Zum 30. Geburtstag der SPIEL habe ich es endlich auch einmal nach Essen geschafft. Nachdem ich bereits in Nürnberg und Stuttgart war, hatte ich am ersten Tag der Messe die Möglichkeit, die beinahe 700 Neuvorstellungen aus der Nähe zu betrachten. Natürlich ist es unmöglich, innerhalb eines Tages 700 Spiele anzuschauen oder gar zu testen. Ich behaupte, dass das selbst in den vier Tagen, die die SPIEL andauert, nicht möglich ist. Aus dem Grund habe ich im Vorfeld dank der sehr guten Liste bei BoardGameGeek eine Vorauswahl mit Priorisierung treffen können, um mir die Spiele gezielt anschauen zu können, die mich interessieren.
An dieser Stelle einen Dank an meine vier Mitstreiter, die dafür gesorgt haben, dass wir so viele Spiele testen konnten. Dabei haben wir uns nicht ständig auf der Pelle gehockt, sondern auch des Öfteren verstreut, sodass auch jeder seinen eigenen Wegen nachgehen konnte. Denn davon gab es auch welche, da in der ersten Stunde gezielt Jagd auf besondere Gimmicks oder Promo-Karten gemacht wurde. Diese Goodies sind in der Regel nach wenigen Stunden (oder noch schneller) komplett vergeben und man kommt später nur noch schwer dran. Auch bei einigen Spielen kann es passieren, dass es diese nur in arg begrenzter Stückzahl gibt und man nach dem Testen kein Exemplar mit nach Hause nehmen kann.
Es folgt hier ein kurzer Bericht über die angetesteten, gesehenen oder gekauften Spiele.
Diavolo
Diavolo von Asmodee ist ein kurzweiliges, schnelles Partyspiel für eins bis fünf Spieler. Man würfelt 10 Würfel, drei rote, drei schwarze, drei weiße und einen großen grauen. Der graue Würfel gibt vor, wie die Würfel gewertet werden (höchste Summe, höchster Einzelwert etc.). Je nach Aufgabe greift sich dann jeder Mitspieler so schnell wie möglich eine Figur der passenden Würfelfarbe – dummerweise gibt es davon aber eine weniger als Spieler. Wer leer ausgeht oder falsch zugreift (Umgreifen ist nicht erlaubt!), muss einen Zählstein abgeben. Wer keinen Zählstein mehr hat, scheidet aus dem Spiel aus.
Diavolo ist ganz nett. Wer schnell im Kopfrechnen ist (wobei es ja nur drei Würfelaugen sind, die man zählen muss), hat natürlich Vorteile. Insgesamt ist das Spiel aber nicht für jede Spielgruppe geeignet, bietet aber sicherlich eine gute Alternative zu anderen „Trinkspielen“.
Mondo Sapiens
Mondo Sapiens von Pegasus ist nicht neu, aber da der Tisch gerade frei war, haben wir das Spiel gespielt. Jeder Spieler baut auf seinem eigenem Tableau eine Insel aus sechseckigen Inselblättchen auf. Die Inselfelder zeigen Wasser, Wiese oder Wald, manchmal noch mit Figuren darauf, und werden aus der Tischmitte gleichzeitig von allen gezogen. Hierfür hat man 7 Minuten Zeit. Ist die Zeit um, werden die Plättchen gewertet, je nachdem, wie viele Landschaften man gebaut hat, wie viele Figuren abgebildet sind etc. Das macht man drei Runden lang. In den zwei Regelerweiterungen gibt es noch ein paar Sonderblättchen, die das Spiel aber nicht groß verändern.
Vom Inselaufbau erinnert Mondo Sapiens stark an Galaxy Trucker, auch wenn man dort ein Raumschiff aufbaut. Wo Galaxy Trucker nach dem Aufbau aber erst richtig anfängt (in dem Asteroiden auf das Raumschiff prallen oder Piraten es angreifen), gibt es bei Mondo Sapiens nur eine Wertung und alles wird wieder vom Tableau abgeräumt. Damit ist Mondo Sapiens zwar ein nettes, aber auch sehr wiederholendes Spiel. Eine Partie macht Spaß, mehr muss aber nicht sein. Daneben ist die Interaktion mit anderen Mitspielern gleich Null, was ich bei Spielen meistens schade finde (Galaxy Trucker ist da eine rühmliche Ausnahme).
