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Rückblick: DANTE-Frühjahrstagung 2015 in Stralsund – Teil 2

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Fortsetzung: Freitag, 17. April 2015

Besonderheit der Mitgliederversammlung war die Verleihung des Ehrenpreises an Vedran Miletić, Till Tantau, Mark Wibrow und Joseph Wright für ihre Arbeiten an Beamer und PGF/TikZ. Till Tantau war als Preisträger auch anwesend und konnte den mit 500 Euro dotierten Preis persönlich in Empfang nehmen. Als „Gegenleistung“ zeigte er in seinen interessanten Vortrag, wie Graphenerstellung, Pfeilberechnung und Schattierung in TikZ funktioniert und was man damit alles machen kann. Wer daran interessiert ist, auf wie viele verschiedene Arten man Pfeilspitzen an das Ende einer gebogenen Linie platzieren kann, sollte unbedingt einen Blick in die Folien werfen, wenn diese auf der Programmseite verlinkt werden.

Till Tantau nahm stellvertretend den Ehrenpreis für die Arbeit an Beamer und PGF/TikZ an.

Till Tantau nahm stellvertretend den Ehrenpreis für die Arbeit an Beamer und PGF/TikZ an.

Martin Kraetke von le-tex stellte danach noch das Werkzeug docx2tex vor, welches Microsofts OOXML-Textdokumente nach TeX konvertiert. Prinzipiell ist das Tool interessant, aber für mich nicht relevant, da ich OpenDocument als Standard für Dokumente vorziehe. Danach erklärte Joachim Schrod, wie es bei CTAN hinter den Kulissen ausschaut und wie die LaTeX-Pakete, die jeder nutzt, in die eingesetzte TeX-Distribution kommen. Die Besonderheit war, dass Joachim als einziger Vortragende ein Tafelbild anfertigte (Ja, so richtig analog mit Kreide!) und keine Präsentation zeigte. Dadurch konnte man den Ausführungen wesentlich besser folgen und ich überlege, ob ich die Idee für einen meiner nächsten Vorträge ausleihe.

Joachim Schrod beeindruckte mit einem tollen Tafelbild.

Joachim Schrod beeindruckte mit einem tollen Tafelbild.

Uwe Ziegenhagens Vortrag zum org-mode in Emacs ließ ich ausfallen (als „Rache“, weil er auch nicht in meinem wahr ;)), denn wir mussten erneut etwas für den Folgetag vorbereiten. Diesmal standen drei Gläser Möhrenbutter und zwei Gläser Kräuterbutter auf dem Plan, die für das samstägliche Mittagsgrillen angedacht waren. Dank Thermomix ging das zwar auch wieder schnell, aber dennoch schafften wir es gerade so mit dem Bus pünktlich in der Stadt zum Abendtreff zu sein. Diesmal stand das Tagungsessen mit einem Büffet im „Goldenen Löwen“ an. Dass die Karte von zehn Gerichten sieben mit Fisch hatte, sollte an der Ostseeküste nicht weiter verwundern. Ich habe mich dementsprechend auch mutig durch Lachs und gebackene Pilze gegessen. Etwas ungewohnt, sprich eklig, waren die kleinen blauen Glibberwürfel, die angeblich mit Blue Curacao gemacht waren. Ich behaupte immer noch, dass der Hauptbestandteil einfach nur blau gefärbtes Fischwasser war. Kurzzeitig wurde das Mahl von einigen unterbrochen, um abzulichten, auf das zahlreiche schwarze Limousinen und Polizeieskorte auf dem Marktplatz gegenüber hindeuteten. Die Bundeskanzlerin stattete lustigerweise zu dem Zeitpunkt dem Stralsunder Rathaus einen Besuch ab. Einige andere wiederum schenkten dem Essen dann doch mehr fotografische Aufmerksamkeit. Insgesamt war das Essen verdammt lecker.

Abendtreff am Freitag.

Abendtreff am Freitag.

