seitdem ewig.

Blick vom Berg Misen in Miyajima.

Blick vom Berg Misen in Miyajima.

Aussichtspunkt auf dem Berg Misen.

Aussichtspunkt auf dem Berg Misen.

Die Halle des nie verlöschenden Feuers.

Die Halle des nie verlöschenden Feuers.

Daishō-in Tempel

Vom Gipfel des Misen gibt es einen Fußweg zum Daishō-in Tempel. Auf dem Weg hinab hatten wir auch einen guten Blick auf das Torii-Gate, welches Dank Ebbe nicht mehr ganz im Wasser stand.

Das Torii bei Ebbe.

Das Torii bei Ebbe.

Der Daishō-in Tempel besteht aus mehreren Hallen und die Anlage kann kostenfrei besucht werden. Sehr viele Figuren und Gedenksteine sind zu sehen und da der Tempel touristisch nicht so überlaufen ist wie das Tor im Wasser, konnten wir alles sogar in Ruhe genießen. Aber natürlich liefen wir nach der Tempelbesichtigung auch noch einmal zum Torii, um das Tor bei Ebbe aus der Nähe betrachten zu können.

Zahlreiche Gebetsmühlen im Daishō-in Tempel.

Zahlreiche Gebetsmühlen im Daishō-in Tempel.

Eine Gedenkstätte im Tempel.

Eine Gedenkstätte im Tempel.

In der Tempelanlage gibt es ganz viele Figuren.

In der Tempelanlage gibt es ganz viele Figuren.

Itsukushima Schrein

Miyajima hat ähnlich wie Nara auch Rehe zu bieten, die einen gerne verfolgen, auch wenn man wie ich gar nichts zu Essen in der Tasche hat. Nachdem die Gefahr gebannt war, machten wir einen kurzen Abstecher zu der fünfstöckigen Pagode, bevor wir den Itsukushima Schrein besuchten. Der Schrein wurde 593 erbaut, 1168 neu aufgebaut und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Besonderheit des Schreins ist, dass er auf Stelzen im Wasser gebaut ist. Ansonsten bietet der Schrein zahlreiche Stege, aber sonst auch nichts Besonderes.

Eine fünstöckige Pagode.

Eine fünstöckige Pagode.

Der Itsukushima Schrein.

Der Itsukushima Schrein.

Am Abend haben wir uns dann noch einmal ans Wasser gesetzt und den Sonnenuntergang am Torii genossen.

Das Torii im Wasser am nächsten Morgen.

Das Torii im Wasser am nächsten Morgen.

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Reise nach Japan – Himeji am 21.06.2017

Burg Himeji

Am Mittwoch verabschiedeten wir uns aus Kyōto und machten uns gen Westen mit dem Shinkansen Hikari auf. Einen Zwischenstopp legten wir dabei in Himeji ein.

Himeji ist vor allem bekannt für seine Burg Himeji-jo, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Bereits von weitem sieht man das weiße Gebäude – zumindest wenn es nicht wie in unserem Fall regnen würde. Wir ließen unser Gepäck am Bahnhof, packten die Regenschirme aus und machten uns zur Burg auf, was gut ein Kilometer Fußweg ist.

Die Burg ist sehr groß und beeindruckend. Sechs Stockwerke des Holzbauwerkes kann man betreten, leider gibt es aber nicht so viel zu sehen. Ein paar Ausstellungsstücke und Informationstafeln gibt es auf jedem Stock, aber die meisten Informationen erhielten wir aus einer Broschüre. Neben der eigentlichen Burg schauten wir uns auch noch die restliche Burganlage an, in deren Räumlichkeiten beispielsweise die Prinzessin Sen gewohnt hat.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Kōko-en Garten

Am späten Mittag heiterte es dann auf, was sehr praktisch war, da wir noch etwas Zeit hatten, um den naheliegenden Kōko-en anzuschauen. Auch wenn der Garten im Frühling oder Herbst sicher noch schöner ist, ist es wirklich schön, durch den Park über kleine Brücken und Kieswege zu spazieren. Der Garten enthält wiederum neun kleinere Anlagen, die in verschiedenen Stilen gehalten sind.

Im Garten trafen wir zufälligerweise auf einen Reiseführer, der uns eine kostenlose Führung durch den Garten gab. Auf der Facebook-Seite von Taro Starbuck kann man zahlreiche Bilder vom Kōko-en Garten sehen. So haben wir gleich auch noch etwas mehr Hintergrundinformationen zu Himeji bekommen. Als Geheimtipp hat er uns empfohlen mit dem Fahrstuhl auf das Dach des Gemeindezentrums zu fahren (südlich vom Otemae Park). Von dort hatten wir einen großartigen Blick auf Himeji-jo.

