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Radtour 2014: Saar/Mosel/Rhein – Teil 4

Tag 4: Sonntag, 15.06.2014

Frühstück gab es im Hotel etwas später, sodass ich erst gegen 9 Uhr weggekommen bin. Sehr toll war, dass die Frage nach einem Brötchen für unterwegs nicht nur positiv beantwortet wurde, sondern die Bedienung mir auch noch ungefragt eine Plastiktüte hinlegte. So geht Service! :) Für Radfahrer ist das Wirtshaus zum Pferdemarkt also nur zu empfehlen.

Das Wetter war wieder etwas wärmer, nur der starke Wind aus Norden hat etwas genervt. Immerhin macht die Saar ja einige Schleifen, sodass der Wind auch mal von hinten oder zumindest der Seite kam.

In Zewen habe ich mir ganz kurz das Schloss Monaise angeschaut. Kurz nachdem die Saar in die Mosel fließt liegt das Schlösschen am Moselufer. Viel gab es dort aber nicht zu sehen, weswegen ich gleich weiter gefahren bin.

Schloss Monaise

Schloss Monaise

Gegen 11 Uhr war ich dann in Trier. Die Stadt ist sehr schön und es gibt sehr viel zu sehen. Aus dem Grund habe ich mir auch eine Stunde Zeit genommen, gemächlich bei einem Eis durch die Stadt zu schlendern. Gesehen habe ich dabei natürlich den Trierer Dom und das Porta Nigra. Trier lohnt sich definitiv für einen Wochenendausflug und die Stadtführung ist sicherlich auch interessant.

Der Trierer Dom

Der Trierer Dom

Porta Nigra in Trier

Porta Nigra in Trier

Ab Trier ging es dann fast ohne Halt bis zum Zielpunkt Bernkastel-Kues. Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich vor 16 Uhr dort ankomme, aber dank „Happy Mosel“, für das die B52 zwischen Schweich und Reil auf 80 Kilometern komplett gesperrt und für Radfahrer geöffnet war, hat das doch geklappt. Die Aktion war mir natürlich nicht bekannt, aber als Hunderte von Radfahrern die Bundesstraße befuhren, dachte ich mir schon, dass ich ruhig auch den Radweg verlassen könnte. :)

Villa Urbana bei Longuich

Villa Urbana bei Longuich

Da in Bernkastel-Kues das erste Hotel, wo ich unterkommen wollte, nicht besetzt war, bin ich im Moselblümchen untergekommen, was sich als gute Wahl herausstellte. Das Hotel liegt sehr zentral in der Altstadt und auch sehr ruhig, sodass ich endlich einmal nicht von Straßenlärm geweckt wurde. Insgesamt hat man mit Zimmern in dem Ort weniger ein Problem, da jedes zweite Haus ein Gästezimmer-Schild an der Tür hängen hat. Nach der Dusche bin ich auch erst einmal in die Weinberge zur Burg Landshut</A>gelaufen,daichandemTagjanochzuwenigBewegunghatte.DieBurgwurdeleidergeradesaniert,aberdieAussichtüberdieStadtanderMoselistsehrschön.

Bernkastel-Kues ist auch sehr schön. Zahlreiche Fachwerkhäuser und kleinere Gassen laden zum Verlaufen ein. Immerhin kommt man früher oder später in einem Weinberg oder an der Mosel raus, um sich neu orientieren zu können. Durch „Happy Mosel“ war bis 18 Uhr auch noch Stadtfest mit zahlreichen Buden am Moselufer, dennoch konnte ich mich dort hinsetzen und lesen. Zu Abend habe ich dann auch im Moselblümchen gegessen und diesmal den ersten Wein aus der Moselregion probiert.