Samstag, 18. April 2015

Der Samstag hielt aufgrund Angebotsmangel nur drei Vorträge bereit. Im Nachhinein fand ich die Fülle an Vorträgen aber vollkommen ausreichend, denn alles andere wäre viel zu stressig geworden. Günther Partosch erzählte in seinen beiden Vorträgen, nachdem er seinen baldigen Ruhestand vom Universitätsbetrieb Gießen ankündigte, von der Archivierbarkeit von PDF-Dateien und was man tun muss, um diese langfristig korrekt verarbeiten zu können. Der Vortrag war ziemlich interessant, nur stört, dass die vorgestellten Tools nicht für Linux existieren. Günther rief dann auch zum Mitmachen auf, wenn dieses Thema bei LaTeX weiter vorangetrieben werden soll. Sein zweiter Vortrag beschäftigte sich mit dem Erstellen von diversen Verzeichnissen.

Einen etwas anderen und beinahe TeX-freien Vortrag lieferte Doris Behrendt ab, die sich über die Satzgestaltung der Reifeprüfungen und Schularbeiten der letzten 50 Jahre an bayrischen Schulen ausließ. So zeigte sie Arbeiten, die noch sehr schön manuell im Bleisatz gesetzt waren, über rein handschriftliche Arbeiten bis hin zu Schreibmaschinendurchschlägen, in denen die Mathezeichen mit Hand ergänzt wurden. Immerhin eine Arbeit wurde auch mit TeX erstellt, ansonsten dominierte ab der Jahrtausendwende die Gestaltung mit Word. Der Vortrag war sehr locker und die Diskussionen erheiternd. Es ist immer wieder interessant, was den Satzprofis so auffällt, was einem Laien nie ins Auge fallen würde, z.B. dass der horizontale Strich von Plus und Minus bei einer Arbeit nicht auf einer Höhe lag.

Jeder Referent erhielt zum Abschluss ein kleines Geschenk.

Jeder Referent erhielt zum Abschluss ein kleines Geschenk.

Kurz vor 12 schlossen Herbert Voß und Prof. Dr. Richter die Veranstaltungen und eröffneten auch gleichzeitig die Grillsaison. Zwei studentische Hilfskräfte durften sich am Grill austoben, während die hungrige Meute schneller aß als man neues Grillgut auflegen konnte. Würste und Steaks schmeckten allen sehr gut und das obwohl eine Vegetarierin an den Grill gestellt wurde. Der Umstand war den Organisatoren natürlich vorher nicht bekannt und es gab laut Aussage der Grillmeisterin keine Gewissenskonflikte. Beim Grillen schaute auch eine kleine Gruppe von vier Studenten vorbei und war sichtlich neidisch auf das schöne Essen und schaute sich auch gleich interessiert das Tagungsposter an. Mein Vorschlag ist, dass wir bei jeder Veranstaltung vor dem Tagungsgebäude den Grill anschmeißen und so noch mehr Menschen auf die Tagung aufmerksam machen getreu dem Motto „Komm zum Grillen, bleib für die Vorträge”, was auch ein guter Slogan für die nächste Tagung wäre.

Fortsetzung des Samstags

Rückblick: DANTE-Frühjahrstagung 2015 in Stralsund – Teil 1

Die DANTE-Tagungen sind immer ein schöner Ort, um neue Bekannt- und Freundschaften zu schließen oder alte zu vertiefen. Als „Nebeneffekt“ kann man viele interessante Vorträge anhören, die sogar manchmal etwas mit TeX zu tun haben. Dieses Jahr fand die Frühjahrstagung im nordöstlichsten Bereich Deutschlands, in der Hansestadt Stralsund statt.

Dienstag, 14. April 2015

Meine Anreise war bereits vor der eigentlichen Tagung, um den lokalen Organisatoren Christina Möller und Silke Krumrey etwas unter die Arme zu greifen. So mussten wir am Dienstag noch das offizielle Poster erstellen, welches überall auf dem Campus verteilt aufgestellt wurde, um Studierende und Lehrkörper kurzfristig auf die Tagung aufmerksam zu machen. Die Vorlage, mit der ich begonnen habe, enthielt so viele Minipages, wie ich es noch in keinem Dokument zuvor gesehen hatte. Dieser „Hinweis“ brachte mir aber nur böse Blicke ein … Als die Versuche mit absoluter Positionierung und Tabellen mich aber an den Rand des Wahnsinns trieben, griff ich das Konzept der Minipages, über die ich mich zuvor noch lustig machte, ebenfalls auf. Im Endeffekt hat es aber funktioniert und sehr oft ist bei LaTeX ja nur das Endergebnis wichtig und nicht unbedingt, wie man dorthin gekommen ist – vor allem wenn niemand den Quellcode dazu sieht. Dienstag Nacht gegen 23 Uhr war das Poster dann endlich fertig.

