Stuttgarter Spielemesse 2014 – Teil 2
Etwas spontan, weil ich noch etwas brauchte, war ich noch ein zweites Mal auf der Spielemesse.
Metallum
Metallum ist ein reines Zwei-Personen-Spiel, dass ich auf der Spielemesse in Essen 2013 schon gesehen hatte. Jetzt ergab sich die Möglichkeit einer kompletten Partie.
Hinter Sichtschirmen planen beide Spieler ihren Zug auf bestimmte Art und Weise. Nach dem Aufdecken dürfen die Spieler dann Planeten erkunden, Roboter hinschicken, die später bei der Ernte helfen, Planetenkarten kaufen und Planetenaktionen aktivieren. Das Spiel geht über drei Sequenzen á drei Runden.
„Metallum“ ist ein Grübel-Spiel. Ich spielte es mit jemand, der wirklich sehr lange nachdachte, sodass aus 60 Minuten Spielzeit zwei Stunden wurden. Dennoch hat es Spaß gemacht und es ein sehr schönes strategisches Spiel für zwei Spieler.
Die Schlösser des König Ludwig
Die Schlösser des König Ludwig (das „verrückt“ aus dem englischen Titel ist weggefallen) ist ein Spiel mit der Mechanik von Suburbia. Das liegt auch daran, dass es vom gleichen Autor, Ted Alspach, ist.
Konkret kauft man jede Runde spezielle Raumplättchen und Gänge, mit denen man seine Burg ausbaut. Dadurch löst man die Funktion der Nachbarräume aus und wenn man es schafft, einen Raum abzuschließen (alle Türen korrekt zu umbauen), kommt die Sonderfunktion des Raumes zum Tragen.
Wider Erwarten hat „Die Schlösser des König Ludwig“ Spaß gemacht. Ich hatte befürchtet, dass ein ähnliches Malheur wie bei Subdivision geschieht, aber die Mechanik von Suburbia wurde sehr umgesetzt und weiterentwickelt. Es gibt es zwar Gemeinsamkeiten, aber es gibt auch Unterschiede. So bestimmt der Startspieler die Reihenfolge der zu kaufenden Plättchen, aber alle anderen kaufen vor ihm. Und das Geld der Spieler geht nicht an die Bank sondern an den Startspieler. Das ist ein sehr guter Mechanismus, den man taktisch einsetzen kann.
Mir hat das Spiel jedenfalls sehr gut gefallen. Ich werde es mir vermutlich nicht kaufen, weil ich Suburbia schon habe, aber ein Test lohnt sich.
King of New York
King of New York ist der Nachfolger von King of Tokyo. Aus Tokyo wurde New York. Was ändert sich noch? New York ist aufgeteilt in Stadtteile und jeder Spieler darf dort Gebäude zerstören oder die Armee angreifen, die sich je nach Würfelwurf auch wehrt. Manhatten ist das, was vorher Tokyo war und dort erhält man jede Runde Siegpunkte. Ansonsten ist alles sehr ähnlich.
Wo der Vorgänger noch durch Leichtigkeit und einfache Regeln bestach, wurde beim Nachfolger so viel verändert, dass es zu kompliziert wird. Wer jetzt wo stehen darf und wann wie agiert, ist nicht einfach zu merken. Zusätzlich ist der Sinn verloren gegangen, da man sich in Tokyo nicht heilen konnte. In Manhatten hat man hierzu aber über zerstörte Gebäude und besiegte Armeefahrzeuge reichlich Möglichkeit, sodass der Spieler in Manhatten gar keinen Wert darin sieht, den Bereich zu verlassen.
Für mich ist der Charme von „King of Tokyo“ komplett verloren gegangen. Das Spiel ist für mich ein super Absacker oder Einsteiger, bei dem der Spaß vorherrscht und man über das Würfelunglück nicht zu verbittert ist. Bei „King of New York“ ging dies verloren und man versucht zu planen, wo man sich nun hinbewegt oder welche der zahlreichen Möglichkeiten, Siegpunkte zu machen, man nutzt. Es hat einfach keinen Spaß gemacht.
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