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The Invisible Man

Titel

The Invisible Man

Autor

H. G. Wells

Sprache

Englisch

Genre

Science-Fiction

Herausgeber

Dover, 1992

Seitenanzahl

110

Als Anfang Februar im tiefsten Winter der Fremde im "Coach and Horses" ein Zimmer mietet, freut man sich noch über den Gast zu dieser unwirtlichen Jahreszeit. Dann verhält er sich aber komisch: Er ist meist allein, murmelt vor sich und führt seltsame Experimente in seinem Zimmer durch. Ständig sieht man ihn mit Handschuhen, Mantel, Hut und Sonnenbrille herumlaufen und sein Gesicht ist komplett bandagiert. Als ein unerklärlicher Diebstahl passiert, stellt das Dorf den Fremden zur Rede.

Unsichtbarkeit ist sicherlich ein Klassiker des Science-Fiction, mitbegründet und geprägt durch H. G. Wells. Oft wird in neueren Science-Fictionen-Filmen aber nur auf die positiven Seiten eingegangen bzw. die Technik so erklärt, dass sie alles unsichtbar machen kann, z.B. auch Kleidung. In Wells Roman muss der unsichtbare Wissenschafter Griffin aber damit leben, dass nur er selbst unsichtbar ist. Ohne Kleidung würde er erfrieren, mit normaler Kleidung würde er sofort auffallen, weil das Gesicht fehlt. Auch laufen ständig Passanten gegen ihn und Kutschen halten nicht extra für ihn an. Die Vorteile der Unsichtbarkeit sind damit hinüber, wenn man ständig nackt herumlaufen muss.

Sehr gut stellt Wells auch den Wahnsinn dar, dem der Unsichtbare langsam verfällt. Okay, ein klein wenig wahnsinnig muss man sein, um solch ein Experiment an sich selbst durchzuführen ohne vorher an ein Gegenmittel zu denken. Dass der Wissenschaftler später dann eine Herrschaft des Terrors einführen will, hat aber sicherlich auch mit seiner Verwandlung zu tun.

Wie immer, eine sehr schöne und kurze Science-Fiction-Geschichte für zwischendurch.

The Somnambulist

Titel

The Somnambulist

Autor

Jonathan Barnes

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy-Krimi

Herausgeber

Gollancz, 2007

Seitenanzahl

284

Im London der viktorianischen Zeit geschieht ein unerklärlicher Mord, der die Polizei dazu zwingt, den ehemalig hoch angesehenen Detektiven Edward Moon zu dem Fall hinzuziehen. Moon sehnt sich nach der alten Zeit zurück und ist voller Freude wieder etwas tun zu dürfen. Zusammen mit dem geheimnisvollen Somnambulist ("Schlafwandler" auf Deutsch) untersucht er den Tatort, gelangt aber schnell in eine Sackgasse. Da geschieht ein zweiter Mord, der auf eine mysteriöse Sekte hindeutet.

"Interessant." - Das war wohl mein Gedanke nach Beendigung des Buches. Die Geschichte ist tatsächlich mal etwas neuer, da hinter der Sekte, die ich oben erwähnte, natürlich noch mehr steckt, was ich nicht erwähnen will. Die Personen im Buch haben alle ein Profil und kommen nicht als 08/15-Charaktere herüber. Teilweise sind sie deutlich überzeichnet, alle Hauptcharaktere haben einen kleinen Riss in der Birne (oder woanders).

Interessant ist auch der Schreibstil, da sie nicht aus Sicht eines allwissenden Erzählers behandelt werden, sondern von einer Person, die die Details des Vorfalles nachträglich zusammengetragen hat. So verwundert einen die Einleitung "Seien Sie gewarnt. Dieses Buch besitzt keinen wie auch immer gearteten literarischen Wert. Es ist ein grässliches, gewundenes, zweifelhaftes Konvolut von Unsinnigkeiten, bevölkert von wenig überzeugenden Charakteren, geschrieben in trockener, öder Prosa, des Öfteren lächerlich und gewollt bizarr." auch nicht wirklich.

Man hat leider das ganze Buch über das Gefühl, dass man den ersten Teil verpasst hat. Dummerweise gibt es keinen ersten Teil, sodass man nie erfährt, woran Edward Moon zuvor bei dem Fall in Chapham genau gescheitert ist. Neue Personen tauchen immer wieder auf und es wird oft deren Vergangenheit angedeutet, aber nie erzählt. Das ist etwas schade, denn es hinterlässt viele Fragen, die der Leser sicherlich gerne beantwortet hätte.