Das in den tiefen Abendstunden mit TeX erstellte Poster.

Das in den tiefen Abendstunden mit TeX erstellte Poster.

Mittwoch, 15. April 2015

Am Mittwoch ging es mit der Organisation weiter. Martin Sievers, Vorsitzender des DANTE e.V. antwortete auf die Frage, was neben Obst, Keksen und Getränken noch auf den Pausentischen stehen sollte, dass er viel Gutes von den ostdeutschen Blechkuchen gehört hat. Sein Pech war, dass er – aus guten Gründen – nicht an der Tagung teilnehmen konnte, denn am nächsten Tag standen fünf Blechkuchen auf dem Tisch. Da diese auch jemand vorbereiten musste, blieb zwischen Organisationsarbeit und Abendtreff wenig Zeit. Also wurde schnell der Thermomix angeworfen und das extrem zeitoptimierte Spiegeleierkuchen-Rezept umgesetzt.

Die berühmten ostdeutschen Blechkuchen.

Die berühmten ostdeutschen Blechkuchen.

Der Abendtreff im „Fritz Braugasthaus“ (auf der Kron-Lastadie, der Hafeninsel Stralsunds) war für viele wirklich berauschend, was an der riesigen Bierauswahl lag, die das Lokal anbot. Internationale und lokale Biere wurde ausgiebig getestet, wozu vor allem die Fritz Fünfer mit fünf verschiedenen Biersorten einlud. Andere versuchten sich am Fritz-Meter und ganz Trinkfeste testeten einfach beides. Die Stimmung war zum Auftakt der Tagung großartig und auch die neuen Tagungsteilnehmer integrierten sich eigenständig und wurden problemlos integriert – manchmal ohne dass sie eine Wahl hatten und dann mal eben die Ehre bekamen, den Tagungsbericht schreiben zu dürfen.

Wir gingen etwas eher, sodass wir kurz nach 23 Uhr den Kuchen noch fertig machen konnten, für den ich die Pistazien eigenständig schälen und hacken musste. Die verantwortungsvollste Aufgabe der ganzen Tagung.

Donnerstag, 16. April 2015

Der Donnerstag Morgen begann wie fast jeder Morgen gegen 6 Uhr, um die Tagungsräume noch weiter vorzubereiten. So mussten Steckdosen verlegt werden, was angesichts der Tatsache, dass es nur zwei Steckdosen im Hörsaal gab, eine interessante Kettenschaltung an Steckdosenleisten ergab. Die ganze Tagung über hielt das Stromnetz die 50 Notebooks und Smartphones aber aus. Den Lasttest, ob wir alle Geräte gleichzeitig einschalten hätten können, haben wir leider unterlassen.

Notärztliche Hilfe musste auch noch geleistet werden, als sich eine Organisatorin bei einem typischen Bürounfall einen Finger am Papier schnitt. Da keine Sanitäter in der Nähe waren, wurde zuerst der Erste-Hilfe-Kasten gesucht, dann gefunden und am Ende fachgemäß mit viel Geduld und ein klein wenig Gewalt wieder verschlossen. Es verwundert im Nachhinein, dass es dabei nicht noch mehr Verletzte gab – aber zumindest genug Binden hätten wir ja gehabt.

Den Organisatoren macht das organisieren Freude.

Den Organisatoren macht das Organisieren Freude.

Die Eröffnungsrede wurde von Prof. Dr. Niehus, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft, und Prof. Dr. Heiner Richter, Leiter des Centrums für bessere Übergänge und Studienbedingungen, sowie Herbert Voß als stellvertretender Vorsitzende des DANTE e.V. gehalten. Prof. Niehus ging in seiner Rede schön auf die Nutzung bzw. Nicht-Nutzung von TeX an der Fachhochschule ein. Umso schöner, dass die DANTE-Tagung in Stralsund stattfinden konnte. Für meinen Eröffnungsvortrag zum Thema „Eigene LaTeX-Arbeiten als E-Book veröffentlichen“ waren dann sogar die Kanzlerin der Fachhochschule und einige andere FH-Kollegen aus anderen Fachbereichen anwesend. Meine Hoffnung ist, dass ich in meinem Vortrag zeigen konnte, dass die Konvertierung von LaTeX nach EPUB nicht in allen Lebenslagen perfekt funktioniert, die Ergebnisse dennoch teilweise sehr gut sind und nur an wenigen Stellen angepasst werden müssen. Mit dem latex2rtf-Konverter konnte ich dann immerhin auch etwas zeigen, was den Word-Nutzern bekannt vorkam. Zu meinem Vortrag wird es demnächst einen ausführlichen Artikel in allen relevanten Medien geben (Blog, freiesMagazin und TeXnische Komödie), sodass man die Ergebnisse nachlesen kann.

