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Spiel: Broken Age

Broken Age ist ein Point-and-Click-Adventure, in welchem man abwechselnd die Rolle des jungen Shay oder der jungen Vella übernimmt, die beide eine völlig verschiedenes Leben führen und dennoch ein ähnliches Schicksal teilen: Beide sind eingesperrt und wollen entkommen.

Shays Geschichte

Jeden Morgen wacht der junge Shay alleine auf seinem Raumschiff auf. Und jeden Morgen beginnt der gleiche Trott. Der mütterliche Schiffscomputer bereitet ihm das Frühstück zu, das, obwohl er aus 20 unterschiedlichen Müsli-Packungen wählen kann, doch immer gleich schmeckt. Danach darf sich Shay auf „gefährliche“ Rettungsmissionen begeben, die aber, wie er schon längst bemerkt hat, keine echte Missionen sind, sondern vom Computer simuliert werden.

Und so sehnt sich Shay danach, ein richtiges Abenteuer zu bestehen, bei dem er auch wirklich etwas Gutes tun kann. Da trifft es sich ganz gut, dass er plötzlich auf einen geheimnisvollen Wolf namens Marrek stößt, den er noch nie im Raumschiff gesehen hat. Marrek kann das Schiff zu anderen Planeten steuern, auf denen Shay bedrohte Lebewesen retten kann.

Die Frage ist, ob Marrek wirklich die Wahrheit sagt, denn sehr oft weicht er Shays Fragen aus, sodass die Rettungsmissionen mit dem Wolf doch nur wieder wie ein sinnloses Spiel wirken.

Der Computer passt auf, dass sich Shay in seinem Spielzeugraumschiff nicht verfliegt.

Der Computer passt auf, dass sich Shay in seinem Spielzeugraumschiff nicht verfliegt.

Vellas Geschichte

Vellas Geschichte beginnt schlafend unter einem Baum an einem wunderschönen Tag. Könnte sie weiterschlafen, wäre alles noch viel schöner, denn der Tag verheißt nichts Gutes für sie. Auf dem Maidenmahl-Fest soll Vella dem Mog Chotra, einem riesigen Monster, geopfert werden. Ohne die Opferung würde der Mog Chotra Vellas Dorf angreifen und zerstören.

Doch Vella hat keine Lust zu sterben. Im Gegensatz zu den anderen jungen Frauen, die ebenfalls geopfert werden sollen, sieht sie es nicht als Ehre an, zu sterben, sondern hinterfragt, wieso man sich nicht gegen den Mog Chatra zur Wehr setzt.

Und so findet Vella, kurz bevor der Mog Chatra sie fressen kann, einen Ausweg und landet in Wolkenheim, einem Ort über den Wolken. Findet sie von hier wieder einen Weg zurück, um ihr Dorf zu retten und den Mog Chatra zu besiegen?

Für Vella beginnt kein guter Tag, da sie geopfert werden soll.

Für Vella beginnt kein guter Tag, da sie geopfert werden soll.

Die Geschichte von Broken Age

Broken Age hat im Jahr 2012 Geschichte bei Kickstarter geschrieben, nachdem von den anvisierten 400.000 US-Dollar über drei Millionen US-Dollar von den Unterstützern bereitgestellt wurden. Hergestellt wurde das Spiel von Double Fine und Entwickler Tim Schafer, der sich auch für Spiele wie Monkey Island oder Psychonauts verantwortlich zeichnete. Den Schritt, das Spiel über Kickstarter zu finanzieren, musste er notgedrungen machen, da ihm kein Publisher das Geld für ein simples Point-and-Click-Adventure geben wollte.

Trotz des finanziellen Erfolges dauert es anderthalb Jahre, ehe das Spiel im Januar 2014 veröffentlicht wurde. Und weil man auch dann noch nicht komplett fertig war, entschied sich das Entwicklerstudio, das Spiel in zwei Akte zu trennen. Der zweite Akt soll zum Ende des Jahres 2014 folgen.

Vella nach ihrer Flucht in Wolkenheim.

Vella nach ihrer Flucht in Wolkenheim.