Smash Up
Smash Up ebenfalls von Pegasus (bzw. Alderac Entertainment Group) ist ein lustiges Kartenspiel, bei dem sich bis zu vier Spielern aus acht verschiedenen „Rassen“ je zwei aussuchen und diese in ein Deck zusammenmischen. Zur Auswahl gibt es u.a. Zombies, Piraten, Roboter, Dinosaurier und Magier. Diese Karten enthalten Kreaturen oder Aktionen. In der Mitte des Tisch liegen vier Basen, die eingenommen werden wollen. Jeder Spieler kann mit seinen Kreaturen beliebe Basen angreifen, auch wenn schon andere Rassen von anderen Spielern dort liegen. Ist der Angriffswert aller Angreifer größer als die der Basis, wird sie eingenommen. Der Spieler mit dem höchsten Angriffswert erhält die Punkte für den ersten Platz, der nächste für den zweiten etc. Die Punkte sind dabei auf der Basis abgedruckt und variieren sehr stark. Wer 15 Punkte erreicht, gewinnt.
Der Wiederspielwert von Smash Up ist sehr hoch. Es gibt 56 Möglichkeiten, die acht Rassen zu kombinieren, sodass es eine Weile dauert, ehe man alle Kombinationen einmal getestet hat. Gleichzeitig variieren die Vor- und Nachteile der Rassen so stark, dass einige Kombinationen wahrscheinlich wenig sinnvoll sind bzw. sich nicht gut ergänzen. Spielen würde ich Smash Up immer wieder, es hat mir aber nicht so gut gefallen, dass ich es gleich gekauft hätte.
Völuspá
Völuspá ist ein niederländisches Spiel aus dem Hause White Goblin Games. Jeder Spieler wählt aus fünf zufällig gezogener Plättchen eins aus und legt dieses auf dem Tisch an vorhandene Plättchen an. Dominiert der Wert auf dem Plättchen alle anderen Plättchen der Reihe oder der Spalte (ist der Wert also echt größer als die Werte der anderen), bekommt man Punkte in Anzahl der ausliegenden Plättchen in der Reihe und/oder der Spalte. Einige Plättchen haben dabei noch Sonderfähigkeiten, die zum Beispiel das Anlegen weitere Plättchen an dieses komplett verbieten.
Völuspá ist ein sehr gutes Spiel, welches das Ziehelement von Carcassonne mit einer Taktik ähnlich zu Schach verbindet. Die Sonderfähigkeiten sind extrem leicht zu erlernen, auch wenn man im Spiel beim Zählen ab und zu aufpassen muss. Angesiedelt ist das Ganze thematisch bei den nordischen Göttern, wobei das Thema mit dem Spiel selbst nichts zu tun hat. Man hätte es auch mit weißen Plättchen mit einfachen Zahlwerten darauf spielen können. Hätte es einer meiner Mitspieler nicht gekauft, hätte ich es auf alle Fälle mitgenommen. Ggf. kaufe ich es mir aber auch noch nach.
Slavika
Slavika stammt von Rebel.pl aus Polen. Die Spielmechanik ist ein bisschen ähnlich zu Smash Up (siehe oben). Man hat Helden und Monster auf der Hand. Die Helden legt man an eine der in der Tischmitte ausliegenden Questkarten. Auf die andere Seite legt man die Monster ab. Ist eine bestimmte Anzahl von Helden und Monstern an eine Aufgabe gelegt, wird diese gewertet. Die Helden gewinnen, wenn ihre Stärke größer ist als die der anliegenden Monster. Der Spieler, der die größte Stärke beigesteuert hat, bekommt die Punkte für Platz 1 usw.
Mir hat Slavika wesentlich besser gefallen als Smash Up. Es gibt zwar nicht die hohe Variabilität, da jeder mit den gleichen Helden kämpft, dafür haben einige Monster Sonderfähigkeiten, die sich auf den Kampf auswirken. Man muss gut taktieren, wo man seine Helden und Monster anlegt, damit man den Kampf gewinnt und auch noch alle Punkte einsackt. Aus dem Grund habe ich mir Slavika auch gekauft und noch eine Promo-Karte dazu erhalten.
Die Anleitung liegt im Übrigen in Polnisch und Englisch vor, ebenso wie die Übersichtskarten. Die Karten selbst sind aufgrund ihrer Symbolik aber neutral. Allein die Namen der Kreaturen wurden aus dem Polnischem eins zu eins übernommen, was die Aussprache ggf. etwas unmöglich macht. Aber so lernt man nebenbei noch etwas. :) Vielen Dank auch an die sehr nette, polnische Erklärdame, die uns vier Jungs im Spiel Fragen beantwortet hat, die nicht ganz klar waren.
