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Buch: Metro 2033/Metro 2034

Titel

Metro 2033/Metro 2034

Autor

Dmitry Glukhovsky

Sprache

Deutsch

Genre

Endzeit-Sci-Fi

Herausgeber

Heyne, 2014

Seitenanzahl

1082

Auf der Beschreibungsseite zum Buch wird Metro 2033 in den höchsten Tönen gelobt. Seit Dmitry Glukhovsky das Buch 2007 veröffentlicht hat, zählt er zu den großen russischen Autoren. Das Metro-Universum umfasst inzwischen zahlreiche Bücher, auch von anderen Autoren, die die Idee aufgegriffen haben. Deshalb wollte ich das Buch seit langer Zeit lesen …

… und wurde immens enttäuscht. Ich fand den Erzählstil des Autors sogar so schlecht, dass ich das Buch nach 350 Seiten abbreche. Bis zum Ende von Metro 2033 wären es noch ca. 300 Seiten gewesen, die ich mir aber nicht antun möchte.

Metro 2033 handelt von den Menschen, die nach einer atomaren Katastrophe in die Moskauer Metro-Stationen geflüchtet sind. Dort leben sie in kleinen Gruppen zusammen, jede Metro wird von bestimmten Gruppierungen kontrolliert. Artjom wächst unter Tage auf und kennt den Himmel oder Bäume nur von Erzählungen. Er wird von einem Stalker beauftragt, zu einer Metro-Station namens Polis zu gehen, um dort Hilfe für eine Bedrohung zu holen, da die Mutanten von der Oberfläche immer öfters Angriffe gegen die Metro-Bewohner starten.

Seit Seite 100 wandert Artjom also von Station zu Station, um sich seinem Ziel zu nähern. Da die Stationen in den Händen verschiedener Gruppen sind, ist dies mitunter ein schwieriges Unterfangen. In meinen Augen dient dieser Grund dem Autor aber nur, damit Artjom jede Station einmal durchqueren muss, damit er beschreiben kann, wie toll und prächtig sie aussieht.

Daneben fängt mit jedem Eintreffen in eine neue Station ein neues Abenteuer für Artjom an. Und zwar immer so abgeschlossen, dass man gar nicht vermutet, dass zwei aufeinanderfolgende Kapitel überhaupt etwas miteinander zu tun haben. Das Ganze wirkt eher wie kleine Mini-Episoden eines Helden, wobei es über zwei Episoden hinweg keine oder nur wenig Verbindungen gibt.

Eine Charakterentwicklung von Artjom konnte ich auch nicht entdecken. Man erfährt etwas darüber, wie er aufgewachsen ist, aber eine Veränderung des Charakters nehme ich nicht war. Nach 250 Seiten Reise hat sich wenig geändert in ihm. Auch kritische Entscheidungen passieren einfach so, dann setzt sich der Autor ganz kurz damit auseinander und es ist wieder vergessen.

Sprachlich problematisch sind natürlich die russischen Namen der verschiedenen Metro-Stationen. Dafür kann der Autor natürlich nichts, es ist aber schwer Stationen wie Turgenewskaja, Tretjakowskaja und Taganskaja auseinander zu halten. Vor allem bei Wegbeschreibungen über mehrere Stationen hinweg habe ich die Namen irgendwann nur noch hingenommen und überlesen.

Zum Schluss finde ich den Schreibstil ziemlich ermüdend und langatmig. Spannung kam bei mir nicht auf. Es gab wenige Stellen im Buch, wo ich unbedingt dringend umblättern wollte, um zu sehen, wie es weitergeht. Ganz im Gegenteil habe ich immer vorsichtig umgeblättert, in der Hoffnung, dass das Kapitel gleich vorbei ist.

Für mich war Metro 2033 eine herbe Enttäuschung. Dmitry Glukhosvky ist für mich kein guter Autor. Ein Vergleich mit einem anderen hochgelobten, russischen Sci-Fi-Autor wie Sergej Lukianenko verbietet sich, da Lukianenko es schafft, mich als Leser gleich von Seite 1 an zu fesseln. Metro 2033 ist damit das dritte Buch in meinem Leben, dass ich nicht beenden werde.

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Kommentare

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onli am :

Oh, das überrascht mich ein bisschen. Fand es auch nicht soo toll, kein Strugatsky, habe es aber insgesamt doch gerne fertiggelesen.

Bei den Entscheidungen tust du der Geschichte unrecht, ich denke das ist ein gewollter Aspekt, aber um das zu sehen müsstest du das Ende lesen.

Die Metronamen fand ich übrigens auch verwirrend, es hätte sicher einen Weg gegeben, die besser unterscheidbar zu machen.

Dee am :

Natürlich darf ich nicht das ganze Buch bewerten, da ich es ja nicht zu Ende gelesen habe. Und ggf. reißt es das Ende sogar wieder raus. Wenn der Weg dahin aber so beschwerlich ist und keinen Spaß macht, mag ich ihn nicht gehen. In meinem Regal stehen so viele Bücher, die ich lieber lesen würde als mich durch Metro 2033 zu kämpfen.

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