Etwas Technisches

Bei Broken Age handelt es sich um ein klassisches Point-and-Click-Adventure. Mit der Maus bewegt man sich durch die zweidimensionalen Orte, spricht mit anderen Menschen, wobei Dialogoptionen die Antworten vorgeben, sammelt hilfreiche Gegenstände ein und benutzt diese mit der Umgebung. In dieser Hinsicht bietet Broken Age keine Besonderheit. Alles funktioniert, wie man es von anderen Adventure-Spielen bekannt ist. Eine kleine Besonderheit ist, dass man jederzeit zwischen den beiden Spielcharakteren umschalten kann, was aber natürlich auch schon bei vielen anderen Adventures zuvor möglich war.

Zu Vellas Opfertag gibt es eine große Feier.

Zu Vellas Opfertag gibt es eine große Feier.

Sehr schön anzusehen ist die Grafik des Spiels, die im Comic-Look gehalten ist. Auch wenn der Stil neu ist, fühlt man sich als Spieler stellenweise an andere Spiele von Double Fine erinnert, was aber nicht schlecht sein muss. Interessant zu erwähnen ist, dass alle In-Game-Grafiken auch ins Deutsche übersetzt wurden, was der Welt sehr viel Authentizität gibt.

Auch die Dialogoptionen sind Deutsch, nur leider die Sprache nicht. Im Englischen hat man hierfür großartige Sprecher bzw. Schauspieler wie Masasa Moyo als Vella, Jennifer Hale als Computer, Elijah Wood als Shay und daneben auch noch Jack Black und Will Wheaton in kleineren Rollen engagieren können. Für die deutschsprachige Version war eine Übersetzung scheinbar nicht möglich. Immerhin gibt es deutsche Untertitel für alle Dialoge.

Shay verschlägt es auch in den Weltraum – mit Schal, weil es da so kalt ist.

Shay verschlägt es auch in den Weltraum – mit Schal, weil es da so kalt ist.

Das Spiel wurde von Anfang an für Linux angekündigt und entwickelt, sodass es auf allen Distributionen ohne Probleme laufen sollte, auch wenn es hauptsächlich für Ubuntu spezifiziert ist. Neben der Steam-Version gibt es im Humble Store auch eine DRM-freie Version. Im Preis inbegriffen ist auch Akt 2, sobald dieser erscheint.

Fazit

Auch wenn Spiele, wie jede Art von Kunst, immer Geschmackssache sind, zeigt Tim Schafers Lebenslauf, dass er gute Spiele machen kann: Monkey Island, Grim Fandango, Psychonauts, Brütal Legend, Costume Quest oder The Cave. Alle kamen sowohl bei der Presse, aber noch viel wichtiger bei den Spielern sehr gut an und haben heute teilweise einen Kult-Status erreicht. Vor allem der Humor, den man – wenn auch in abgeschwächter Form – auch in Broken Age finden kann, zeichnet den Entwickler aus.

Der geheimnisvolle Wolf Marrek nimmt Shay mit auf ein richtiges Abenteuer.

Der geheimnisvolle Wolf Marrek nimmt Shay mit auf ein richtiges Abenteuer.

Spielerisch ist das Adventure sehr solide und macht nichts falsch. Die Rätsel sind auf normalen bis einfachen Level und jederzeit logisch zu lösen. Es gibt keine lange Laufwege, sodass man nicht stundenlang durch die Gegend irren muss. Hier ist Broken Age also auf normalen Niveau, auch wenn es keine Hot-Spot-Anzeige gibt, die man aber bei der Einfachheit der Rätsel auch nicht vermisst.

Wo Broken Age in meinen Augen besser ist als andere Genre-Vertreter ist die Grafik, die Sprecher, die musikalische Untermalung von Peter McConnell und vor allem die Story. Von Anfang an fiebert man als Spieler mit Shay und Vella mit und möchte sie aus ihrem „Gefängnis“ befreien. Das geht am Anfang noch etwas behäbig und langsam, nimmt dann aber schnell Fahrt auf. Und vor allem treibt einen die Frage an: Wie sind beide Geschichten miteinander verbunden? Die Antwort bleibt das Spiel bis fast zum Ende von Akt 1 schuldig und nur kleine Andeutungen während der Spielzeit zeigen, dass es überhaupt eine Verbindung gibt.