Altstadt von Bernkastel-Kues

Altstadt von Bernkastel-Kues

Burg Landshut

Burg Landshut

Blick von der Burg Landshut

Blick von der Burg Landshut

Wasserfall in Bernkastel-Kues

Wasserfall in Bernkastel-Kues

Strecke:

95,14 km

Dauer:

5:12:35 h

Schnitt:

18,25 km/h

Reisedauer:

7 h

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Radtour 2014: Saar/Mosel/Rhein – Teil 3

Tag 3: Samstag, 14.06.2014

Nach einem guten und reichhaltigen Frühstück ging es gegen 8:30 Uhr endlich die Saar entlang. Der Himmel war etwas bedeckt, was zum Radfahren aber ganz gut war. Zum Abend hin hätte ich mir dann aber doch etwas mehr Sonne gewünscht.

Erster Halt war die Völklinger Hütte. Das UNESCO-Weltkulturerbe zeigt auf einem großen Areal von 10 Hektar Fläche das ehemalige Stahlwerk, das man begehen kann. Sinnvoll ist es im Übrigen, wenn man sich vorher informiert, wann eine Sehenswürdigkeit aufmacht. So war ich eine halbe Stunde zu früh da. Die Stahlriesen sind schon sehr beeindruckend und geben Völklingen schon von der Ferne ein unverkennbares Bild. Für den Besuch sollte man ca. zwei Stunden einplanen, sonst kann man gar nicht alles mitnehmen, was es zu sehen gibt.

Die Völklinger Hütte im Gesamtbild

Die Völklinger Hütte im Gesamtbild

Erzschrägaufzug (links)

Erzschrägaufzug (links)

In Saarlouis habe ich nur kurz Pause gemacht, weil ich danach zum Emilianusstollen in St. Barbara wollte. Das Örtchen liegt auf einem kleinen Plateau abseits des Saar-Radweges, wodurch der Aufstieg recht ordentlich ist. Blöd war, dass der Stollen wegen Sanierungsarbeiten geschlossen war. Und auch so schien die Lage eher, dass man da maximal mit einer Voranmeldung reingelassen wird, denn der Stollen liegt mitten im Nirgendwo ohne Ticketstand oder ähnlichem.

Daher ging es ohne große Pause weiter nach Niedaltdorf zu einer Tropfsteinhöhle. Hier war das Ergebnis ähnlich unbefriedigend, denn eine Besichtigung ist nur noch für Gruppen per Voranmeldung vorgesehen. Insofern war der Umweg für diese beiden Attraktion völlig sinnlos. :(

Um 15 Uhr war ich an der bekannten Saarschleife angekommen. Ich hatte vorher die Wahl, die Burgruine Montclair im Inneren der Schleife anzuschauen oder lieber auf der äußeren Seite der Schleife zu fahren und daher den Aussichtspunkt Cloef mitzunehmen. Da ich schon zahlreiche Burgen gesehen hatte, wollte ich lieber die Aussicht genießen. Von der Saar aus geht es ca. 200 Meter im Zick-Zack auf einem kleinen Wanderweg bis hoch auf den Berg, wo man die Saarschleife wirklich schön sehen konnte. Sogar die Burg Montclair war von dort zu sehen. Ich bin dabei aber nur bis zum 30 m tiefer liegenden Aussichtspunkt gelaufen, weil die Zeit doch sehr fortgeschritten war.

Aussicht auf die Saarschleife

Aussicht auf die Saarschleife

Wegen der Zeit bin ich danach auch schnell nach Mettlach an den Bahnhof. Zufälligerweise kam der Zug nach Saarburg, wo ich übernachten wollte, auch innerhalb von fünf Minuten. So konnte ich mir zwar Mettlach nicht mehr anschauen, aber erst nach 17 Uhr eine Unterkunft suchen kann mitunter kritisch sein. Glücklicherweise hatte ich beim ersten Wirtshaus zum Pferdemarkt sofort Glück, auch wenn mich nur der Chefkoch reinlassen konnte, den ich zufälligerweise vor dem Gebäude traf. Bis zum Checkin (die Chefin war noch nicht da) fuhr ich auf die Burg hoch und genoss den Ausblick.

