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Update: Armutszeugnis für Canonical? – Teil 2

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal ein Nachtrag zu einem fünf Jahre alten Blog-Posting machen werde …

Derzeit gibt es wieder einen großen Aufschrei in den Nachrichtenportalen (Pro-Linux, Golem oder BITblokes), das Canonical die Seite Fix Ubuntu schließen lassen will, weil sie den Namen Ubuntu trägt und das Ubuntu-Logo benutzte.

„Fix Ubuntu“ beschäftigt sich mit dem kleinen Problem der Unity-Dash-Suche, welche die Suchergebnisse per Standard an Amazon weiterleitet und deren Antwort anzeigt. Insofern wirkt Canonicals Vorgehen etwas unglücklich, weil man immer im Kopf hat, dass hier nur ein Kritiker mundtot gemacht werden soll. Zusätzlich hat die Electronic Frontier Foundation, deren Mitarbeiter Micah Lee die Seite betreut, sich dem Fall angenommen und gleich eine rechtlich passende Antwort an Canonical gesendet.

Alles in allem verweise ich noch einmal auf das Blog-Posting oben, bei dem Canonical sogar die Seite „Ubuland“ wegen Namensähnlichkeit nicht zulassen wollte …

Ein PS an Pro-Linux: ubuntuusers.de hat die offizielle Absegnung des Ubuntu LoCo Councils, den Namen Ubuntu in der Domain tragen zu dürfen.

Update: Inzwischen hat sich auch Canonical zu dem Vorfall geäußert und schreiben, dass für sie der Fall erledigt sei. Canonical rückt damit von der Forderung ab, das Wort „Ubuntu“ aus der Domain zu streichen, was ganz nett ist. Dennoch zeigt der vorletzte Satz „And in response we already added a simple way for you to limit your search to local results only if you wish“, dass Canonical das eigentliche Problem immer noch nicht verstanden hat, da es den Kritikern nicht darum geht, dass es diese Suchfunktion gibt, sondern dass sie per Standard eingeschaltet ist.

Trackbacks

deesaster.org am : Mark Shuttleworth entschuldigt sich

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Kein schlechter Zug! Mark Shuttleworth entschuldigt sich in seinem Blog für die Vorkommnisse der letzten Tage. Er schreibt zwar auch, dass man überlegen sollte, ob die Reaktionen auf Canonicals Schreiben teilweise nicht überzogen waren. Insgesamt war es a

deesaster.org am : Wochenrückblick KW 45

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Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren. Rund um Ubuntu Canonical gegen „Fix Ubuntu“ Canonical hat diese Woche ein Schreiben an den Micah F. Lee, den Betreiber der Seite Fix Ubunt

Kommentare

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Michael am :

Wenn der Mobb gerade unterwegs ist auch direkt mal hier vorbeigehen:
http://www.fedora.de

Georg am :

Nun ja, mundtot machen...dann kauft der Autor der Webseite für ein paar Dollar oder Euro eine andere Domain, und hat höchstens einen Tag Downtime bis die neue Domain aufgeschaltet ist. Durch das Medienecho würde er schnell genug Backlinks sammeln, um in den Suchmaschinen weiterhin auffindbar zu sein. Es würde mich wundern, wenn Canonical wirklich erwartet hat, ihn dadurch mundtot zu machen. Vor allem, weil sie gar keine Klage aufgezogen oder Strafen angedroht haben. Eher haben sie einfach eine Rechtsabteilung oder einen Anwalt im Auftrag, der eigenmächtig nach Namensverletzungen fahndet. Dumm, wer da keinen genauen Blick auf die Arbeit seiner Pappenheimer wirft...aber Canonical-Bashing ist in der Open Source-Welt auch sehr en vogue gerade.

Dee am :

Hm, wo steht denn, dass Canonical einen Kritiker mundtot machen will? Ich schrieb „Insofern wirkt Canonicals Vorgehen etwas unglücklich, weil man immer im Kopf hat, dass hier nur ein Kritiker mundtot gemacht werden soll.“

Es wirkt aber ggf. so, weil die Seite Kritik an Ubuntu übt. Ich denke in keinem Fall, dass dem so ist. Vergleiche mit meinem Ikhaya-Artikel: http://ikhaya.ubuntuusers.de/2013/11/09/canonical-wollte-fix-ubuntu-namensnennung-in-der-domain-verweigern/ Dort habe ich das explizit hingeschrieben.

cronetvip am :

nein, nicht schliessen!!
vorher bessser informieren, legedlich den namen ubuntu wollen die nicht in der domain haben.