Insgesamt ist es dennoch ein sehr gutes und spannendes Buch, vielleicht schreibt Barnes ja noch die Vorgeschichte dazu. Einen halben Nachfolger gibt es auch in Form des Buches Domino Men, bei ein paar Gestalten aus "The Somnambulist" auch wieder auftreten.

Wer also Kriminalfälle mit phantastischem Hintergrund mag (wie z.B. die Abenteuer<a/> von Horatio Lyle) und auch vor etwas übertriebener Gewaltdarstellung nicht zurückschreckt, dem sei das Buch empfohlen.

PS: Und ich hätte tierisch gerne gewusst, was mit Charlotte genau passiert ist. :(

Confessions of an Ugly Stepsister

Titel

Confessions of an Ugly Stepsister

Autor

Gregory Maguire

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy-Drama

Herausgeber

Headline, 1999

Seitenanzahl

397

Margarethe Fisher flieht Hals über Kopf mit ihren beiden Töchtern Iris und Ruth von London nach Haarlem in den Niederlanden, nachdem ihr Mann gelyncht wurde. Dort will sie ein neues Leben anfangen und fängt als Haushälterin bei dem Maler Schoonmaker an. Als Schoonmakers Gönner Cornelius van den Meer eine Spielgefährtin für seine Tochter Clara braucht, engagiert er die gesamte Familie vom Fleck weg. Margarethe ist bei dem langsamen Aufstieg in der Gesellschaft nur die seltsame Tochter von Cornelius und Henrika van der Meer ein Dorn im Auge.

Die Geschichte von Aschenputtel/Cinderella kennt wohl jeder. Maguire beschreibt in seinem Buch wie schon bei Wicked die andere Seite der Geschichte. Denn das Märchen über Aschenputtel erzählt nur die halbe Wahrheit. Clara bzw. Cinderella ist nicht die arme Stieftochter, die ständig in der Küche bleiben muss, sondern sie hat sich in dieser Geschichte die Position ausgewählt, nachdem ihre Mutter Henrika gestorben ist und Margarethe die Gunst der Stunde genutzt hat, um die neue Herrin im Haus zu werden. Auch sind die beiden Stiefschwestern Ruth und Iris alles andere als unfreundlich zu Clara, sie helfen sogar, wo sie nur können.

Maguire schafft es, das bekannte Märchen von einer anderen Seite zu erzählen und zeigt damit sehr deutlich, dass alle Geschichten, Bilder, Lieder nur einen Teil des großen Ganzen einfangen können. Dabei fügt er das bekannte Märchen aber so elegant in die Geschichte ein, dass keine Lücken entstehen. Man erfährt nun erstmals die ganze Wahrheit. ;)

Ein sehr empfehlenswertes Buch mit recht einfacher Sprache, was auch jüngere Leser erfreuen könnte.

The Island of Dr. Moreau

Titel

The Island of Dr. Moreau

Autor

H. G. Wells

Sprache

Englisch

Genre

Science-Fiction

Herausgeber

Dover, 1996

Seitenanzahl

104

Edward Prendick strandet durch einen unglücklichen Zufall auf der Insel von Dr. Moreau und seines Assistenten Montgomery. Nachts hört er seltsame Geräusche im Wald und vor seiner Hütte, tagsüber erschüttern Schreie den benachbarten Schuppen, in dem der Doktor arbeitet.

Dass der Mensch gerne Gott spielt, ist hinlänglich aus vielen anderen Sci-Fi-Geschichten bekannt. In dieser Novelle von Wells versucht ein Arzt Tieren etwas Menschlichkeit zu geben, indem er sie bei lebendigem Leib "umformt". Aber selbst wenn die Tiere fast aufrecht gehen und auch etwas mehr als Grunz- oder Knurrlaute von sich geben können, bleibt im Inneren immer das Tier zurück.

Aus gesellschaftlicher Sicht ist das Verhalten der Tiermenschen interessant, die sich ein Gesetz auferlegen, was sie selbst davon überzeugen soll, dass sie Menschen sind. Nach dem Motto: "Wenn ich es nur lang genug vor mir hersage, dann wird es wahr."

Mit "The Island of Dr. Moreau" hat H. G. Wells eine kurze und sehr kurzweilige Novelle abgeliefert, die im Gegensatz zu den anderen beiden vorherigen Werken sogar einen richtigen Abschluss hat.

Sehr schön zu lesen!

