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freiesMagazin im Interview

Eine eher kleine News: freiesMagazin wurde wieder einmal interviewt. Ich habe dieses Mal meinem Redaktionskollegen Matthias Sitte den Vortritt gelassen, um das Interview mit Michael Wehram zu führen.

In dem Podcast fragt Michael Matthias über seine Open-Source-Tätigkeit im Allgemeinen, aber speziell bei freiesMagazin ab. Natürlich kommt auch zur Sprache, wie das Magazin entstand, wie am Heft gearbeitet wird und wie groß die Leserschaft ist.

Adventskalender mit freier Musik

Wie jedes Jahr hat der Musikpiraten e.V. auf seiner Webseite einen Adventskalender online gestellt, den man auf der eigenen Webseite einbinden und anpassen kann. Jeden Tag bis zum 24. Dezember wird ein Türchen geöffnet und gibt ein neues, weihnachtlich angehauchtes Lied unter Creative-Commons-Lizenz preis. Der Stil wird dabei wie jedes Jahr alles von Rock über Classic und Pop abdecken. Für Mobilgeräte steht eine extra Mobilversion bereit.

Mehr zu den Musikpiraten erfährt man Interview mit Christian Hufgard, dem Vorsitzenden des Vereins.

Wochenrückblick 48/2014

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Rund um Ubuntu

Ubuntu Touch auf einem Meizu-Phone

Es ist zwar nicht offizielle bestätigt, aber die Vertragsunterzeichnung zwischen Canonical, der Firma hinter Ubuntu, und Smartphone-Hersteller Meizu deutet stark daraufhin, dass es nächstes Jahr ein Mobiltelefon mit Ubuntu Touch als Betriebssystem geben könnte.

Mehr Informationen gibt es im Ikhaya-Artikel.

Quellen: Linux-Magazin, OMG!Ubuntu!

Neues rund um Linux

Einkaufsführer zu Weihnachten

Wer noch nicht weiß, was er seinen Freunden oder Familienmitgliedern zu Weihnachten schenken soll, kann einen Blick in den Weihnachtseinkaufsführer der Free Software Foundation werfen. Im Giving Guide 2014 listet die FSF wie jedes Jahr zahlreiche „Geschenke“ auf, die die Freiheit des Anwenders nicht einschränken.

Quelle: Pro-Linux

Stärkung der Creative-Commons-Lizenzen

Im März 2014 hatte das Landgericht Köln die umstrittene Rechtsprechung gefasst, dass mit einer Creative-Commons-Lizenz mit dem Zusatz „nicht kommerziell“ (NC) eine rein private Nutzung gemeint ist (siehe auch „Das Problem der Creative-Commons-NonCommercial-Lizenz“). Das Oberlandesgericht Köln hat diese Entscheidung aufgehoben und die CC-Lizenz so aufgefasst, wie sie gemeint ist. Die Revision zum Bundesgerichtshof ist zugelassen, da die Entscheidung grundsätzliche Bedeutung für Urheber und Nutzer hat.

Quellen: Golem, Internet Law, ifrOSS

NSA veröffentlicht Überwachungssoftware als Open Source

Ob sich die Meinung zur National Security Agency durch die Meldung bessert, ist unklar, dennoch hat die NSA mit NiFi (kurz für Niagarafiles) ein kleines Werkzeug veröffentlicht, mit dem man Datenflüsse zwischen Computernetzwerken automatisieren kann. Der Quellcode des Werkzeugs soll über die Apache-Seite abrufbar sein, zeigt aktuell aber noch keinen Inhalt.

Quelle: Linux-Magazin, Pro-Linux

Full Circle Magazine #91 erschienen

Diese Woche ist die neue Ausgabe des englischsprachigen Magazins Full Circle Magazine erschienen. Themen der 91. Ausgabe sind unter anderem Tutorials zur Python-Programmierung, zu Inkscape und zu LibreOffice, der vierte Teil zur Kompilierung des Linux-Kernels, die Vorstellung von Elementary OS und des Spiels Borderlands 2.

Quelle: Full Circle Magazine Blog

Spielen unter Linux

Battle for Wesnoth in neuer Version

Das Echtzeit-Strategiespiel Battle for Wesnoth ist in einer neuen Version 1.12 erschienen. Neben den obligatorischen Bugfixes, gab es ein Resdesign der Benutzeroberfläche, eine weitere Partei für Mehrspieler-Schlachten und einen verbesserten Karteneditor. Die Details findet man auf Wesnoth-Seite.

Quelle: Pro-Linux

Point-and-Click-Adventure von Ron Gilbert: Thimbleweed Park

Wer klassische Adventure wie Maniac Mansion oder McKracken liebt, sollte Thimbleweed Park im Auge behalten. Aktuell läuft die Crowdfunding-Kampagne noch, aber das Spiel ist bereits erfolgreich finanziert und soll – mit der deutschen Übersetzung von Boris Schneider-Johne – für Linux im Juni 2016 erscheinen.

Quelle: Pro-Linux

3D-Ballerei Geometry Wars 3: Dimensions veröffentlicht

Manch einer kann von 3D ja gar nicht genug bekommen und da passt es, dass das Spiel Geometry Wars 3: Dimensions jetzt auch für Linux verfügbar ist. In dem Arcade-Shooter bewegt man sein Raumschiff auf verschiedenen 3D-Objekten und versucht sehr farbenfroh und allerlei Waffen eine Angriffswelle nach der anderen abzuwehren.

Quelle: LinuxGames

Hardware und Mobiles

Jolla-Tablet finanziert

Das finnische Unternehmen Jolla, das sich bisher auf Smartphones konzentrierte, will mit Hilfe der Community über Indiegogo ein Tablet mit OS herstellen lassen. Das Ziel von 380.000 US-Dollar wurde bereits um ein Vielfaches übertroffen, sodass die Finanzierung gesichert ist. Das Lieferdatum soll bereits im Mai 2015 sein.

Quellen: Pro-Linux, heise open, OMG!Ubuntu!

Interview mit den Musikpiraten

Wer das Wort „Musikpiraten“ hört, denkt vermutlich zuerst an den illegalen Tausch von Liedern in diversen Tauschbörsen. Dass der Musikpiraten e.V. nicht viel weiter am anderen Ende des rechtlichen Spektrums stehen kann, zeigt das folgende E-Mail-Interview mit Christian Hufgard, dem Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins.