Kōko-en Garten.

Kōko-en Garten.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Am Nachmittag ging es dann wieder weiter mit dem Shinkansen Sakura nach Hiroshima bzw. von dort weiter nach Mijayima. Am Bahnhof in Himeji erlebten wir es auch das erste und einzige (!) Mal, dass ein Zug Verspätung hatte. Insofern ist auch Japan nicht vor so etwas gefeit, insgesamt fuhren die Züge aber alle extrem pünktlich.

Einmal hatte der Zug sogar Verspätung.

Einmal hatte der Zug sogar Verspätung.

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Reise nach Japan – Kyōto am 20.06.2017

Goldener und Silberner Tempel

Wie erwähnt, hat Kyōto viele Tempel aufzubieten. Wir entschieden uns am letzten Tag in der Stadt noch einige der Bekannteren anzuschauen. Durch ein Tagesticket konnten wir alle Tempel mit den Buslinien sehr gut erreichen. Man muss sich nur daran gewöhnen, dass der Einstieg hinten ist. ;)

Kinkaku-ji (früher Rokuon-ji) im Nordosten Kyōtos ist der Name des Goldenen Tempels. Der Tempel ist komplett in Gold gehüllt, was bereits das Beeindruckendste an der Anlage ist. Es waren sehr viele Touristen vor Ort und bis auf eine kleine Anlage, bei der wir Münzen in eine Art Krug werfen konnten, gab es sehr wenig zu sehen.

Der Goldene Tempel.

Der Goldene Tempel.

Opfergabe durch Münzwerfen.

Opfergabe durch Münzwerfen.

Ein paar Haltestellen gen Osten liegt der Tempel-Komplex Daitoku-ji, den wir auf dem Weg zum Silbernen Tempel besuchen wollten. Nur ein kleiner Teil der 23 Tempel ist überhaupt zugänglich, die dazu jeweils extra Eintritt kosten. Wer sehr ruhig ohne Touristen schlendern will, ist hier genau richtig aufgehoben. Wir entschlossen uns den Daisen-in Tempel zu besuchen. Dieser enthält einen Zen-Steingarten, der 1509 angelegt wurde.

Weiter ging es zu Ginkaku-ji, dem Silbernen Tempel – dessen Fassade aber nicht silbern ist, sondern aus schwarzem Holz. Die Anlage um den Tempel ist sehr schön, kleine Teiche mit Wegen darüber, Steingärten und moosbewachsene Hänge geben ein wirklich idyllisches Bild ab.

Der Silberne Tempel mit Steingarten.

Der Silberne Tempel mit Steingarten.

Philosophenweg

Vom Ginkaku-ji Tempel aus verläuft Richtung Süden der Philosophenweg. Im Frühjahr blühen hier Hunderte von Kirschbäumen, aber auch im Sommer ist der 2-km-lange Weg angenehm zu laufen. An dem Kanal gibt es rechts und links immer mal wieder kleinere Geschäfte und auch den ein oder anderen Tempel, wie zum Beispiel den Honen-in Tempel, der kostenlos besucht werden kann, oder den Eikan-dō Tempel, den wir aber nicht angeschaut haben.

Unser Ziel war die Nanzen-ji Tempelanlage. Diese lässt sich kostenlos begehen, einzelne Subtempel kosten aber Eintritt. Es gibt auf dem Gelände ein sehr großes Sanmon Tor, die Haupthalle und – bemerkenswert – ein Aquädukt, welches Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde und Kyōto mit dem Biwa-See, Japans größtem See, verbindet.

Der Philisophenweg.

Der Philisophenweg.

Ein Aquädukt am Nanzen-ji Tempel.

Ein Aquädukt am Nanzen-ji Tempel.

Letzter Abend in Kyōto

Am Abend sind wir durch die Pontocho-Straße am Fluss Kamogawa gelaufen. Die kleine Straße kann mit zahlreichen Restaurants aufwarten. Einige haben eine Terrasse Richtung Fluss und waren gefühlt dreimal so teuer wie die anderen Restaurants. Wir entschieden uns für ein kleines Lokal, wo wir am Tresen den Köchen mehr oder weniger bei der Arbeit zuschauen konnten (es war aber kein Teppanyaki). Die Auswahl auf der Karte war sehr gut und das Essen ebenfalls sehr lecker.

Köche bei der Zubereitung des Essens.

Köche bei der Zubereitung des Essens.

Und so etwas Leckeres kommt dabei heraus.

Und so etwas Leckeres kommt dabei heraus.

Wer gut Essen gehen will, findet in Pontocho auf alle Fälle etwas. Aber es schadet auch nicht, sich abseits der Straße in dem Distrikt etwas umzuschauen, da es noch viele weitere Restaurants gibt, die preislich etwas besser sind.

