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Humble Indie Bundle 7

Kurz vor Weihnachten gibt es ein neues Humble Bundle: Humble Indie Bundle 7. Das Bundle enthält 6 Spiele und einen Film. Zu allen Spielen gibt es auch den Soundtrack zum Download.

Snapshot ist ein sehr bunter Puzzle-Plattformer. Der Roboter Pic hat eine besondere Kamera, mit der man Szenen der Spielwelt ausschneiden und wo anders wieder einfügen kann. Auf die Art verändert man das Spielwelt nach seinen Belieben und löst so verschiedene Rätsel. Sowohl die Idee als auch die Grafik wirken sehr gut.

The Binding of Isaac war bereits im Humble Vexatron Bundle enthalten. Man spielt darin Isaac, der von seiner Mutter im Keller eingesperrt wurde und dort zahlreiche Monster bekämpfen muss. Da ich das Spiel schon kenne, weiß ich, dass es Spaß macht, auch wenn es mir stellenweise zu schwer war.

Closure ist ein sehr dunkles Puzzle-Jump'n'Run. Man sieht von der Spielwelt nur, was beleuchtet ist. Viele Gefahren bleiben damit im Verborgenen. Grafisch wirkt das Spiel mit einer Art Bleistiftgrafik sehr interessant. Für die Musik gab es bereits Preise.

Shank 2 ist der Nachfolger von Shank, welches im Humble Bundle 4 enthalten war. Die Spielidee ist gleich geblieben, die Grafik wurde verbessert. In dem Shoot em up steuert man seine Figur über den seitwärtsscrollenden Bildschirm und kämpft sich mit zahlreichen Waffen durch Gegnerhorden.

Indie Game: The Movie ist eine Dokumentation über die drei Entwicklerstudios hinter den Spielen Braid (aus dem zweiten Humble Indie Bundle), Fez und Super Meat Boy (aus dem vierten Humble Indie Bundle). Die Bewertungen lesen sich gut, sodass dies sicher ein interessanter Film ist. Deutsche Untertitel gibt es auch.

Wer mehr als den Durchschnitt (derzeit 6,35 US-Dollar) zahlt, bekommt Dungeon Defenders dazu. Das Spiel ist eine Mischung aus Action-Rollenspiel und Tower Defense. Die Cell-Shading-Grafik verleiht dem Spiel einen großartigen Comic-Look. Wenn es sich so spielt, wie es aussieht, macht es definitiv Spaß.

Als zweites Zusatzspiel für die Leute, die mehr als den Durchschnitt zahlen, gibt es Legend of Grimrock. Als Gefangene in einem düsteren Verließ versucht man durch die labyrinthartigen Gänge zu entkommen. Dabei warten verschiedene Monster, Fallen und Rätsel auf einen. Das Spiel wirkt wie die ersten 3D-RPGs (was nicht schlecht sein muss).

Wie immer sind die Spiele DRM-frei und laufen unter Linux, Mac und Windows. Jeder kann den Preis selbst bestimmen und in variablen Anteilen auf die Spieleentwicker, die Humble-Anbieter, die Electronic Frontier Foundation und die Charity-Organisation Child's Play verteilen. Das Angebot besteht noch bis zum 2. Januar 2013.

Nachtrag: Aktuell scheint es einen Bug zu geben, sodass man (zumindest nicht via PayPal) bezahlen kann. Die Humble Macher habe ich schon angeschrieben.

Film: Ralph reicht's (Wreck-it Ralph)

Titel

Ralph reicht's (Wreck-it Ralph)

Genre

Animation, 2012

Sprecher

John C. Reilly, Sarah Silverman, Jack McBrayer, Jane Lynch

Regisseur

Rich Moore

Länge

101 min

Trailer

Trailer

Ralph ist der Bösewicht im Arcade-Spiel „Fix it, Felix!“. Doch, wo Felix jedes Mal Ruhm, Anerkennung und eine goldene Medaille bekommt, landet Ralph nur im Schlamm und haust auf einer Müllkippe. Irgendwann reicht es Ralph und er haut ab, um sich woanders eine Goldmedaille zu besorgen. So landet er schließlich im Spiel „Sugar Rush“, wo die freche Vanellope ihm tierisch auf den Geist geht, weil sie endlich beim Go-Kart-Rennen mitfahren will.