Abends bin ich dann den Rundgang durch Saarburg gelaufen und habe mir diverse Sehenswürdigkeiten angeschaut. Wie schon Wissembourg geht ein kleines Flüsschen (die Leuk) durch den Ort, sodass dieser beide Stadtteile durch verschiedene Stege verbindet. Sehr schön ist dabei der direkt im Ort befindliche Wasserfall, in dessen Geräuschnähe man auch sehr gut essen kann. Insgesamt besteht die Innenstadt von Saarburg fast durchängig nur aus Hotels und Restaurants. Man braucht wohl mindestens zwei Wochen, um jede Lokalität einmal getestet zu haben.

Blick auf die Saarburg

Blick auf die Saarburg

Wasserfall in Saarburg

Wasserfall in Saarburg

Strecke:

80,45 km

Dauer:

4:44:17 h

Schnitt:

16,97 km/h

Reisedauer:

8,5 h

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Stadtradeln 2014

Auch dieses Jahr gibt es wieder ein Stadtradeln, bei dem ich mitmache. Insgesamt 276 Städte und Gemeinden machen bisher deutschlandweit bei der Aktion mit.

Als Radler kann man sich einfach bei einem der Teams der eigenen Stadt anmelden oder gründet selbst ein neues Team. Dann trägt man für den eigenen Zeitraum einfach seine täglich geradelten Kilometer ein.

Hintergrund der Aktion ist das Auto möglichst oft stehen zu lassen und das Rad zu nutzen, um die Umwelt zu schonen. Dabei ist es egal, ob man das Rad auf dem Weg zur Arbeit, in der Freizeit oder im Urlaub nutzt.

via Eldorado

Full Circle Magazine 86 erschienen

Am Freitag ist die neue Ausgabe des englischsprachigen Magazins Full Circle Magazine erschienen. Themen der 86. Ausgabe sind unter anderem

  • Git Server & Branches
  • Python-Programmierung – Teil 55
  • Libre Office – Teil 38: Inhaltsverzeichnis und Index
  • Grub2 und Multibooting – Teil 2
  • Blender-Tutorial – Teil 11c
  • Inkscape-Tutorial – Teil 24
  • Arduino
  • Linux Lab: Verlorene Daten wiederherstellen
  • Ubuntu Games: Steam-Konto verschieben
  • News, Leserbriefe und mehr

Links: Webseite, Forum und Wiki

Wochenrückblick 26/2014

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Rund um Ubuntu

Erste Alpha von Ubuntu 14.10 veröffentlicht

Für die Ubuntu-Derivate Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu GNOME, UbuntuKylin und Ubuntu Cloud wurden die erste Alpha-Versionen des kommenden Ubuntu 14.10 „Utopic Unicorn“ veröffentlicht. Es handelt sich dabei aber um einen Version für Entwickler und Tester und sollte nicht für den Produktivbetrieb eingesetzt werden.

Quellen: Pro-Linux, OMG!Ubuntu!, Ubuntu Fridge

Unity 8 und Mir vs. GTK+-Programme

Bisher unterstützt Unity 8 und der Canonical-eigene Display-Server Mir nur native Anwendungen. Dies ist eine große Einschränkungen für die Verwendungen außerhalb von Ubuntu Touch, z.B. auf dem Deskop. Das Entwicklerteam von Ubuntu arbeitet daher an der Möglichkeit, auch GTK+-Programme laufen zu lassen. Eine experimentelle Version steht schon zum Testen bereit.

Quelle: Golem, OMG!Ubuntu!

Umstieg auf systemd

Auf dem Ubuntu Online Summit hat das Ubuntu-Server-Team auch den Umstieg auf systemd diskutiert. Wahrscheinlich wird aber erst Ubuntu 16.10 in zwei Jahren komplett von Upstart umgestellt sein.

Quelle: Golem

Ubuntu-One-Downloader-Skript

Canonical hat ein Skript veröffentlicht, das es ermöglicht, seine kompletten Daten vom Online-Speicher Ubuntu One herunterzuladen. Der Dienst wurde von Canonical Anfang April eingestellt. Alle Anwender haben nur noch bis zum 31. Juli 2014 Zeit, ihre Daten zu sichern.

Quelle: OMG!Ubuntu!

