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(M)Ein Bericht von der Ubucon

Vom 17. bis 18. Oktober fand dieses Jahr in Göttingen die zweite Ubucon statt. Nach dem etwas westlich gelegenem Krefeld, wo die Ubucon 2007 stattfand, entschied man sich diesmal, die Veranstaltung etwas zentraler in Deutschland zu veranstalten. Die Georg-August-Universität stellte für die Ubuntu-Konferenz die Räumlichkeiten - und vor allem das WLAN - zur Verfügung.

Freitag

Die Ubucon begann am Freitag, den 17. Oktober 2008 offiziell um 14 Uhr. Eine Eröffnungsrede gab es nicht, dafür konnte man sich im Vortrag "Qualitätssicherung im Wiki" von Adrian Böhmichen erklären lassen, wie das deutschsprachige ubuntuusers-Wiki aufgebaut ist. In dem etwas schnellen Vortrag lernte man die Baustelle kennen, in der neue Wiki-Artikel grundsätzlich erstellt werden, um dann, wenn die Qualität gut genug ist, ins offene Wiki verschoben zu werden. Laut Böhmichen ein Novum bei der Wiki-Nutzung, welches auch schon Nachahmer fand. Mit über 2000 Seiten ist das ubuntuusers-Wiki extrem ausführlich, hat ein hohes Qualitätsniveau und richtet sich an Einsteiger als auch Fortgeschrittene. Mit Hilfe eines kleines Din-A4-Notizzettels lernten die Hörer die Wiki-Syntax kennen, mit der man zum Beispiel einzelne Wörter kursiv, fett oder dicktengleich formatieren kann. Ein wichtiger Punkt war dabei auch der Aufruf zum Mitmachen, wobei besonders auf die Tests bestehender Artikel mit neuen Ubuntu-Versionen hingewiesen wurde. Mit ca. 10 Teilnehmern war die Veranstaltung aber nur spärlich besucht, dem Aufruf konnten also nicht viele folgen.

Im anschließenden zweistündigen Workshop ab 16 Uhr wurde detailliert erklärt, wie man vorhandene Artikel auf die neue, Ende Oktober erschienene Ubuntu-Version 8.10 "Intrepid Ibex" testen kann. Hierzu trafen sich neun Zuhörer bzw. Wiki-Autoren ein, die ein paar Artikel bearbeiten wollten und dafür in drei Gruppen eingeteilt wurden. Für die Betreuung stand neben Adrian Böhmichen auch Marc Köster bereit, die beide Wiki-Moderatoren im ubuntuusers-Wiki sind. Als ehemaliges ubuntuusers-Wiki-Teammitglied stand ich der dritten Gruppe mit Rat, Tat und Laptop zur Seite.

Zur gleichen Zeit fand ab 16.30 Uhr eine Stadtführung durch Göttingen statt, die am Abend dann im Lokal "Sambesi" ausklang, zu dem aber auch alle anderen Teilnehmer der Ubucon eingeladen waren.

Samstag

Am Samstag gegen 9 Uhr ging es bereits weiter. Der Workshop "Wir erstellen eine 3-D-Animation mit dem Softwarepaket Blender" von Frank Stimmel sollte anschaulich am eigenen Laptop zeigen, was man mit dem Render- und Animationsprogramm Blender alles machen kann. Leider ging der Redner von einer Zielgruppe aus, die sich mit Blender bereits auskennt, sodass seine Erklärungen viel zu schnell waren. Da das Programm hauptsächlich über Tastenkürzel funktioniert und diese in einem Rutsch schnell vorgemacht wurden, kamen die wenigstens der zirka 30 Teilnehmer mit. Die Folge war, dass jeder Abschnitt meist dreimal erklärt werden musste, ehe wirklich alle einigermaßen auf dem gleichen Stand waren. Immerhin ging Stimmel durch die Reihen und schaute den Anwendern über die Schulter, ob sie Hilfe brauchten. Positiv erwähnen muss man dabei auch die mitgebrachten CDs, die für die Leute ohne WLAN-Zugang zur Verfügungen standen. Insgesamt waren die zwei Stunden für einen Workshop, in dem ein Krake erstellt, mit Texturen und Knochen versehen und animiert werden sollte, einfach zu knapp bemessen. Der Vortrag und die Blenderdateien können auf Frank Stimmels Webseite abgerufen werden.

Mit etwas Verspätung begann gegen 11.15 Uhr ein Beitrag zur Übersetzungsarbeit in Ubuntu, deren Ergebnis aber für die gerade einmal sieben Zuhörer recht ernüchternd war. Sebastian Heinlein stellte im ersten Teil des Vortrags "Ubuntu-Übersetzung" das Übersetzungsprogramm Rosetta ("Launchpad Translation") vor. Mit diesem werden die Programme aus dem "main"-Zweig von Ubuntu übersetzt bzw. die bestehende Übersetzung eines Programmes übernommen und gegebenenfalls ausgebessert. Die daraus entstehenden Sprachdateien werden danach gepackt und stehen als einzelnes Paket in Ubuntu zur Verfügung, sodass kein Programm seine eigene Übersetzung mitbringt. Durch die Weboberfläche ist auch ein leichter Einstieg für neue Übersetzer gegeben, wobei diese grundsätzlich nur Übersetzungsvorschläge einreichen können, die erst von einem Übersetzer-Teammitglied bestätigt werden müssen. Dies ist auch einer der großen Nachteile von Rosetta, da es so oft Mehrfachübersetzungen gibt oder Übersetzungen komplett brach liegen, da sie niemand bestätigt. Die anderen Nachteile von Rosetta, die Heinlein danach aufzählte, stellten in Frage, ob "die Arbeit an den Übersetzungen überhaupt Spaß machen kann", wie ein Hörer am Ende des Vortrags fragte. Auf der Liste standen unter anderem:

  • schlechte Kommunikation (sowohl zu den Übersetzern als auch im Übersetzer-Team selbst)
  • fehlende Versionsverwaltung, wie sie zum Beispiel Red Hats Übersetzungsprogramm "transiflex" besitzt
  • fehlende Dokumentation zu Rosetta, was die Einarbeitung neuer Übersetzer nicht gerade einfach macht
  • die höhere Priorität der Rosetta-Übersetzung

Der letzte Punkt wirkt sich vor allem dann negativ aus, wenn in Rosetta eine bestehende Programmübersetzung geändert wurde, das Programm dann aber eine neuere Übersetzung mitbringt. In dem Fall wird immer die Rosetta-Übersetzung bevorzugt, was natürlich beim Einbau neuer Funktionen dafür sorgt, dass diese nicht übersetzt sind. Alles in allem war der Vortrag ein sehr ernüchternder Einblick in die Übersetzungsarbeit, wie Heinlein nachträglich auch feststellte. In seinem Blog findet man seinen Vortrag und den von Jochen Skulj, der aufgrund Zeitmangels leider ausfiel.

