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Buch: Pirate Cinema

Titel

Pirate Cinema

Autor

Cory Doctorow

Sprache

Englisch

Genre

Technik-Drama

Herausgeber

Tor, 2013

Seitenanzahl

EPUB

Trent McCauley tut das, was Teenager in seinem Alter tun: Videos illegal aus dem Netz herunterladen und neu zusammenschneiden. Als er beim dritten Mal dabei erwischt wird, kappt ihm die britische Regierung die Verbindung. Sein Vater verliert daraufhin seinen Job als Online-Berater, seine Mutter kann nicht mehr die notwendigen Krankenkasse-Formulare für ihre Krankheit ausdrucken und seine Schwester kann nicht mehr richtig lernen, weil die örtliche Bücherei zu schlechte Öffnungszeiten hat. Da Trent nicht mit der Schuld, das Leben seiner Familie zerstört zu haben, leben will, läuft er weg nach London. Dort trifft er auf andere (teilweise heimatlose) Jugendliche, die sich aktiv gegen den übermächtigen Einfluss von Filmstudios, Plattenlabels und Verlegern einsetzen. Als ein neues Gesetz, was noch härter Strafen für Downloads nach sich zieht, im Parlament durchgewunken wird, sieht es aber ernst aus für die Gruppe.

„Pirate Cinema“ ist ein Buch, was den Zeitgeist trifft. Three-Strikes-Gesetze sind keine Fiktion mehr und die Nachrichten sind voll von Abmahnungen, die es jährlich gibt. Davon betroffen sind auch oft Jugendliche, die einfach nur einem Hobby nachgehen. Die Unsummen, die oft eingeklagt werden sollen, stehen in keinem Verhältnis zu dem, was an realem Schaden entsteht. Zwar ist der Rest der Geschichte mit dem „Theft of Intellectual Property Act“, bei dem selbst Jugendliche für den kleinsten Download ins Gefängnis wandern müssen, noch eine Fiktion, aber die Diskussion um das Leistungsschutzrecht zeigt, dass die Großen und Mächtigen in diesem Land die Gesetze machen und nicht das Volk.

Alles in allem ist „Pirate Cinema“ eine sehr gute, aktuelle Geschichte, die fast jeden betrifft, der etwas mehr im Netz macht als nur Mails zu lesen. Das Urheberrecht hört bei Videos nicht auf und viele brechen es, ohne zu wissen, welche Gefahren das mit sich bringen kann. Die ersten paar Seiten mit der Einführung des Charakters sind zwar etwas holprig und langatmig, aber nach dem ersten Drittel wird es richtig interessant und spannend.

Anmerkung

Wieso steht der Artikel unter der Rubrik „Linux und Open Source“? Aus dem gleichen Grund, wieso die Humble-Bundle-Aktion, über die ich das Buch damals gekauft habe, dort stand. Etwas, was nicht alle verstanden haben (siehe ein Kommentar in dem Beitrag) und ich daher hier aufklären will.

Cory Doctorow ist kein Unbekannter in der Freien-Software-Szene. Er arbeitet bei der Electronic Frontier Foundation mit und hat die Open Rights Group mitgegründet. Beide Organisationen kommen auch im Buch vor. Doctorows Ziel ist die Liberalisierung des Urheberrechts, das, was man gemeinhin als „Open Content“ oder „Freie Inhalte“ bezeichnen würde und somit den Kreis zu „Open Source“ schließt.

Demzufolge stehen seine Bücher unter einer Creative-Commons-Lizenz. „Pirate Cinema“ kann auf Doctorows Webseite heruntergeladen, angeschaut und im Rahmen der Lizenz weiterverbreitet werden.

Wochenrückblick KW 32

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Rund um Ubuntu

Ubuntu Edge

Das Ubuntu-Edge-T-Shirt. (C) Canonical

Das Ubuntu-Edge-T-Shirt. (C) Canonical

Noch immer ist Canonicals Smartphone Ubuntu Edge ein permanentes Gesprächsthema. Auch wenn die vorherige Woche etwas turbulenter war, gibt es auch diese Woche Neuigkeiten. So gibt es für Unterstützer der Indiegogo-Kampagne, die kein Smartphone haben wollen (oder denen der Preis zu hoch ist), für 50 US-Dollar ein T-Shirt, was im September 2013 verschickt wird, wenn die Kampagne erfolgreich ist.