Logo des Musikpiraten e.V.
(gemeinfrei, Lizenz: CC0 1.0)

Hallo Christian. Vielen Dank, dass Du für ein Interview zur Verfügung stehst. Ich denke, für den Start ist es sinnvoll, wenn Du den Musikpiraten e.V. kurz vorstellst? Seit wann existiert der Verein und was ist seine Aufgabe?

Die Musikpiraten wurden Juni 2009 gegründet. Wir haben als Vereinsziel die Förderung der Kultur und zwar besonders der freien Musik. Dafür wurden wir vom Finanzamt auch als gemeinnützig anerkannt.

Was genau wird denn alles unter so einer Förderung zusammengefasst?

Wir veranstalten zum Beispiel den Free!Music!Contest und unterstützen Musiker oder Bands gelegentlich auch direkt finanziell mit Geld für Instrumente.

Was hat Dich/Euch dazu bewogen, den Verein zu gründen?

Die Gründung geht zurück ins Jahr 2008. Da habe ich bei der hessischen Piratenpartei vom OpenMusicContest erfahren. Ich fand das Konzept klasse und als Landesverband wollten wir den Wettbewerb unterstützen. Leider wurde das von den Machern abgelehnt, da man dort mit Parteien nichts zu tun haben wollte. Also haben wir beschlossen, einen Verein zu gründen, der dann den Wettbewerb unterstützt – und etwas mit „Piraten“ im Namen hat. Leider fand dann ab 2009 der OpenMusicContest nicht mehr statt, weshalb wir den Free!Music!Contest ins Leben gerufen haben.

Der Name „Musikpiraten“ könnte in der Gemeinschaft negativ aufgefasst werden, weil er doch sehr an Musikpiraterie erinnert. War die Namenswahl Absicht, z.B. als bewusste Provokation, oder hat sich das einfach so ergeben?

Der Begriff der „Musikpiraterie“ ist ein Kampfbegriff der Musikindustrie. Damit soll suggeriert werden, der Konsum von Musik, ohne für jeden einzelnen Hör- und Kopiervorgang zu zahlen, wäre illegal. Das ist falsch, denn das private Kopieren und Teilen von Musik ist zulässig. Die Urheber erhalten dafür eine Entschädigung, die in Form von Pauschalabgaben von der SD-Karte bis hin zum Handy erhoben wird. Wir wollten mit dem Namen aber auch klar eine Nähe zur Piratenpartei zeigen.

Es gab sicherlich vieles, was Ihr erreichen wolltet. Habt Ihr davon etwas erreicht? Hat sich die heutige Tätigkeit gegenüber den Anfängen geändert?

Ich denke, wir haben vielen Menschen das Konzept frei verfügbarer Kunst näher gebracht. Unser größter Erfolg war aber die Produktion von über 50.000 Liederbüchern mit GEMA-freien Kinderliedern. Das ging bundesweit durch die Presse und hat sehr viele Menschen gezeigt, dass es jenseits der GEMA noch Alternativen gibt.

Wie ist die Resonanz auf den Musikpiraten e.V. in den Medien abseits der „Szene“? Werdet Ihr dort überhaupt wahrgenommen?

Vor allem durch die eben erwähnten Liederbücher sind wir ziemlich bekannt geworden. Mein Kopf war sogar auf Seite 1 der BILD zu sehen. Unsere Auseinandersetzungen mit der GEMA schaffen es auch immer wieder in die klassische Presse. Von der BILD über heise.de bis hin zum österreichischen derStandard.at waren wir in diversen Medien vertreten. Auch in Fachblogs zum Thema Erziehung und in Lehrerrundbriefen nahm man uns zur Kenntnis.

Was hat Euch dazu bewogen, Projekte wie „Kinder wollen singen“ zu starten?

Die Arroganz der GEMA und der VG Musikedition und natürlich der Wunsch, die Menschen über ihre Rechte aufzuklären. Wir konnten es einfach nicht ertragen, dass sich die GEMA hinstellt und behauptet, niemand dürfe Noten kopieren, ohne ihnen dafür Geld zu zahlen.

Apropos GEMA, wer Eure Aktivitäten verfolgt, kennt die Probleme. Kannst Du es für alle anderen kurz beschreiben?

Puh, kurz ist schwierig … Laut Rechtsprechung aus dem letzten Jahrtausend gehören der GEMA die Rechte an aller Musik weltweit (GEMA-Vermutung). Wenn man dann eine CD erstellen oder Musik öffentlich aufführen will, muss man der GEMA beweisen, dass sie an dem Werk keine Rechte hält. Das ist im Creative-Commons-Umfeld oft schwierig, da die Urheber nicht wollen, dass ihre bürgerlichen Namen bekannt werden. Aber selbst wenn man die hat, muss man häufig noch das Geburtsdatum und den aktuellen Wohnort nennen – denn es gibt diverse Christian Müller und Markus Schmitt, die GEMA-Mitglied sind. Leider hat es das Landgericht Frankfurt 2013 abgelehnt, die Angelegenheit vom Bundesgerichthof entscheiden zu lassen. Jetzt müssen wir auf die nächste Klage durch die GEMA warten.

Gibt es denn keine Alternative zur GEMA?

Es gab schon diverse Versuche, andere Verwertungsgesellschaften aufzubauen. Zur Zeit befindet sich die C3S (Cultural Commons Collection Society) auf einem recht guten Weg. In Zukunft muss man sich als Nutzer freier Werke dann halt mit GEMA oder C3S rumstreiten. Eine wirkliche Lösung ist das nicht. :(

Das klingt sehr negativ. Welche Möglichkeiten einer Verwertung würdest Du Dir denn wünschen?

Ich wünsche mir eine Abschaffung der GEMA- bzw. Verwertungsgesellschaftsvermutung. Wenn ein Musiker seinen Namen nicht nennen will, finde ich es absolut unangemessen, dass dann für die Nutzung seines Werkes Geld an eine Verwertungsgesellschaft gezahlt werden muss.

Gibt es auf europäischer oder weltweiter Ebene ähnliche Probleme? Gibt es denn in anderen Ländern andere Vereine wie Euch, die Freie Musik unterstützen?