Ab 12 Uhr gab es einen sehr interessanten Vortrag von Ubuntu-Entwickler Oliver Grawert, der zurzeit für die Mobile-Sparte von Canonical, der Firma hinter Ubuntu, zuständig ist. Gut 30 Teilnehmer interessierten sich für die neuen Einsichten bei den beiden Versionen Ubuntu MID und Ubuntu Mobile. Beide sind aus Moblin enstanden und hauptsächlich für Intel-Atom-CPUs ausgelegt, die vorrangig in Netbooks, langsam aber auch in Mobile Internet Devices (MIDs) zum Einsatz kommen. Eine ARM-Unterstützung - vor allem für Geräte ohne Touchscreen - könnte es laut Grawert irgendwann einmal geben, aber eine genaue Aussage wollte er nicht treffen. Ubuntu MID ist für Geräte mit einem Bildschirm von 4,5 bis 7 Zoll gedacht. Über den Hildon-Desktop werden große Symbole dargestellt, die man auf dem Touchscreen auch leicht mit den Fingern anwählen kann. Die Distribution bringt viele Internetprogramme oder zum Beispiel eBook-Reader mit; Anwendunden, die man mobil meistens nutzt. Ubuntu Mobile dagegen zielt auf Geräte von 7 bis 9 Zoll ab und besteht aus einem herkömmlichen Ubuntu-Desktop. Dieser soll aber bis zur Veröffentlichung von Ubuntu 9.04 "Jaunty Jackalope" im April 2009 so angepasst sein, dass der Touchscreen-Support korrekt funktioniert, die Standard-Ubuntu-Komponenten wie der Ubuntu-Installer Ubiquity gut integriert sind und vor allem, dass die Programmfenster alle an die geringe Bildschirmgröße und Auflösung der Mobilgeräte angepasst sind. Wer sich am Projekt beteiligen möchte, kann donnerstags ab 14 Uhr im IRC-Channel #ubuntu-meeting auf irc.freenode.net an den Besprechungen teilnehmen. In Oliver Grawerts Blog findet man immer wieder interessante Informationen zu Thema mobiles Ubuntu.

Lustig am Vortrag war eine Frage von Sebastian Heinlein (siehe oben) zur Übersetzung des Hildon-Desktops, die Grawert mit einem Verweis auf das Übersetzer-Team, in welchem Heinlein bis kurzem noch der Teamleiter war, beantwortete. Dies zeigt, dass sich die Ubuntu-Entwickler auch untereinander nicht zwingend kennen müssen.

Den ersten Abschluss des Tages bildete ein Vortrag des deutschen Kubuntu-Teams, welches durch Arthur Schiwon von kubuntu-de.org vetreten wurde. Im mit zirka 25 Teilnehmern gut besuchten Vortrag berichtete er zum einen über Kubuntu im Allgemeinen und speziell über das in Kubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" enthaltene KDE 4.1.2. Intrepid ist damit die erste Kubuntu-Version, die KDE4 offiziell einsetzt und vor allem die erste Linux-Distribution, die nur KDE4 mit ausliefert. Die Vorteile dieser neuen KDE-Version liegen auf der Hand: Man ist innovativ und zukunftsorientiert, denn KDE3 wird nicht ewig vom KDE-Projekt unterstützt. Auf der anderen Seite geht diese Innovation natürlich zu Lasten der Stabilität und Benutzbarkeit einzelner Funktionen, sodass noch nicht jede Anwendung, die aus KDE3 bekannt ist, nach KDE4 portiert wurde. Für die Mithilfe an der Kubuntu-Distribution wurde auch geworben, sodass reine Anwender vor allem mit dem Testen neuer Versionen helfen können, in dem sie gefundene Fehler entweder in der Plattform Launchpad eintragen oder bereits vorhandene Fehler bestätigen oder sichten (Triaging). Daneben kann man natürlich auch Programmieren oder vorhandene Programme paketieren.
Im zweiten Abschnitt folgte dann eine Einführung in die Struktur der deutschsprachigen Kubuntu-Community-Seite kubuntu-de.org. Hier bat man auch um Mithilfe, sodass man Support im Forum oder im IRC #kubuntu-de.org leisten kann. Auch engagieren kann man sich im Wiki, oder indem man Nachrichten schreibt. Hier wurde als Beispiel sogar freiesMagazin erwähnt, was uns natürlich gefreut hat. Für Kubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" ist darüber hinaus ein Wiki-Schreibwettbewerb zu KDE 4 geplant, wobei die besten drei Artikel prämiert werden sollen. Zum Schluss des Vortrages gab es noch eine kleine, ungeplante Präsentation von KDE 4.1 aus Kubuntu 8.04 "Hardy Heron". Unter anderem wurden die Plasmoids, Dolphin als Dateimanager und natürlich die Composite-Effekte aus KDE4 gezeigt (siehe auch "Plasma, der neue KDE-Desktop", freiesMagazin 09/2008).

Der richtige Abschluss des Abends war ein zweites Treffen der Ubuntu-Gemeinde im Paulaner in Göttingen, in der sich ungefähr 50 bis 60 Teilnehmer einfanden und bis spät in die Nacht feierten.