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Reise nach Japan – Nara und Inari am 19.06.2017

Nara

Wer in Kyōto übernachtet, sollte einen Tagesausflug nach Nara machen. Die JR-Linie fährt bis in die Stadt, sodass man sich als Railpass-Besitzer keine Gedanken machen muss. Auf dem Weg nach Nara sahen wir am Rand zahlreiche Reisfelder, die manchmal auch zwischen Wohnhäusern angelegt sind, was sehr interessant aussieht.

Ein Reisfeld auf der Zugfahrt nach Nara.

Ein Reisfeld auf der Zugfahrt nach Nara.

In Nara liefen wir die Sanjo Dori entlang Richtung Tempelanlage. Als Erstes machten wir am Kōfuku-ji Tempel halt. Die goldene Halle wurde gerade renoviert und war nicht begehbar. Dafür konnten wir aber die 50-Meter-hohe fünfstöckige Pagode betrachten.

Weiter ging es dann durch den Nara Park, der eine der Besonderheiten Naras zeigt: Rehe. Diese laufen dabei nicht nur durch den Park, sondern durch die ganze Stadt, da sie nicht speziell eingezäunt sind. Die Rehe belagern dabei Gehwege und – wie es sich für gute Wegelagerer gehört – versuchen sie den Touristen das Geld in Form von kleinen Crackern, die man kaufen kann, aus der Tasche zu ziehen. Die Tiere können aufdringlich sein, sind ansonsten aber sehr zutraulich und freundlich.

Am Ende des Parks kamen wir zum Tōdai-ji Tempel. Auf dem Weg dahin gibt es natürlich viele Rehe, die einem bis zum Nandaimon Gate folgen. Dahinter gibt es einen See und kleine Wege, viele Schreine und – ganz besonders, wenn man durch ein weiteres Tor geht, den Tōdai-ji Tempel mit dem Daibutsu-den (Great Buddha Hall). Hierin befindet sich eine 15-Meter-hohe Buddha-Statue aus Bronze, deren Hand allein so groß wie ein Mensch ist.

Daibutsu-den – die große Buddha-Halle.

Daibutsu-den – die große Buddha-Halle.

Der große Buddha.

Der große Buddha.

Neben der großen Buddha-Statue gibt es noch zwei kleinere aus Holz und vergoldet, sowie einige sehr große Kriegerstatuen aus Holz. Die ganze Halle ist sehr beeindruckend von den Ausmaßen her.

Wir liefern weiter Richtung Osten und kamen zu Nigatsu-do, einem weiteren Tempel, bei dem im März das Omizutori (eine Art Feuerritual) gehalten wird. Etwas weiter südlich schauten wir uns noch den Kasuga-Taisha Schrein an.

Überall liegen Rehe herum.

Überall liegen Rehe herum.

Eine weitere Tempelanlage in Nara.

Eine weitere Tempelanlage in Nara.

Dann ging es auch schon wieder zurück zum Bahnhof Richtung Kyōto. Doch halt, nicht ganz so schnell …

Inari

Auf dem Weg nach Kyōto stoppten in Inari in der Fushimi-Präfektur. Wer nach „orange gate“ in einer Bilder-Suchmaschine sucht, weiß, wieso. :) Direkt am Bahnhof durchschritten wir das erste, große Torii-Gate und kamen ein paar Meter weiter zum Fushimi Inari Taisha Schrein.

Auf der Rückseite des Schreins beginnt ein Wanderweg durch Tausende von zinnoberroten Torii (Senbon Torii). Hier drängten sich die Touristen, je weiter wir aber kamen, desto leerer wurde es. Einen schönen Aussichtspunkt auf Kyōto hatten wir an der Yotsutsuji-Kreuzung. Wenn man möchte, kann man den 40-minütigen Rundweg um den Berg Inari machen. Einfach nur da sitzen und die Aussicht genießen ist aber auch eine gute Idee.

Der Fushimi Inari Taisha Schrein.

Der Fushimi Inari Taisha Schrein.

Tausende von zinnoberroten Torii.

Tausende von zinnoberroten Torii.

Auf dem Rückweg ging die Sonne dann langsam unter, sodass wir gegen halb 7 das schöne, auf die Tempelanlage einfallende Abendlicht bewundern konnten. Das hatte aber auch einen Nachteil: eine kleine Gasse, die normalerweise Street Food verkauft, hatte um die Uhrzeit leider schon geschlossen. Deswegen schauten wir uns nach der Rückkehr noch in der Kyōto-Station um, entschieden uns dann aber für einen Snack aus dem Supermarkt.

Am Abend beleuchtet die Sonne den Schrein sehr schön.

Am Abend beleuchtet die Sonne den Schrein sehr schön.