Am Strand von Muschelhöhe findet die Opferung für Mog Chatra statt.

Am Strand von Muschelhöhe findet die Opferung für Mog Chatra statt.

Der Schluss von Akt 1 ist dann auch ein echter Cliffhanger und wer Broken Age spielen will, sollte vielleicht auf Akt 2 warten, um das Spiel gleich von Anfang bis Ende spielen zu können. Zu viel Zeit wird man dabei leider nicht einplanen müssen. Akt 1 war nach knapp vier Stunden bereits vorbei. Wenn Akt 2 genauso lange dauert, handelt es sich um einen sehr kurzen Vertreter des Adventure-Genres. Ob dies den aktuellen Preis von knapp 23 Euro wert ist, muss jeder selbst entscheiden.

Mir hat Akt 1 von Broken Age sehr gut gefallen und ich freue mich auf den zweiten Akt, der hoffentlich demnächst herauskommt. Vor allem möchte ich wissen, wie Shays und Vellas Geschichte weitergeht. Das eigentliche Spielen des Spiels (d.h. die Mechanik) trat dabei in den Hintergrund – was für mich ein gutes und unterhaltsames Spiel auszeichnet.

Wochenrückblick 43/2014

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Rund um Ubuntu

Auf Utopic Unicorn folgt Vivid Vervet

Mark Shuttleworth gab in seinem Blog den Namen der kommenden Ubuntu-Version 15.04 bekannt. Diese trägt den Namen Vivid Vervet, übersetzt mit „Lebhafte Südliche Grünmeerkatze“.

Mehr Informationen gibt es im Ikhaya-Artikel.

Weitere Quellen: OMG!Ubuntu!, Pro-Linux, heise open, Linux-Magazin

Ubuntu 14.10 erschienen

Das „Utopische Einhorn“ in Form von Ubuntu 14.10 „Utopic Unicorn“ ist letzte Woche erschienen. Neben der Version für Ubuntu mit Unity-Desktop gab es auch neue Veröffentlichungen der offiziellen Derivate Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu und Ubuntu GNOME. Inoffiziell kam Ubuntu MATE hinzu.

Mehr Informationen gibt es im Ikhaya-Artikel.

Weitere Quellen: Ubuntu Fridge, Ubuntu Insights, OMG!Ubuntu!, Pro-Linux, heise open, Golem, Linux-Magazin

Ubuntu wird 10 Jahre

Am 20. Oktober 2014 feierte Ubuntu seinen 10. Geburtstag. Seit Ubuntu 4.10 „Warty Warthog“ gab es bereits 21 Ubuntu-Versionen, die das Licht der Welt erblickten und zahlreiche Benutzer glücklich machten.

Mehr Informationen gibt es im Ikhaya-Artikel.

Neues rund um Linux

Mir relevanter als Wayland

Wenn es nach Mir-Entwickler Thomas Voß geht, wird Mir in zwei Jahren wesentlich relevanter sein als Wayland. Zusätzlich verteidigte der Entwickler die aktuellen Verzögerungen, nach denen Mir doch nicht als Standard in Ubuntu 14.04 zu finden wahr, sondern voraussichtlich erst in Ubuntu 16.04 Standard sein wird.

Quelle: Golem

Spielen unter Linux

Dreamfall Chapters veröffentlicht

Dreamfall Chapters ist die Fortsetzung der sehr guten Adventure-Reihe „The Longest Journey“ und „Dreamfall“, die 2000 und 2006 erschienen sind. Das Spiel setzt nahtlos an Dremfall an und führt die Geschichte der bekannten Charaktere fort. „Dreamfall Chapters“ erscheint in mehreren Kapiteln, von den jetzt das erste auch für Linux auf Steam und im Humble Store veröffentlicht wurde.

Quelle: Pro-Linux

Borderlands: The Pre-Sequel für Linux

Nachdem Borderlands 2 vor drei Wochen auf Linux herausgekommen ist, steht der neue Teil der Borderlands-Reihe direkt zum Start für Linux zur Verfügung. „Borderlands: The Pre-Sequel“ ist wie die anderen Teile ein Action-Shooter mit Rollenspielelementen.

