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Das weiße Band

Titel

Das weiße Band

Genre

Geschichtsdrama, 2009

Darsteller

Christian Friedel, Leonie Benesch, Josef Bierbichler, Burghart Klaußner

Regisseur

Michael Haneke

Länge

144 min

Ein kleines Dorf im Norden Deutschlands, 1913. Hier geschehen kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges unerklärliche Dinge. Der Arzt des Dorfes hat einen (geplanten) Reitunfall, der Sohn des Barons, dem die Ländereien gehören, wird misshandelt im Wald aufgefunden, ein anderer Junge mit Down-Syndrown wird zusammengeschlagen. Es ist unklar, wer hinter den Vorfällen steckt ...

... und bleibt es leider auch bis nach Ende des Films. "Das weiße Band" gibt zwar einen sehr schönen, in schwarz-weiß gefilmten Einblick in das dörfliche Leben im Jahr 1913, als ganzer Film hat er mich aber nicht überzeugt.

Zuerst das Positive: Die Dialoge wirken - im Gegensatz zu den meisten Filmen - wie echte Gespräche. Das heißt auch, dass die Personen nachfragen, wenn sie etwas nicht verstehen. Und es gibt auch nicht immer einen Schlagabtausch mit Worten als wäre jeder ein geborener Rhetoriker. Die Filmaufnahmen in Schwarz-Weiß wirken stimmig, die Kamera zeigt oft aus einer festen Perspektive nicht die ganze Szene, sondern nur einen Teil davon. Die Szene sind oft sehr dramatisch, denn es geht um Mißhandlung, Vergewaltigung, Inzest, religiöser Irrglaube ... und wenn man ehrlich ist, war es früher nicht so viel anders als heute.

Auch die Darsteller wissen zu überzeugen, vor allem Eva (Leonie Benesch) spielt das schüchterne Mädchen, die mit dem Dorflehrer (Christian Friedel) anbandelt, großartig. Aber auch die unterdrückten Emotionen des Pastors (Burghart Klaußner) gegenüber seiner Familie und vor allem seinen Kindern werden sehr gut vom Schauspieler herübergebracht.

Das Negative ist aber: Der Film lässt zu viel offen. Man weiß am Ende des Films weder, wer die Taten begangen hat (und natürlich auch nicht wieso), sondern es gibt nur Vermutungen. Darüber hinaus verschwinden am Ende des Films Personen - auch deren Verbleiben wird nicht aufgeklärt. Und ob der Dorflehrer und seine Eva geheiratet haben (Ja, das ist eigentlich ein unwichtiges Details, dieser Punkt nimmt aber einen wichtigen Teil des Filmes ein!), erfährt man auch nicht - dabei erzählt der Lehrer die Geschichte im Rückblick.

Daneben gab es einige Stellen, in denen der Film ruhig etwas gekürzt hätte werden können. Oft sollte damit der Spannungsbogen gespannt werden, was auch meistens gelang - aber eben nicht immer.

Insgesamt war es ein sehr interessanter Film, hat er doch einen sehr guten Einblick in die damalige Zeit gegeben, aber er war eben nicht überragend (oder sehr gut).

Trackbacks

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Kommentare

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ostcar am :

Zu dem Film hab ich mal ne Frage. Und zwar habe ich ihn mir auch angeschaut, da Leonie Benesch meine Kusine ist. Und so war ich auch auf sie fixiert.

Überall wird sie als zweite Schauspielerin genannt, aber warum eigentlich? Ob sie gut gespielt hat kann ich nicht einschätzen, da es mir nicht gelungen ist die Eva in in zu sehen, sondern eben nur Leonie. Ihre Rolle hätte man aber eigentlich komplett aus dem Film streichen können, ohne das es die Handlung verändert hätte. Natürlich gehört auch die Nebenhandlung dazu, aber wieso wird dann Leonie als zweite Schauspielerin genannt?

Dee am :

Du hast dann ja ne richtig berühmte Verwandschaft. :)

Und ja, man hätte die Rolle wohl komplett streichen können, auch wenn sie natürlich für den Erzähler (also den Dorflehrer) schon wichtig war, aber die Rolle hat (zumindest mich) am meisten beeindruckt. Alle anderen Darstellerinnen, die ggf. eine größere Rolle hatten (z.B. die Haushälterin des Arztes), haben zwar gut gespielt, aber nicht so einen Eindruck hinterlassen.

Die Kinder, obwohl sie die Hauptrollen hatten, waren natürlich auch alle sehr gut, da gibt es keine Frage. Aber ehrlich gesagt konnte ich mir da die Namen nicht alle behalten. (Weder von den Rollen, noch von den Schauspielern. :()

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