Support für Ubuntu 13.10 endet bald

Am 17. Juli 2014 endet der Unterstützungszeitraum für Ubuntu 13.10 „Saucy Salamander“. Wer diese Distribution noch einsetzt, sollte sobald wie möglich auf den Nachfolger Ubuntu 14.04 „Trusty Tahr” aktualisieren. Trusty ist auch eine LTS-Version, die noch bis April 2019 mit Sicherheitsupdates versorgt wird.

Quelle: Ubuntu Fridge

Ubuntu Touch Core App Hack Days

Vom 30. Juni bis zum 4. Juli 2014 stehen wieder die Ubuntu Touch Core App Hack Days an, bei denen interessierte Entwickler sich auf das Erweitern oder Fertigstellen der Kernanwendungen für Ubuntu Touch konzentrieren. Neu ist, dass diesmal auch Ubuntu-App-Entwickler von Nicht-Kernanwendungen ihre Programme einbringen können, denen dann Unterstützung zugesagt wird.

Quelle: Ubuntu Developer Blog

Full Circle Magazine #86 erschienen

Diese Woche ist die neue Ausgabe des englischsprachigen Magazins Full Circle Magazine erschienen. Themen der 86. Ausgabe sind unter anderem Python, LibreOffice, GRUB2, Blender, Inkscape und Arduino.

Quelle: Full Circle Magazine

Neues rund um Linux

TeX Live 2014 erschienen

Es ist schon etwas her, aber TeX Live 2014 ist vorletzte Woche erschienen. Es hat sich zwar viel getan, für den einfacher TeX- bzw. LaTeX-Anwender aber ändert sich kaum etwas. Die ganzen Updates der CTAN-Pakete sind natürlich enthalten. Ob diese alle voll kompatibel sind zu früheren Versionen, ist mir nicht bekannt. In der Regel sind sie es leider nicht.

Quelle: TeXwelt

Spielen unter Linux

XCOM: Enemy Unknown veröffentlicht

Mitte Juni haben Fireaxis und Feral Interactive ihr Spiel XCOM: Enemy Unknown für Linux veröffentlicht. Das Strategiespiel wurde bereits 2012 für Windows veröffentlicht und folgt nun zwei Jahre später auch für Linux. Derzeit ist das Spiel bei Steam noch für kurze Zeit im Angebot.

Quellen: LinuxGames, Pro-Linux, OMG!Ubuntu!

Hardware und Mobiles

Vivaldi und Improv eingestellt

Das KDE-Tablet Vivaldi, was im Juli 2013 noch in der Testphase war, wurde laut offiziellen Berichten eingestellt. Aus dem Tablet, das von KDE-Entwickler Aaron Seigo erdacht wurde, ging auch die Idee für den Platinenrechner Improv hervor. Dieser sollte ebenfalls MerOS als Betriebssystem einsetzen. Aber auch Improv wurde wegen der geringen Vorbestellungen eingestellt.

Quelle: Pro-Linux

Radtour 2014: Saar/Mosel/Rhein – Teil 2

Tag 2: Freitag, 13.06.2014

Leider war das Zimmer im Hotel Richtung (stark befahrener) Straße, sodass ich bei offenem Fenster morgens um 5 Uhr von den ersten Autos geweckt wurde. :( Immerhin bis 7 Uhr konnte ich den Lärm ausblenden. Das Frühstück war typisch Französisch mit Croissants und Baguette. Die Auswahl war nicht riesig, aber ich bin satt geworden.

Um 8 Uhr ging es dann wieder Richtung Deutschland. Der erste Halt war um 9:15 Uhr die Burg Berwartstein in Erlenbach. Ich war etwas früh da, sodass ich die erste Führung nicht mitmachen konnte. Der Besitzer hat mich aber so durch die Burg laufen lassen, die sehr beeindruckend ist. Vor allem, da sie in den Fels gehauen und nicht darauf errichtet wurde, was einigen Zimmern und Aufgängen eine interessante Note verleiht. Und auch der über 100 Meter tiefer Brunnen, der in den Fels gebaut wurde, beeindruckt.