Quelle: heise open

Screencheat veröffentlicht

Mit Screencheat ist ein etwas anderes Multiplayer-Shooter entstanden. Was früh vorm heimischen TV oder PC beim Multiplayer-Spiel als Cheat galt, nämlich das Linsen auf das gegnerische Bild, um die Position besser zu bestimmen, wurde nun zum Spiel gemacht. Alle Gegner sind unsichtbar und nur durch das genaue Beobachten des gegnerischen Bildes hat man eine Chance, einen Treffer zu landen.

Quelle: LinuxGames

Abstimmung zum Free! Music! Contest 2014

Die Einsendungen zum Free! Music! Contest 2014 sind alle angekommen und nun geht es zur Abstimmung. Jeder, der 2,50 Euro gespendet hat – egal ob für den digitialen Download oder ein physisches Exemplar später – ist berechtigt mit abzustimmen. Jeder hat noch bis zum 31. Oktober 2014 Zeit, sich für die Abstimmung anzumelden und kann so einen Beitrag für den nächsten F!M!C-Sampler liefern.

Zur Abstimmung stehen fast 70 Musikstücke mit beinahe fünf Stunden Spielzeit aus verschiedenen Musikrichtungen wie Pop, Rock, Elektro, Punk oder Ska bereit. Die Sprache variiert dabei, wobei Deutsch und Englisch doch überwiegen. Auch Instrumental-Titel sind vertreten. Die Abstimmung geht über ein Online-Formular, wo man ganz einfach nur ankreuzen muss, welche Titel alles auf den Sampler sollen.

Wie bereits geschrieben unterliegen alle Songs einer Creative-Commons-Lizenz und können – nach der Abstimmung, wenn möglich – so entsprechend an jeden frei weiter verteilt werden. Wer freie Musik mag, sollte sich also überlegen, den Wettbewerb zu unterstützen.

Ich setz mich dann mal hin und höre etwas Musik! :)

Wochenrückblick 42/2014

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Rund um Ubuntu

Unity 8 als Standard in Ubuntu 16.04

Will Cooke, Chef des Ubuntu-Desktop-Teams, teilte mit, dass Unity 8 und der eigene Displayserver Mir, die beide bereits bei Ubuntu Touch für das Ubuntu Phone zum Einsatz kommen, frühestens in Ubuntu 16.04 LTS zum Standard werden würden. Nach wie vor soll interessierten Anwendern aber die Möglichkeit gegeben werden, bereits vorher Unity 8 und Mir aus den Paketquellen zu installieren.

Quelle: Golem

Neues rund um Linux

NVIDIA, Wayland und Mir

Die beiden Displayserver(-Protokolle) Wayland und Mir sollen früher oder später den X-Server ablösen und buhlen noch um die Gunst der Distributionen, wobei Canonicals Displayserver Mir aktuell nur von Ubuntu unterstützt wird. NVIDIA hat bekannt gegeben, dass ihre zukünftige Closed-Source-Treiber-Generation beide Protokolle unterstützen wird.

Quelle: Linux-Magazin

Dronecode vorgestellt

Die Linux Foundation hat das Projekt „Dronecode“ vorgestellt, bei der es darum geht, ein Embedded-Linux zu entwickeln, was speziell für den Einsatz von Drohnen gedacht ist. Die Drohnen sollen später bei Umweltforschung, humanitärer Hilfe oder bei Rettungseinsätzen zum Einsatz kommen.

Quellen: Linux-Magazin, Golem, heise open, Pro-Linux

LinuxTag im Umbruch

Der LinuxTag soll nächstes Jahr keine Konferenzmesse mehr sein, sondern anders gestaltet werden. Der Aufwand sei sehr hoch und die Kosten wachsen für einen Linux-Messe zu sehr. Wie genau sich der LinuxTag 2015 gestalten wird, ist noch nicht klar.

Quelle: heise open

Linux Foundation sucht Projekte

Die Linux Foundation ruft dazu auf, breitflächig eingesetzte Open-Source-Projekte vorzuschlagen, die externe Unterstützung brauchen (z.B. in Form von Entwicklern oder Code-Prüfungen). Die Linux Foundation will damit die Verlässlichkeit von Open-Source-Software stärken.