Dee am :

Wenn Du den Original Blog-Post liest, steht dort ebenfalls „Sending a [...] takedown request …“ Ein „Takedown Request“ ist das Schließen einer Webseite, sodass diese nicht mehr unter der Domain „fixubuntu.com“ erreichbar ist. Die Webseite „fixubuntu.com“ wird damit geschlossen.

K-G am :

Wenn der betreffende Inhaber von "fixubuntu" ein Disclaimer gesetzt hätte wie das jeder Blog-/Forenbetreiber tut, wäre ihm das erspart geblieben. Unabhängig von Ubuntu/Canonical, wo natürlich jetzt wieder ein Haufen Kacke drüber gekippt wird, tun das andere Markenrechtsinhaber ebenso. RedHat bei "fedora.de" ebenso, wie openSUSEs ehem. Produkt Manager das bei einem User tat der eigene CD/DVD Cover erstellte und bei der Angabe der Namen SUSE und openSUSE nicht so sehr unterschied. Schließlich ein Laden dachte der sich wohl, wurde aber auch eines besseren belehrt, obwohl der betreffende User auch noch Member beim openSUSE Projekt ist. Letztlich wurde keines der angegebenen Ereignisse durch die Medien gezerrt, außer Ubuntu/Canonical macht ähnliches, was im übrigen ihr gutes Recht ist. Markenrecht ist nun mal Markenrecht, da sollten sich alle dran halten und es passiert auch keinem was. Ach ja, es gibt sicherlich viel mehr solche oder ähnlich geartete Aktionen, die kein solches künstlich aufgeblasenes Echo nach sich ziehen. Hier gehts aber wieder einmal um Ubuntu, Canonical und M.S. -diese Mischung genügt völlig um drauf zu hauen, was übrigens auch der Artikel von Dee bei uu.de beweist. Ausgeglichen und neutral geht anders!

Dee am :

Wie sähe denn in Deinen Augen ein neutraler Artikel aus? Oder einfach gar nicht darüber schreiben/sprechen? Wurde in dem Ikhaya-Artikel denn für irgendeine Seite Stellung bezogen (bis auf den vorletzten Absatz, der nicht neutral formuliert ist)? (Und in meinem Blog darf ich natürlich schon meine eigene Meinung kundtun. Das muss weder neutral noch ausgeglichen sein, sondern ist vollkommen subjektiv und von mir ausgewählt, was ich darstelle und was nicht.)

Und wieso künstlich aufgeblasen? Gehören Golem, Pro-Linux und Heise zu den Nachrichtenredaktionen, die einfach nur Ubuntu-Bashing betreiben wollen, weil es in ist? Nur, weil es bei anderen Vorfällen nicht die Runde durch die Blogosphäre und Nachrichtenportale macht, wird das in dem einen Fall ja auch nicht besser.

Ein Impressum ist im Übrigen bei einer privaten Webseite in Deutschland keine Pflicht. In den USA wird das meines Wissens sogar noch laxer gehandhabt als in Deutschland. Aber da bin ich kein Rechtsexperte.

K-G am :

In deinem Blog kannst schreiben was Du willst, bei einem Ikhaya-Artikel erwarte ich das Autoren neutral berichten. Du schreibst es ja selbst, das dir das es im Artikel des genannten Portals nicht ganz gelungen ist.

Ob man darüber schreibt oder nicht, ist nicht die frage. So etwas gab es schon mehrfach, da hat es auch keinen solche einen "Zieh auf" gegeben. Das wie ist eher entscheidend! In den letzten Monaten wird verstärkt und immer schärfer aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Kritik gab es an Ubuntu schon immer und berechtigterweise geäußert in einem vertretbaren Stil kein Problem. Aber was hier oftmals für Gift verspritzt wird ist nicht mehr OK. Vor allem meist von Leuten die eh mit Ubuntu nichts oder nichts mehr zu tun haben.