Sonntag

Der Sonntag startete mit einem Vortrag von Niels Ippensen zum Thema "Linux-Client-System (LCS)", welches an der Georg-August-Universität Göttingen entwickelt und eingesetzt wird. Das unter dem Begriff "studIT" von Studierenden seit 2008 entwickelte Projekt sorgt dafür, dass andere Studierende an 250 bis 300 Linux-Rechnern arbeiten können. Von den 25 Hilfskräften sind vier abgestellt, die die Hardware pflegen und die Administration der 20.000 Benutzer übernehmen. Das aktuelle LCS basiert auf Debian Sarge mit IceWM als schnellen Desktopmanager und gmc als Dateimanager. Die Systeme arbeiteten ähnlich wie Thin-Clients und werden per PXE und TFTP von einem Server gestartet, besitzen aber eine lokale Festplatte, auf der das System dann ausgeführt wird. Für den Start kommen diverse Skripte zum Einsatz, die auch auf Launchpad eingesehen werden können. Bei der Neuanmeldung eines Studierenden werden die Anwendungen wie Firefox, Thunderbird oder der Desktop vollautomatisch konfiguriert. Aufgrund des Alters und der Wartbarkeit plant man aber in Zukunft auf Ubuntu zu setzen. Hierbei kommt auf den Clients immer die aktuelle Version, die jedes halbe Jahr erscheint, zum Einsatz. Als Desktop soll Xfce oder LXDE ("Lightweight X11 Desktop Environment") benutzt werden. Die Vorteile von Ubuntu sind eine besser USB- und Xserver-Unterstützung, und vor allem lassen sich die Konfigurationsdateien per eigenem Repository und Deb-Paketen leicht einspielen. Weiterhin sind für die Zukunft eine sichere Authorisierung und Authentifizierung mit Windows-AD als Kerberos- und LDAP-Server geplant sowie eine Remote-Unterstützung für Nutzer per iTALC (Intelligent Teaching And Learning with Computers), sodass bei Problemen direkt auf dem Client des Nutzers geholfen werden kann. Weitere Informationen zum Thema "Diskless Linux System" findet man im Blog.

Den restlichen Vormittag nahm das ubuntuusers-Team der deutschsprachigen Ubuntu-Community ein. Im ersten Teil stellte Rainer Unkenstein das ubuntuusers-Team und deren Bereiche kurz vor. Danach berichtete Christopher Grebs über die Eigenentwicklung Inyoka, die bei ubuntuusers seit Juli 2008 zum Einsatz kommt und alle Bereiche (Portal, Forum, Wiki, Ikhaya-News und Planet) vereinigt. Davor gab es laut Grebs einen "Mix des Grauens", der aus phpBB, MoinMoin und Django bestand. Neben der schweren Wartbarkeit und Skalierbarkeit war auch die verschiedene Syntax ein Kritierum dafür, dass ein eigenes globales System entwickelt werden sollte. Zum Einsatz in Inyoka kommt das auf Django basierende Template-System Jinja, welches aus Pocoo, dem ersten Versuch eines eigenen Forums, entstanden ist. Daneben wird Xapian für die Suche genutzt, was nun vor allem eine übergreifende Suche über alle ubuntuusers-Bereiche zulässt. Insgesamt ist Inyoka mit circa 38.000 Codezeilen sehr schlank, aber bisher leider nicht Open Source. Zu dem Schritt entschied sich das ubuntuusers-Webteam aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Pocoo. Zusätzlich gibt es noch einige grobe Fehler und spezielle ubuntuuser-Anpassung, die vor einer Code-Veröffentlichung erst noch entfernt werden müssen.

Da während des Vortrages leider keine Fragen erlaubt waren, gab es anschließend unter der Leitung von Rainer Unkenstein eine kleine Fragerunde an das Team. Da von den 30 Teilnehmern aber über die Hälfte dem ubuntuusers-Team selbst angehörten, hielten sich die Fragen leider in Grenzen.

Da nach dem Mittagessen der zweite Wiki-Sprint aufgrund fehlender Teilnehmer ausfiel, konnte ich mir noch den Vortrag zu "Ubuntu-DE-Loco" anhören. Julius Bloch sammelte hier zuerst die Vorschläge der Teilnehmer, wie die deutsche LoCo ("Local Community") aufgebaut sei. Als Bild ergab sich ein Wust von eigenständigen Projekten, Foren, Anwendergruppen, Mailinglisten, IRC-Kanälen und anderen Dingen, die man nur schwer unter einen Hut bringen kann. Als Ziel hat man sich gesetzt, die Organisation etwas aufzuräumen. Dies soll zum einen in einer zentralen LoCo-Portalseite münden, auf der der neue Anwender genau informiert werden, an wen Sie sich bei einem Problem oder bei Fragen wenden können. Zum anderen sollen alle deutschen LoCo-Projekte einen Monatsbericht an eine Mailingliste schicken, sodass die anderen Projekte über das Tun informiert sind und man sich gegebenenfalls absprechen kann. Ob dieses Vorhaben umgesetzt werden kann, wird sich auf der nächsten Ubucon 2009 zeigen.

Neben all diesen Veranstaltungen gab es auch noch an zwei Tagen einen Tux-Bastelkurs, bei dem Jessica Schäckermann und Barbara Görner begeisterte Bastler dazu einluden, einen 3-D-Papiertux oder Origami-Pinguine zu basteln (siehe dazu auch "Tux-Bastelstunde", freiesMagazin 04/2008). Neben den teilweise doch anspruchsvollen Vorträgen und Workshops war das eine angenehme und entspannende Abwechslung für Groß und Klein.

