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Film: Der letzte Angestellte

Titel

Der letzte Angestellte

Genre

Horror, 2010

Darsteller

Christian Berkel, Bibiana Beglau

Regisseur

Alexander Adolph

Länge

88 min

Trailer

Deutsch

David Böttcher (Christian Berkel, bekannt aus „Das Experiment“) findet nach einem Jahr Arbeitslosigkeit endlich wieder einen Job – leider keinen angenehmen, denn er soll eine Firma auflösen. Seine erste Handlung ist es, alle Angestellten aus der Firma heraus zu schmeißen und dort abschließend Inventur zu machen. Einzig eine Frau (Bibiana Beglau) will nicht gehen. David fährt sie nach Hause und bietet an, telefonisch zur Verfügung zu stehen, wenn sie reden möchte. Doch die Anrufe nehmen schnell stalkerähnliche Züge an. Und auch in der Firma verhält es sich gespenstisch, wenn das Radio nur Statik liefert, Lichter an und ausgehen oder die Heizung klappert. Als David die Frau in ihrer Wohnung zur Rede stellen will, findet er sie erhängt vor.

Was ich an einem Film immer schlecht finde: Wenn ich ihn nicht verstehe. So ging es mir und meinem Kino-Mitgänger bei „Der letzte Angestellte“. Die Idee, dass eine Frau, die gerade entlassen wurde, sich umbringt und dann als Geist den (eigentlich unschuldigen) Boten heimsucht ist klasse. Wenn das denn tatsächlich stimmt, denn eine gute Wendung im Film bringt den Zuschauer eher auf die Schiene, dass David aufgrund seiner psychologischen Vorgeschichte alles nur einbildet. Und in der Tat passt diese Theorie zu einem großen Teil ins Gesamtbild. Aber leider nicht ganz.

Problematisch sind zwei Dinge: Zum einen wird sehr früh festgelegt, dass David die Nachfolge von Frau Blochs antreten soll. Als was? Keine Ahnung. Und in der Tat tritt er die Nachfolge am Ende auch an und wird von ihr eingearbeitet (der fast letzte Dialog am Schluss). Als was? Keine Ahnung. Bis zum Ende ist mir nicht klar geworden, was es mit Frau Blochs wirklich auf sich hat und wie der Schluss zu verstehen ist.

Ebenso unklar für mich ist, wieso zwei andere Leute im Film sterben. Wenn es Davids Einbildung ist (was man nicht sicher erfährt), könnte man es akzeptieren. Sollte der Geist von Frau Blochs sie aber wirklich umgebracht haben, verstehe ich es ganz und gar nicht.

Der Film ist auch weniger Horror, als Grusel. Sprich, es gibt nur ganz wenige Schockeffekte, dafür erzeugt der Film viel Gänsehaut. Dies erreicht der Regisseur durch eine großartige Kameraarbeit. Er schafft es immer, das Bild auf einzelne Aspekte einer Gesamtszene zu richten, sodass man als Zuschauer nicht direkt sieht, was nebenan passiert. Das spielt sich alles im Kopf ab und reicht vollkommen aus. Die Spannungskurve selbst ist aber leider dennoch nicht sehr stark ansteigend. Dafür wird zu sehr mit musikalischer Anspannung gearbeitet, die dann im Nichts verpufft. Das kann man einmal machen, aber nicht 90 Minuten lang.

Mein Fazit: Es gibt definitiv bessere Filme. Hätte man die letzten 10 Minuten weggelassen, wäre es sogar ein ganz guter Film gewesen. Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Film, über den man noch lange diskutieren kann. Insofern freue ich mich über weitere Interpretationen der Geschichte.

PS: Das eine Pärchen, was neben uns noch im Kino saß, verließ nach 20 Minuten den Kinosaal. Ich glaube, ich hatte es noch nie, dass ich in einem Kinosaal alleine (bzw. zu zweit) saß. Hat was von Privatvorstellung ...

Trackbacks

deesaster.org am : Schutzt unser Jugend!

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Für meinen Blogeintrag zu Der letzte Angestellte suchte ich eben einen Trailer zum Film. Ich wurde auch bei kino.de fündig. Und was sieht man, wenn man das Video abspielt? Dieser Trailer ist von der FSK ab 16 Jahren freigegeben und steht Ihnen aufgrund §

Kommentare

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Sebastian am :

Ich kann nur zustimmen. Der Film weiß zu gefallen. Das Ende wirft aber viele Fragen auf, die ein unnötig unklares Gefühl hinterlassen.

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