Auffällig ist, man sieht bei "heise" einen schlecht recherchierten Artikel und schon springen die meisten auf und tratschen das breit, ohne wenigstens ordentlich zu recherchieren. Wie so oft stellt sich anschließend heraus, das alles gar nicht so schlimm ist wie getan wird. Wenn überhaupt, landen diese Richtigstellungen dann als kleiner Absatz in Form eines "Updates" im Artikel. Meistens aber nicht mal das. Allein schon der Aufmacher: "Canonical wollte „Fix Ubuntu“ Namensnennung in der Domain verweigern" ist ja wohl falsch gewesen. Denn es ging ums Logo und den Namen eines geschützten Produktes. Das, wie schon erwähnt, setzen auch andere durch und erleben nicht so ein künstlich aufgeblähtes "Tamtam" wie wiederholt abgezogen wird.

Ein Disclaimer im Impressum bei verwenden eines geschützten Namens, dürfte in DE zwar nicht unbedingt Pflicht sein, wenn man nicht gerade Bekanntschaft mit einer Anwaltskanzlei machen will ist es auch nicht falsch. Erst recht wenn man neben dem Namen auch noch das geschützte Logo nimmt. Der Betreiber dieser Seite hat dies ja nun nachgeholt. Der Betreiber dieser Seite hatte aber augenscheinlich auch nur die Kritik an Ubuntu im Blick, sonst hätte der sich ordentlich abgesichert. Der dachte scheinbar wie viele andere auch, das "open-source" gleich kostenfrei für alles und jeden bedeutet und Markenschutz nicht existiert und wenn dann nur in der Proprietären Welt. Nur wegen des einen Befehls diese Seite überhaupt zu betreiben scheint etwas übertrieben. Befehle um diese Linsen los zu werden, findet man überall. Da braucht es derartige Seite ganz sicher nicht. ;-)

Dee am :

Danke für den langen Kommentar. Auf ein paar Dinge muss ich aber antworten bzw. diese richtig stellen. Ich fange wie immer unten an. :)

> Der dachte scheinbar wie viele andere auch, das "open-source" gleich kostenfrei für alles und jeden bedeutet und Markenschutz nicht existiert und wenn dann nur in der Proprietären Welt.

Der Betreiber der Seite ist Micah F. Lee und Mitarbeiter der Electronic Frontier Foundation, die sich für Redefreiheit, Privatsphäre und Verbraucherrechte einsetzt. Ich denke also, dass er genau weiß, was Open Source ist und was ihn an Ubuntu stört.

> Auffällig ist, man sieht bei "heise" einen schlecht recherchierten Artikel und schon springen die meisten auf

Ich nehme an, das "heise" nur ein Beispiel ist, denn heise waren die letzten, die nach den anderen Linux-Portalen darüber berichtet haben. (Was deren Berichterstattung nicht besser macht.) Auch der Artikel bei Ikhaya erstand vor heise, nur lässt man sich da meist etwas mehr Zeit, um etwas besser zu recherchieren. :)

> "Canonical wollte „Fix Ubuntu“ Namensnennung in der Domain verweigern" ist ja wohl falsch gewesen.

Nein, der ist absolut korrekt. Ich zitiere aus Canonicals E-Mail: "we request you to remove Ubuntu word from you domain name" Das ist recht eindeutig, oder? Sie haben im Nachhinein nur davon abgelassen, weil das Thema so eine hohe Welle durchs Netz geschlagen hat. Aber Canonical wollte die Namensnennung in der Domain nicht.

Ich kann auch nur wiederholen, was ich schon sehr oft gesagt habe. Das Tamtam kommt nicht, weil Canonical das Schreiben prinzipiell aufsetzte, denn das machen sie sehr oft, was ich ja auch verlinkt habe. Aber wenn es eine Ubuntu-kritische Seite erwischt, dann zieht das natürlich mehr Aufmerksamkeit auf sich.

> Du schreibst es ja selbst, das dir das es im Artikel des genannten Portals nicht ganz gelungen ist.

Wie gesagt, nur im vorletzten Absatz, wo es darum um das Opt-out vs. Opt-in ging, was Canonical einfach nicht zu verstehen scheint, was ich sehr seltsam finde. Ansonsten ist der Artikel hoffentlich absolut neutral geschrieben.

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