Ingesamt war es eine sehr schöne, interessante und angenehme Veranstaltung. Göttingen als Veranstaltungsort ist zentral in Deutschland gelegen und von überall aus gut erreichbar, sodass auch Ubuntu-Nutzer aus der Schweiz und Östrreich anreisen konnten. Daher haben sich dann auch über 200 Interessenten ein Herz gefasst und sind zur Ubucon 2008 erschienen. Laut Veranstalter Julius Bloch setzte man hierbei mehr auf "Klasse statt Masse", sodass man keine Massenabfertigung wollte, sondern sich jeder Teilnehmer so ausgiebig wie möglich einem Thema widmen konnte. Die weitere Organisation war demnach auch klasse, neben Postern, Kulis, Tassen und T-Shirts, die es gegen eine kleine Spende gab, wurden auch kostenlos belegte Brötchen und Trinken bereitgestellt. Daneben gab es viele interessante Gespräche mit Ubuntu-Anwendern und vor allem mit dem ubuntuusers-Team, das zahlreich vertreten war. Die Anwender waren dabei in keine Sparte zu stecken, so war von groß bis klein, jung und alt, männlich und weiblich (diese aber zugegeben etwas in der Unterzahl) alles vertreten, was irgendwie nur in Kontakt mit Ubuntu gekommen ist. Herzlichen Glückwunsch an die Veranstalter für die gelungene Ubucon 2008.

Auf der Ubucon-Webseite findet man weitere Informationen und Vorträge sowie viele Bilder der Veranstaltung.

Zurück von der Ubucon

Vom 17. bis zum 19. Oktober fand dieses Jahr die Ubucon 2008 in Göttingen in der Georg-August-Universität statt. Die Veranstaltung hatte einige gute Vorträge zu bieten, vor allem die Community-Betreuer (hauptsächlich ubuntuusers.de, aber auch kubuntu-org.de) waren stark vertreten. So gab es einen Vortrag zur Mithilfe im kubuntu-de.org-Team, Fragen an die ubuntuusers.de-Mitglieder und in einem Wiki-Sprint sollte das deutsche Ubuntu-Wiki fit für die kommende Version Ubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" gemacht werden.

Drumherum ergaben sich viele interessante Gespräche, vor allem mit den Teammitgliedern von ubuntuusers.de, aber auch mit anderen Ubuntu-Nutzern.

Sehr gut war der Stand am Eingang betreut. Neben diversen Gimmicks wie Tassen, T-Shirts oder Postern, die man gegen eine kleine Spende erhalten konnte, gab es kostenlos belegte Brötchen und Trinken. Sehr lobenswert! (Wenn man dann noch ein kleine Spende gab, schmeckte es natürlich noch besser. ;))

Am Freitag und am Samstag gab es jeweils ein "Social Event", sprich man traf sich in einer Kneipe/Restaurant und hat dort bei ein paar Bierchen kurz (also bis 2 Uhr circa) zusammengesessen, um sich weiter besser kennen zu lernen.

Die Auswahl der zweiten Lokalität, das "Paulaner Göttingen" fand ich persönlich aber nicht so gut. Die Bedienung war nicht sonderlich freundlich, es wurde direkt nach jeder Bestellung abkassiert, es wurde nach einiger Zeit nicht nachgefragt, ob man noch etwas trinken will und mit der Bestellung eines einfachen Schnitzels mit Sauce (also einfach mit etwas brauner Sauce, damit die Pommes Frites nicht so trocken sind) war man sichtlich überfordert. Ich kann diesen Service echt nicht weiterempfehlen.

Dennoch war das Zusammensitzen und die Gespräche sehr lustig und interessant und ich freue mich auf die Ubucon 2009, wo auch immer diese stattfinden wird.

Wochenrückblick KW 41

Heute mal etwas früher als gewöhnlich ...

Distributionen

Debian

Was können wir für Lenny tun?
Ende September sollte eigentlich Debian 5 "Lenny" erscheinen, verzögert sich aber aufgrund schwerwiegender Fehler noch um einige Wochen oder gar Monate. Damit die finale Version noch im Jahr 2008 erscheint, rief Debian-Entwickler Alexander Reichle-Schmehl zur Mithilfe auf. Andere Entwickler sollen nicht nur ihre eigenen Bugs fixen, sondern auch bei Mitentwicklern aushelfen, und die Anwender sind dazu aufgerufen, die letzte Version auszuprobieren und vor allem das Update von "Etch" nach "Lenny" zu testen.
Nicht jeder Debian-Entwickler teilt aber Reichle-Schmels Meinung, sodass sich Bastian Venthur darüber aufregte, dass erneut ein Veröffentlichungszeitpunkt genannt wird, den man seiner Meinung nicht einhalten kann. Laut Venthur ist eine Finalversion im Juni 2009 wesentlich realistischer.
Weitere Berichte: Debian 5.0 soll noch 2008 erscheinen, Debian 5.0 soll noch in diesem Jahr fertig werden, Debian 5.0 lässt auf sich warten

Mandriva

Mandriva Linux 2009.0 veröffentlicht
Mandriva 2009.0 hat pünktlich das Licht der Welt erblickt und steht als Nachfolger von Mandriva 2008 Spring zur Verfügung. Als Desktopumgebungen werden das neueste KDE 4.1.2 und GNOME 2.24 mitgeliefert. Neu ist LXDE (Lightweight X11 Desktop Environment), welches vor allem für leistungsschwache Rechner und Mobilgeräte eine schnelle und schlanke Oberfläche bieten will. Auch Programme wie OpenOffice.org, Firefox 3 oder Virtual Box stehen in einer aktualisierten Version bereit. Als Kernel wird Version 2.6.27 eingesetzt. Besonders mit seiner Hardwarekompatibilität im Mobilbereich will Mandriva glänzen und unterstützt daher auch Netbooks wie den Asus EeePC, das Acer Aspire One oder das MSI Wind. Mandriva-intern wurde etwas am Erscheinungsbild und der Bedienbarkeit des Mandriva Control Centers und des Installers DrakX geändert. Hilfreich ist sicher die Post-Installation, die nicht benötigte (Treiber- und Sprach-)Pakete wieder entfernt, und die automatische Konfiguration der Repositories. In den Release Notes zur Version 2009.0 erhält man mehr Informationen, die Release Tour fasst das Wichtigste zusammen. Mandriva 2009.0 steht als Version "One" (Live- und Installations-CD) und "Free" (ohne proprietäre Inhalte) jeweils mit GNOME- oder KDE-Oberfläche zum Download bereit. Die kostenpflichtige Version "Powerpack" ist für 49 bis 59 Euro erhältlich und bringt zusätzliche Audio- und Video-Codecs sowie Google-Programme (Desktop, Picasa, Earth, etc) mit. Dazu erhält man drei Monate offiziellen Websupport.
Weitere Berichte: Mandriva 2009 ist fertig, Distribution Release: Mandriva Linux 2009, Mandriva 2009.0 veröffentlicht, Mandriva 2009 mit KDE 4.1