Quelle: heise open, Pro-Linux

PhysX-GPU-Berechung unter Linux

PhysX von NVIDIA ist für die Berechnung physikalischer Effekte in Computerspielen zuständig. Bisher unterstützte der Treiber nur Windows und MacOS X, wird in Zukunft aber auch Linux unterstützen, sodass physikalische Berechnungen direkt in der GPU anstatt der CPU stattfinden können.

Quelle: Pro-Linux

Spielen unter Linux

Humble Mozilla Bundle

Dank asm.js gibt es im aktuellen Humble Bundle zahlreiche gute Spiele, die im Firefox-Browser und Google Chrome laufen. Darunter unter anderem Super Hexagon, Osmos, Dustforce, Voxatron, Faster Than Light und Democracy 3.

Quelle: heise open

0 A.D. in neuer Version

Das beliebte Echtzeit-Strategiespiel 0 A.D. von Wildfire Games steht in Version Alpha 17 „Quercus“ zur Verfügung. Neben der Performance wurde auch das Gameplay verbessert und neue Features eingebaut.

Mehr Informationen gibt es im Ikhaya-Artikel.

Weitere Quellen: heise open

Raven's Cry für Linux geplant

Auch wenn sich das Piraten-Action-Adventure Raven's Cry von Topware um einen Monat auf Ende November verschiebt, hat Entwickler Topware bekannt gegeben, dass das Spiel auch für Linux und SteamOS zur Verfügung stehen wird.

Quelle: Pro-Linux

Definition Freier Inhalte

Frei oder offen? Die Freie-Software-Welt streitet sich schon länger über diese Begrifflichkeiten und immer wieder sorgen die unterschiedlichen Interpretationen für Missverständnisse in der Kommunikation. Die Open Definition will nun zumindest für Freie Inhalte klären, was offen ist. Soweit verständlich?

Open Definition 2.0

Die Open Definition wurde letzte Woche in der neuen Version 2.0 (nach 1.1) veröffentlicht und soll klar definieren, was man unter dem Begriff „offen“ versteht, den man im Deutschen eher mit „frei“ übersetzen würde – und dann wieder in die Bredouille gerät, zwischen Freiheit (etwas zu tun) und Freibier (kostenlos) unterscheiden zu müssen.

Dieser letzte Unterschied, der bei Freien Lizenzen wichtig ist, stellt sich aber bei Freien Inhalten gemäß der Open Definition aber nicht. Denn allgemeiner ausgeweitet auf den Begriff Wissen heißt es (Zitat):

„Knowledge is open if anyone is free to access, use, modify, and share it — subject, at most, to measures that preserve provenance and openness.“

Zu Deutsch: „Wissen ist frei, wenn jeder ohne Beschränkung darauf zugreifen, es benutzen, verändern und teilen kann – mit der maximalen Einschränkung, diese Freiheit und die Urheber beizubehalten.“

Die Open Definition lehnt sich damit sehr stark an der Definition für „Free Cultural Works“ an.

Genaue Definition

Damit ein Inhalt/ein Werk offen – oder frei – sein kann, muss es drei Bedingungen genügen:

  1. Es muss unter einer Freien Lizenz veröffentlicht werden. Die Definition für eine Freie Lizenz leitet sich dabei von der Open Source Definition ab und enthält die vier wichtigen Grundsätze, dass jeder ohne Einschränkung das Programm ausführen, untersuchen, verändern und verbreiten darf.
  2. Das Werk muss als Ganzes ohne besondere Kosten (ausgenommen sind einmalige Herstellungskosten, z.B. für das Brennen einer CD) zur Verfügung gestellt werden. Lizenzangaben müssen dem Werk beiliegen.
  3. Das Werk muss in einem offenen Format vorliegen, dass keinen Patenten oder besondere Lizenzen unterliegt. Dabei ist die Definition eines offenes Formates aber so weit abgeschwächt, dass es ausreicht, wenn ein FLOSS-Programm den Inhalt verarbeiten kann.

Vor allem der zweite Punkt unterscheidet Freie Inhalte von Freier Software, da letztere auch explizit gegen Entgelt vertrieben werden kann. Dabei hat der Käufer aber dann die oben aufgeführten Rechte, den Quellcode einsehen und bearbeiten zu können. Die Open Definition will dagegen explizit sicherstellen, dass das Wissen der Freien Inhalten sich ohne Zugangsbeschränkung (und dazu zählen auch monetäre Mittel) verbreiten kann.