Mal das Fazit vorab: „Wreck-it Ralph“ ist ein großartiger Film für die ganze Familie und sollte unbedingt von allen, die Animationsfilme mögen, angesehen werden!

Und nun im Detail: Die Story von „Wreck-it Ralph“ ist interessanterweise recht tiefgründig und hat mehrere Twists parat, die den Film bis zum Ende unterhaltsam bleiben und vor allem unerwartet enden lassen. Hier kann der Film voll punkten. Ggf. hält Ralph sich etwas zu lange in „Sugar Rush“ auf, aber ein Großteil des Films macht eben die Beziehung zwischen Ralph und Vanellope aus.

Für Videospielkenner ist der Film eh ein Muss! Es gibt zahlreiche Anspielungen auf alte Computerspiele, die nicht jeder versteht. So sind die Figuren beim Treffen der anonymen Bösewichte („Bad Anon“) klasse besetzt mit M. Bison und Zangief aus Street Fighter, dem Gespenst aus Pacman, Dr. Eggman aus Sonic the Hedgehog, Bowser aus den Mario-Spielen und anderen. Und auch in der Spielhalle begegnet man zahlreichen Computerspielcharakteren wie Frogger, Bomberman, Chun-Li und zahlreichen anderen. Es macht einfach Spaß zuzuschauen und über kleine Insider-Witze zu lachen, wenn z.B. Ryu und Ken nach ihrem Kampf ein Bier trinken gehen. Glücklicherweise schafft der Film es aber, die Insider-Gags gering zu halten, sodass auch andere Zuschauer ihren Spaß haben. Natürlich klappt dies nicht allen bei allen Schildern/Gags. Ich sag nur „Nesquik-Sand“. ;)

Die 3-D-Effekte hätte man sich wieder einmal sparen können. Der Film ist in 2-D genauso witzig, weil er eben von der Story und den Charakteren lebt. Natürlich ist die Animationstechnik umwerfend. Und man lacht sogar, wenn sich einige Charaktere nicht flüssig, sondern abgehakt bewegen, wie es bei früheren Spielen der Fall war.

Die Synchonisierung hat mir sehr gut gefallen. Alle Charaktere kommen gut rüber, sowohl der große, etwas grobe Ralph, als auch die quirlige Vanellope. Natürlich würde ich aber auch gerne nochmal die Originalstimmen zum Vergleiche hören, die wahrscheinlich doch noch etwas besser sind. Sehr gut fand ich auch, dass einzelne Schilder im Film übersetzt wurden. Und zwar nicht als langweilige Untertitel-Übersetzung, sondern direkt im Film. So etwas kenne ich nur von früher aus älteren Filmen, aber in der heutigen Zeit ist das eher selten. Dies hilft dabei, dass auch jüngere Kinder den Film gut verstehen.

Die Musik ist im Übrigen sehr eigenwilli, aber passend. Manchmal in 8-Bit-Sound, dann mal wieder extrem poppig. So steuerte die japanische Girl-Band AKB48 den Song Sugar Rush bei.

Also: Fazit steht schon oben, der Film lohnt sich!

PS: Auch empfehlenswert ist der Vorfilm „Paperman“, der in schöner Grauton-Optik und Disney-Look bezaubern kann!

Film: Silent Hill: Revelation

Titel

Silent Hill: Revelation

Genre

Horror, 2012

Darsteller

Adelaide Clemens, Kit Harington, Carrie-Anne Moss, Sean Bean, Malcolm McDowell

Regisseur

Michael J. Bassett

Länge

94 min

Trailer

Trailer

Heather Mason (Adelaide Clemens) ist mir ihrem Vater Harry (Sean Bean) wieder einmal in eine neue Stadt gezogen, um vor jemanden zu fliehen, den Heather nicht kennt. Hier plagen sie Alpträume mit grauenvollen Monstern und einer Stadt namens „Silent Hill”. Als Heathers Vater entführt wird, reist Heather zusammen mit einem Freund Vincent (Kit Harington) nach Silent Hill.