Mobil

Netbooks, UMPCs und MIDs

Fukato-Netbook mit Knoppix
Aus deutschen Landen kommt das Netbook Datacask Jupiter 1014a von Fukato. Die technischen Daten sind Standard: Intel Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, 10-Zoll-Display mit 1024x600 Punkten, 1 GB RAM, 80 oder 160 GB Festplatte, LAN, WLAN, 3x USB, VGA und eine Webcam. Als Besonderheit muss man das auf Knoppix basierende Business-Linux nennen, welches vorinstalliert ist. Das Gerät soll diese Woche noch für 369 Euro in den Handel kommen. Knoppix-Entwickler Klaus Knopper berichtet über die Knoppix-Anpassungen für das Netbook.

Italian carrier ships Linux MID
Das Alice Mobile MID S6 wird in Italien von Mobilprovider TIM angeboten und wurde von BenQ hergestellt. Nach dem Aigo P8860D ist es einer der ersten MID-Geräte mit Intels Atom-Chip. Die CPU hat 800 MHz, dazu gibt es 512 MB RAM und 2 GB Solid-State-Disk. Das S6 hat einen 4,8 Zoll kleinen Touchscreen und unterstützt neben HD-Audio auch viele weitere Audio-, Bild- und Videoformate. Verbindungen mit der Außenwelt kann man über Bluetooth, Mini-USB oder WiFi aufnehmen; auch ein HDSPA-Modem ist verfügbar. Als Betriebssystem kommt Red Flags Midinux zum Einsatz.

Eee PC S101 offiziell vorgestellt
Asus baut seine EeePC-Reihe weiter aus und hat das Modell S101 vorgestellt. Wie üblich arbeitet eine Intel-Atom-CPU mit 1,6 GHz im Inneren des Geräts, dazu der obligatorische Intel-Grafikchipsatz 945GSE. An Speicher bekommt das Gerät 1 GB DDR2-RAM, eine Solid-State-Disk mit 16 bis 64 GB und 20 GB verschlüsselten Online-Speicher ("Eee Storage") spendiert. Das Display hat eine Größe von 10,2 Zoll bei 1024x600 Bildpunkten. Weiter verbaut sind eine Webcam, Ethernet, WLAN, Bluetooth und Anschlüsse für USB und VGA. Der Preis wird im Gegensatz zu den Netbooks der 900er-Serie zwischen 500 und 600 Euro liegen.

Mobiltelefone

First ALP Linux smartphone?
Laut Gerüchten soll das Emblaze Mobile "Edelweiss" im November in Russland auf den Markt kommen. Es wäre das erste Mobilgerät auf dem Massenmarkt mit der Access Linux Platform (ALP). Das Gerät selbst könnte von Sharp gefertigt werden und kommt wahrscheinlich mit einem 854x480-Pixel-Touchscreen, 8 oder 16 GB Speicher, Kamera und GPS.

Andere Hardware

Asus reports virus loaded into Eee Box PCs
Der erst kürzlich vorgestellte Desktop-PC Eee-Box von Asus hat schlechte Nachrichten für Schnellkäufer in Japan. Die Modelle B202 haben einen Windows-Virus auf der zweiten Partition, der sich selbst verbreitet und auch auf USB-Speicher überspringen kann. Bisher ist noch offen, wie der Virus auf das Gerät kam und ob noch andere Margen außerhalb Japans betroffen sind.
Weitere Berichte: Virus auf der Eee-Box

Software

Mobile Firefox ready for download
Auch wenn der mobile Firefox erst in ein paar Wochen veröffentlicht wird, gibt der aktuellen Meilenstein bereits einen Einblick in das Verhalten des Browsers. Der Fennec getaufte Mobilbrowser ist nicht nur zu den Desktop-Firefox-Erweiterungen kompatibel, man kann auch die persönlichen Daten wie Cookies, Lesezeichen etc. von der Desktop-Version migrieren. Der aktuelle Meilenstein ist vor allem für Nokias N8x0-Modell gedacht, eine allgemeine Linuxversion soll später folgen.

Linux und Open Source

OOXML-Protest in Norwegen
Nachdem sich das norwegische Normierungsinstitut Standards Norge im März über die Empfehlung seiner Experten hinwegsetzte und gegen die Mehrheit beschloss, OOXML als ISO-Standard zu befürworten, ziehen 13 der 23 Mitglieder nun die Konsequenz und treten aus dem Gremium aus. In einem offenen Brief machen sie ihrem Unmut Luft und schlagen ähnliche Töne wie die Länder Brasilien, Südafrika, Indien und Venezuela an, die ebenfalls offenen Protest üben und in Zukunft nicht mehr alle ISO-standardisierten Formate in ihren Ämtern einsetzen wollen. Auch IBM vermeldete vor Kurzem über die Mitgliedschaft in der ISO nachzudenken.
Weitere Berichte: Experten verlassen norwegisches DIN-Komitee wegen OOXML

ISO-Spezifikation von OOXML ins Internet entfleucht
Die ISO muss diese Wochen einen Schlag nach dem anderen einstecken. So ist die finale Version der OOXML-Spezifikation im Netz aufgetaucht und für jeden verfügbar. Die ISO ist darüber nicht begeistert und spricht sogar von Urheberrechtsverletzung. Für mich stellt sich eher die Frage, wieso man einen offenen Standard, der vor über einem halben Jahr beschlossen wurde, nach wie vor unter Verschluss hält. Aber heute kann man ja mit allem Geld machen.
Weitere Berichte: OOXML-Spezifikation im Internet aufgetaucht, OOXML-Dokumentation im Netz - ISO wird nervös

freiesMagazin 10/2008 erschienen

Heute ist die Oktoberausgabe von freiesMagazin erschienen. Falls man hinter einer Firewall sitzt, die FTP nicht zulässt, ist das Magazin auch per HTTP-Zugriff auf das FTP-Verzeichnis zu erreichen.