Erlaubte Einschränkungen

Die Nutzung einer Freien Lizenz erlaubt dabei gewisse Einschränkungen. So ist es erlaubt, dass der Urheber immer mit angegeben werden muss. Zusätzlich darf die Lizenz auch ein Copyleft haben, sodass abgeleitete Inhalte unter einer gleichen Lizenz veröffentlicht werden müssen. Es gibt noch mehr Einschränkungen, doch dies sind die zwei wichtigsten.

Damit kann man per Definition die (meisten) Creative-Commons-Lizenzen für Freie Inhalte benutzen und erfüllt damit die Open Definition. Das Copyleft wird beispielsweise durch die Share-Alike-Klausel sichergestellt.

Wichtig: Die beiden Creative-Commons-Lizenztypen Non-Derivative (keine Ableitung erlaubt) und Non-Commercial (kommerzielle Nutzung nicht erlaubt) fallen dabei nicht unter die Open Definition, wie auch der CC-Lizenzseite mit dem Hinweis „Dies ist keine Free-Culture-Lizenz.“ entnommen werden kann. Dies bezieht sich dabei auf die Definition für „Free Cultural Works“ von oben, auf der die Open Definiton basiert.

Nachtrag: Eine Liste der Freien Lizenzen, die die Bedingungen oben erfüllen, findet man auf der Webseite.

Wochenrückblick 41/2014

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Neues rund um Linux

Netflix für Linux verfügbar

Netflix hat seine Browserweiche inzwischen entfernt, die Linux-Nutzern den Zutritt zum Streaming-Dienst verboten hat. So ist es nun möglich, auf einem System mit aktuellen NSS-Bibliotheken und Google Chrome für die DRM-Unterstützung von EME auf Netflix Filme udn Serie auch unter Linux anzuschauen.

Quellen: Ubuntu Insights, heise open, Golem

AMD-Treiber nutzt Open-Source-Basis

AMD hat bestätigt, dass zukünftige der proprietäre Linux-Treiber und der Open-Source-Treiber einen gemeinsamen Unterbau haben werden. Dieser trägt den Namen amdgpu und über eine Dockingschnittstelle können die konkreten Implementierung sich mit dem Basistreiber verbinden.

Quellen: Linux-Magazin, heise open, Pro-Linux

Shellshock überstanden, oder nicht?

Zahlreiche News-Portale meldeten in der letzten Woche eine Übersicht über den aktuellen Zustand der Shellshock-Sicherheitslücke. So sind die aktuellen Bash-Versionen alle gepatcht und keine bisher gefundene Lücke offen. Durch den Exploit-Code von Shellshock war es Angreifern dann aber auch nach dem Fixen noch möglich, in einige Server von Yahoo, Lycos und Winzip einzudringen. Die Server wurden inzwischen vom Netz genommen.

Quellen: Golem 1, Golem 2, heise open, Pro-Linux

Adobes E-Book-Reader spioniert

Was man nicht alles als Feature verkaufen kann. Adobes E-Book-Reader, Digital Editions 4, sammelt Nutzerinformationen wie z.B. welche E-Books installiert sind, welche Seiten gelesen wurden und woher die E-Books kommen. Die Daten werden dann unverschlüsselt an die Server von Adobe übertragen. Laut Adobe sei diese Nutzerüberwachung aber von der Privacy Policy und den AGB gedeckt.

Quelle: Linux-Magazin

Was ist offen/frei?

Diese in Linux-Kreisen eher philosophisch behandelte Frage hat die Open Definition 2.0 geklärt. So muss ein freies Werk sowohl frei gemäß einer freien Lizenz sein, das Format, in dem das Werk vorliegt, muss offen sein und vor allem muss der Zugriff kostenlos (oder zumindest nur gegen einen Unkostenbeitrag) möglich sein.