In Kyōto läuft auf der Treppe eine Bildanimation durch.

In Kyōto läuft auf der Treppe eine Bildanimation durch.

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Reise nach Japan – Kyōto am 16./17.06.2017

Ankunft in Kansai

Am 16.07.2017 ging es los und wir flogen mit Lufthansa von Frankfurt nach Osaka bzw. genau genommen zum Kansai International Airport (KIX). Den elfstündigen Flug haben wir größtenteils mit Filme schauen und Essen verbracht. Schlafen konnte ich leider nicht, weswegen ich nach der Landung um 8 Uhr morgens bzw. nach meiner inneren Uhr 1 Uhr nachts die ersten zwei Tage noch etwas unfit war. Die sieben Stunden Zeitverschiebung merkte ich einfach.

Das erste, was mir bei der Ankunft in Japans Mitte auffiel, war das veränderte Klima. Es war ähnlich warm wie in Deutschland zu der Zeit (ca. 30 Grad tagsüber), aber die Luftfeuchtigkeit war etwas höher. Dennoch war es nicht sehr unangenehm und ich gewöhnte mich schnell daran.

Am Bahnhof konnten wir das erste „Wunder“ erleben: Die Züge sind pünktlich. Und nicht nur das, sie halten auch exakt so, wie es auf dem Bahnsteig fest aufgedruckt steht. So war es ein Leichtes, unsere reservierten Plätze in Wagen X zu finden, da wir uns einfach nur in die entsprechende Schlange am Bahnsteig einreihen mussten. Dies ist auch etwas anders: Im Gegensatz zur deutschen Traubenbildung um die Eingangstür stellen sich Japaner brav in einer Reihe an – es empfiehlt sich, es den Einheimischen gleich zu tun.

Am Flughafen holten wir unsere JR-Railpass-Tickets ab, die wir in Deutschland zuvor als Voucher zugeschickt bekommen haben. Mit dem Haruka 12 – die Züge tragen in Japan zu ihren Nummern auch noch Namen – ging in knapp 80 Minuten vom Flughafen nach Kyōto. Witziges Detail: Als der Zug am Flughafen ankam und zurück in die andere Richtung fuhr, drehten sich zuvor alle Sitze automatisch in Fahrtrichtung. Auf die Art muss niemand gegen die Fahrtrichtung fahren.

In Kyōto ging es dann vom Hauptbahnhof zu Fuß in den östlichen Teil der Stadt zu unserem Hotel Rinn Shichijo Ohashi Bridge. Die Zimmer waren noch nicht bezugsbereit, aber wir konnten das Gepäck abstellen und uns in die Stadt zur Tempelbesichtigung aufmachen.

Der Kyōto-Tower.

Der Kyōto-Tower.

Eine Wohnstraße im Osten Kyōtos, wo auch unser Hotel lag.

Eine Wohnstraße im Osten Kyōtos, wo auch unser Hotel lag.

Kiyomizu-dera

Vorweg: Kyōto hat wahnsinnig viele Tempel und Schreine. Wer an diesen interessiert ist, ist in der Stadt sehr gut aufgehoben. Als Einstieg ist Kyōto in meinen Augen sehr gut geeignet, weil es keine Großstadt mit Hochhäusern wie Tōkyō ist, dafür aber einen schönen kulturellen Flair verbreitet und zumindest ich mich dort gleich sehr wohlfühlte.

Unser erster großer Abstecher war Kiyomizu-dera, eine Tempelanlage, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Am Weg hinauf gibt es viele kleine Souvenirläden, oben begrüßte uns ein großes zinnoberrotes Tor. Rechts und links gibt es diverse kleinere Tempel und Schreine, am Ende steht die Haupthalle, die aber leider derzeit im Umbau ist. Von der Terrasse hatten wir aber einen sehr schönen Blick über Kyōto.

Ein Tor im Kiyomizu-dera Tempel.

Ein Tor im Kiyomizu-dera Tempel.

Gebetswalzen in der Tempelanlage.

Gebetswalzen in der Tempelanlage.

Higashiyama und Gion

Wir hatten kein anderes Ziel an dem Tag und schlenderten einfach so durch die Gegend von Higashiyama. Der Bereich ist historisch sehr gut erhalten und es gibt überall etwas zu entdecken. Das Kriegsdenkmal und den großen Buddha von Ryōzen Kannon schauten wir nur aus der Ferne an.

Nördlich von Higashiyama liegt Gion, das Geisha-Viertel von Kyōto. Hier befindet sich die berühmte Straße Hanami-koji mit seinen vielen Restaurants, wobei die Straße sowohl am Tag als auch Abends gar nicht so belebt war, wie ich es gedacht hatte. Apropos: Ein gleichnamiges Spiel war letztes Jahr bei Japon Brand auf der Spielemesse in Essen zu sehen und es kam dieses Jahr bei Kosmos heraus. Der Nachfolger Shadows in Kyoto wurde dieses Jahr in Essen vorgestellt.