Auch diesen Monat gibt es wieder eine HTML-Ausgabe für Mobilgeräte ohne Bilder und mit Bildern (ca. 2 MB). Unter der Adresse http://freiesmagazin.de/mobil/ findet man immer die aktuelle und alle bisher erschienenen Mobil-Ausgaben.

Inhalte der Ausgabe 10/2008 sind

  • TorrentFlux und Torrentflux-b4rt
  • Ubiquity - die Webkonsole im Firefox
  • Datensicherung mit rdiff-backup
  • at - ein (fast) vergessenes Helferlein
  • ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons
  • Das Acer Aspire 2920 und Linux
  • PC-BSD - Was ist das eigentlich?
  • Ubuntu versus Arch Linux - ein Vergleich
  • Projekt-Hoster-Test: ShareSource
  • Interview mit dem ShareSource-Macher Tim "timgws" Groeneveld
  • Nutzungsrechte bei Distributionslogos
  • Vom Artikelentwurf zum fertigen Magazin
  • Veranstaltungskalender, News, Leserbriefe, u.a.

Das vollständige Inhaltsverzeichnis findet man auf der Webseite der aktuellen Ausgabe. Leserbriefe mit Lob, Kritik, Anregungen oder Fragen können an die Redaktion geschickt werden.

Wer jeden Monat an die neue Ausgabe erinnert werden will, kann auch den RSS-Feed abonnieren. Auf der Magazin-Seite können die letzten drei Ausgaben von freiesMagazin abgerufen werden, ältere Ausgaben findet man im Archiv.

Wochenrückblick KW 40

Distributionen

easys

Distribution Release: easys GNU/Linux 4.2
Die auf Slackware basierende Distribution easys GNU/Linux ist in der finalen Version 4.2 erschienen. KDE 4.1.1 wurde inzwischen voll integriert und das vorher benutzte SoftMaker Office durch KOffice ersetzt. Aktualisiert wurden Anwendungen wie Firefox 3, das ALICE-Systemverwaltungsframework und der Installer YaLI.
Weitere Berichte: easys GNU/Linux 4.2 veröffentlicht

Fedora

Fedora feiert Fünfjähriges
Letzte Woche feierte Fedora sein fünfjähriges Bestehen und wartete mit einigen Zahlen auf: Es gibt 13.500 Fedora Account System Members, Fedora 10 besteht aus 6500 Quell- und über 10.000 Binärpaketen und es gab in der Zeit 16 FUDCons (Fedora User and Developer Conferences).

Development Release: Fedora 10 Beta
Zum fünften Geburtstag erscheint auch die neue Beta-Version von Fedora 10 "Cambridge". Neu sind vor allem GNOME 2.24, KDE 4.1, Kernel 2.6.27 und für die Paketinstallation die neueste Version von RPM 4.6 und ein besseres PackageKit. Verbessert wurde auch die Druckerhandhabung und der NetworkManager kann nun Verbindungen teilen. Im Bereich Multimedia ist vor allem die automatische Installation der GStreamer-Codecs hilfreich, wenn diese von einer Anwendung benötigt werden. Alle neuen Funktionen findet man auf der Feature List.
Weitere Berichte: Zweite Vorabversion der Linux-Distribution Fedora 10 freigegeben, Fedora 10 Beta: Fundament für Cambridge steht, Fedora 10 als Betaversion, Erste Betaversion von Fedora 10 freigegeben

openSUSE

Support für OpenSuse 10.2 läuft nächsten Monat aus
Am 30. November 2008 endet die Unterstützung für openSUSE 10.2. Nach gut zwei Jahren wird es dann keine Unterstützung in Form für Sicherheitsupdates für diese Version von openSUSE geben. Die Anwender sind dazu angehalten, auf eine neuere Version von openSUSE zu aktualisieren.

OpenSuse 11.1 Beta die Zweite
Hauptsächlich wegen des Kernel-Bugs, der dazu führen kann, dass Intel-Netzwerkkarten mit e1000e-Treiber zerstört werden, gibt es eine zweite Beta-Version von openSUSE 11.1. Daneben wurde die Möglichkeit genutzt, die neuesten Programmversionen einzuspielen.
Weitere Berichte: OpenSUSE 11.1 beta 2, Development Release: openSUSE 11.1 Beta 2

Ubuntu

Ubuntu 8.10 Beta released
Mit der ersten und letzten Beta-Version macht sich Ubuntu zum Endspurt zur Finalversion von Ubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" auf. Neue Funktionen seit der Alpha 6 gibt es nicht viele, unter anderem aber ein BBC-Plugin für Totem. Seit Version 8.04 "Hardy Heron" gibt es vor allem Neuerungen wie GNOME 2.24 und KDE 4.1.2, der verschlüsselte Private-Ordner im Homeverzeichnis, DKMS (Dynamic Kernel Module Support), Gastlogin, "Last successful boot"-Eintrag in GRUB, Desktop-Effekte in KDE per Standard und einiges mehr. Wichtig ist, dass der Kernel-Bug, der Ethernet-Controller mit Intel e1000e-Treiber ggf. zerstören kann, in der Beta-Version noch nicht behoben ist. Der Treiber wurde aber sicherheitshalber deaktiviert, sodass kein Schaden entstehen kann. Am 23. Oktober 2008 erscheint der Release Candidate, bevor am 30. Oktober 2008 dann die finale Version von Intrepid veröffentlicht wird.
Weitere Berichte: Ubuntu 8.10 zum Testen, Ubuntu 8.10 Beta freigegeben

Mobil

Netbooks, UMPCs und MIDs

Hercules-Netbook mit Mandriva für 300 Euro
Die Firma Hercules, eher auf den Gebieten Audio und Video unterwegs, hat mit dem eCafé ein eigenes Netbook vorgestellt. Unter dem Hardwarehersteller Guillemot wurde ein Gerät mit AMD-Geode-LX-800-CPU mit 500 MHz, 512 MB RAM, 20 GB Festplatte und einem 8-Zoll-Display mit 800x480 Bildpunkten (1024x600 interpoliert) gefertigt. Als Betriebssystem kommt Mandriva zum Einsatz, mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um das vorletzte Woche vorgestellte Mandriva Mini.