Quelle: Linux-Magazin, Pro-Linux, heise open

ARD vielleicht mit mehr CC-Inhalten

Eine Arbeitsgruppe der ARD hat den Online-Redakteuren des Senders eine verstärkte Nutzung von Creative-Commons-Lizenzen nahe gelegt. Damit soll der Zugang zu Bildungsinhalten und Angeboten zur Meinungsbildung erleichtert werden. Der Sender will dies entsprechend prüfen, sieht aber vor allem Probleme bei Fremdmaterial wie Aufnahmen von Bildagenturen und Musik, die der GEMA unterliegt.

Quelle: heise open

Spielen unter Linux

Stronghold 3 für Linux

Das Strategiespiel Stronghold 3 ist nach Windows und MacOS X auch für Linux erhältlich. Bei Steam kann der siebte Teil der Reihe gekauft werden. Die gepatchte Gold-Version bessert dabei auch gleich zahlreiche Fehler und Bugs der ersten Version aus.

Quelle: Pro-Linux

Netflix unter Ubuntu 12.04

Eigentlich hatte ich mir gestern Abend vorgenommen einen Artikel zu Netflix zu schreiben, da der Media-Streaming-Dienst ja gerade sehr in ist und selbst Canonical Werbung dafür macht. Nachdem die NSS-Bibliotheken in Ubuntu vor ein paar Wochen aktualisiert wurden und Google Netflix seine Browserweiche in Chrome entfernt hat, die auch Linux nicht mehr aussperrt, sollte das ja kein Problem sein.

Und in der Tat, es war recht langweilig. Von der Chrome-Webseite lädt man das entsprechende Deb-Paket herunter und installiert es. Gemäß Wiki sollte man noch die Datei /etc/default/google-chrome anlegen, damit die Paketinstallation nicht in den Paketquellen herumpfuscht. Chrome ist dabei zwingend Voraussetzung, da es aktuell der einzige Browser auf dem Markt ist, der die DRM-Technik EME unterstützt.

Und nach dem Browserstart einfach bei Netflix zum kostenlosen Probemonat anmelden und fertig. Es gab keinerlei Probleme, Hänger, Tonstörungen oder Ähnliches.

Wieso im übrigen Netflix, wo DRM doch Teufelszeug ist? Zum einen kaufe ich immer weniger DVDs und suche schon länger einen Streaming-Dienst, wo ich auch mal einen Film oder eine Serie anschauen kann. Da das ganze legal sein soll und unter Linux laufen muss, gab es bisher aber kaum gute Möglichkeiten. Vor allem die „deutschen“ Dienste bieten Ihr Material oft nicht in hoher Auflösung und/oder nicht in Originalsprache an. Bei Netflix habe ich beides. Ob ich es nach dem Probemonat noch weiter nutze, wird sich zeigen.

Wochenrückblick 40/2014

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Rund um Ubuntu

Ubuntu-IRC-Council sucht Mitglieder

Der aktuelle Ubuntu-IRC-Council besteht nur noch aus drei Mitglieder, wodurch zwei vakante Positionen neu besetzt werden soll. Der Council kümmert sich um alle IRC-Belange die bzgl. der Ubuntu-IRC-Channels auf Freenode anfallen.

Quelle: Ubuntu Fridge

Neues Ubuntu-OpenStack-Trainingsprogramm

Canonical bietet neben seinen zweiwöchigen Kursen bei Kunden bzw. dem zweitägigen Kurs bei Canonical vor Ort nun noch eine dritte Möglichkeit, Ubuntu OpenStack kennen zu lernen. Das einwöchige Training besteht aus zahlreichen Vorträgen und praktischen Arbeiten und gibt eine Einführung in Ubuntu OpenStack, Juju, MAAS und Landscape. Der Kurs kostet ca. 2500 US-Dollar pro Teilnehmer.

Neues rund um Linux

Kein Adobe Reader mehr für Linux

Viele Linux-Nutzer werden ihn sicherlich nicht vermissen: Adobe hat seinen Adobe Reader für Linux von der Downloadseite genommen. Die letzte Version 9.5.5 ist bereits fast anderthalb Jahre alt und weist zahlreiche Sicherheitslücken auf, weshalb sie nicht mehr genutzt werden sollte. Als Alternative gibt es unter Linux zahlreiche freie PDF-Betrachtert, die auch im Wiki zu finden sind.

Mehr Informationen gibt es im Ikhaya-Artikel.

