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Das Crux mit dem X-Server

Wenn ich so über die letzten Wochen nachdenke, kann ich verstehen, dass sich Linux auf dem Desktop noch nicht durchgesetzt hat. Wobei die folgenden Aussagen natürlich nur für meine Distribution (Ubuntu 10.04 „Lucidy Lynx“) gelten.

Was ist das Problem? Der NVIDIA-Treiber, um es kurz zu fassen. Wobei der so arbeitet wie er soll – wenn er arbeitet. Die Installation des Treibers ist schon ein Akt für sich. Weil der Treiber in den Paketquellen meine Grafikkarte (Chipsatz GTX 460) nicht voll unterstützt, muss ich den offiziellen Treiber von NVIDIA nehmen. Für die Installation wechselt man dann auf ein TTY-Terminal, hält den GDM an, damit der X-Server nicht läuft, startet die Treiberinstallation und muss danach den X-Server wieder starten. Wie man einem normalen Anwender klarmachen soll, dass so ein Umstand für eine simple Treiberinstallation notwendig ist, frage ich mich immer wieder.

Aber eigentlich ist das nicht so schlimm. Schlimmer ist, was nach jedem Kernel-Update oder X-Server-Update passiert. Wenn der Kernel aktualisiert wird, passen die vorher kompilierten NVIDIA-Treiber nicht mehr zum Rest des Systems. Beim Start von Ubuntu bekomme ich dann immerhin den Hinweis, dass etwas nicht stimmt und ich kann im „abgesicherten Modus“ starten. Bei anderen Distributionen sieht das vielleicht anders aus und man landet gleich auf der Konsole mit einer Fehlermeldung.

Nach einem X-Server-Update ist das Verhalten aber viel heimtückischer. Eigentlich fällt einem im Normalbetrieb nichts auf. Wenn man aber ein Flash-Video in Vollbild schaltet, stürzt das Adobe-Plugin entweder ab oder der Browser (bei mir Firefox) friert ein. Nur so kommt man erst einmal drauf, dass etwas nicht stimmt. Alternativ verrät auch glxinfo, dass etwas nicht okay ist (was ich bei so einem Absturz immer als erstes prüfe):

$ glxinfo
name of display: :0.0
X Error of failed request:  BadWindow (invalid Window parameter)
  Major opcode of failed request:  137 (NV-GLX)
  Minor opcode of failed request:  4 ()
  Resource id in failed request:  0x4600003
  Serial number of failed request:  33
  Current serial number in output stream:  33

In beiden Fälle muss man den Treiber neu installieren. Also auf TTY wechseln, X-Server killen, etc.

Warum schreibe ich das jetzt? Weil ich in den letzten drei Wochen den NVIDIA-Treiber bereits das dritte Mal neu installieren darf. Ich finde, unter Windows läuft dies eindeutig besser. Klar, erfordert eine Treiberinstallation einen Neustart. Aber das lässt sich einem Benutzer noch verkaufen. Dass aber nach ein paar Paketupdates der Treiber auf diese umständliche Art und Weise neu installiert werden muss, bleibt unverständlich.

Ich weiß nicht, wer an dieser Misere schuld ist. Wahrscheinlich schieben sich Treiber-Hersteller und Linux-Programmierer die Schuld gegenseitig zu. Es wäre aber dennoch schön, wenn dieser ganze Akt mal etwas benutzerfreundlicher wird. Ein Treiber, den ich per Doppelklick aus dem laufenden System installieren kann, wäre doch schön, oder?

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Kommentare

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TiKaey am :

Hmm, kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe ebenfalls Ubuntu drauf (10.10 und 11.04) und seit jeher habe ich nie Probleme mit dem Nvidia-Treiber. Mir wurde jeweils der properitäre Treiber angeboten, und soweit ich das sehen kann, habe ich auch keine Nachteile. Und mit einer, die ich ausgetauscht habe, hatte ich 3 verschiedene Grafikkarten von denen.

Was heißt für Dich "voll unterstützt"? Spezielle Funktionen?
Oder redest Du vom Nouveau-Treiber?

Dee am :

Ich habe oben noch ergänzt, dass ich eine GTX 460 habe. Der in Lucid enthaltene proprietäre Treiber unterstützt aber nur Chipsätze bis zu GTX 280. Aus dem Grund bin ich auf den proprietären Treiber von NVIDIA direkt angewiesen.

Natürlich hätte ich auch ein Bild ohne diesen Treiber. Dann aber keine Hardware-Beschleunigung bei Spielen und bei HD-Videos.

TiKaey am :

Ich weiß nicht, ob der Treiber für Deine GraKa in den neueren Versionen bereits drin ist, aber vielleicht würde Dir ja ein zusätzliches Repo helfen oder zumindest die Arbeit nach den Kernelupdates ersparen
http://www.ubuntu-forum.de/artikel/52480/keine-treiber-fCr-nvidia-460-gtx.html

Dee am :

Danke, aber ich bin gegen Fremdquellen (zumindest in meiner Paketverwaltung). Zum anderen garantiert mir das PPA nicht, dass mit einem Kernel-Update auch gleich der Treiber neu erstellt wird. Zumindest beim letzten X-Server-Update gab es keine neue Version, wie mir scheint.

Eigentlich ist das auch eine Aufgabe des Systems, finde ich. Sprich, wenn sich der Kernel ändern, müssen automatisch alle Kerneltreiber neu generiert werden. Das sollte Standard sein heutzutage. So etwas war meines Wissens auch mal angedacht, ich weiß aber nicht, was daraus geworden ist.

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