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Bericht von der Spielemesse in Stuttgart

Ich komme gerade von der Süddeutschen Spielemesse in Stuttgart. Sieben Stunden lang habe ich Spiele getestet, gesucht und am Ende auch gekauft.

Meine Erfahrungen …

Zuerst habe ich Turmbauer gespielt. Dies ist Jenga rückwärts. Man muss einen Turm aufbauen und versuchen, sein eigenes Männchen durch geschicktes Platzieren auf dem höchsten Element zu positionieren. Durch Würfel kommt noch ein kleines Zufallselement ins Spiel. Lange Wartezeiten gibt es normalerweise keine, dafür sind die Auswahlmöglichkeit nicht so riesig. Das Spiel hat sehr viel Spaß gemacht, aber 30 Euro ist dennoch etwas zu viel Geld.

Danach ging es mit Der Hobbit weiter. Hier begleiten alle Spieler den Hobbit Bilbo auf seinen Abenteuern durch Mittelerde. Auf der anderen Seite wartet der Drache Smaug darauf, Bilbos Abenteuer frühzeitig zu unterbrechen. Die Spielmechanik ist zwar sehr simpel, aber auch langweilig. Nach dem ersten bestandenem Abenteuer wiederholt sich alles. Natürlich sind die Aufgaben und Ereignisse etwas fordernder, aber insgesamt ist sehr wenig Abwechslung im Spiel. Wer gewinnt, bestimmt durch Würfelergebnisse und das Ziehen von Spielkarten eher der Zufall. Das Spiel kostet ebenfalls 30 Euro, hat mir aber keinen Spaß gemacht.

Natürlich habe ich auch das Spiel des Jahres Qwirkle getestet. Dies ist eine Art Scrabble ohne Buchstaben, dafür mit Farben und Formen. Man muss immer gleichfarbige oder gleichförmige Steine in eine Reihe legen und bekommt dafür Punkte. Vervollständigt man eine Reihe (alle sechs Farben oder alle sechs Formen), ist dies ein Qwirkle und man bekommt extra Punkte. Das Spielprinzip ist sehr schnell verstanden und das Spiel spielt sich je nach Spielergemeinschaft recht flüssig. Groß vorplanen kann man wie bei allen Legespielen nicht, da der Spieler vor einem die ganze Planung zunichte machen kann. Die zwei Testpartien gingen bei uns nur mit ganz wenig Punkten Unterschied zu Ende, sodass meist bis zum Ende offen bleibt, wer gewinnt. Das Spiel kostet derzeit nur noch 16 Euro und kann dafür definitiv gekauft werden.

Was mit sehr viel Spaß gemacht hat ist Uluru. Vom reinen Spielprinzip ähnelt es Ubungo. Auf dem Spielfeld wird durch verschiedene Karten bestimmt, welche Figuren auf dem eigenen Spielbrett wie positioniert werden müssen. Man hat dann eine Minute Zeit, diese dann bestmöglich anzuordnen, was aber nicht immer komplett möglich ist. Erfüllt man ein Ziel nicht, erhält man dafür Minuspunkte. Das Ganze ist schön eingewoben in Australische Mythologie mit Traumvögeln und den Geheimnissen um den Ayers Rock. Die Spieler arbeiten immer autonom, es gibt also keine Interaktion, aber auch keine Wartezeit für die Spieler. Besonders gefallen hat mir, dass das Spiel fünf Spielstufen hat und zwei Spielbretter in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. So kann man je nach Auswahl der Karten das Spielniveau an die Spieler anpassen. Das Spiel kostet um die 20 Euro und ist ebenfalls eine Kaufempfehlung.

Angeschaut habe ich mir auch noch Scheibenwelt Ankh-Morpork, habe es aber nicht gespielt, da ich niemanden zum Mitspielen gefunden habe. Das Spiel sah nicht so kompliziert aus und ich mag die Scheibenwelt ja eh sehr. Derzeit ist es mir mit 30 Euro aber noch zu teuer.

Ebenfalls über den Weg gelaufen ist mir Rapa Nui, das aber zumindest vom Verständnis eher sehr komplex aussah. Da ich es nicht testen konnte, kann ich dazu aber nicht viel sagen. Immerhin der Preis von 15 Euro scheint angemessen.