Burg Berwartstein

Burg Berwartstein

Ritterrüstungen in der Burg

Ritterrüstungen in der Burg

Nächste Station war der Drachenfels bei Busenberg, wo ich ca. gegen 10:30 Uhr war. Die Ruine darauf ist kaum erhalten, aber der Ausblick von ganz oben ist großartig. Man sieht viele andere Steinformationen und Burgen in der Gegend. Insgesamt kann man die gesamte Pfälzer Burgenwelt als sehr interessant bezeichnen und hier würde sich auch ein einwöchentlicher Wanderurlaub lohnen.

Der Drachenfels aus der Ferne …

Der Drachenfels aus der Ferne …

… und der Nähe.

… und der Nähe.

Eigentlich wollte ich danach die Burgruine in Neudahn besichtigen. Aber ich habe sie nicht gefunden. :( Ähnlich wie schon zuvor das Chateau Langenberg in Weiler oder später der Gollenstein in Blieskastel. Alle Sehenswürdigkeiten hatte ich aus der ADFC-Karte, manche kannte OpenStreetMap leider nicht. Oft ist die Ausschilderung in den Orten einfach sehr bescheiden. Insgesamt hatte ich aber genug Burgen, sodass das Auslassen kein großer Verlust war. In Hinterweidenthal gab es dann auch noch den Heufelsen und den Teufelstisch, die mir aber aus der Ferne gereicht haben.

Blöd war, dass der Radweg in Hinterweidenthal nach Münchweiler an der B10 gesperrt war. Der Alternative für die ca. 5 Kilometer lange Strecke sollte ein Radweg mit 17 Kilometer Länge sein. Da ich zeitlich schon extrem hinterher hing, überbrückte ich das Stück einfach mit der Bahn.

Pirmasens habe ich nur durchquert und bin weiter bis nach Zweibrücken. Der Hintern tat nach 75 km wieder weh, sodass ich den Rest der Strecke per Bahn zurücklegen wollte. Blöd war, dass Blieskastel auf meiner Liste stand. Daher bin ich von Zweibrücken nur bis Blieskastel gefahren. Leider entpuppte sich dieser Tipp als Reinfall. Die Orangerie ist nicht sonderlich besonders und der Altstadt-Kern von Blieskastel hat mir gar nicht gefallen. Daher entschied ich mich auch dagegen, in Blieskastel zu übernachten und fuhr danach mit der Bahn weiter bis nach Saarbrücken. Die Strecke Blieskastel – Saarbrücken war im Übrigen mit der Bahn geplant, weil ansonsten an dem Tag 120 Kilometer auf dem Plan gestanden hätten.

In Saarbrücken bin ich im Hotel Schloßkrug untergekommen, bei dem ich das Zimmer in Blieskastel telefonisch reserviert hatte, nachdem ich wusste, dass ich lieber weiterfahren will. Das WC des Zimmers war zwar nur auf der Etage, aber für 44 Euro mit Frühstück war die Übernachtung sehr preiswert. Daneben liegt das Hotel auch sehr gut zur Altstadt, sodass ich Abend einen kleinen Rundlauf durch die Stadt machen konnte. Am Ende bin ich am St. Johanner Markt angelagt, bei dem jedes Restaurant Public Viewing zur WM anbot.

Rathaus St. Johann in Saarbrücken

Rathaus St. Johann in Saarbrücken

Strecke:

88,32 km

Dauer:

5:08:26 h

Schnitt:

17,18 km/h

Reisedauer:

9 h

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Radtour 2014: Saar/Mosel/Rhein – Teil 1

Vorbereitung

Wie immer habe ich die Grobplanung der Reise anhand der Papierkarten des ADFC vorgenommen und danach die detaillierte Strecke mittels OpenRouteService geplant und die erstellten GPX-Tracks auf mein Oregon 450 gespielt. Daneben habe ich für Deutschland und Frankreich eine neue Radkarte selbst erstellt und auf mein Navi geladen.