Bestimmt, aber mir ist keiner bekannt.

Bei der Sammlung nach Fragen für das Interview in meinem Umfeld kam öfters die Frage auf, was für Musik Ihr veröffentlicht, obwohl Ihr ja gar keine selbst veröffentlicht, sondern nur auf freie Musik hinweist. Hast Du eine Idee, wie man diesen Irrtum aus den Köpfen bekommt?

Der Begriff des „Veröffentlichens“ ist da ein sehr unscharfer. Wir sammeln immer wieder Lieder und packen sie in Samplern zusammen. Vermutlich werden wir aber aufgrund des Namens als ein Warez-Verein oder so angesehen.

Stimmt, genau genommen veröffentlicht Ihr mit dem Free!Music!Contest-Sampler doch jedes Jahr Musik. Kannst Du etwas zu dem Wettbewerb erzählen?

Es reichen Künstler aus der ganzen Welt Lieder bei uns ein. Wir werden dabei von Creative Commons unterstützt und wurden sogar dieses Jahr für den Zedler-Preis der Wikimedia Deutschland vorgeschlagen. Die Künstler freuen sich immer wahnsinnig, wenn sie dann am Ende auf dem Sampler sind – und nehmen es in der Regel auch gelassen zur Kenntnis, wenn sie es nicht gepackt haben. :)

Wie war die Resonanz sowohl bei den teilnehmenden Künstlern als auch bei den abstimmenden Zuhörern dieses Jahr?

Auf der Teilnehmerseite war die Beteiligung wieder sehr hoch. 69 Titel verschiedener Künstler aus verschiedenen Musikrichtungen wie Pop, Rock, Elektro, Punk oder Ska wurden eingereicht. Davon schafft es aber nur die Hälfte auf den Doppel-CD-Sampler. Das Publikumsvoting dieses Jahr lief dagegen nicht so gut, wie wir das erhofft haben. Es haben nicht einmal 20 Personen abgestimmt. :(

Von wie vielen möglichen Abstimmern? Und ist das nicht dennoch ein Erfolg, dass Ihr auch Stimmen aus der Community erhaltet und nicht alleine als Jury entscheiden müsst?

Es haben 16 von 24 Leuten abgestimmt. Davon waren auch einige Teilnehmer des Wettbewerbs. Insofern würde ich da nicht unbedingt von Stimmen aus der Community sprechen.

Die meiste Musik, auf die Ihr hinweist und die Ihr unterstützt, unterliegt einer Creative-Commons-Lizenz. Was ist der Grund dafür? Macht Ihr Ausnahmen?

Das ergibt sich aus unserem Vereinsziel, freie Kultur zu fördern. Es gibt zwar auch noch andere Lizenzen für freie Kunst, aber die führen eher ein Nischendasein. Es gibt aber auch immer wieder Ausnahmen. Wichtiger als die Lizenz ist für uns, dass ein Werk kostenlos verfügbar ist. Wir verlinken auch immer wieder Videos von YouTube und Vimeo, die von den Urhebern dort eingestellt worden sind.

Beteiligen sich auch „große“ Künstler an solchen Aktionen? Oder kennt Ihr bekannte Künstler bekannt, die Freie Musik veröffentlichen?

Die „großen“ Künstler sind leider immer bei Labels unter Vertrag, die nichts von freier Verfügbarkeit der Werke halten. Selbst die, die eigene Labels besitzen, gehen davon aus, dass jeder einzelne Download ein Cent weniger in ihrem Geldbeutel sei. Eine Ausnahmen wäre vielleicht Trent Reznor von Nine Inch Nails. Aber der ist auch nicht unbedingt ein Charts-Stürmer. Ich kenne einige Künstler, die von Musik leben können, die frei verfügbar ist. Aber die führen bei weitem kein Luxusleben.

Gab es denn schon einmal Gegenstimmen zu den Musikpiraten? Vielleicht von großen Bands, die Angst um Ihre Existenz haben?

Die ignorieren uns vollständig. Wir sind da aber auch ein viel zu kleines Rädchen.

Hast Du Tipps parat, wie professionelle Künstler Geld mit ihrer Musik verdienen können, obwohl (oder vielleicht gerade weil) Ihre Musik frei verfügbar ist?

Wer Profi ist, hat ja bereits schon einen Weg gefunden. Gäbe es hier ein Patentrezept, würde ich es umsetzen. :) Es hängt aber auch immer davon ab, was Musiker wollen. Was nur den wenigsten gelingt, ist rein vom Verkauf von Tonträgern – oder digitalen Kopien – zu leben. Dafür ist die Marge viel zu gering und der Markt viel zu groß. Selbst die Bands, die in den Charts hoch und runter gedudelt werden, haben weitere Jobs. Ein kurzer Blick in die Wikipedia-Artikel der aktuellen Top 10 zeigt, dass praktisch alle neben der Musik noch weitere Standbeine haben. Das sind eigene Labels, Schauspielerei oder Arbeiten als Produzent.

Gibt es neben den Liederbüchern für Kinder und dem Free!Music!Contest noch weitere Projekte, für die der Musikpiraten e.V. bekannt ist? Vor allem, jetzt wo Weihnachten vor der Tür steht?

Unser Creative-Christmas-Adventskalender (Beispiel von 2010) erfreut sich auch immer wieder großer Beliebtheit. Dort gibt es jeden Tag einen anderen weihnachtlichen Song, der unter einer Creative-Commons-Lizenz steht. Er kann auch ganz einfach auf eigenen Webseiten eingebunden werden.

Zuletzt bleibt natürlich die Frage, wie man bei den Musikpiraten mitmachen kann. Wie kann sich jeder einbringen oder Euch unterstützen?

Wir freuen uns immer über Leute, die Artikel für unsere Webseite schreiben und so zeigen, was es alles an freier Kunst gibt. Aber auch Mitgliedsbeiträge sind gerne gesehen. :)

Darfst Du sagen, wie groß der Verein aktuell ist, also wie Mitglieder er hält? Und hast Du einen Prozentzahl bereit, wie viele davon aktiv mitmachen?

Es sind auf dem Papier knapp fünfzig Mitglieder. Aber an der letzten Mitgliederversammlung nahmen weniger als 10 davon teil. Und das, obwohl sie online durchgeführt worden ist.