Die Geisha-Straße Hanami-koji im Stadteil Gion.

Die Geisha-Straße Hanami-koji im Stadteil Gion.

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Reise nach Japan – Einleitung

Dieses Jahr ging die große Urlaubsreise nach Japan. Das Land „kenne“ ich unter anderem durch die interessanten Brettspiele von Japon Brand oder die Animationsfilme von Studio Ghibli. Aber natürlich habe ich auch so schon viel gehört, von dem ich mich nun einmal persönlich überzeugen konnte. Bevor der Reisebericht startet, gibt es ein paar allgemeine Hinweise für die Reise nach bzw. in Japan.

Planung

Man kann Japan besuchen, indem man einfach nur Start- und Abflughafen festlegt, und sich dann im Land einfach von Ort zu Ort treiben lässt. Da wir aber sehr viel sehen wollten, haben wir bereits im Voraus die Unterkünfte gebucht. Dadurch waren wir zwar etwas eingeschränkter, wussten aber auch sehr genau, was wir sehen wollten. Für die Planung hat mir der Lonely-Planet-Reiseführer sehr gut geholfen, ebenso wie die Webseite Japan Travel and Living Guide. Vor allem die Anfahrtsbeschreibung, Öffnungszeiten und Eintrittskosten zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten hilft einem sehr.

Transport

Auto fahren darf man mit einem deutschen Führerschein in Japan nicht, aber das ist auch gar nicht notwendig, da das öffentliche Verkehrsnetz sehr gut ausgebaut ist. Für Ausländer gibt es den JR Railpass, der einen (fast) alle Züge der Japan-Railway-Gruppe kostenlos fahren lässt. Den Pass gibt es für ein bis drei Wochen und kann in der Zeit benutzt werden. Es gibt aber ein paar wichtige Ausnahmen: Es dürfen wirklich nur die JR-Bahnen damit benutzt werden. Für Privatbahnen muss man nach wie vor zahlen. Und obwohl die Schnellzüge (Shinkansen) genutzt werden dürfen, sind die zwei Schnellzüge Nozomi und Mizuho von dem Angebot ausgenommen.
Der Shinkansen nach Hiroshima.
Der Shinkansen nach Hokkaidō.
Ansonsten bietet der JR Railpass aber eine sehr gute Möglichkeit, bequem, sicher und stressfrei durch das ganze Land zu reisen. Die Züge sind sehr pünktlich (wir hatten nur einmal Verspätung), sauber und gut eingerichtet. Am Bahnsteig und im Zug stehen alle Informationen auf Japanisch und Englisch an, sodass wir uns ohne Probleme zurechtfanden. Für die Planung vor Ort kann man die Webseite oder die App von HyperDia nutzen. Hierüber findet man alle Zug- und Flugverbindungen im Land und kann so sehr leicht seinen Trip planen. Tipp: Auch wenn es nicht zwingend notwendig ist, es schadet nicht vor dem Start einer Zugreise sich am JR-Schalter eine kostenlose Reservierung zu besorgen bzw. überhaupt zu prüfen, ob noch Sitzplätze frei sind. Es kann vor allem am Wochenende vorkommen, dass Züge ausgebucht sind, sodass man nur Stehplätze bekommt oder zumindest relativ zeitig am Gleis sein sollte, um sich einen Platz in der Reihe zu sichern.

Essen & Trinken

In Japan gibt es viel Fisch – das ist den meisten bekannt. Wer keinen Fisch mag, kommt aber auch so sehr gut über die Runden. Maki-Röllchen gibt es auch mit Gurke oder Avocado. Nigiri (roher Fisch auf Reis) gibt es auch mit dem sehr guten Wagyū-Rindfleisch. Und ansonsten gibt es noch Yakitori (Hähnchenspieße jeder Art) oder diverse Nudelgerichte wie Soba, Udon oder Ramen. Es ist also für jeden gesorgt. :)
Frühstück im Hotel in Muroran.
Frühstück im Hotel in Muroran.
Essen ist in Japan ähnlich teuer wie in Deutschland. Man bekommt eine Nudelsuppe auch schon für 600 Yen (ca. 5 Euro), kann für ein gutes Wagyū-Steak wiederum auch gerne 6000 Yen (ca. 50 Euro) für 200 g ausgeben. Wer es gerne etwas preiswerter und dennoch gut mag, dem seien die Abendeinkäufe im Supermarkt empfohlen. Viele Supermärkte reduzieren nämlich gegen Abend (ab ca. 19 Uhr) die Preise für frisch zubereiten Gerichte um bis zu 60 %, sodass man für wenig Geld viel kaufen kann. Diese Option haben wir oft und gerne genutzt.
Die Auswahl des Essens fällt nicht leicht …
Die Auswahl des Essens fällt nicht leicht …
Bentoboxen am Bahnhof.
Bentoboxen am Bahnhof.
Apropos Supermarkt: In den Städten (auch den kleineren Orten) gibt es in der Regel im Umkreis von 1 km immer mindestens einen 7 Eleven, Lawson, Watson oder andere Art von Supermarkt, bei denen man schnell einkaufen kann. Und wer viel zu trinken braucht: Keine Sorge, alle 500 Meter (oft weniger) gibt es Getränkeautomaten mit Wasser, Cola, Saft oder Bier – selbst in den abgelegensten Gegenden.
Getränkeautomaten gibt es alle paar Meter (hier auf dem Berg in Hakodate).
Getränkeautomaten gibt es alle paar Meter (hier auf dem Berg in Hakodate).