Weitere Quellen: heise-open

Spielen unter Linux

Borderlands 2 veröffentlicht

Aspyr Media hat den Sci-Fi-Rollenspiel-Shooter Borderlands 2, der 2012 für Windows und Konsolen veröffentlicht wurde, auf Linux portiert. Aktuell ist die Portierung noch eingeschränkt und funktioniert nur mit NVIDIA-Grafikkarten unter Ubuntu 14.04. Für 30 Euro kann man das Spiel bei Steam oder für 15 Euro bei GameAgent kaufen. Der erste Teil von Borderlands soll im Laufe des Jahres portiert werden.

Quellen: OMG!Ubuntu!, Pro-Linux, heise open

Sonderedition von Baldur's Gate als Beta

Eine erste Version des großartigen AD&D-Rollenspiels Baldur's Gate in der „Enhanced Edition“ wurde für alle bisherigen Besitzer des Spiels (für Windows oder MacOS X) auf Steam freigeschaltet, die sich zum Beta-Test anmelden können. Dabei scheint das Spiel aber noch nicht fertig zu sein und öfters zu hängen und neigt zu Abstürzen.

Quelle: Pro-Linux

freiesMagazin 10/2014 erschienen

freiesMagazin 10/2014 Titelseite

Heute ist die Oktoberausgabe von freiesMagazin erschienen und bringt viele spannende Artikel aus den Bereichen Linux und Open Source mit.

Inhalt der Ausgabe 10/2014

  • Der September im Kernelrückblick
  • Administration von Debian & Co im Textmodus – Teil III
  • Reprepro – Debian-Systeme mit einem selbst aufgesetzten Paket-Repo versorgen
  • Arduino
  • Bericht: Herbsttagung DANTE e.V. 2014 in Karlsruhe
  • Rezension: Seven Web Frameworks in Seven Weeks
  • Rezension: Spieleprogrammierung mit Android Studio
  • Fo Rensiker – sofort!
  • Siebter freiesMagazin-Programmierwettbewerb: Tron
  • Leserbriefe und Veranstaltungen

Downloads

Unter der Adresse http://freiesmagazin.de/mobil/ findet man immer die aktuelle und alle bisher erschienenen HTML- und EPUB-Ausgaben. Auf der Magazin-Seite können die letzten drei Ausgaben von freiesMagazin abgerufen werden, ältere Ausgaben findet man im Archiv.

Kontakt

Wer jeden Monat an die neue Ausgabe erinnert werden will, kann auch den RSS-Feed abonnieren. Leserbriefe mit Lob, Kritik, Anregungen oder Fragen und neue Artikelvorschläge können an die Redaktion geschickt werden.

Neuer freiesMagazin-Programmierwettbewerb

Es ist ein Weilchen her, seit ich den letzten Programmierwettbewerb veranstaltet habe. 2013 hat es wegen der Ubucon einfach nicht geklappt. Und auch dieses Jahr wurde es fast zu eng. Da ich den meisten Code von 2012 aber wiederverwenden konnte, war die Engine dann doch in zwei Tagen geschrieben.

Und da ist er nun: Siebter Programmierwettbewerb gestartet.

Als Aufgabe muss man wie beim Film Tron sein Lightcycle in der Arena bewegen und dabei den Gegner einkreisen bzw. möglichst lange nicht gegen eine Wand fahren. Ich dabei echt auf die Strategien der anderen Spieler gespannt. Lieber einigeln, auf Konfrontation mit dem Gegner gehen oder sich ein großes Stück vom Kuchen/der Arena sichern.

Die ersten zwei Bug-Meldungen der Nutzer haben gezeigt, dass Unit-Tests sinnvoll gewesen wären. Ich hatte es mir nach 2012 auch vorgenommen, aber dann wäre der Wettbewerb heute immer noch nicht gestartet, wenn ich die Tests auch noch geschrieben hätte. Die Funktionalität ist glücklicherweise so klein, dass hoffentlich nicht allzu viele Fehler im Code sind.

Der Wettbewerb läuft bis zum 20. Dezember 2014. Zu gewinnen gibt es Bücher und den Film „Tron“ auf DVD. Ich freue mich auf zahlreiche Teilnehmer (von dreien habe ich schon gehört :)).