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Wer rettet Dina Foxx?

Vorgestern lief im ZDF der Film Wer rettet Dina Foxx?. Datenschützerin Dina arbeitet bei der Sicherheitsfirma Avadata, die ein Programm entwickelt hat, mit welchem mal seine ganzen Daten im Netz wieder einsammeln und sicher verstauen kann. Dann wird aber Dinas Freund Vasko, der ebenfalls bei Avadata arbeitet, tot aufgefunden und Dina der Mord angehängt. Bei dem ersten Treffen mit Dinas Anwalt erfährt man nach und nach in Rückblenden, wie es zur Verhaftung gekommen ist. Doch nach 50 Minuten hört der Film einfach mittendrin auf und verweist auf die Webseite www.freidaten.org. Bei dieser Organisation, die sich für den Datenschutz einsetzt, war Dina vor Avadata aktiv. Die Zuschauer sollen nun auf der interaktiven Webseite mithelfen, Dina zu befreien und ihre Unschuld zu beweisen.

Mutig, mutig, kann ich da nur sagen, was das ZDF veranstaltet. Okay, der Film lief um 23:15 Uhr, sodass zumindest vor den TV-Geräten wohl nur wenige bei Dinas Befreiungsversuch mitgeholfen haben, aber glücklicherweise gibt es ja die ZDF Mediathek. Die Story um Dina ist immer aber noch nicht beendet! In einzelnen Videos erzählt freidaten.org über den aktuellen Zustand. So wurde Dina in vorgestern von Aktivisten aus den Händen der Polizei befreit. Der passive Zuschauer soll also von seiner Couch an den PC gelockt werden, um sich aktiv zu beteiligen.

Ob das klappt, muss jeder für sich selbst entscheiden, wenn er die Webseite besucht. Die Idee dahinter finde ich aber gut. Hier sollen (vor allem junge) Menschen auf die Problematik des heutigen Datenschutzes aufmerksam gemacht werden. Und dabei sind die Vorfälle aus dem Film nicht an den Haaren herbeigezogen. Identitätsdiebstahl gibt es auch in Deutschland und wenn man sein iPhone nicht unter Kontrolle hat, dann kontrolliert es einen. An wen die Daten gehen, wei wohl nur Apple.

Interessant sind dabei aber auch einige andere Dinge: So nutzt Dina unter anderem Facebook, die ja nicht gerade dafür bekannt sind, mit den Daten der Nutzer sorgsam umzugehen. Und auch auf der Webseite von freidaten.org liegen die Videos nicht auf dem eigenen Server, sondern bei YouTube, was ja zur Datenkrake Google gehört. (Randnotiz: Ohne JavaScript für Google zu erlauben, kann man sich tatsächlich einige der YouTube-Videos anschauen. Das ist eher ungewöhnlich.)

Also die Idee ist gut, an der Ausführung könnte man noch etwas arbeiten. Es ruft aber hoffentlich einigen Menschen ins Gedächtnis, dass Datensicherheit wichtig ist.

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