Unterkünfte

Je nach Ort kann man versuchen spontan ein Zimmer in einem der Hotels zu finden oder man bucht vor. Vor allem zu zwei Jahreszeiten sind viele Unterkünfte ausgebucht: im Frühjahr zur Betrachtung der Kirschblüten (Hanami) und im Herbst zur Betrachtung des Herbstlaubs (Kôyô). Die Unterkünfte gibt es in verschiedenen Stilen. So kann man wie in westlichen Hotels mit normalem Bett unterkommen, man legt sich auf ein Futon-Bett auf einer Tatami-Matte (meist in Ryokans) oder man kommt platzsparend in einem Kapsel-Hotel unter. Alle drei Optionen haben wir natürlich ausprobiert.
Unser Ryokan in Miyajima.
Unser Ryokan in Miyajima.
Das Kapselhotel in Tōkyō.
Das Kapselhotel in Tōkyō.
Die Kapsel ist klein, aber ausreichend.
Die Kapsel ist klein, aber ausreichend.
Die Preise schwanken ebenso. Wir haben meist für ca. 40 € pro Person und Nacht ein Zimmer gefunden. Manchmal war es aber auch etwas teurer. Nach oben ist die Preisspanne recht offen …

Navigation

Für die Navigation sollte man sich Offline-Karten fürs Smartphone besorgen. In den Großstädten wie Kyōto oder Tōkyō kommt man auch sehr gut ohne zurecht, da an fast jeder Kreuzung eine Hinweistafel mit den Sehenswürdigkeiten steht. In den kleineren Orten hilft es aber dennoch, eine entsprechende App auf dem Handy zu haben. Ich habe mich natürlich für eine freie Alternative zu Google Maps entschieden und nutze OsmAnd mit OpenStreetMap-Karten. Wichtig: Als Spracheinstellung unbedingt Englisch angeben, ansonsten erscheinen alle Namen auf der japanischen Karte in Japanisch (Bestfall) oder in einer Art Lautsprache, mit der man gar nichts fangen kann. nächster Tag

Buch: Als Schisser um die Welt

Titel

Als Schisser um die Welt

Autor

Jan Kowalsky

Sprache

Deutsch

Genre

Humor-Sachbuch

Verlag

Goldmann Verlag, 2015

Seitenanzahl

313

Nicht jeder Mensch reist automatisch gerne. Manche sind auch völlig damit zufrieden, wenn sie ihren Urlaub daheim auf dem Balkon, im Garten oder ggf. noch an der Nordsee verbringen können. Fremde Länder kommen ihnen spanisch vor und im Ausland verstehen sie sowieso nur chinesisch. Zu dieser Kategorie gehört auch der Autor des Buches. Dank seiner Frau wird er aber immer wieder gezwungen sich mit den Gefahren des Fremden auseinanderzusetzen.

Ein bisschen konnte ich mich sicherlich im Protagonisten wiederfinden. Mit dem Rad sind Reisen in Deutschland und Europa einfach angenehmer, aber ich bin fremden Ländern natürlich nicht abgeneigt, nur weil ich dorthin bisher noch nie gereist bin. So viel Panik wie der Autor in seinem Buch vor jeder Reise hat, soviel Leichtsinnigkeit zeigt dagegen seine Frau. Spontan mal in ein Malaria-Gebiet fahren und sich nicht wirklich über Schutzmaßnahmen informieren, ist sicherlich die sinnvollste Art eine Reise anzutreten. Insofern wirkte das Buch hier leider etwas unglaubwürdig bzw. hoffe ich einfach, dass die Menschen nicht ganz so leichtsinnig die Reise ins Ungewissen antreten. Ebenfalls fand ich es etwas komisch, dass jemand eine Frau heiratetet, von der man vermutlich schon vorher weiß, dass sie gerne verreist, wenn man dem selbst komplett abgeneigt ist. Irgendwann vor der Hochzeit sollte das Thema doch mal abgeschnitten worden sein …