Auch die die Zuhörer hatten Spaß an den Vorträgen.

Auch die die Zuhörer hatten Spaß an den Vorträgen.

Der Tag ging mit zahlreichen, programmierlastigen Vorträgen weiter. Entweder wurden Sprachen wie Perl erklärt (Walter Entenmann), mit denen man Skripte schreiben kann, die LaTeX-Code erzeugen, oder es wurde vorgestellt, wie man direkt aus TeX heraus mit Lua programmieren kann (Patrick Gundlach). Dazwischen gab es noch einen Vortrag, der auf Ruby einging (Thomas Romeyke), mit dessen Hilfe Beamer-Folien erstellt werden. Martin Schröder hielt wie immer seinen obligatorischen Vortrag zum aktuellen Stand von TeX, wobei der Titel zu „TeX im 3. Jahrtausend“ abgewandelt wurde. Inhaltlich hatte sich der Vortrag auch ein bisschen zum letzten Mal in Gießen 2013 verändert, einige Aussagen bzgl. EPUB-Erstellung oder Tagged PDF waren dennoch sehr optimistisch.

Ich hielt am Ende des Tages noch einen „Vortrag“ zu meiner Bewerbungsvorlage, die bei vielen Nutzern beliebt zu sein scheint. Dabei gab es auch einige Anmerkungen bzgl. optionalen Bildern oder Unterschrift, die ich in die Vorlage einbauen und dann wieder veröffentlichen werde. Mein Ziel soll dann sein, dass man die Vorlage noch leichter benutzen kann – selbst als LaTeX-Anfänger. Nach wie vor wäre ich an einer Statistik interessiert, wie oft die Vorlage für eine Bewerbung genutzt wurde und zu einer Anstellung führte. ;)

Die aufgeklappten Laptops zeigen, dass auch aktiv mitgemacht wurde.

Die aufgeklappten Laptops zeigen, dass auch aktiv mitgemacht wurde.

Den Abend verbrachten wir im Bodega, einem spanischen Restaurant. Das Lokal war ganz nett, aber die Bedienung leider mit der Abrechnung überfordert, als 40 Personen „spontan“ alle um viertel vor 9 zahlen wollten. Grund war, dass um 21 Uhr die Nachtwächterführung beginnen sollte. Nach etwas Chaos hat das Bezahlen dann aber doch noch geklappt und zwei Gruppen konnten sich mit dem Nachtwächter und der Nachtwächterin auf die Reise durch Stralsunds Vergangenheit begeben. Die Führung war großartig und mit diversen Gedichten und Zeitaussagen sehr unterhaltsam gestaltet. Dass die Wächterin nicht nur von Stralsunds Geschichte Ahnung hatte, zeigte auch eine Anmerkung eines Teilnehmers, die sie sogleich korrigieren konnten. Stralsund bei Nacht zu erkunden ist mit den zahlreichen verwinkelten Gassen sehr schön und selbst Ortsansässige haben neue Ecken kennengelernt bzw. hätten nie wieder nach Hause gefunden, wenn man sie noch dreimal im Kreis gedreht hätte. Das Ende der Führung und des Abends endete in Stralsunds ältester Hafenkneipe. Hierzu kann man nur sagen, dass man sie mal von innen gesehen haben kann, aber außen ist ja eigentlich auch ganz hübsch. Einziges Manko der Nachtwächterführung war, dass sie in der Nacht stattfand, als bei sternenklarer Nacht der Wind ordentlich durch die Straßen pfiff. Und nein, auch das Unterstellen unter einer Laterne hilft da nicht sehr viel, wie derjenige vermutlich auch schnell gemerkt hat.