Die Firma LastPass unterstützt alle Backer durch eine Ein-Jahres-Lizenz ihres Passwortmanagers für jeden Käufer eines Ubuntu Edge. Nach dem Angebot wurde aber auch Kritik laut, dass die Firma damit selbst nur Kunden fangen will. Zusätzlich stehen die Server, auf denen die Passwörter gespeichert werden, in den USA, was nach dem NSA-Überwachungsprogramm PRISM für den einen oder anderen ein Ausschlusskriterium ist.

Schaut man sich die neuesten Backerzahlen der Crowdfunding-Kampagne an, so sieht man, dass in den letzten 7 Tagen nur weitere 1,7 Millionen US-Dollar dazugekommen sind. Damit liegt man aktuell (Sonntagabend) etwas mehr als 5 Millionen unter dem Plan (wenn die Verkäufe linear steigen würden). Der Weg bis zu den angepeilten 32 Millionen am 21. August 2013 wird also sehr steinig.

Ubuntu Touch

In der neueste Alpha-Version von Saucy_Salamander ist eine Testversion von Unity 8 enthalten. Derzeit startet die Anwendung in einem Fenster die Desktop-Oberfläche und man kann zwischen Tablet- und Smartphone-Größe wechseln. Unity 8 soll ab Ubuntu 14.10 die aktuelle Unity-Oberfläche ablösen und damit auch erlauben, auf Smartphone und PC die gleiche Oberfläche zu nutzen.

Die Core Apps von Ubuntu Touch sind auf einem guten Weg, wie
Nicholas Skaggs in seinem Blog berichtet. So sind Terminal, Dateimanager und Wetteranzeige fertig, Uhr und Taschenrechner stehen kurz davor. Einige Arbeit und offene Testfälle zu schreiben gibt es noch für den RSS-Reader, den Kalender oder die Musikabspielsoftware.

Daniel Holbach berichtet über die Arbeiten,

Ubuntu-Touch-Images für alle zur Verfügung zu stellen, die ihr aktuelles Smartphone damit flashen wollen. Die Idee ist es, phablet-flash zu nutzen, wenn sich die Image-Ersteller an diese Anleitung halten.

Xubuntu Desktop Showcase

Das Xubuntu-Team hat einen Xubuntu Desktop Showcase angekündigt, bei dem Nutzer Screenshots ihres Xubuntu-Desktops machen können, um diesen dann bei devianART hochzuladen. Pro Woche wird dann vom Xubuntu-Team ein Bild ausgesucht, was die Xubuntu-Webseite schmücken soll.

Kein PowerPC mehr für Ubuntu

Die seit Jahren von der Ubuntu-Community gepflegte PowerPC-Version von Ubuntu wird eingestellt. Da PowerPCs im Desktop-Bereich nicht mehr so weit verbreitet sind, seit Apple 2005 auf Intel-Hardware umgestiegen ist, und die Anpassungen von Unity auf PowerPC-Hardware wegen fehlender Grafiktreiber nahezu unmöglich ist, soll es in Zukunft nur noch eine Server-Variante von Ubuntu für PowerPC geben.

ubuntuforums.org wieder online

Nach dem Angriffen auf das internationale Ubuntu-Forum ist dieses nun wieder verfügbar. Geändert wurde die Login-Prozedur, sodass man nun zwingend ein Ubuntu-One-Konto benötigt, um sich im Forum anmelden zu können.

Neues rund um Linux

Seasons of KDE 2013 startet

Seasons of KDE bietet die Möglichkeit, ein KDE-Projekt zu unterstützen, sollte dies beim Google Summer of Code nicht geklappt haben. Neben Programmieraufgaben soll es auch Projekte im Bereich Artwork und Werbung geben. Zusätzlich ist das Programm für alle Entwickler offen, auch wenn man jüngere Entwickler bevorzugen will. Mehr Informationen gibt es im Blogbeitrag.