Among the Stars
Among the Stars ist ein Weltraumspiel aus Griechenland von Artipia Games, bei dem die vier Spieler eine Weltraumstation aufbauen. Mit einem Verweis auf Fairy Tale könnte ich hier auch schließen, da es sich fast identisch spielt. Jeder Spieler bekommt sechs Handkarten, von denen sucht man sich eine aus, spielt diese an seine Station, bekommt ggf. Siegpunkte oder andere Effekte und gibt die restlichen fünf Karten weiter. Von diesen fünf Karten sucht man sich eine aus usw. Das macht man vier Mal. Am Ende des Spiels gibt es noch einmal Siegpunkte für Sonderfähigkeiten von Karten. Aufgepeppt wird das Ganze durch Alienrassen mit besonderen Eigenschaften und der Einschränkung, dass man für manche Karten zum Ausspielen Kern-Reaktoren benötigt.
Das Spiel wurde uns vom Autor persönlich erklärt, wobei aufgrund einiger sprachlichen Barrieren das Spiel von uns nicht ganz korrekt verstanden wurde. Das hat den Spielspaß aber wenig getrübt und für mich ist Among the Stars ein Pflichtkauf. Auf der Messe hat mich der hohe Preis von 35 Euro aber etwas abgeschreckt, sodass ich noch auf ein besseres Angebot warte.
Twin Tin Bots
Twin Tin Bots von Flatlined Games gab es nicht zu kaufen, sondern nur als Testprototyp zu spielen, um Werbung für das Spiel auf Kickstarter zu machen. Autor ist Philippe Keyaerts, der einigen durch Smallworld</e>oderEvo bekannt sein könnte. Von der Mechanik erinnert es extrem an Robo Rally. Jeder Mitspieler hat zwei Roboter und eine Programmierleiste mit je drei Slots für die Roboter. Jede Runde kann man nur einen Roboter programmieren, in dem man eine neue Programmierkarte auf einen Slot legt bzw. eine vorhandene Karte austauscht. Die Programmieraktionen kann man frei wählen, u.a. ein Feld vorwärts fahren, links oder rechts drehen, greifen und fallen lassen. Letztere beide Aktionen benötigt man, um Kristalle auf dem Spielfeld mit seinen Robotern aufzusammeln und zur eigenen Basis zu bringen. Das wichtige ist aber: Nach der Programmierung führen immer beide Roboter alle ihre aktuell programmierten Aktionen aus – das heißt auch die, die schon zuvor programmiert waren.
Mir hat Twin Tin Bots zwar gefallen, aber ich denke, das Spiel ist etwas zu schwer geraten. Dadurch dass man immer nur eine neue Aktion programmieren kann, die Roboter aber alle programmierten Befehle ausführen, ist ein Roboter immer etwas verloren auf dem Spielfeld und tut irgendetwas, aber nicht zwingend das, was sinnvoll ist. Die Interaktion dagegen ist sehr hoch, weil sich die Roboter aller Spieler ständig in die Quere kommen. Daneben kann man Kristalle auch von anderen Robotern stehlen. Die Idee des Spiels ist also gut, an der Ausarbeitung sollte aber noch etwas gefeilt werden, um ein wirklich spannendes und vor allem kurzweiliges Spiel herzustellen.
Guards! Guards!
Guards! Guards ist (wie das gleichnamige Buch) ein Teil der Scheibenwelt von Terry Pratchett. Jeder Spieler steuert eine Gilde in der Stadt Ankh-Morpork. Ziel des Spiels ist es, sechs Zaubersprüche zu sprechen. Dafür bewegt man seine Figur auf ein bestimmtes Zauberspruchfeld und startet die Beschwörung. Mit Hilfe von Handkarten, auf denen Personen der Scheibenwelt abgebildet sind, muss man verschiedene Tests bestehen, damit der Zauberspruch gelingt („Spellrun“ genannt). Zusätzlich bewegt man durch das Anwerben der Personen noch eine hundertbeinige Kiste (Scheibenwelt-Kenner wissen, was gemeint ist), die alle im Weg befindlichen Spieler überrennt und ins Krankenhaus schickt, in dem sie sich erholen müssen.