First Atom-based Linux MID ships for $700
Bisher wurde Intels Atom-Chip hauptsächlich in Netbooks eingebaut. Jetzt gibt es das erste Mobile Internet Device (MID) mit diesem Chipsatz. Auf Basis des bald erscheinenden Gigabyte M528 hat die Firma Aigo das Gerät P8860D vorgestellt, welches mit einer 500-MHz-CPU und 512 MB RAM aufwartet. Das Display ist mit 4,8 Zoll und 800x480 Bildpunkten ziemlich klein, das Gerät fällt aber gerade deswegen in die MID-Sparte. Zur weiteren Ausstattung gehören eine 4-GB-Solid-State-Disk, 2 GB MicroSD-Speicher, 2 USB-Anschlüsse, WiFi, Bluetooth, GPS und ein HSDPA-Modem. Als Betriebssytem kommt Red Flag MIDinux zum Einsatz.

Mobiltelefone

Andere Hardware

Keine Ahnung, wo die Newsredakteure vor zwei Wochen waren, als die Meldung zur Spielekonsole Pandora veröffentlicht wurd. Diese Woche haben sie aber ausgeschlafen und es gibt noch nachträglich ein paar Berichte: Linux-Spielkonsole Pandora soll in diesem Jahr erhältlich sein, Linux-Spielehandheld Pandora kann vorbestellt werden.

Software

GNOME Mobile hits the road
GNOME hatte diese Woche Version 2.24 ihrer Desktopumgebung vorgestellt und kurz darauf folgte die Mobilversion GNOME Mobile. Die Plattform bringt zahlreiche Anwendungen und Toolkits wie GTK+ (Gimp ToolKit), GStreamer (Audio- und Video-Unterstützung), Telepathy-Framework (Kommunikation via Instant Messaging, Voice-over-IP oder Video-over-IP), BlueZ-Bluetooth-Stack, Fenstermanager Matchbox und vieles mehr. GNOME Mobile wird von Projekten wie Maemo, ALP, LiMo und Moblin bereits genutzt, ebenso setzen die Geräte OpenMoko Neo FreeRunner, Garmin Nuvi oder der XO-Laptop die Software bereits ein.

Nokia launches Linux-based Qt Extended mobile platform
Nokia hat die mobile Entwicklungsplattform Qt Extended 4.4 vorgestellt, die mit verschiedenen Funktionalitäten vor allem im Bereich der Video-over-IP-Phones und Media-Player eingesetzt werden soll. Qt Extended unterstützt GSM, GPRS und Voive-over-IP, für die es Referenzumsetzungen gibt, die die Entwickler erweitern oder ersetzen können.
Qt Extended war früher unter dem Namen Qtopia bekannt und wurde nach der Übernahme von Trolltech durch Nokia umbenannt. Auch Trolltech heißt heute anders und wurde Qt Software getauft.
Weitere Berichte: Alles Qt: Nokia tauft Trolltech um, Trolltech und Qtopia ändern ihre Namen, Trolltech ist nicht mehr, Qtopia heißt jetzt Qt Extended, Trolltech and Qtopia rev'd and renamed

Opie 1.2.4
Für Handhelds hat das Opie-Projekt (Open Palmtop Integrated Environment) Version 1.2.4 ihrer Benutzerumgebung veröffentlicht. Verbessert wurden unter anderem die Terminverwaltung, die Speicherverwaltung (Unterstützung von SD-Karten) und Netzwerkverwaltung (Unterstützung bei Einrichtung von WPA- und WPA2-verschlüsselter WLANs). Ebenso haben einige Anwendungen wie der Filemanager AdvancedFM oder der Texteditor TextEdit eine Überarbeitung erfahren. Das Open-Source-Programm steht unter der GPL und unterstützt Handheld-Geräte wie den Sharp Zaurus oder HP iPAQ.

Mobile mesh networking software to debut on Linux
Die Firma Fonemesh aus Singapur hat einen Mesh-Networking-Client für Mobiltelefone vorgestellt, welches Ende des Jahres zuerst für OpenMokos FreeRunner zur Verfügung stehen soll. Mittels WiFi werden andere Fonemesh-Geräte in der Umgebung gesucht und mit diesen verbunden, sodass die Benutzer Daten untereinander austauschen können. Daneben ist aber auch Voice-over-IP und Instant Messaging möglich. Wie es scheint, finden aber nur die ersten Gehversuche im Open-Source-Bereich statt, der fertige Client soll proprietär sein.

Linux und Open Source

CeBIT 2009: Open Source mit eigener Halle
Die CeBIT 2009 steht unter einem guten (Open-Source-)Stern, denn die Messeleitung hat bekannt gegeben, dass es nächstes Jahr eine eigene Halle für Open-Source-Projekte geben wird. Neben den großen kommerziellen Projekten haben auch kleinere die Möglichkeit, an der Messe teilzunehmen. Die Linux New Media AG sponsort die Teilnahme für ausgewählte nicht-kommerzielle Projekte mit Bezug zu Linux oder Open Source, die sich darüber hinaus mit Themen beschäftigen, die in Wirtschaftsunternehmen von Interesse sind. Bewerben kann man sich noch bis zum 30. Oktober 2008 auf der Linux-Magazin-Webseite.
Weitere Berichte: Cebit: Open Source als eigenständiger Schwerpunkt, CeBIT Open Source: Linux Foundation und Linux-Magazin Online starten Call for Projects

Sweden: ODF made national standard
Schwedens Normierungsinstitut SIS stand bei der Wahl zu OOXML 2007 im Rampenlicht, weil es zu Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung kam. So wählten einige Mitglieder doppelt und es gab zahlreiche neue, kurz vor der Wahl zugestoßene Mitglieder, die OOXML präferierten und danach wieder aus der SIS ausgeschieden sind. Nun, ein Jahr später, hat Schweden offiziell das OpenDocument Format (ODF) zum nationalen Standard erklärt und empfiehlt es damit für Behörden und öffentliche Ämter.