Vielen Dank für Deine Antworten, Christian. Ich wünsche dem Musikpiraten e.V. viel Erfolg auf seinem weiteren Weg und hoffen, dass Ihr vielleicht durch das Interview noch mehr Resonanz aus der Gemeinschaft erfahrt.

Stuttgarter Spielemesse 2014 – Teil 2

Etwas spontan, weil ich noch etwas brauchte, war ich noch ein zweites Mal auf der Spielemesse.

Metallum

Metallum ist ein reines Zwei-Personen-Spiel, dass ich auf der Spielemesse in Essen 2013 schon gesehen hatte. Jetzt ergab sich die Möglichkeit einer kompletten Partie.

Hinter Sichtschirmen planen beide Spieler ihren Zug auf bestimmte Art und Weise. Nach dem Aufdecken dürfen die Spieler dann Planeten erkunden, Roboter hinschicken, die später bei der Ernte helfen, Planetenkarten kaufen und Planetenaktionen aktivieren. Das Spiel geht über drei Sequenzen á drei Runden.

„Metallum“ ist ein Grübel-Spiel. Ich spielte es mit jemand, der wirklich sehr lange nachdachte, sodass aus 60 Minuten Spielzeit zwei Stunden wurden. Dennoch hat es Spaß gemacht und es ein sehr schönes strategisches Spiel für zwei Spieler.

Metallum

Metallum

Die Schlösser des König Ludwig

Die Schlösser des König Ludwig (das „verrückt“ aus dem englischen Titel ist weggefallen) ist ein Spiel mit der Mechanik von Suburbia. Das liegt auch daran, dass es vom gleichen Autor, Ted Alspach, ist.

Konkret kauft man jede Runde spezielle Raumplättchen und Gänge, mit denen man seine Burg ausbaut. Dadurch löst man die Funktion der Nachbarräume aus und wenn man es schafft, einen Raum abzuschließen (alle Türen korrekt zu umbauen), kommt die Sonderfunktion des Raumes zum Tragen.

Wider Erwarten hat „Die Schlösser des König Ludwig“ Spaß gemacht. Ich hatte befürchtet, dass ein ähnliches Malheur wie bei Subdivision geschieht, aber die Mechanik von Suburbia wurde sehr umgesetzt und weiterentwickelt. Es gibt es zwar Gemeinsamkeiten, aber es gibt auch Unterschiede. So bestimmt der Startspieler die Reihenfolge der zu kaufenden Plättchen, aber alle anderen kaufen vor ihm. Und das Geld der Spieler geht nicht an die Bank sondern an den Startspieler. Das ist ein sehr guter Mechanismus, den man taktisch einsetzen kann.

Mir hat das Spiel jedenfalls sehr gut gefallen. Ich werde es mir vermutlich nicht kaufen, weil ich Suburbia schon habe, aber ein Test lohnt sich.

Die Schlösser des König Ludwig

Die Schlösser des König Ludwig

King of New York

King of New York ist der Nachfolger von King of Tokyo. Aus Tokyo wurde New York. Was ändert sich noch? New York ist aufgeteilt in Stadtteile und jeder Spieler darf dort Gebäude zerstören oder die Armee angreifen, die sich je nach Würfelwurf auch wehrt. Manhatten ist das, was vorher Tokyo war und dort erhält man jede Runde Siegpunkte. Ansonsten ist alles sehr ähnlich.

Wo der Vorgänger noch durch Leichtigkeit und einfache Regeln bestach, wurde beim Nachfolger so viel verändert, dass es zu kompliziert wird. Wer jetzt wo stehen darf und wann wie agiert, ist nicht einfach zu merken. Zusätzlich ist der Sinn verloren gegangen, da man sich in Tokyo nicht heilen konnte. In Manhatten hat man hierzu aber über zerstörte Gebäude und besiegte Armeefahrzeuge reichlich Möglichkeit, sodass der Spieler in Manhatten gar keinen Wert darin sieht, den Bereich zu verlassen.

Für mich ist der Charme von „King of Tokyo“ komplett verloren gegangen. Das Spiel ist für mich ein super Absacker oder Einsteiger, bei dem der Spaß vorherrscht und man über das Würfelunglück nicht zu verbittert ist. Bei „King of New York“ ging dies verloren und man versucht zu planen, wo man sich nun hinbewegt oder welche der zahlreichen Möglichkeiten, Siegpunkte zu machen, man nutzt. Es hat einfach keinen Spaß gemacht.

King of New York

King of New York

Stuttgarter Spielemesse 2014

Dieses Wochenende findet in Stuttgart die Süddeutsche Spielemesse statt. Ein Vergleich zu Essen verbietet sich, da das Zielpublikum ein leicht anderes ist. So gibt bieten die ausstellende Verlage sehr viele Kinder- und Lernspiele an; die großen deutsche Verlage sind – wenn überhaupt – nur mit sehr kleinen Ständen vertreten.

Anlaufpunkt für mich sind deswegen eher die zwei Spiele-Inseln, die von lokalen Spielevereinen unterhalten werden. So kann man zahlreiche neue und alte Spiele ausleihen und testen. Mitunter findet sich auch ein Erklärer, der einem das Spiel erklärt, oft muss man aber – im Gegensatz zu Essen – sich selbst in das Spiel einlesen.

Five Tribes

Five Tribes ist ein Arbeiterwegnehmspiel (im Gegensatz zum Arbeiteinsetzspiel). Im Prinzip hat man ein Spielfeld voller Meeples. Man sucht sich ein Feld aus, nimmt alle Meeples darauf und darf diese so viele Felder bewegen wie man Figuren in der Hand hat. Auf jedem Feld, dass man betritt, muss man einen Meeple hinterlassen. Das letzte Feld mit dem letzten Meeple wird dann aktiviert. Zur Aktivierung gilt die Meeple-Farbe, die einen der fünf Stämme mit verschiedenen Eigenschaften darstellt.

Die Regeln von Five Tribes sind sehr simpel, dafür ist der strategische Wert extrem hoch. Am Anfang des Spiels hat man theoretisch 1614 Wahlmöglichkeiten, was man tut (theoretisch, weil nicht alle Züge gültig wären). Da ist es kein Wunder, dass man bei dem Spiel schnell in eine Analysis Paralysis kommt.