Ebenfalls recht komplex sah das Leben in Helvetia aus, bei dem man ein schweizer Dorf zur Verbreitung helfen will. Dennoch las es sich interessant, zum Testen bin ich leider nicht gekommen.

… und meine Käufe

Da ich schon recht viele Spiele habe, habe ich mir recht gut überlegt, was ich kaufe. Ein Spiel von Adlung nehme ich meistens mit, da diese recht preiswert sind. Diesmal gab es für 3 Euro das Kartenspiel Elementals. Die Bewertung reißt einen zwar nicht vom Hocker, aber zumindest ein Testspiel wird es mal geben.

Dann habe ich mir endlich mal das Spiel des Jahres 2006 Thurn und Taxis zugelegt. Interessant ist, dass auf der Spielemesse das Spiel für 9 Euro angeboten wird, der Preis "29 Euro" aber darüber steht und durchgestrichen ist. Das impliziert, dass der Preis reduziert wurde. Ehrlich gesagt bekommt man das Spiel bei anderen Anbietern im Netz aber regulär für weniger als 9 Euro. Dennoch ist es hoffentlich den Kauf wert.

Zum Schluss habe ich mir noch Die verbotene Insel gekauft. Ich habe es nicht gespielt, kenne aber die Rezension des Spiele-Podcasts. Das Spiel klang sehr gut und wird beim nächsten Spieleabend sicher angespielt.

Zum Schluss

Der Eintritt von 10 Euro inkl. Anfahrt mit dem VVS ist im Übrigen sehr preiswert. Allein die VVS-Fahrkarte hätte bei mir schon über 11 Euro gekostet. Daneben hat man nicht nur Eintritt zur Spielemesse, sondern auch zur „Kreative & Bastelwelt„, „Hobby & Elektronik“ und zur „Modellbau“-Messe.

Nur als Besucher sollte man sich sicher sein, dass man auf einer Spielemesse in der Regel keine Schnäppchen macht. Wer ein Smartphone dabei hat, sollte immer die Preise vor einem Kauf prüfen, um nicht auf die Verkäufer reinzufallen, da man sonst Geld drauflegt.

Vielen Dank auch an alle Mitspieler, die ich dort auf der Messe gefunden habe.

Trackbacks

deesaster.org am : Bericht von der Spielemesse in Stuttgart 2013

Vorschau anzeigen
Einen Monat nach der Spielemesse in Essen findet aktuell auch die Spielemesse in Stuttgart statt, auf der ich mich gestern umgeschaut habe. Von 10 bis 18 Uhr waren die Stände offen und an den Spieletischen der verschiedenen regionalen Spielegruppen konnte

Kommentare

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Simon am :

Aloa,

auf der Suche nach Buchvorschlägen bin ich gerade nochmal über diesen Post gestolpert und wollte ihn ja schon seit Wochen kommentieren.

Ich hab Vicki Ankh-Morpork zu Weihnachten geschenkt und es ist IMHO kein wirklich lohnenswertes Spiel. Für Scheibenweltfans ist der Wiedererkennungswert natürlich enorm und die Ereigniskarten sind liebevoll designt aber die Spielmechanik ist doch recht einfach gehalten und wird schnell langweilig. Das ganze wirkt auf mich wie ein eher mäßiger Versuch ein mittelmäßiges Spiel mit dem Scheibenweltuniversum aufzufrischen. Schade eigentlich!

LG
Simon

Dee am :

Oh, das ist natürlich schade. Bei den meisten Rezensionen ist es oft so, dass es für Fans empfohlen wird, für „normale“ Menschen aber eher mittelmäßig ist. Mir ist es eh noch zu teuer. Sollte es mal preiswerter werden, kann ich es ja dennoch kaufen und selbst testen.

Simon am :

Komm uns besuchen und teste es hier ;)

Meine uneingeschänkten Spieleempfehlungen sind übrigens aktuell Arkham Horror und Space Alert ;)

Dee am :

Ja, Arkham Horror habe ich nur einmal vor ... hm, 10 Jahren? gespielt und es hat sehr viel Spaß gemacht.

Und sollte ich mal in der Nähe sein, dann schaue ich bei Euch vorbei. :)

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