Zusätzlich habe ich mir dieses Mal mehr Mühe bei der Suche von Unterkünften gegeben. Dank der Routenplanung konnte ich zumindest grob abschätzen, in welchen Orten ich übernachten werde. Anhand der OpenStreetMap-Daten und vor allem Skobbler habe ich dann in den Orten gut erreichbare und preiswerte Unterkünfte gesucht. Für jeden Ort hatte ich so eine kleine Auswahl von Unterkünften zusammengestellt, die mir später auch geholfen hat.

Tag 1: Donnerstag, 12.06.2014

Bevor ich mit der Reise im Saarland beginnen konnte, musste ich erst einmal bis zur Saar fahren. 8:20 Uhr ging es zuerst die Würm hinauf Richtung Pforzheim und dann die Alb weiter nach Ettlingen. Hier hatte ich um 12 Uhr Pause am Alten Schloß gemacht, was aber nicht so spektakulär war. Dafür ist die Altstadt am Fluss recht schön.

Das Rathaus in Ettlingen

Das Rathaus in Ettlingen

Ein weiteres Hindernis, um ins Saarland zu gelangen, ist der Rhein. Glücklicherweise gibt es in Rheinstetten eine kleine Fähre, die ca. alle 20 Minuten von einem Ufer zum anderen übersetzt. Recht interessant fand ich, dass das Schiff nicht „gerade“ von Anleger zu Anleger fuhr, sondern im 45 Grad Winkel gegen den Strom. Dies war notwendig, weil die Kraft des Rheins wohl sehr stark ist und das Schiff sonst enorm wegtreiben würde.

Gegen 13:15 Uhr war ich am anderen Rhein-Ufer angelangt und konnte die Reise fortsetzen. Einen kurzen Abstecher hatte ich in das französische Lauterbourg (an der Lauter, daher der Name) gemacht, weil der Ort laut ADFC-Karte schön sein soll. Aber die schönen Stellen habe ich nicht gefunden. :(

Da mir bei Kilometer 85 der Hintern auch langsam etwas weh tat, versuchte ich schleunigst weiter zum Zielort zu fahren: Wissembourg in Frankreich. Gegen 15 Uhr kam ich im Hotel d'Alsace an, wo man für 55 Euro preiswert übernachten kann. Um mein Schul-Französisch zu testen, wollte ich zumindest auf Französisch fragen, ob die Besitzer Deutsch oder Englisch sprechen. Heraus kam aber „Parlez vous francais?", was eine sehr sinnige Frage in Frankreich ist.

Wissembourg selbst ist sehr schön. Die Stadt ist durch zahlreiche Arme der Lauter geteilt, sodass es sehr viele Stege und Wege gab, die das Stadtbild prägen. Die Abteikirche St. Peter und St. Paul ist recht imposant, an der alten Stadtmauer kann man auf einigen Grünstreifen entspannen (oder in der Lauter baden, wie es ein Pärchen vorgemacht hat). In der Schlupfgass' (die sehr versteckt liegt) hat man auch einen sehr schönen Blick auf die Lauter, die alten Häuser und die Abteikirche im Hintergrund.

Abteikirche St. Peter und St. Paul

Abteikirche St. Peter und St. Paul

Blick von der Schlupfgass' auf die Abteikirche

Blick von der Schlupfgass' auf die Abteikirche

Am frühen Abend war ich noch in einem Café, wobei das Essen nicht sonderlich gut war. Interessant war, dass um mich herum nur Deutsch gesprochen wurde. Und auch unterwegs in der Stadt redeten so gut wie alle Touristen Deutsch. Die Nähe zur deutschen Grenze macht Wissembourg wohl zu einem sehr beliebten Ausflugsziel. Ich habe mein Essen daher auch demonstrativ auf Englisch bestellt. ;)

Strecke:

100,67 km

Dauer:

5:25:52 h

Schnitt:

18,53 km/h

Reisedauer:

6,5 h

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Musikempfehlung: One Dice – Alone

Es ist beinah drei Jahre her, dass ich die Osnabrücker Band One Dice empfohlen habe. Vor kurzer Zeit ist ihr neues, zweites Album Alone erschienen.