Wir haben das Spiel nur zu zweit gespielt, was von der Downtime ganz okay war, da man immer mitüberlegen kann. Zu viert stelle ich es mir aber extrem ziehend vor, wenn jeder der drei Mitspieler erst fünf Minuten lang nachdenkt. Das ist auch der Grund, wieso ich es mir nicht zulegen werde, obwohl es Spaß gemacht hat. Daneben ist mir der Preis mit 45 Euro für die Komponenten auch zu viel.

Ein schönes Spielvideo findet man bei Watch it Played. Dort in der „Schnellrunde“, die dann auch schon über eine Stunde zu zweit dauert.

Five Tribes

Five Tribes

Dead of Winter

Dead of Winter ist mein Spiel 2014, wenn es denn 2014 auch auf Deutsch erscheinen würde, was aktuell nicht so aussieht.

„Dead of Winter“ ist ein Endzeit-Spiel mit Zombies. Nach einer globalen Katastrophe herrscht überall tiefster Winter. Die meisten Menschen sind bereits gestorben und es gibt nur wenige Überlebende. Jeder Spieler steuert mehrere solcher Überlebenden in einer Kolonie. Gemeinsam heißt es Essen beschaffen, Zombies abwehren und ein das Spielziel verfolgen. So viel zum Koop, der zu einem Meta-Koop wird, weil jeder Spieler noch eine geheime Agenda hat, die er verfolgt. Denn wenn man als Gruppe überlebt hat, gewinnen nur die Spieler, die auch ihre persönlichen Ziele erfüllen konnten. Und als wäre das noch nicht genug, gibt es ggf. auch noch einen Verräter, der gar nicht am Überleben der Kolonie interessiert ist.

„Dead of Winter“ ist kein reines Zombiespiel. Im Gegensatz zu Zombicide, Dark Darker Darkest oder Zombie 15 (siehe unten) steht bei „Dead of Winter“ das Überleben vor der Kälte und den eigenen Mitspielern an erster Stelle. Dass auch noch Zombies auftauchen ist ein nettes Gimmick, aber nicht essentiell für das Spielgefühl.

Auf Englisch ist das Spiel leider wegen der vielen Texte nur Englisch-Profis zu empfehlen. Das ist auch der Grund, wieso ich warte, bis Heidelberger das Spiel übersetzt. Dann ist es aber schon gekauft und ich freue mich auf das erste Spiel.

Um ein Gefühl für das Spiel zu bekommen, gibt es bei Watch it Played wieder ein schönes Spielevideo (in vier Teilen), das ich nur empfehlen kann.

Dead of Winter

Dead of Winter

Hyperborea

In Hyperborea marschiert man mit seinen Armeen über das Spielfeld, entdeckt Städte und Ruinen und muss versuchen bis zum Spielende möglichst viele Schätze zu sammeln. Das klingt recht unspektakulär. Die Besonderheit ist die Bewegung und der Kampf der Armeen: In einem Beutel hat man Ressourcensteine, von denen man jede Runde drei zieht und auf seinem Spielertableau platzieren muss. Erfüllt man bestimmte Kombinationen, darf man die jeweilige Aktion nutzen.

Wir haben „Hyperborea“ nur angespielt, weil das Spiel nicht so recht überzeugte. Die Neuheit ist das Ziehen der Ressourcensteine und dass man darüber planen musste. Aber das Spiel entwickelt sich eher sehr behäbig und hat uns keinen Spaß gemacht.

Hyperborea

Hyperborea

Lords of Xidit

Lords of Xidit wollte ich unbedingt spielen. In dem Spiel steuert man seinen Helden durch Dörfer, in denen man Kämpfer rekrutiert, die dann gegen verschiedene Kreaturen und Monster kämpfen.

„Lords of Xidit“ hat zwei Besonderheiten: Die Bewegungen und Aktionen (Rekrutieren und Kämpfen) plant man im Voraus im Geheimen. Alle Spieler decken nach ihrer Planung gleichzeitig auf, was sie tun wollen und die Aktionen werden der Reihe nach abgearbeitet. Die zweite Besonderheit ist die Endwertung. Man kann Punkte machen über Geld, über Türme und über besetzte Gebiete. Wichtig ist aber, dass man sich nicht auf eine Sache spezialisiert, sondern überall gut ist bzw. etwas besser als der Schlechteste.

Mir selbst hat die Programmierung der Aktionen sehr gut gefallen. Es kann aber natürlich vorkommen, dass man zu spät bei einem Monster ist und jemand anderes das bereits weggeschnappt. Solche Züge sind dann fast völlig verloren und haben keinerlei Wert. Der Ärgerfaktor ist also hoch, zumal es keine Alternativen gibt, was man statt der geplanten Bewegungen und Aktionen machen kann. Sehr schön haben das Quinn und Paul von Shut Up & Sit Down zusammengefasst.

Die Endwertung hat mir ehrlich gesagt nicht so gut gefallen. Das liegt aber vor allem daran, dass sie anders ist als bei anderen Spielen. Es gibt also keine direkten Siegpunkte, sondern es geht nur darum, ob man irgendwo Letzter ist und aus der Wertung rausfliegt. Ich denke aber, dass sich das mit ein paar Mal spielen bessert.

Lords of Xidit

Lords of Xidit

Zombie '15

Danach haben wir mit unseren beiden „Lords of Xidit”-Mitspielern noch Zombie '15 gespielt, da sie es kennenlernen wollten und wir es von der Spielemesse in Essen bereits kannten.

Das Spiel hat mir mit normalem Spielbrett wesentlich besser gefallen. In Essen gab es ja ein ausgestelltes 3D-Demospielbrett mit echten Häusern und Autos etc., die schön aussahen, aber die Sicht versperrten und man auch nicht an seine Figur herankam. Mit normalen Spielbrett ist das kein Problem und der Hektikfaktor ist sehr angenehm, auch wenn wir am Ende noch fast drei Minuten Zeit übrig gehabt haben.

Subdivision

Subdivision ist der Nachfolger von Suburbia und hätten die Macher diesen elenden Würfel weggelassen, wäre vermutlich ein sehr gutes Spiel herausgekommen.