The Time Machine

Titel

The Time Machine

Autor

H. G. Wells

Sprache

Englisch

Genre

Science-Fiction

Herausgeber

Dover, 1995

Seitenanzahl

76

Ein nicht näher genannter Wissenschaftler erfindet in dieser Novelle von H. G. Wells eine Zeitmaschine und reist damit in die Zukunft. Im Jahr 802.701 trifft er zwei Rassen, die sich aus den Menschen entwickelt haben. Zum einen die friedfertigen, vegetarischen Eloi, die an der Erdoberfläche leben und den ganzen Tag spielen, singen und tanzen. Unter der Erde dagegen leben die fleischfressenden und gefährlichen Morlocks, die sich vor der Sonne scheuen und nur in der Nacht auf der Oberfläche erscheinen.

Das Thema der Zeitreise ist immer wieder interessant. Schade, dass es nur für eine Novelle gereicht hat. Aber auch wie bei "The First Men in the Moon" schließt diese Geschichte nicht richtig ab, sondern lässt das Ende offen.

Etwas erschreckend finde ich, dass der Wissenschaftler nach seiner Zeitreise um gute 800.000 Jahre in die Zukunft mit einem einzigen Blick auf die Lebewesen die gesamte Evolution der Menschheit herleiten konnte. Dabei sucht er nicht einmal Beweise, sondern lässt sich nur von Indizien leiten. Ob die Darstellungen des Zeitreisenden wirklich so sind, wie er sie bei seiner Erzählung wiedergegeben hat, ist daher höchst zweifelhaft. Vielleicht sind die Eloi die Bösen, die die Morlocks unterdrücken?

Interessant ist diese theoretische Entwicklung natürlich schon, nur ist das Buch mit 76 Seiten leider viel zu kurz. Die Ausweitung des Themas (bzw. der allgemeinen Geschichte der Eloi und Morlocks) wäre definitiv interessant zu lesen, denn es ergeben sich sicherlich zahlreiche Konflikte, wenn ein Mensch aus der heutigen Zeit mal eben das Fünffache der bisherigen Evolution der Menschheit überspringt.

The First Men in the Moon

Titel

The First Men in the Moon

Autor

H. G. Wells

Sprache

Englisch

Genre

Science-Fiction

Herausgeber

Dover, 2001

Seitenanzahl

161

Der Wissenschaftler Mr. Cavor erfindet ein neues Element namens Cavorite (wie selbstlos der Name gewählt wurde), was die Durchlässigkeit der Gravitation bei ein Objekt beeinflussen kann. Zusammen mit Mr. Bedford, einem gescheiterten Geschäftsmann, baut er eine Sphäre aus Cavorite, um auf den Mond zu reisen. Nach der Landung entdecken die zwei Abenteurer Fauna und Flora auf dem Mond und stoßen sogar auf intelligentes Leben.

Die These mit Leben auf dem Mond war im Jahr 1901, als Wells das Buch geschrieben hat, sicherlich ziemlich spannend. So stellt Wells den Mond als Teil der Erde da (was ein heute anerkanntes Entwicklungsmodell ist), auf dem sich das Leben parallel zur Erde entwickelt hat. Das Leben hat sich aufgrund der unwirtlichen Lebensbedingungen auf der Mondoberfläche ins Innere des Mondes verlagert und jedes Lebewesen hat eine spezielle Eigenschaft, die es verrichtet. Die Ähnlichkeit zu Ameisen wird auch im Buch immer wieder erwähnt.

Interessant sind die menschlichen Aspekte, die die beiden Personen Cavor und Bedford auf den Mond mitbringen. Cavor als Wissenschaftler findet alles sehr interessant und agiert schon fast mit einer Naivität auf dem Mond, dass es weh tut (also vorrangig ihm). Bedford dagegen sieht die ganze Expedition eher als Geschäftsmann und würde am liebsten die Mondbewohner versklaven, um an die Goldvorräte im Inneren des Mondes zu gelangen. Und auch das Cavorite sieht er rein aus wirtschaftlicher Sicht.

Zum Ende hin lässt das Buch leider viele Fragen offen und gibt mit zusätzlichen Aufzeichnungen von Cavor nur eine Andeutung, was wirklich weiter auf dem Mond passiert ist.

Die Novelle ist definitiv interessant, sprachlich aber auch fordernd, wie ich finde.