Meine Meinung zu Guards! Guards! ist zwiegespalten. Von der Mechanik her ist es definitiv besser als das Spiel Ankh-Morpork, welches letztes Jahr erschienen ist. Die Aktionen, die man ausführen kann (es gibt drei Kategorien, welche Charaktere man anwirbt, man kann in Shops einkaufen oder gesuchte Personen bei der Stadtwache abgeben und mehr) sind zahlreich, aber dennoch übersichtlich. Grafisch sind die Karten ganz okay gestaltet und Scheibenwelt-Freunde freuen sich über bekannte Gesichter und Namen, wobei die Bleistiftzeichnungen auch etwas Farbe hätten vertragen können. Immerhin auch Scheibenwelt-fremde Spieler können das Spiel verstehen und mitspielen.
Das Spiel selbst wirkte aber wenig abwechslungsreich. Wir haben nur eine „Runde“, das heißt, bis jeder einen Zauberspruch erfolgreich gesprochen hatte, gespielt, aber die Stimmung des Spiels sprang nicht auf die Spieler über. Vor allem fühlte es sich so an, als wäre das Ergattern der sechs Zaubersprüche immer identisch. Die Testaufgaben werden schwieriger, aber das Prinzip ist immer das gleiche und wirkt daher ab dem dritten Spruch wahrscheinlich monoton. Für mich gab es also keinen Kaufgrund. Ein Mitspieler vergleichte es mit einem gehobenem „Mensch, ärger Dich nicht“.
Dennoch einen großen Dank an den Erklärer das Spiels, der mit seinem Humor die Stimmung der Scheibenwelt sehr gut herübergebracht hat und uns zumindest für das Spiel etwas begeistern konnte.
Mutant Meeples
Die Beschreibung geht schnell: Mutant Meeples (auch bei Kickstarter) von Bézier Games ist ein erweitertes Ricochet Robots. Man legt auf dem Spielplan ein Zielfeld zufällig fest. Jeder Spieler kann drei der acht Figuren auf dem Plan beliebig verschieben. Die Figuren bewegen sich dabei immer nur senkrecht und waagerecht und bleiben erst an Hindernissen wie Häusern oder anderen Figuren stehen. Die Spieler sagen dazu an, mit wie vielen Zügen sie es zum Ziel schaffen und der mit der geringste Zahl bekommt Punkte (wenn er es wirklich schafft). Im Gegensatz zu Ricochet Robots haben die Figuren Sonderfähigkeiten, sodass sie über Hindernisse springen oder hindurchlaufen können.
Ich habe Mutant Meeples nicht gespielt, aber erklären lassen. Da ich Ricochet Robots immer mal haben wollte, bot sich der Kauf an. Da der Preis mit 29 Euro aber recht teuer war, habe ich am Stand von Bézier Games den Zufall entscheiden lassen. Ich habe mir einen Meeple genommen und diesen gewürfelt. Wenn er mit der Vorderseite liegen bliebe, hätte ich das Spiel gekauft, bei der Rückseite nicht. Nachdem die Figur aber auch nach dem fünften Werfen immer wieder auf der Seite liegen blieb und so keine Entscheidung getroffen werden konnte, meinte einer der Standbetreuer, dies sei ein Zeichen einer höheren Macht und ich solle das Spiel kaufen – was ich im Endeffekt dann auch getan habe.
Zusätzlich zum Kauf habe ich auch noch kostenlos Enter the Passage bekommen. Ich weiß nicht, ob das Spiel etwas kostet, aber eine nette Dreingabe war es dennoch. Wer Werwölfe kennt: Es ist das gleiche Spiel, aber nur mit Menschen, Infizierten und einer „Seherin“ namens Amy. Der Rest mit Selektion und Infektion funktioniert absolut identisch. Das heißt, Enter the Passage ist nicht neu und nur ein neues Gewand für ein bereits bekanntes Spielprinzip. Da es vom gleichen Autor ist, wie Werwölfe (Ted Alspach), ist das wohl nicht verwunderlich.
Kanzume Goddess
Kanzume Goddess (auch bei Kickstarter) von Japanime Games ist ein Deckbauspiel im Manga-Stil. Thematisch ist es in der nordischen und griechischen Mythologie angesiedelt. Ich habe habe es nicht gespielt, nur angeschaut. Optisch hätte es mich sehr interessiert, das Spiel ist aber leider sehr textlastig und liegt nur in Englisch vor. Auch wenn in meinem Freundeskreis die meisten Spieler Englisch verstehen, ist mir eine (gute) deutsche Übersetzung lieber, da eben nicht immer alle benötigten Wörter klar sind. Das Spiel bleibt aber auf meiner Interessenliste, in der Hoffnung, dass es irgendwann eine deutsche Version gibt.