Die Nachtwächterführung bei frischer Brise.

Die Nachtwächterführung bei frischer Brise.

Freitag, 17. April 2015

Der Freitag startete mit der 52. Mitgliederversammlung des DANTE e.V., die so interessant wie jedes Jahr war. Es gab Berichte von Tagungen, aktuellen Projekten und vor allem durfte die letztes Jahr frisch gebackene Rechnungsprüferin Christina Möller zeigen, ob der Verein und sie Hilfswissenschaften wie Mathematik korrekt anwenden kann. Offenbar hat aber alles gepasst. Als neue Mitstreiter wurden ihr für dieses Jahr Marei Peischl, die das erste Mal auf einer Tagung war, und Alexander Willandt, der gar nicht anwesend war, an die Seite gestellt. Wie gesagt, wird das Thema Integration bei DANTE sehr groß geschrieben.

Fortsetzung des Freitags

DANTE-Frühjahrstagung in Stralsund sucht noch Vorträge

In anderthalb Wochen startet die Frühjahrstagung des DANTE e.V. in Stralsund. Leider ist aus den interessante Vorträgen bisher noch nicht so viel geworden. Das heißt, das was angeboten wurde, ist interessant, aber viel zu wenig.

Aktuell gibt es 8 Vorträge, die einen Freiraum von 15,25 Stunden füllen sollen. Daher hier einmal der Aufruf in die Linux- und LaTeX-Community, noch weitere Vorträge einzureichen. Daneben lohnt sich ein Besuch in Stralsund – vor allem, wenn das Wetter so wird, wie es scheint.

Ich bereite ja einen Workshop zum Thema „Eigene LaTeX-Arbeiten als E-Book veröffentlichen” vor. Ich könnte noch weitere Füllvorträge anbieten, habe aber aktuell keine Zeit, diese vorzubereiten, z.B.

LaTeX Beginner's Guide zum kostenlosen Download

Wie ich gerade im TeXblog lese, gibt es heute das Buch „LaTeX Beginner’s Guide“ von Stefan Kottwitz als E-Book zum kostenlosen Download bei PACKT Books. Das Angebot steht noch etwas mehr als 6 Stunden offen. Das Buch steht als EPUB, MOBI und PDF zur Verfügung.

Ich selbst kenne das Buch leider nicht, weswegen ich nicht sagen kann, ob sich die verpflichtende Anmeldung für den Download lohnt aber nicht. Aber ich habe es mir auf meinen E-Book-Reader gespielt und werde hoffentlich irgendwann dazu kommen, es zu lesen.

DANTE-Frühjahrstagung in Stralsund im April – Eigene LaTeX-Arbeiten als E-Book veröffentlichen

Stralsund

Vom 16. bis 19. April findet im wunderschönen Stralsund (Zufrieden, Christina?) die Frühjahrstagung der Deutschsprachigen Anwendervereinigung TeX e.V. (kurz DANTE). An drei Tagen wird es (hoffentlich) viele interessante Vorträge zum Thema LaTeX geben. Ich freu mich aber vor allem auf die Stadt (und einige Einwohner).

Ich halte einen Workshop zum Thema „Eigene LaTeX-Arbeiten als E-Book veröffentlichen”. E-Book-Reader erhalten immer mehr Bedeutung und so ist es nicht verwunderlich, wenn man seine eigene Arbeiten aus der Schule oder Universitätsbereich als E-Book veröffentlichen will. Der Weg von LaTeX zum E-Book im EPUB-Format ist immer noch beschwerlich. In dem Workshop will ich zeigen, welche Programme es für die Konvertierung gibt und wo man gegebenenfalls manuell ansetzen muss.

Anhand eines Beispieldokuments, welches zahlreiche, häufig genutzte LaTeX-Elemente benutzt, werden die Fähigkeiten der HTML-Konverter (aus denen man danach das EPUB erstellt)

und die beiden EPUB-Konverter

live vorgestellt.

Eigene „Probleme“ und Dokumente können für einen Test gerne mitgebracht werden. Auch ein Notebook kann nicht schaden, auf denen man sich zum Mitmachen die oben genannten Programme installieren kann.