PCLinuxOS Magazine Ausgabe 25 - 09/2008 erschienen

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch auf das fünfte Linux-Magazin (neben freiesMagazin, Full Circle, Yalm und MagDriva) hinweisen, welches man als PDF kostenlos herunterladen kann.

PCLinuxOS Magazine ist eine Magazin der PCLinuxOS-Community und wird monatlich als PDF herausgegeben. Das Magazin gibt es auch als HTML-Version.

Achtung: Ich habe keine Ahnung, was die PCLinuxOS-Leute mit dem PDF gemacht haben, aber bei mir dauert es so ca. 10 Minuten, eh alle Vorschaubilder im PDF-Reader (egal ob Evince oder KPDF) geladen sind. Die CPU läuft dabei auf Hochtouren. Spaß macht das Lesen so jedenfalls nicht, wenn man danach 10 Sekunden auf jede Seite warten muss, ehe sie angezeigt wird. Der Export mit Scribus, mit dem das Magazin erstellt wurde, ist da wohl alles andere als optimal.

Es gibt auch eine deutsche (anscheinend inoffizielle) Übersetzung. Auch hier steht das Magazin wieder als PDF- und HTML-Version bereit. Das Design des englischen PDFs wurde dabei aber nicht übernommen, sondern man hat nur die HTML-Version per OpenOffice.org-Export in ein PDF gezwängt. Immerhin entstehen damit nicht die Wartezeiten wie oben.

Themen der Ausgabe 25 - 09/2008 sind unter anderem

  • GNOME Benutzerhandbuch - Teil 2
  • KDE in PCLinuxOS - Kapitel 6: Internetzugang
  • Verbindung von PCLinuxOS mit Xbox live per ICS
  • Übersicht der Linux-Media-Player - Teil 3
  • Übersicht der PCLinuxOS-Derivate
  • Erfahrungsberichte, Tipps

Meine Meinung zum Magazin: Wirklich gut finde ich es nicht. Das Layout des englischen PDFs liest sich extrem seltsam, weil man eine zweispaltige Aufteilung gewählt hat, deren Spalten unterschiedlich groß und auch noch unterschiedlich farbig sind. Es hat eine Weile gedauert, ehe ich den linken farbigen Rand dem Artikel zuordnen konnte. Dazu kommt natürlich noch die nervige CPU-Auslastung und Wartezeit. Interessant finde ich, dass ein Artikel des englischen PDFs ("Help with documentation") in keiner anderen Version auftaucht. Hat man wohl vergessen. Die deutsche Übersetzung ist zwar solide, aber die Artikel finde ich zumindest nicht ansprechend. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Was extrem störend ist bei allen Ausgaben: Das Magazin und die Artikel unterliegen der "Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 2.5"-Lizenz. Das "Attribution" sagt, dass man bei einer Verwendung eines Artikels den Urheber mit angeben muss. Blöd nur, dass in keinem Artikel die Autoren genannt werden. Man hat also keine Chance, den korrekten Autor anzugeben, außer man beschränkt sich auf die Angabe des Herausgebers, was aber natürlich alles andere als eine Einhaltung der CC-Lizenz ist.

Was ebenfalls negativ ist: Es gibt keinen Hinweis auf das Magazin auf den PCLinuxOS-Webseiten bis auf einen Link. Auf der englischen Seite findet man die Ausgabe auf der rechten Seite, ganz unten. Lustigerweise nur bis April 2008, danach ist das wohl eingeschlafen. Auf der deutschen Seite findet man einen Link auf der linken Seite im Menü. Irgendwelche Ankündigungen auf neue Ausgaben habe ich nicht gefunden. Ich weiß also nicht, wie man in der Community überhaupt erfährt, dass es eine neue Ausgabe des Magazins gibt.

MagDriva 2-2008 erschienen

Auch wenn ich fast drei Monate zu spät dran bin, so ist mir die Veröffentlichung der zweiten Ausgabe von MagDriva, dem deutschen Magazin der MandrivaUser-Community, einfach durch die Lappen gegangen.

Download der Ausgabe 2-2008

Das Magazin gibt es als große Version mit 22 MB und als kleine Version mit 1,5 MB, bei der die Qualität der Bilder heruntergeschraubt wurde.

Thematisch wird dieses Mal der Distributionsvergleich groß geschrieben. So gibt es einen ausführlichen Vergleich zwischen Mandriva und Ubuntu, auch das Ubuntu-Derivat Linux Mint erhält einen eigenen Artikel. Sehr interessant ist auch der Vor-Ort-Bericht vom LinuxTag 2008 in Berlin. An Anwendungen werden die Programme KPhotalbum und WindowMaker-Dockapps vorgestellt. Daneben gibt es noch einige Erfahrungsberichte, Leserbriefe und einiges mehr.

Schön ist, dass nun eine Creative-Commons-Lizenz für die Artikel benutzt wird. Redakteur wobo sollte aber unbedingt mehr Werbung für das Magazin machen, sonst kriegt das außerhalb der Mandriva-Community niemand mit, dabei gibt es viele interessante Mandriva-fremde Artikel.

Full Circle Nummer 17 erschienen

Bereits vor einer Woche ist die 17. Ausgabe des englischsprachigen Magazins Full Circle Magazine erschienen. Themen dieser Ausgabe sind unter anderem

  • Command and Conquer - Dateien bearbeiten mit Nano und Vi
  • How-To: C-Programmierung - Teil 1, IRC-Bedienung, Gimp-Tutorial - Teil 6, Scannen und Konvertieren in PDF
  • Review: Linux Mint 5
  • MOTU-Interview: Harald Sitter
  • Top 5 E-Mail-Benachrichtigungsprogramme
  • News, Leserbriefe und vieles mehr

Das Full-Circle-Team hat das Magazin auch etwas überarbeitet, so dass es optisch etwas runder wirkt. Vor allem die Infokästen am Anfang eines Artikels stechen gut ins Auge.

Links: Webseite, Forum und Wiki