„Silent Hill 3“ war der erste Teil der SH-Reihe, den ich gespielt habe. Umso mehr habe ich der zweiten SH-Verfilmung entgegen gefiebert. Und war der erste „Silent Hill“-Film noch ein Musterbeispiel für gute Computerspielverfilmungen, enttäuscht „Silent Hill: Revelation“ an sehr viele Stellen.

Computerspielverfilmungen muss man, genauso wie Fortsetzungen, immer aus zwei Perspektiven sehen: Aus Sicht der Person, die das Spiel (oder den ersten Teil) kennt und den Rest der Zuschauer. Ein sehr guter Film schafft es beide Parteien mitzunehmen und zu begeistern – etwas, wo „SH: Revelation“ versagt.

Für die Kenner des Spiels: Die Story wurde zwar grob erhalten, aber doch an einigen entscheidenden Stellen abgeändert. Es tauchen Monster im Film auf, die mir aus dem Spiel nicht bekannt sind, aber zumindest laut Wiki-Seite Ähnlichkeiten aufweisen. Die Gestaltung des „Missionary“ hat mir gar nicht gefallen und der Endkampf sowie die Auflösung der Geschichte ist grauenvoll. Sie haben rein gar nichts mehr mit dem Spiel zu tun.

Wer die Spiele nicht kennt, der hat wahrscheinlich geringere Erwartungen bzw. sieht die fehlenden Übereinstimmung nicht. Die Story als solches ist aber so verworren und in meinen Augen nicht gut erzählt, dass man auch so nicht komplett in den Film findet. Einige Figuren verhalten sich extrem unlogisch, ebenso wie einige Monster.

Wer den ersten Teil nicht gesehen hat, findet auch kaum einen Zugang zu „SH: Revelation“. Es wird zwar in Rückblenden versucht zu erzählen, wie Heather (aka. Sharon) aus „Silent Hill“ zu ihrem Vater fliehen konnte, aber was davor war, bleibt für die Zuschauer unbekannt.

Schlecht war ebenfalls das 3-D, was komplett hätte entfallen können. Der fallende Schnee war nett, aber auf die Dauer auch belastend und sonst gab es kaum Szenen, wo die Technik sinnvoll eingesetzt wurde.

Auch missfallen hat mir die deutsche Synchronisierung. Heather spricht so monoton und gleichgültig, als wäre ihr alles egal. (Kritiker sagen das zwar auch vom Spiel, aber naja.) Ich werde mir den Film also noch einmal auf Englisch ansehen müssen, um zu hören, wie es da klingt.

Sehr gut sind die Monster (bis eben auf den Missionary) und die Stimmung des Film. Das alternative Silent Hill wird wieder sehr gut eingefangen und die Übergangseffekte sind klasse. Es gibt viele schöne Schockeffekte und natürlich Nebel ohne Ende. :) Zum Schluss des Films gibt es sogar noch Anspielungen auf andere Silent-Hill-Spiele, wenn man genau aufpasst.

Alles in allem war es aber kein so guter Film. Das Fehlen von Regisseur Christophe Gans und Drehbuchautor Roger Avery, die beide den ersten Teil gestaltet haben, spürt man deutlich. Dennoch werde ich mir den Film wohl auf DVD holen und noch einmal in Englisch anschauen. Vielleicht wird es mit dem nächsten Teil wieder besser.

Film: Cloud Atlas

Titel

Cloud Atlas

Genre

Sci-Fi-Drama, 2012

Darsteller

Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Hugh Grant, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Wishaw

Regisseur

Tom Tykwer, Andy Wachowski, Lana Wachowski

Länge

172 min

Trailer

Trailer

Sechs Geschichten in sechs verschiedenen Epochen der Menschheit. Und in allen begegnen sich die gleichen Menschen immer wieder.

Im frühen 18. Jahrhundert segelt der Anwalt Adam Ewing (Jim Sturgess) von einer Pazifikinsel zurück nach London. Er leidet aber unter einer Krankheit und wird von Dr. Henry Goose (Tom Hanks) auf der Schiffreise behandelt. Die Geschichte Ewings wird später in einem Buch zusammengefasst.