Effektiv hat jeder Spieler einen Spielplan mit leeren Hex-Feldern vor sich. Es wird gewürfelt und das Würfelsymbol gibt an, wo man bauen darf. Hierzu stehen jedem Spieler mehrere Plättchen zur Auswahl, von denen man eins wählt, einbaut und den Rest weitergibt (Drafting-Mechanismus). Durch das Anlegen werden alle bereits gelegten Gebäude um das neu angelegte herum ausgelöst und können ihre Sonderfunktion nutzen. Am Ende des Spiels bekommt man für die verschiedenen Plättchen Siegpunkte.

Ich denke, Subdivision hat Potential. Zum Ende hin habe ich gemerkt, was ich alles falsch gemacht und wie ich hätte besser bauen können. In der Hinsicht kann das Spiel überzeugen. Auch der Drafting-Mechanismus ist gut. Wo es nicht überzeugen kann, ist die Grafik, die ziemlich langweilig aussieht. Zusätzlich hatte wir bei der Endpunktwertung arge Probleme den Überblick zu bewahren. Am schlimmsten fand ich aber den Würfel. Man kann noch so gut planen, wie man möchte, wenn ein Symbol nicht kommt, kann man dort (per Standard) nicht bauen. Bei uns fiel z.B. kein einziges Mal ein Stern. Der Glücksfaktor ist also für ein Strategiespiel, was Subdivision eigentlich ist, viel zu hoch, was das Spiel kaputt macht.

Subdivision

Subdivision

Black Fleet

Black Fleet ist ein sehr schönes Spiel, wenn man sich und andere ärgern will – und alle dabei noch Spaß haben.

In seinem Zug steuert man durch das Ausspielen von Karten gleichzeitig sein Handelsschiff, sein Piratenschiff und ein neutrales Kriegsschiff. Das Handelsschiff macht Gewinn über den Verkauf von Waren. Das Piratenschiff kann andere Handelsschiffe angreifen und bestehlen und die Beute vergraben und das Kriegsschiff versenkt feindliche Piratenschiffe. Mit dem erworbenen Gold kann man Errungenschaften kaufen, die einem Vorteile bringen.

Bei „Black Fleet“ kann man sich wie gesagt sehr gut ärgern. Ständig wird das eigene Piratenschiff versenkt und Güter vom Handelsschiff gestohlen. Aber sobald man wieder an der Reihe ist, kann man sich revanchieren und das Gleiche tun, wodurch es einen schönen und lustigen Schlagabtausch gibt. Wenn man das Spiel nicht zu Ernst nimmt, macht es sogar Spaß, wenn das eigene Schiff versenkt wird.

Zulegen werde ich mir das Spiel aber wahrscheinlich nicht. Es hat zwar Spaß gemacht, war aber auch wieder schnell vergessen. Und für fast 45 Euro reicht mir die Spieltiefe nicht aus.

Black Fleet

Black Fleet

State of the Commons – Zustand der Creative-Commons-Lizenzen

State of the Commons. (C) Creative Commons (deutsche Übersetzung: Dominik Wagenführ), Lizenz: CC-BY-4.0

State of the Commons. (C) Creative Commons (deutsche Übersetzung: Dominik Wagenführ), Lizenz: CC-BY-4.0

Creative-Commons-Lizenzen erfreuen sich weltweit bei sehr vielen Schaffenden, Künstlern, Regierungen, Vereinen, Bildungseinrichtungen und anderen Institutionen einer großer Beliebtheit. Creative Commons hat Ende November einen Bericht vorgelegt, der zahlreiche Daten zeigt, wie es um die Creative-Commons-Lizenzen weltweit bestellt ist.

Einleitung

Obwohl Creative-Commons-Lizenzen Standard sind, wenn es um die Verbreitung freier Inhalte im Netz geht, gab es bisher keine genau Angabe darüber, wie viele Urheber diese Lizenz einsetzen, um ihre Werke zu verbreiten, wo diese ansässig sind und wie die CC-Lizenzen eingesetzt werden.

Aus diesem Grund hat Creative Commons die Daten zahlreicher Internet-Plattformen für die Verbreitung von Inhalten erfasst und ausgewertet. Zu den Plattformen zählen Seiten wie Flickr, Wikipedia, Scribd, devianART, YouTube und MusicBrainz. Zusätzlich wurde auch noch der Google Cache durchsucht. Die genaue Auswertung der Daten kann bei GitHub nachgelesen werden.

Am Ende der Auswertung steht ein Bericht, der zeigt, wie viele Werke unter CC-Lizenz veröffentlicht werden, aus welchen Ländern die Urheber kommen, welche CC-Lizenzen benutzt werden und vieles mehr. Das Ganze wurde auch grafisch aufbereitet und steht unter stateof.creativecommons.org zur Verfügung. Eine deutsche Übersetzung der Grafik gibt es auf der GitHub-Seite – zumindest sobald mein Pull Request akzeptiert wurde.

„State of the Commons“-Bild: SVG, PDF, png.

Benutzung der Creative-Commons-Lizenzen

Wer eine Creative-Commons-Lizenz auf seiner Internetseite nutzen will, bindet normalerweise auch das CC-Logo mit der jeweiligen richtigen Lizenz mit ein. Dieses Logo kann man auch direkt von der Creative-Commons-Seite beziehen und auch so verlinken. Hierüber hat Creative Commons gezählt, wie viele solcher Hotlinks es gibt und kam auf 27 Millionen Aufrufe pro Tag. Da aber nicht jeder das Logo von der CC-Seite direkt bezieht sondern selbst auf seiner Seite lagert, ist die echte Anzahl natürlich höher.

Aus dem Grund geschah die Auswertung über den Google Cache und die o.g. Plattformen, die Urhebern eine Möglichkeit bieten, Inhalte zu verbreiten. Die Zählung der Lizenzen ergab, dass im Jahr 2014 ca. 882 Millionen Werke unter einer CC-Lizenz veröffentlicht sind. Im Gegensatz zu 2010 hat sich der Wert verdoppelt. Im Jahr 2015 wird die Milliarden-Marke vermutlich geknackt werden.