Aber das ist egal, denn im Vorwort heißt es auch, dass die kurzen Geschichten auf wahren Begebenheiten basieren – oder ggf. auch völlig ausgedacht sind. Die Wahrheit liegt sicherlich dazwischen und wenn man das im Hinterkopf hat, kann man das Buch mit einem Augenzwinkern und einem Schmunzeln auch ganz gut durchlesen. Viel Tiefgang sollte man aber dennoch nicht erwarten. Und einen Reiseführer ersetzt es auch nicht, auch wenn sicherlich ein paar nette Orte wie China, Japan oder Sri Lanka darin vorkommen. ;)

Disclaimer: Ich bekam das Buch von einer guten Freundin geschenkt – und sie ist es nach dem Buch immer noch. :p

Kurzurlaub auf Mallorca

Dass Mallorca mehr zu bieten hat als nur den Ballermann, weiß so gut wie jeder, der sich etwas mit der Insel beschäftigt. Wir waren im Mai für acht Tage in Cala Millor im Nordosten der Insel. Mit acht Erwachsenen und zwei Kindern hatten wir uns eine kleine Finca gemietet. Die Finca war in Strandnähe und hatte einige Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, sodass wir uns Abends immer selbst versorgen konnten. Auch wenn der Ort sicherlich keinen Schönheitspreis gewinnt, war alles Wichtige in der Nähe.

Finca in Cala Millor.

Finca in Cala Millor.

Pollença

Am Donnerstag besuchten wir Pollença. Ein kleines Örtchen mit einem großen Platz, dem Plaça Major, auf dem sich zahlreichen Restaurants tummeln. Man kann gemütlich durch die Straßen schlendern und kommt irgendwann zu den zahlreichen Stufen Carrer del Calvari des Kalvarienbergs el Calvari. Oben angekommen befindet sich die Kirche Eglésia del Calvari. Von oben hat man auch eine schöne Aussicht auf den gegenüberliegenden Berg mit dem Santuari de la Mare de Déu del Puig. Das haben wir uns aber wirklich nur von der Ferne angeschaut.

Plaça Major in Pollença.

Plaça Major in Pollença.

Carrer del Calvari.

Carrer del Calvari.

Aussicht vom Kalvarienberg.

Aussicht vom Kalvarienberg.

Aussicht auf Santuari de la Mare de Déu del Puig.

Aussicht auf Santuari de la Mare de Déu del Puig.

Am Nachmittag ging es weiter zum nördlichsten Gipfel Mallorcas, zum Cap de Formentor. Am Ende der zahlreichen Serpentinen wartet ein Leuchtturm und eine Aussichtsplattform auf einen. Die Aussicht ist wirklich schön, aber man sollte schon gut fahren können, damit man nirgends aneckt, wenn einem ein Reisebus auf der Straße entgegen kommt. Auf dem Weg zum Leuchtturm gibt es eine zweite Aussichtsplattform Mirador d'es Colomer. Dort gibt es eine Abzweigung, die man vor allem auf dem Hinweg leicht übersehen kann. Biegt man hier ab, kommt man zu einem anderen, kleinen Piratentürmchen namens Talaia d'Albercutx, welcher touristisch nicht so stark erschlossen ist. Die Straße ist aber noch schmaler und z.B. für Busse gar nicht befahrbar. Ganz oben hat man aber eine super Aussicht auf die Halbinsel Formentor, die sich wirklich lohnt.

Leuchtturm am Cap de Formentor.

Leuchtturm am Cap de Formentor.

Aussicht am Cap de Formentor.

Aussicht am Cap de Formentor.

Aussicht am Talaia d'Albercutx.

Aussicht am Talaia d'Albercutx.

Piratenturm Talaia d'Albercutx.

Piratenturm Talaia d'Albercutx.

Artà

Es gibt im Nordosten Mallorcas recht viele Tropfsteinhöhlen. Die bekannteste ist sicherlich Coves del Drac. Wir entschieden uns aber gegen den Besuch, da die Höhle touristisch sehr überlaufen sein soll. Da man die Auswahl hat, entschieden wir uns für die Tropfsteinhöhle Coves d'Artà. Diese liegt nicht wirklich in Artà, sondern weiter östlich bei Canyamel. Es gibt mehrsprachige Führungen durch die Höhle, die sehr beeindruckend ist. Die einzelnen Höhlenteile sind sehr groß und schön. Interessant fand ich die hohlen Tropfsteine, die Töne von sich geben, wenn man sie mit der Faust anschlägt.