LaTeX auf den Chemnitzer Linuxtagen

Am 21. und 22. März 2015 finden in Chemnitz wieder die Chemnitzer Linuxtage statt. Das Programm ist sehr gut mit zahlreichen technischen Linux-Themen gefüllt und es gibt am Freitag Samstag auch einige Vorträge zum Thema LaTeX.

Doris Behrendt geht in ihrem Vortag LaTeX für Lehrerinnen auf einige Mathematikschulaufgaben ein, die sie in der Schule mit PSTricks gestaltet.

Den zweiten Vortrag hält Wolfgang Dautermann zum Thema Programmierung mit LaTeX … und anderen Programmiersprachen. In dem Vortrag soll auf einige Methoden und Pakete eingegangen werden, mit denen man in LaTeX programmieren kann.

Den Abschluss gibt Martin Schröder mit seinem obligatorischen Vortrag TeX im 21. Jahrhundert, in dem er die aktuellen Entwicklungen in der TeX-Welt vorstellt.

Der normale Eintritt kostet nur 8 Euro.

Bericht: Herbsttagung DANTE e.V. 2014 in Karlsruhe

Jedes halbe Jahr trifft sich die Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. (kurz DANTE), um die Mitgliederversammlung abzuhalten und dabei gleichzeitig auch noch interessante Vorträge rund um das Thema TeX anzubieten. Dieses Jahr fand die Herbsttagung in Karlsruhe statt.

Vorabendtreff

Bevor es zum vergnüglichen Teil ging, traf sich der Vorstand des Dante e.V. zur halbjährlichen Sitzung. Da ich das erste Mal als Beisitzer den Diskussionen beiwohnen konnte, war es sehr interessant, etwas mehr Einblick in die internen Vorgänge und Abläufe zu erhalten. Vor allem einige kontroverse Themen wurden sehr hitzig und spannend diskutiert.

Nach dreieinhalb Stunden waren die Getränke alle und wir erschöpft, sodass wir uns nach einer kurzen Pause gemeinsam zum Abendtreff aufmachen konnten. Im Vogelbräu in der Südstadt trafen sich ca. 25 Teilnehmer der Tagung, was auf eine rege Teilnahme am Folgetag hoffen ließ.

Sehr schön war, dass man viele neue und vor allem junge Gesichter sehen konnte, die sich dann hoffentlich auch aktiv bei DANTE e.V. einbringen werden, sodass die älteren Semester irgendwann einmal in den verdienten Ruhestand gehen und das Zepter an eine neue Generation übergeben können.

Tagungstag

Nach einer kleiner Jogging-Runde durch den Zoo bzw. am Zoo vorbei und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns als kleine Gruppe vom Hotel zur Tagungsstätte auf. Kurz nach 9 Uhr konnte der Vorsitzende des DANTE e.V., Martin Sievers, die ca. 30 Zuhörer im Architekturgebäude des Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) begrüßen.

Danach hielt Prof. Dr. Lohner vom Steinbuch Centre for Computing (SCC) das Grußwort und stellte die Universität und vor allem das SCC und dessen Aufgaben ausführlich vor. Die Menge an Daten, die verarbeitet werden, bzw. die vorgehaltene Rechnerleistung war dabei sehr beeindruckend.

Nach der kurzen Ansprache eröffnete Martin Sievers den offiziellen Teil der Tagung mit der 51. Mitgliederversammlung. Von den Mitgliedern wurden verschiedene Eindrücke vergangener Tagungen geteilt und auch auf zukünftige TeX-Tagungen aufmerksam gemacht. An dieser Stelle sei vor allem auf die kommende Frühjahrstagung des DANTE e.V. im wunderschönen Stralsund an der Ostsee hingewiesen, die Mitte April 2015 stattfindet. Daneben wurden auch die abgeschlossenen und laufenden Projekte vorgestellt. Genauere Details kann man der aktuellen DTK entnehmen.

Den ersten Vortrag des Tages hielt Markus Kohm zum Thema „Tipps und Tricks mit KOMA-Script“. Er stellte in dem sehr interessanten Vortrag das Paket scrlayer zum Definieren von Ebenen vor, auf denen man beispielsweise Logos, Versionsinformationen oder Ähnliches im Dokument auf allen oder manchen Seiten anzeigen lassen kann. Daneben beschrieb er noch, wie man mithilfe von \addchaptertocentry eigens definierte Kapitelbeschreibungen vor dem Inhaltsverzeichnis definieren kann.