A Thousand Splendid Suns

Titel

A Thousand Splendid Suns

Autor

Khaled Hosseini

Sprache

Englisch

Genre

Drama

Herausgeber

Riverhead Books, 2007

Seitenanzahl

448

"A Thousand Splendid Suns" erzählt die Geschichte zweiter afghanischer Frauen. Zum einen ist da die junge Mariam, uneheliche Tochter (und Schandfleck) des reichen Kaufmanns Jalil und einer seiner Angestellten Nana in der Stadt Herat. Als sich Mariams Mutter das Leben nimmt, gibt Jalil seine fünfzehnjährige Tochter zur Heirat an seinen "Freund" Rasheed nach Kabul. Dieser misshandelt sie fast täglich, vor allem weil sie ihm kein Kind gebären kann.

Mehrere Jahre später trifft Mariam auf die junge Laila, die mit ihren Eltern nebenan wohnt. Als bei einem Raketenangriff Lailas Eltern sterben, nehmen Mariam und ihr Mann Rasheed Laila bei sich auf und bald darauf umwirbt Rasheed auch sie und nimmt sie zu seiner zweiten Frau.

Das Buch erzählt aber vor allem die neuzeitliche Geschichte Afghanistans, welches in den letzten 30 Jahren zigmal die Herrschaft und Staatsform gewechselt hat. So gut wie nie war das afghanische Volk wirklich frei - und wie wir aus den heutigen Nachrichten wissen, ist das Land immer noch nicht politisch stabil.

Ich bin eigentlich kein Geschichtsfan, aber Khaled Hosseini schafft es, dass mich die Geschichte der beiden Frauen und die politische Situation in Afghanistan interessiert. Sehr detailreich, aber interessanterweise ohne Kritik, erzählt er sowohl über die guten als auch die schlechten Zeiten. Die Gewaltbereitschaft von Rasheed und zahlreicher anderer Männer sowie die Unterdrückung der Frauen unter der Herrschaft der Taliban nehmen einen sehr stark mit, sodass man als Westbürger nur traurig den Kopf schütteln kann. Manchmal kommen einem dann die Probleme, die wir hier in Deutschland haben, extrem klein vor ...

In meinen Augen ist "A Thousand Splendid Suns" (Tausend strahlende Sonnen auf Deutsch) eine Pflichtlektüre für jeden!

Generation Doof

Titel

Generation Doof

Autor

Stefan Bonner, Anne Weiss

Sprache

Deutsch

Genre

Sachbuch

Herausgeber

Bastei Lübbe, 2009

Seitenanzahl

335

Stefan Bonner und Anne Weiss beschreiben in ihrem Buch, wieso die Menschen in Deutschland heute so sind, wie sie sind und umschreiben dies mit dem Begriff "Generation Doof". Zu der Generation zählen in etwa die zwischen 1970 und 2000 geborenen Menschen. Diese sind angeblich doof, unhöflich, ziellos, wissen nix mit sich anzufangen und stolpern mehr durchs Leben als es wirklich zu leben.

Starker Tobak, der da abgelassen wird, aber die Beispiele, die die beiden Autoren für ihre Theorie nutzen, kennen die meisten Menschen aus dem eigenem Leben. Die Jugend von heute hat kein Ziel, wird arbeitslos oder Superstar. Angesicht des Fachkräftemangels (auch jetzt noch zur Krise) sieht man da etwas Wahrheit aufleuchten. Oft sind die Auszubildenden einfach zu doof für den Job. Das Wort "Allgemeinbildung" ist ein Fremdwort. Auf Schule hat man eh keine Lust, was PISA ja gezeigt hat, und in der Freizeit sitzt man nur in der Wohnung am PC, chattet mit Freunden, dabei läuft das Internetfernsehen lautlos, Musik beschallt den Hintergrund und währenddessen telefoniert man mit Freunden.

Aber nicht nur die Jugendlichen und Kinder kriegen in dem Buch ihr Fett weg, denn es fängt bei den doofen Erwachsenen an, die zur Generation Doof zählen. Diese sind nämlich nicht besser als ihre Kinder und haben auch mit dazu beigetragen, dass diese so geworden sind.

Meine Meinung zum Buch: Nett, aber belanglos. Ein paar Dinge laden zum Schmunzeln ein, vieles kennt man in der Tat aus dem eigenen Leben, aber es werden oft nur die Extrembeispiele herausgesucht, um die Theorien zu untermauern. Positiv fand ich, dass der Lehrermangel und die Lehrerüberforderung (der sich dann natürlich auch auf die Schüler auswirkt) bei immer kompakteren Lehrplänen und größeren Klassen auch mit angesprochen und nicht verharmlost wurden. Und auch die Situation der Kindergartenerzieher wurde (angesichts der letzten Streiks vorausahnend) realistisch dargestellt.

Wer es geschenkt bekommt, kann das Buch gerne lesen. Kaufen muss man es nicht unbedingt, finde ich.