Es ist lange her, dass ich über das Humble Bundle berichtet habe. Das liegt vor allem daran, dass es nur noch wenig wirklich interessante Bundles gibt. Das aktuelle Humble Book Bundle: Sci-Fi Classics spricht mich aber wieder sehr an.
Die Bücher und Comics sind alle in Englisch und liegen als PDF, EPUB und MOBI zum Download bereit. Bis zum 2. März kann man aktuell 18 Bücher zum selbstgewählten Preis erstehen, wobei einige Bücher erst ab einem Betrag von 12,48 US-Dollar (Durchschnittsbetrag) oder 15 US-Dollar verfügbar sind. Am Dienstag kommen daneben noch weitere Bücher hinzu.
Neil Gaiman, Joe R. Lansdale, Caitlin R. Kiernan, Elizabeth Bear und andere
Sprache
Englisch
Genre
Horror-Kurzgeschichten
Verlag
Tachyon Publications, 2014
Seitenanzahl
375 Seiten
H.P. Lovecraft hat mit dem Cthulhu-Mythos eine Welt voller Monster erschaffen, die zahlreiche Schriftsteller (und auch Brettspiel-Designer) immer wieder zu neuen Werken angeregt hat. Ellen Datlow hat in dem Buch „Lovecraft's Monsters“ zahlreiche der Kurzgeschichten verschiedener Autoren zusammengefasst und veröffentlicht. 19 Geschichten von Autoren wie Neil Gaiman, Joe R. Lansdale, Caitlin R. Kiernan oder Elizabeth Bear, die in den letzten 30 Jahren erstveröffentlicht wurden, zeigen eine sehr große Bandbreite an Monstern, die aus dem Lovecraft-Universum stammen.
Die Qualität der Geschichten ist sehr unterschiedlich. Einige wie "Red Goat Black Goat" reißen einen mit und brechen einem fast das Herz. Andere wie „Bulldozer“ habe ich nach einigen Seiten überblättert, weil mich der Stil einfach nicht angesprochen hat. Auch sprachlich sind die Geschichten unterschiedliche anspruchsvoll. Einige sind „normal“ geschrieben, andere glänzen mit einer sehr ausgewählten Sprache, die man als Nicht-Englischsprachler aber auch nur schwer versteht. Neben den Geschichten gibt es auch noch ein paar Gedichte in der Sammlung, mit denen ich zugegeben nicht so viel anfangen konnte.
Insgesamt ist es aber eine gute Sammlung an Geschichten. Wer Lovecraft und den Cthulhu-Mythos mag, wird in dem Buch sicherlich einige interessante Geschichten finden. Am Ende des Buches gibt es sogar ein Glossar, was einen zu den diversen Großen Alten und Monstern mehr erfahren lässt. Auf Deutsch habe ich das Buch nicht gefunden.
Als Travis eines morgens aus seinem Fenster schaut, sieht er auf der Straße nur „Jam”. Im Englischen wäre dieses Wortspiel jetzt lustig, weil „Jam“ auch Stau bedeutet. In Croshaws Buch handelt es sich aber um eine 50cm dicke Marmeladenschicht, die die ganze Stadt überzieht. Die Geschmacksrichtung ist unbekannt, weil alles Organische, was mit der Marmelade in Berührung kommt, von ihr aufgefressen und aufgelöst wird, wie Travis Mitwohner Frank schnell feststellt. Mit seinem zweiten Mitbewohner Tim und seiner Nachbarin Angela macht Travis sich auf, nach weiteren Überlebenden der Jamapocalypse zu suchen. Als zwei US-Militär auftauchen, nährt das vor allem Angelas Verschwörungstheorien.
Von Ben Croshaw habe ich bereits Mogworld gelesen, was mir sehr gut gefallen hat. „Jam“ schlägt eine ähnliche Richtung ein. Anti-Helden wie Travis, die sehr verpeilt irgendwie durchs Leben stolpern und dennoch überleben, wirken realistischer als die Überhelden aus anderen Romanen. Jeder Charakter hat seinen eigenen Spleen und Croshaw schafft dies sehr humoristisch zu beschreiben.
Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht und sollte Croshaw noch mehr Bücher verfassen, werde ich diese vermutlich auch lesen. Eine deutsche Übersetzung gibt es meines Wissens aber nicht.