Danach unterhielt Heiner Richter vom Centrum für bessere Übergänge und Studienbedingungen (kurz CÜS) der Fachhochschule Stralsund die Zuhörer und zeigte einmal, wie das Bild auf der reinen Anwenderseite von TeX aussieht. Sein Wunsch war es, zwei getrennte Texte vertikal parallel zueinander setzen zu können. Daneben standen auch noch doppelseitige Bilder, farbige Informationsboxen und QR-Codes auf seiner Wunschliste. Bei allen Probleme probierte er viel aus und fragte die Profis, wenn er nicht weiter wusste. Seine Ausführungen zeigten, dass man mit etwas Durchhaltevermögen, Neugier und – wie er es nannte – Frechheit auch als normaler Anwender schwierigere Probleme mit TeX lösen kann.

Das schöne Wetter in Karlsruhe am Samstag lud vor und nach dem Mittagessen zu einem kleinen Spaziergang am Schloss entlang ein. Danach zeigte Uwe Ziegenhagen auf unterhaltsame Weise, welche neuen oder interessanten Pakete es auf CTAN gibt, die für die Allgemeinheit ggf. interessant sein könnten. Darunter war dann auch das ctable-Paket für den Satz von Tabellen, das bereits in der DTK 1/2014 („Explizite Positionierung in LaTeX“) erwähnte Paketgrid-system zum Setzen von mehrspaltigen Textblöcken oder die Erstellung von Flussdiagrammen mit flowchart. Solche Diagramme kann man auch mit Graphviz über das Paket gaphviz direkt aus LaTeX heraus erzeugen.

Gleich danach stellte Herbert Voss ConTeXt vor, wobei er sich vor allem auf die lokale Installation außerhalb von TeX Live bezog und zeigte, wie dies prinzipiell möglich ist. Das gestartete ConTeXt-Buch von Herbert Voss wird es nach seinen Aussagen erst einmal nicht geben, weil die ConTeXt-Entwicklung noch sehr aktiv betrieben wird und so nach drei Monaten die im Buch verwendeten Beispiele nicht mehr korrekt durchlaufen.

Nach einer kurzen Pause, in der die Tagungsteilnehmer von den Veranstaltern sehr großzügig mit diversen Kuchen eingedeckt wurden – die das Abendessen schon fast hinfällig machten – stellte Benjamin Berg das Open-Source-Projekt SDAPS vor. Es handelt sich dabei um ein Optical Mark Recognition Programm (OMR), welches u.a. mit der Hilfe von LaTeX und der eigens definierten Dokumentenklasse sdaps ein Umfrageformular erstellt, welches nach dem Ausdrucken, manuellen Ausfüllen und Einscannen die angekreuzten Antworten erkennt und auswertet. Die Möglichkeiten, die SDAPS bietet und die von Benjamin Berg live vorgeführt wurden, sahen sehr interessant aus.

Zum Abschluss grub Wolfram Schwenzer etwas in der Historienkiste von TeX und holte die Programmiersprache WEB heraus, die 1983 von Donald Knuth entwickelt wurde. Die Nachfrage beim Publikum, wer diese wohl kennt, zeigte bei der Meldung von nur drei Alteingesessenen, dass es sich hier um ein Urgestein des Computerzeitalters handelte. Mit Noweb gab es 1989 eine Weiterentwicklung von Norman Ramsey. Hiermit war es möglich, Programmdokumentation direkt im Code zu verfassen. Diese Dokumentation kann in HTML oder eben auch TeX stattfinden, wodurch man auch komplexe, mathematische Algorithmen gut beschreiben kann.

Der Abendtreff fand im Pizzahaus statt, welches sehr leckere italienische Gerichte anbot und allen Teilnehmern eine gute Lokalität für angenehme Gespräche bot.

Touristisches Rahmenprogramm

Am Sonntag fand noch ein Stadtrundgang unter dem Motto „Architektur & Stadtplanung“ statt. Das Motto war ganz passend, da in der Südstadt von Karlsruhe an sehr vielen Stellen gebaut wird, sodass beispielsweise der Marktplatz aktuell nicht mehr als solcher zu erkennen ist. Ich habe das Programm aber ausgelassen und mich bereits am Morgen auf den Heimweg gemacht.