Das Album zeigt die letzten 2,5 Jahre im Leben der Band. Neben einem bekannten Lied („Wake up Sleeper“) sind nur neue Tracks auf dem Album zu finden. Der Kostenpunkt bei Bandcamp beträgt gerade einmal 1,99 Euro für den digitalen Download des Albums – natürlich darf man auch mehr geben.

Mir selbst gefällt die Musik natürlich sehr gut, sonst würde ich das Album nicht empfehlen. Der Stil ist diesmal etwas Elektro-lastiger, hat aber immer noch sehr ruhige Gothic-Klänge. Vor allem der Titel I die today hat mich sofort beim ersten Hören begeistert, auch oder vor allem weil der Anfang sehr an ein Stück von Yann Tiersen aus Amélie erinnert.

Wie auch schon das erste Album Heartbroken steht auch „Alone“ unter einer freien Lizenz. Alle Titel können unter Creative-Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA-3.0 frei weitergegeben und sogar verändert werden, solange man One Dice als Urheber nennt und das Material nicht verkauft.

Humble eBook Bundle 4

Hoffentlich nimmt es mit den Büchern nicht genauso Überhand wie mit den Humble-Bundle-Spieleaktionen, über die ich schon gar nicht mehr berichte. Jedenfalls ist ein neues Humble eBook Bundle 4 erschienen, was man noch zwei Tage lang erwerben kann.

Das Bundle umfasst per Standard erst einmal drei Bücher. Wer mehr als den Durchschnitt (aktuell 9,72 US-Dollar) zahlt, bekommt weitere sechs Titel dazu, darunter ein Audiobook von Cory Doctorow, ein Buch vom begabten Paolo Bacigalupi und das Buch „Form Hell“ (was einige vielleicht durch die Verfilmung mit Johnny Depp kennen). Und wer mehr als 10 US-Dollar zahlt, erhält noch „Lovecraft's Monsters: Anthology“ sowie das Buch „Jam“ von Ben „Yahtzee“ Croshaw dazu, der wohl vor allem durch seine Computerspielreview-Serie Zero Punctuation bekannt ist.

Wie immer kann man den Preis selbst bestimmen. Den Erlös kann man auf die Autoren, die Humble-Bundle-Anbieter sowie Ärzte ohne Grenzen und den Comic Book Legal Defense Fund verteilen.

Nach dem Kauf stehen alle Bücher als DRM-freies EPUB und PDF zum Download bereit. Manche gibt es auch als MOBI, PRC oder CBZ. Das Audiobook gibt es als MP3 und FLAC.

Der Kauf lohnt sich auf alle Fälle, die enthaltenen Bücher sind sehr gut. Nur werde ich wohl ein Jahr brauchen, um alle zu lesen, zumal ich das letzte Humble eBook Bundle 3 noch nicht einmal begonnen habe …

Buch: Cloud Atlas

Titel

Cloud Atlas

Autor

David Mitchell

Sprache

Englisch

Genre

Drama

Herausgeber

Hodder & Stoughton, 2005

Seitenanzahl

529 Seiten

Sechs Geschichten in sechs verschiedenen Epochen der Menschheit, die lose miteinander verbunden sind.

Im frühen 18. Jahrhundert segelt der Anwalt Adam Ewing von einer Pazifikinsel zurück nach London. Er leidet aber unter einer Krankheit und wird von Dr. Henry Goose auf der Schiffsreise behandelt. Sein Erlebnisse schreibt er in einem Tagebuch auf.

Das Tagebuch wird vom jungen Komponisten Robert Frobisher gefunden und gelesen. Frobisher lebt Anfang der 1930er Jahre bei dem alternden Komponisten Vyvyan Ayrs und komponiert dort sein Cloud-Atlas-Sextett. Die Erfahrungen mit Ayrs, seiner Frau Jocasta und Tochter Eva schreibt Frobisher an seinen Liebhaber Rufus Sixsmith in zahlreichen Briefen.