Open Source Awards verliehen

O'Reilly hat auf der OSCON 2013 die Open Source Awards verliehen. Ausgezeichnet wurden u.a. der ehemalige Debian-Chef Martin Michlmayr, Google-Entwickler Behdad Esfahbod, Entwicklerin Jessica McKellar für die Arbeit in der Python Software Foundation und Kernelentwicklerin Valerie Aurora für ihre Arbeit in der Ada Initiative.

Firefox Flicks 2013

Mit dem Wettbewerb Firefox Flicks will die Mozilla Foundation auch dieses Jahr wieder zeigen lassen, was ihr Browser kann. In 309 Videos haben Filmemacher gezeigt, wie sie das Thema „Die Macht des Webs auf Mobilgeräten“ verstehen. Bis zum 31. August 2013 kann die Community über die besten Videos abstimmen.

GEMA-Alternative C3S erreicht erstes Ziel

Mitte Juli hat die geplante GEMA-Alternative C3S (Cultural Commons Collecting Society) auf der Plattform startnext eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um die Fortführung des Projekts zu finanzieren. Nach knapp drei Wochen ist das http://www.heise.de/open/meldung/Geplante-GEMA-Alternative-C3S-erreicht-Etappenziel-1928681.html Zwischenziel von 50000 Euro erreicht], bis zum Endziel von 200000 Euro in zwei Monaten ist aber noch viel zu tun.

Neues aus der Software-Welt

Linux-Icon-Theme Moka verfügbar

Linux-Icon-Theme Moka (C) Sam Hewitt (CC-BY-SA 3.0)

Linux-Icon-Theme Moka (C) Sam Hewitt (CC-BY-SA 3.0)

Sam Hewitt hat in seinem Blog ein neues Linux-Icon-Theme namens Moka vorgestellt. Er ist noch nicht ganz fertig, will aber bis Ende August alle Icons erstellt haben. Die Icons können über GitHub bezogen werden und unterliegen einer Creative-Commons-Lizenz.

Hybrid-Unterstützung für Wayland

In einer experimentellen Version wurde Wayland die Möglichkeit gegeben, mit Hybridgrafik umzugehen. Damit werden Dual-GPU-Lösungen unter Linux unterstützt und es ist möglich, im laufenden Betrieb von einer Grafikkarte auf eine andere umzuschalten.

Hardwareecke

Utilite: ARM-PC mit Ubuntu

Utilite nennt sich der kleine ARM-basierte PC mit Ubuntu. Für 99 bis 219 Euro gibt es drei Modelle mit Freescale Cortex-A9-Prozessor, 512 MB bis 2 GB Arbeitsspeicher, HDMI- und DVI-Ausgang, USB-Anschlüssen, Ethernet und ggf. WLAN.

Open Hardware Minnowboard von CircuitCo und Intel

CircuitCo Electronics und Intel haben das Minnowboard vorgestellt, eine Platine mit Intel-Atom-Prozessor E640, 1 GB Arbeitsspeicher, HDMI, USB, Ethernet und Intel-Grafikhardware. Für 199 US-Dollar soll das Board erworben werden können.

NVIDIA SHIELD veröffentlicht

NVIDIA haben in ihrem Blog die neue portable Spielekonsole SHIELD vorgestellt. Die mit einem NVIDIA-Tegra4-Chip versehene Konsole hat einen ausklappbaren 5-Zoll-Touchscreen und nutzt Googles Android als Betriebssystem. Demzufolge kann man die Spiele über Googles Play Store erwerben. Derzeit ist das 299-US-Dollar-teure Gerät nur im US-amerikanischen Raum verfügbar.

Sprachsteuerung mit Motorolas Moto X

Motorola hat sein neues Smartphone Moto X vorgestellt, welches per Sprachsteuerung bedient werden kann. Über Googles Android werden alle Anfragen an Google gesendet und dort ausgewertet. (Kein Scherz!) Das Gerät soll ab September nur im US-amerikanischen Raum verfügbar sein.

freiesMagazin 08/2013 erschienen

freiesMagazin 08/2013 Titelseite

Heute ist die Augustausgabe von freiesMagazin erschienen und bringt viele spannende Artikel aus den Bereichen Linux und Open Source mit.