Insgesamt war es wieder eine sehr interessante Veranstaltung mit vielen alten (nicht zwingend aufs Alter bezogen) und auch ein paar neuen Gesichtern, die hoffentlich auch bei späteren Veranstaltungen wieder zu sehen sein werden. Vor allem die Vorträge zu SDAPS und scrlayer waren für mich sehr interessant, auch wenn ich sie voraussichtlich nie wirklich nutzen werde.

Wie immer gilt: Wer TeX (in jeglicher Form) nutzt und Interesse daran hat, kann auch als Anfänger bei den DANTE-Veranstaltungen immer etwas mitnehmen. Die nächsten Tagungen werden in Stralsund (DANTE-Frühjahrstagung 2015), Darmstadt (TUG 2015) und Graz (DANTE-Herbsttagung 2015) stattfinden und sicherlich trifft man sich irgendwo dort wieder.

Typographische Informationen

Letzte Woche bin ich auf den sehr guten Artikel Typografische Fachbegriffe für die Justierung von Buchstabenabständen erklärt gestoßen. Viele Begriffe wie Spacing oder Kerning werden im Detail und anschaulich erklärt.

Ebenso interessant ist auch der etwas ältere Artikel zu Die Top 10 der missverstandenen Typografie-Fachbegriffe, der einigen Mythen aufdeckt.

Allgemein ist die Typografie-Seite jedem zu empfehlen, der sich ein bisschen für Schriften, Typographie und dergleichen interessiert.


„Kerning“, (C) Randall Munroe
unter Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5

LaTeX-Beamer mal anders: Ubuntu-Präsentation

Auf der Frühjahrstagung 2014 von DANTE in Heidelberg (zu der ich auch noch einen Bericht schreiben müsste) hielt Axel Kielhorn einen Vortrag zu „Präsentationen mit Beamer“, d.h. wie man mit der Beamer-Klasse von LaTeX Präsentationen erstellen kann.

Er zeigt dabei die zahlreichen verschiedenen Formatvorlagen, die es vordefiniert im Beamer-Paket gibt – die aber auch alle sehr ähnlich langweilig aussehen (was natürlich Geschmackssache ist). Er zeigte auch eine Vorlage von Uwe Ziegenhagen mit dem Kommentar „Und das sieht doch gleich ganz anders aus.“ Ich weiß nicht, ob dies ernst gemeint war, jedenfalls musste ich schmunzeln, da sich in der Vorlage von Uwe sich nicht viel geändert hat.

Dass es auch wirklich anders geht, will ich an den LaTeX-Vorlage zeigen, die ich für meine Firma im Corporate Design erstellt habe. Da ich das hier natürlich nicht zeigen kann, habe ich die Vorlage etwas umgewandelt und eine Ubuntu-Präsentation draus gemacht. Diese sieht wie folgt aus:

In der Beispieldatei kann man die Bilder ein- und ausschalten, die Sprache auf Deutsch oder Englisch umstellen und zwischen zwei verschiedenen Titellayouts wählen. Als Bild habe ich eines der offiziellen Ubuntu-Community-Bilder genommen, konkret dieses hier.

Download der Folien: ubuntubeamer.tar.gz

Ob man die Farbauswahl (es sind die offiziellen offiziellen Ubuntu-Farben) oder das Layout gut findet oder nicht, ist dabei zweitrangig. Das Beispiel soll nur veranschaulichen, dass man mit LaTeX und der Beamer-Klasse auch wirklich etwas ganze Neues erstellen kann. (Dass das Positionieren der Bilder und Blöcke auf der Titelseite ein Kampf war, verschweige ich aber besser einmal ... ;) Das textpos-Paket wollte zumindest im ersten Versuch nichts darstellen, sonst hätte ich das genommen.)

Von LaTeX nach HTML und EPUB

Wozu die Feiertage alles gut sind … Weil ein Leser nach den konkreten Skripten fragte, wie das mit LaTeX gesetzte freiesMagazin nach HTML und EPUB konvertiert wird, habe ich dazu eine kleine Anleitung geschrieben. Es gab ja schon einmal eine ausführliche Anleitung, wie der prinzipiell Ablauf der Konvertierung ist, aber es fehlten die konkreten Beispiele und Skripte.

Link zur Anleitung