Room 25
Thematisch erinnert Room 25 des franzözischen Verlags Matagot etwas an den Film Cube. Man steuert seine Spielfigur über ein Spielfeld mit anfangs verdeckten Räumen. Die Räume können ausgespäht (offen gelegt) oder betreten werden, wobei jeder Raum eine besondere Gefahr oder Falle enthält, in die man nicht tappen sollte. Gegnerische Figuren kann man in Räume stoßen. Ziel des Spiels ist es, den Ausgang lebend zu erreichen und dabei ggf. auch noch einen versteckten Schatz mitzunehmen.
Room 25 habe ich leider nicht spielen können, weil es am kleinen Matagot-Stand nur einen Tisch gab, der aber schon besetzt war. Daneben schien es das Spiel nicht zum Kaufen zu geben, zumindest habe ich keine Exemplare gesehen, auch wenn am Asmodee-Stand Werbung dafür gemacht wurde. Das Spielkonzept klang aber so interessant, dass es immer noch auf meiner Interessenliste steht, zumal es bereits auf Deutsch vorliegt.
Beer & Vikings / Sake & Samurai
Beer & Vikings ist eine Variation des bekannten Spiels Bang!. Man übernimmt die Rolle von Wikingern, die sich in einer Bar betrinken und bekämpfen. Ziel ist es, viel Bier zu trinken, ohne zu betrunken zu sein, um sich nicht mehr gegen Angriffe wehren zu können. Das Spiel hat mich interessiert, gespielt haben wir es aber nicht. Da es ein Mitspieler gekauft hat, musste ich es mir aber nicht mehr kaufen.
Sake & Samurai ist exakt das gleiche Spiel, nur dass man die Wikinger gegen Samurais und das Bier gegen Sake austauscht. Auch hier hat ein Mitspieler zugeschlagen, sodass ich mir das Spiel vorerst nicht besorgen muss.
Sonstiges
Es gab auf der Messe noch zahlreiche weitere Spiele, die wir gerne getestet hätten, darunter Tokaido, King of Tokyo (nicht neu, aber ich würde es gerne mal spielen), Myrmes, Libertalia, Terra Mystica, Goblins, Inc., Tzolk'in, Winter Tales, Gauntlet of Fools und viele weitere. Zum einen reichte aber die Zeit bei weitem nicht, zum anderen gab es an den Ständen der Hersteller oft nur wenige Tische, die oft schon belegt waren.
Schlussbemerkung
Abschließend kann ich sagen, dass es sehr viel Spaß gemacht hat, die SPIEL zu besuchen, auch wenn ein Tag definitiv zu wenig ist. Wenn ich aber überlege, was am Samstag an Andrang los gewesen sein muss, bin ich froh, unter der Woche dort gewesen zu sein. Im Gegensatz zu den anderen Spielemessen in Deutschland hat die SPIEL den Vorteil, dass man auch Spiele von Ein-Personen-Projekten, die über Kickstarter finanziert wurden, oder kleinerer Hersteller betrachten und spielen kann. Die Möglichkeit gibt es in Nürnberg und Stuttgart nicht, da viele Spieleverlage dort gar nicht ausstellen. Vor allem aus Russland, Polen und Tschechien kommen sehr viele gute Spiele, die man sich anschauen sollte. Bei obigen getesteten/angeschauten Spielen ist fast jedes Land dabei.
Wer auf die SPIEL geht, sollte sich unbedingt vorher informieren und eine Liste machen, was er sehen möchte. Läuft man nur über die Messe und bleibt dort stehen, was einen interessiert, kann es passieren, dass man aus der ersten Halle nicht mehr herauskommt. Es gibt einfach viel zu viel zu sehen. Das ist wiederum ein Vorteil der kleineren Spielemessen. Hier hat man die Stände innerhalb einer Stunde alle umrundet und kann entscheiden, was man sich genauer anschauen will.
Insofern freue ich mich auf die Spielemesse in Stuttgart im November, wo ich auch hingehen werde. Einige der nicht gespielten Spiele oben werden dort sicherlich auch vorgestellt und können dann endlich ausprobiert werden.