Von den CC-Lizenzen, die unter die Definition der Free-Culture-Lizenzen fallen, wird die CC-BY-SA, welche die Angabe des Urhebers und die Veröffentlichung abgeleiteter Werke unter einer ähnlichen Lizenz erfordert, am häufigsten genutzt. Von den geschlosseneren Lizenzen ist die CC-BY-NC-ND, welche eine Veränderung und kommerzielle Nutzung ausschließt, am beliebtesten. Insgesamt lassen 76% der Werke eine Veränderung zu. Gegenüber 2010 stieg der Wert der CC-Lizenzen unter Free-Culture-Definition von 40% auf 56%.

Verbreitung der Creative-Commons-Lizenzen

Viele Urheber nutzen den Creative-Commons-Lizenzwähler, um die passende Lizenz für ihr Werk zu finden. Hierüber lassen sich auch spezielle CC-Lizenzen für 34 Länder wählen, welche kleinere Anpassungen enthalten, die die Besonderheiten nationalen Rechts mit beachten.

Auch wenn nur ein Bruchteil der CC-Nutzer über die Lizenzwähler-Seite gehen, hat Creative Commons über die Zugriffsorte eine Heatmap erstellt. Hieran sieht man auch sehr schön, dass CC-Lizenzen in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr beliebt sind. Es ist aber auch klar, dass die Creative-Commons-Lizenzen vor allem in englischsprachigen Ländern hohen Anklang finden.

Aber nicht nur die privaten Urheber sind wichtig, ein Zeichen setzen auch zahlreiche Regierungen, die durch Gesetzgebungen oder Projekte die Nutzung von freien Inhalten fördern. So gibt es weltweit zahlreiche Länder, die für ihre Regierungsgeschäft freie Software vorschreiben und freie Lizenzen nutzen, um Inhalte zu verbreiten. Auch andere Organisationen, wie zuletzt die ESA, die die Bilder der Rosetta-Sonde unter CC-Lizenz veröffentlichte, tragen viel dazu bei, das freie Lizenzen immer mehr Verbreitung finden.

Was bringt die Zukunft?

Der Weg von Creative Commons ist noch nicht zu Ende gegangen. So gibt es drei Punkte, die die Macher als wichtig ansehen: eine bessere Unterstützung der CC-Lizenzsuite, ein einfacheres Auffinden von CC-Inhalten und Barrieren zur Verteilung der Inhalte abbauen.

Wer Creative Commons unterstützen will, findet dazu auf der englischen oder deutschen Seite zahlreiche Informationen.

Wochenrückblick 46/2014

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Rund um Ubuntu

Ubuntu MATE 14.04 Longterm Release veröffentlicht

Etwas später als Ubuntu und seine offiziellen Derivate wurde Ubuntu MATE in Version 14.04 veröffentlicht. Die Besonderheit ist, dass es nach Ubuntu MATE 14.10 erschienen ist und, obwohl es eine kleinere Versionsnummer trägt, nach Aussagen der Entwickler mehr Features enthält und eher ein Nachfolger von 14.10 ist. Ubuntu MATE 14.04 stützt sich dabei auf Ubuntu 14.04 LTS ab, sodass das Basissystem fünf Jahre Unterstützung von Canonical erhält. Die MATE-Paketquellen sollen von den MATE-Entwicklern ebenfalls fünf Jahre gepflegt werden.

Quelle: OMG!Ubuntu!

Neues rund um Linux

Microsoft öffnet .NET

Microsoft öffnet seine .NET-Entwicklungsplattform und veröffentlichte den .NET-Kern auf GitHub unter der MIT-Lizenz. Man will dabei eng mit Miguel de Icaza, dem Entwickler des Mono-Projekts, zusammenarbeiten, um ggf. eine gemeinsame Codebasis teilen zu können. Den Schritt hat Microsoft laut eigener Aussagen gemacht, ob sich mehr zu den Framework-Benutzern hin zu bewegen.

Quellen: heise open, Golem, Linux-Magazin, Pro-Linux

GNOME verteidigt Marke gegen Groupon

Das Rabatt-Unternehmen Groupon wollte mehrere Produkte mit dem Namen „Gnome“ veröffentlichen und markenrechtlich schützen lassen. Die GNOME Foundation zeigte sich überrascht und bat die Open-Source-Community um Unterstützung, um sich rechtlich bei der Namenswahl gegen Groupon durchzusetzen. Heraus kamen über 100.000 US-Dollar an Spendengeldern. Zusätzlich zog Groupon die Anmeldung zurück und will einen anderen Namen für sein Produkt finden.

Quellen: Linux-Magazin, Golem, heise open

Emacs zieht zu Git um

Bisher setzte das Emacs-Projekt als Versionsverwaltungssystem Bazaar ein. Da das System aber laut Eric S. Raymond kaum noch Neuerungen erfährt und zu sehr von Canonical getrieben wird, wechselte man im Laufe des Jahres zu Git, was diese Woche mit der Bereitstellung des neuen Repositories beendet wurde.

Quellen: Pro-Linux, heise open, Linux-Magazin

Copyleft.org erklärt das Copyleft

Die Software Freedom Conservancy und die Free Software Foundation haben gemeinsam eine neue Webseite namens copyleft.org ins Leben gerufen, die Lizenzinformationen und Hintergründe zu Copyleft-Lizenzen erklären soll. Angefangen hat man mit einer Analyse der GPL.

Quellen: heise open, Pro-Linux

buch7.de verlost Preis für Open-Source-Projekte

Der Online-Buchhandel buch7.de, der 75% seiner Gewinne an soziale, kulturelle und ökologische Projekte abgibt, will auch die Open-Source-Community fördern. Insgesamt 3000 Euro Preisgeld gibt es für Projekte, die Open-Source-Software mit einem breiten Nutzen für die Gemeinschaft veröffentlichen und denen das Preisgeld auch etwas bringt. Bewerbungen werden bis zum 31.12.2014 entgegen genommen.

Quellen: Pro-Linux, heise open

Die Helden Freier Software sollen prämiert werden

Die Free Software Foundation hat erneut zu Nominierungen zum Free Software Award aufgerufen. Nur noch bis zum 16.11.2014 (also heute) kann jeder ein Open-Source-Projekt oder eine Person nominieren, die entweder Freie Software voranbringt oder die Freie-Software-Bewegung unterstützt.