Die Journalistin Luisa Rey trifft in den 1970er Jahren zufällig auf Rufus Sixsmith, der Physiker für Seaboard Power Inc. ist, die einen neuartigen Reaktor auf Swanneke Island bauen wollen. Rey findet heraus, dass der Reaktor ggf. explodieren und Millionen Menschen töten könnte. Nachdem Sixsmith von der Energie-Firma umgebracht wird, findet Rey die Briefe von Frobisher.

Timothy Cavendish ist ein erfolgloser Verleger, der durch einen „glücklichen“ Unfall an viel Geld kommt, als einer seiner Autoren einen Kritiker von einem Hochhaus wirft. Dennoch verliert er das Geld wieder und hat zahlreiche Schulden. Als Cavendish sich bei seinem Bruder Geld leihen will, steckt der diesen in ein Altersheim. Von hier versucht er zu fliehen. Im Altersheim stößt Cavendish auf ein Buch, dass die Geschichte von Luisa Rey erzählt.

Cavendishs Geschichte wird später verfilmt und in einer dystopischen Zukunft bekommt Sonmi-451 diesen zu sehen. Eigentlich ist Somni nur eine geklonte Kellnerin in einem Papa Songs Fast-Food-Laden. Eines Tages befreit Hae-Joo Im sie aber und stellt ihre Rolle in der Gesellschaft in Frage.

In einer noch ferneren post-apokalyptischen Zukunft ist die Erde aufgrund von Kriegen total zerstört und die Menschheit in ihrer Technik um Jahrhunderte zurückgeworfen. Zachry ist ein einfacher, junger Hirte, der mit seiner Familie in einem kleinen Dorf auf einer Insel wohnt. Der Stamm betet Somni als Göttin an. Eines Tages kommt eine Frau namens Meronym zu Besuch und will Forschungen anstellen.

Es war gar nicht so einfach, den Text zum Film so umzuschreiben, dass es nicht zu wiederholend wirkt. ;)

„Cloud Atlas“ ist das Buch zum Film bzw. war das Buch von David Mitchell vorher da. Wie auch der Film lässt sich das Buch sehr empfehlen, auch wenn es etwas anders aufgebaut ist. Der Film zeigte von jeder Geschichte immer ein Stück, also A-B-C-D-E-F-A-B-C-D-E-F-... Das Buch dagegen ist wie eine Matroschka aufgebaut, d.h. A-B-C-D-E-F-E-D-C-B-A. Alle Geschichten werden dabei meist zu den spannendsten Momenten unterbrochen.

Eine weitere größere Änderung zum Film ist noch die Geschichte mit Zachry und Meronym. Hier ist Zachry erst 14 Jahre alt und Meronym dagegen um die 50. Die Liebesgeschichte zwischen beiden, die sich im Film entspannt, ist im Buch auch gar nicht notwendig.

Autor David Mitchell geht im Vorwort auch noch einmal auf die Änderungen im Film ein, findet die filmische Umsetzung aber sehr gut (so wie ich auch).

Sprachlich ist das Buch sehr anstrengend, was man Mitchell positiv anrechnen muss. Alle sechs Geschichten werden aus der Ich-Perspektive von sechs verschiedenen Personen erzählt und lesen sich grundverschieden. Vor allem die Zukunftssprachen von Somni (Beispielwörter: sony = TV, aber auch Uhr, ford = Auto, xtra = extra (das e wird bei jedem ex weggelassen) und von Zachry (Beispiel: „Bet you're sorryin' you din't jus' cut that rope on the wall o' my 'closure no Zachry, yay? All this woe'n' grief you could o'voided.“) sind mitunter schwer zu verstehen, aber man findet nach einiger Zeit hinein.

Das Buch liest sich jedenfalls sehr gut und spannend. Wie beim Film hat mir die Geschichte um Somni-451 am besten gefallen. Im Buch ist sie sogar weiter ausgeschmückt als im Film. Die Geschichte um Timothy Cavendish sticht dagegen aufgrund ihrer Andersartigkeit (und teilweise Belanglosigkeit) als schwächste in meinen Augen heraus.