Inhalt der Ausgabe 08/2013

  • Firefox OS
  • Linux-Dateisysteme im Vergleich
  • XBMC
  • Der Juli im Kernelrückblick
  • Firefox-Erweiterungen mit dem Add-on-SDK erstellen – Teil VI
  • Costume Quest – Halloween im Sommer
  • Rezension: Think Like a Programmer
  • Rezension: Introducing Erlang
  • Rezension: Die elektronische Welt mit Raspberry Pi entdecken
  • Veranstaltungen

Downloads

Unter der Adresse http://freiesmagazin.de/mobil/ findet man immer die aktuelle und alle bisher erschienenen HTML- und EPUB-Ausgaben. Auf der Magazin-Seite können die letzten drei Ausgaben von freiesMagazin abgerufen werden, ältere Ausgaben findet man im Archiv.

Kontakt

Wer jeden Monat an die neue Ausgabe erinnert werden will, kann auch den RSS-Feed abonnieren. Leserbriefe mit Lob, Kritik, Anregungen oder Fragen und neue Artikelvorschläge können an die Redaktion geschickt werden.

Seasons of KDE 2013 sucht Teilnehmer

Seit fünf Jahren gibt es das „Seasons of KDE“-Programm und auch dieses Jahr sucht die KDE-Community wieder nach Teilnehmern, die sich in KDE bzw. KDE-Programmen verwirklichen wollen.

Wie KDE-Entwickler David Edmunson in seinem Blog schreibt, ist Seasons of KDE (SoK) ähnlich dem Google Summer of Code (GSoC), bei dem Studenten weltweit in verschiedenen Open-Source-Projekten mithelfen und mitprogrammieren können. Das SoK-Programm richtet sich aber an alle Entwickler und ist nicht nur auf Studenten ausgerichtet, auch wenn jüngere Menschen bevorzugt einen Platz erhalten sollen.

Der Ablauf ist ähnlich dem des GSoC. Die Teilnehmer suchen sich einen Mentor und ein Projekt, welches sie unterstützen wollen. Dem Mentor tragen sie eine Idee zur Verbesserung des Projekts bzw. eines KDE-Programmes vor und wenn diese angenommen wird, wird der Teilnehmer eine gewisse Zeit lang bei seiner Arbeit vom Mentor betreut. Wer keine eigene Idee hat, wird aber auch unterstützt, sodass sich für jeden etwas finden sollte. Mitunter kann man auch die KDE-Ideen des GSoC 2013 verwirklichen, die nicht umgesetzt wurden.

Im Gegensatz zum GSoC werden beim SoK nicht nur Programmierer gesucht. So soll es auch Projekte geben, die man in den Bereichen Artwork oder Marketing unterstützen kann. Empfehlungen, wie man außerhalb der Entwicklung etwas zu KDE beitragen kann, gibt es im KDE-Wiki.

Ist das SoK-Projekt erfolgreich (in der Regel werden zwei Monate für die Beendigung angesetzt), winken den Teilnehmer zwar keine Tausende von Euros, aber immerhin T-Shirts, ein Teilnahme-Zertifikat und andere kleinere Goodies.

Die Anmeldung zum SoK ist bereits möglich, erste Projekte werden wahrscheinlich im Laufe der kommenden Woche eingetragen.

Links

Ubucon 2013 startet Anmeldung mit Gewinnspiel

Die Ubucon 2013 hat gestern die Anmeldung eröffnet. Die Ubuntu-Konferenz (bzw. eher Linux-Messe) findet dieses Jahr in Heidelberg vom 11. bis 13. Oktober statt. Neben der Anmeldung gibt es auch ein Gewinnspiel, bei dem man 3 Bücher von Galileo Computing und Eintrittskarten gewinnen kann.

Der Eintritt beträgt auch dieses Jahr wieder nur 10 Euro, wofür man ein ganzes Wochenende kostenlos Getränke und Essen erhält. Die Abendtreffen sind noch in Planung, es gibt Stadtführungen durch Heidelberg und ein illustres Programm, was aber noch etwas wachsen muss.

Ich freu mich jedenfalls drauf …