Spielen unter Linux

Hardware und Mobiles

Neues Raspberry Pi Modell A+ vorgestellt

Der Kleinstrechner Raspberry Pi erhält ein Update in Form von Modell A+. Wie Modell A besitzt das Update einen Broadcom-ARM11-Prozessor mit 256 MB RAM und Dual Core VideoCore IV Multimedia Co-Processor. Die GPIO-Pinleiste wurde von 26 Anschlüssen auf 40 erweitert. Daneben wurde das Gerät durch ein neues Platinenlayout kleiner und ressourcenschonender. Der Raspberry Pi Modell A+ ist bereits für 20 Euro erhältlich.

Quellen: Pro-Linux, heise open, Golem, Linux-Magazin

Konzert: Video Games Live

Gestern fand in Stuttgart das Konzert Video Games Live statt. Bei VGL spielt ein Orchester mit Chor verschiedene Computerspiel-Kompositionen nach. Es war nach Leipzig 2008 erst die zweite deutsche Aufführung in der neunjährigen Geschichte. Ich war bereits vor zwei Jahren bei solch einer Art Konzert (East meets West) und war deswegen auch begeistert, dass es so etwas erneut in Deutschland gibt.

Video Games Live wird von Videospiel-Komponist Tommy Tallarico geleitet, der auch vor Ort mit E-Gitarre zahlreiche Stücke musikalisch unterstützte. Dies war wohl auch der größte Unterschied zum Konzert in Köln, bei dem es keine elektronischen Klänge gab und das Klavier von Benyamin Nuss im Vordergrund stand.

Video Games Live – Eröffnung

Video Games Live – Eröffnung

Das Konzert dauert insgesamt zweieinhalb Stunden mit 20 Minuten Unterbrechung und es wurden zahlreiche Lieder aus sehr bekannten Computerspielen widergegeben. Die Tracklist umfasste unter anderem Legend of Zelda, Final Fantasy 7 und 8, Castlevania, Sonic the Hedgehog, Megaman, Skyrim, World of Warcraft, Halo, Kingdom Hearts, Mass Effect, Shadow of the Collosus und Street Fighter 2. Aber besonders die Stücke von Metal Gear Solid und Journey waren sehr bewegend.

Sonic the Hedgehog

Sonic the Hedgehog

Für mich gab es drei andere Highlights, da ich oben genannte Spiele (bis auf Street Fighter und Sonic) nie gespielt habe. Zum einen war das der sehr schöne und fröhliche Soundtrack zu „The Secret of Monkey Island“. Daneben wurde Akira Yamaokas „Theme of Laura“ aus Silent Hill 2 gespielt, was mich extrem freute, da ich die Serie sehr mag.

Silent Hill 2 mit Tommy Tallarico (unten rechts).

Silent Hill 2 mit Tommy Tallarico (unten rechts).

Nach zweimaligen Standing Ovations gab es am Ende noch Chrono Trigger und Chrono Cross als Zugabe sowie den legendären Song „Still Alive“ von Jonathan Coulton aus dem Spiel „Portal“. Tommy Tallarico begleitete dabei Riva Taylor auf der Gitarre, die das Lied sang. Vom Publikum hätte ich mir hier etwas mehr stimmgewaltige Beteiligung gewünscht, aber scheinbar kannte nicht jeder den Text – auch wenn er auf der Leinwand eingeblendet wurde. (Seit dem Humble Music Bundle kenne ich Coultons Songs auswendig.)

Riva Taylor unterstützte auch den Song zu „Journey“ und sang ihr Lied „The Creed“, welches der offizielle Soundtrack zum neuen Assassins Creed ist. Schade fand ich, dass die Musik dabei von Band kam und nicht vom Orchester gespielt wurde. Ihre Stimme war dennoch überwältigend, auch wenn mir Journey besser gefallen hat.

Journey, gesungen von Riva Taylor (unten rechts)

Journey, gesungen von Riva Taylor (unten rechts)

Zwischen den Musikteilen gab es sehr witzige Mash-Up-Videos von Dane Boe wie z.B. Sonic vs. Pac Man oder Grand Theft Auto vs. Frogger, die beim Publikum sehr gut ankamen.

Vor der Veranstaltung konnte man in der Nintendo Gaming Lounge noch zahlreiche Spiele wie Super Smash Bros., Super Mario Kart, aber auch Klassiker wie Street Fighter oder Megaman spielen (was wieder gezeigt hat, dass ich kein Konsolenspieler bin).

Nintendo Gaming Lounge

Nintendo Gaming Lounge

Insgesamt war es ein großartiges Konzert mit vielen bewegenden und schönen Momenten und Erinnerungen. Es war dabei aber wie gesagt anders als „East meets West“ und hat mir dennoch sehr gefallen. Für alle, die auch an dem Konzert interessiert sind, gibt es im März noch zwei deutsche Aufführungen in München und Berlin.

Microsoft öffnet .NET

heise tituliert, dass die Hölle zufriert, weil Microsoft ihre Entwicklungsplattform .NET als Open Source veröffentlichten will. Natürlich ist das alles gar nicht so schlimm, wenn man den heise-Artikel als Ganzes liest. Die Fakten lesen sich dabei ganz angenehm.

Microsoft hat den .NET-Kern auf GitHub unter der MIT-Lizenz veröffentlicht. Dabei sind laut Veröffentlichung noch nicht alle Libraries auf GitHub enthalten. Zusätzlich arbeitet man mit Miguel de Icaza vom Mono-Projekt zusammen, der in der Vergangenheit mit Mono dafür sorgte, dass C#-Code unter Linux kompiliert werden konnte (zu einem Teil zumindest). Jetzt könnten Mono und .NET die gleiche Codebasis teilen.

Der Schritt von Microsoft ist natürlich konträr zu einigen Aussagen der Microsoft-Chefs aus der Vergangenheit. Aber auch bei Microsoft hat man erkannt, dass man mit Closed Source nur noch wenig verdienen kann. Auf dem Desktop dominiert Microsoft mit Windows immer noch, aber im Mobilbereich sind sie weit abgeschlagen. Die Öffnung von .NET könnte einige Entwickler wieder zur Microsoft-Plattform locken.

Wie auch immer man zu Microsoft steht: Die Veröffentlichung von .NET Core als Open Source ist ein guter Schritt für alle Anwender!

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