Dieses Buch liest der junge Komponist Robert Frobisher (Ben Whishaw) Anfang der 1930er Jahre, nachdem er Hals über Kopf seinen Liebhaber Rufus Sixmith (James D'Arcy) verlassen hatte, um mit dem alternden Komponisten Vyvyan Ayrs (Jim Broadbent) zusammen zu arbeiten. Hier schreibt Frobisher sein Wolkenatlas-Sextett.

Auf das Sextett stößt die Journalistin Luisa Rey (Halle Berry) in den 1970ern, nachdem sie kurz zuvor auf Rufus Sixmith getroffen war. Sixmith ist Physiker und wird in seinem Hotelraum tot aufgefunden, nachdem er sich mit Rey verabredet hatte. Als sie für Untersuchungen zu Sixmiths Arbeitsstätte, einer Energiefirma, fährt, trifft sie den Wissenschaftler Isaac Sachs (Tom Hanks).

Timothy Cavendish (Jim Broadbent) ist ein erfolgloser Verleger, der auf ein Buch über Frobisher und das Wolkenatlas stolpert. Per Zufall gelangt er an viel Geld, verliert es wieder und muss aus einem Altenheim ausbrechen. Seine Geschichte schreibt er selbst auf und sie wird später sogar verfilmt.

Den Film (oder einen Teil davon) bekommt Sonmi-451 (Donna Bae) in einer dystopischen Zukunft zu sehen. Eigentlich ist sie nur eine geklonte Kellnerin in einem Fast-Food-Laden in Neo Seoul. Eines Tages befreit Hae-Joo Chang (Jim Sturgess) sie aber und stellt ihre Rolle in der Gesellschaft in Frage.

In einer noch ferneren post-apokalyptischen Zukunft ist die Erde (aufgrund von Kriegen) dem Untergang geweiht. Zachry (Tom Hanks) ist ein einfacher Hirte, der mit seiner Familie in einem kleinen Dorf auf einer Insel wohnt. Der Stamm betet Somni als Göttin an. Eines Tages kommt eine Frau namens Meronym (Halle Berry) zu Besuch und will Forschungen anstellen.

Puh, ich hoffe, ich habe nicht zu viel verraten, aber fast jede der Geschichten hat Wendungen, die es spannend werden lassen. Tom Tykwer (immer noch bekannt für „Lola rennt“) und die Wachowski-Geschwister (bekannt für die Matrix-Trilogie) zaubern mit „Cloud Atlas“ einen riesigen Film auf die Bühne. 172 Minuten lang verfolgt man parallel alle sechs Geschichten. Da die Geschichten aber nur wenig zusammenhängen (siehe oben), verwirrt dies nicht und man kann gut folgen (was bei „Inception“ ja für manche etwas schwierig war). Das namensgebende Sextett kommt im Film im Übrigen nur in zwei Geschichten aktiv vor, auch wenn es den anderen Geschichten als Hintergrundmusik unterlegt ist.

Die Geschichten selbst sind alle sehr gut und beschäftigen sich vor allem mit dem Thema Unterdrückung. Entsprechend gibt es auch einige Gewaltszenen bzw. Szenen, bei denen etwas mulmig im Magen werden kann. Und einige sind auch extrem traurig, auch wenn sie ein Gefühl der Hoffnung zurücklassen wollen.

Die Schauspieler sind großartig und einige erkennt man hinter ihren Masken gar nicht. Die zwei Handvoll Darsteller übernehmen eigentlich in jede der Geschichten eine größere oder kleine Rolle und wurden dafür mitunter ganz schön umgestaltet. Der Oscar für die Beste Maske könnte also an „Cloud Atlas“ gehen. Aber auch sonst sind die Kulissen und Szenerien extrem hübsch anzusehen.

Mir hat die Geschichte um Somni-451 am besten gefallen, da ich dystopische Themen grundsätzlich spannend finde. Die Geschichte um Timothy Cavendish ist dagegen die schwächste in meinen Augen, da sie thematisch zu sehr aus allen anderen heraussticht.

Das Buch „Cloud Atlas“ kenne ich im Übrigen nicht, werde es aber vielleicht mal lesen, um ggf. einen noch besseren Einblick in die Figuren zu bekommen. Den Film kann ich aber gefahrlos allen empfehlen.