Eingang der Coves d'Artà.

Eingang der Coves d'Artà.

Coves d'Artà.

Coves d'Artà.

Nach der Höhle machten wir uns auf nach Artà. Am Ende der beschaulichen Innenstadt warteten wieder Treppen auf uns. Vorbei an der Pfarrkirche Transfiguració del Senyor trifft man am Ende der Kalvarientreppe auf die Barockkirche Sant Salvador. Man kann sehr schön auf der Burgmauer entlang laufen und hat einen sehr schönen Blick auf die Stadt und das umgebene Land.

Transfiguració del Senyor in Artá.

Transfiguració del Senyor in Artá.

Capdepera

Am Samstag gingen wir nach Capdepera, weil dort Mittelaltermarkt war. Und zwar nicht einfach so in der Stadt, sondern direkt im Castell de Capdepera. Die sehr schöne Befestigungsanlage bietet die perfekte Umgebung für ein Spectaculum. Es gab einige Stände mit (nicht sehr mittelalterlichen) Waren, leckeres Essen und Naschereien und ein paar Spiele. Auch ein Spielmannszug und Schlangenbändiger waren zu sehen.

Im Inneren der Wehranlage.

Im Inneren der Wehranlage.

Castell de Capdepera.

Castell de Capdepera.

Danach machten wir wieder einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt, diesmal Far de Capdepera. Eine richtige Aussichtsplattform gibt es nicht, der Leuchtturm war geschlossen. Dafür kann man aber rechts und links etwas ins Gelände an die Klippen gehen und hat so erneut einen tollen Blick auf das Meer und die Küste.

Far de Capdepera.

Far de Capdepera.

Alcúdia

Eine weitere schöne Stadt im Nordosten Mallorcas ist Alcúdia. Zahlreiche verwinkelte Gassen und alte Häuser haben ein gewissen Charme. Beeindruckend ist vor allem die Stadtbefestigung, die zu einem Teil begehbar ist. Von dort hat man einen interessanten Blick auf die Stadt, kann aber sogar das Meer in der Ferne sehe. Interesse hätten wir auch an der Stierkampfarena gehabt, die aber leider geschlossen war.

Stadtmauer in Alcúdia.

Stadtmauer in Alcúdia.

Zum Abschluss machten wir einen Abstecher zum Aussichtspunkt Mirador de la Victoria, nordöstlich von Alcúdia. Ich gebe zu, dass es hier wenig zu sehen gab. Wir haben nur zwei Richtungen ausprobiert, aber wenn ich mir die OSM-Karte so im Nachhinein anschaue, haben wir den eigentlichen Aussichtspunkt verfehlt.

Mirador de la Victoria.

Mirador de la Victoria.

Bootsfahrt

Am letzten Tag machten wir eine Bootsfahrt von Cala Millor südlich an der Küste entlang bis nach Cala Anguila, dann zurück bis Porto Cristo und dort umgestiegen und wieder zurück nach Cala Millor.

Das Meer in Cala Millor.

Das Meer in Cala Millor.

Die Bootsfahrt ist sehr schön und sehr zu empfehlen. Das Boot fährt nicht nur an der Küste entlang, sondern fährt sogar in einige der recht großen Höhlen in den Klippen hinein, sodass der vordere Teil des Schiffs komplett in der Höhle steckt. Das Wasser unterwegs zeigt dabei die schönsten Türkis- und Blautöne, sodass man sofort hineinspringen will – wozu man zweimal die Gelegenheit hat. Das Schiff hält zweimal in Buchten an und man hat ca. 20-30 Minuten Zeit, das kühle Nass zu genießen. Bei einer Wassertemperatur von 17° muss man natürlich etwas abgehärtet sein, aber nach den ersten Schwimmbewegungen ist einem warm. Es war jedenfalls eine tolle Erfahrung, mal wieder im offenen Meer zu schwimmen.

Zerklüftete Felsen.

Zerklüftete Felsen.

Und türkisblaues Meer.

Und türkisblaues Meer.

Fazit

Es waren schöne acht Tage in Mallorca und wenn man etwas von den Strandstädten ins Innere der Insel geht, werden die Orte sogar hübsch und sind nicht mehr so sehr touristisch geprägt. Die Selbstversorgung Abends ist sehr zu empfehlen. Wir hatten glücklicherweise einen großen Grill in der Finca, zusätzlich gab es des Öfteren Tapas oder einfach nur mal Nudeln Bolognese. Das schont jedenfalls den Geldbeutel und macht bei der Zubereitung auch mehr Spaß als das bloße Bestellen im Restaurant.

Danke an alle Beteiligten für die tollen Tage!