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Film: Beginners

Titel

Beginners

Genre

Drama, 2010

Darsteller

Ewan McGregor, Christopher Plummer, Mélanie Laurent

Regisseur

Mike Mills

Länge

104 min

Trailer

Englisch

Nach dem Tod seiner Mutter offenbart Olivers Vater Hal (Christopher Plummer, Das Kabinett des Doktor Parnassus) seinem Sohn (Ewan McGregor, Die Insel), dass er schwul ist und sein Leben neu beginnen möchte. Kaum hat sein Vater angefangen zu leben, diagnostiziert man Lungenkrebs bei ihm. Nach dem Tod wird Oliver von einer tiefen Traurigkeit erfasst. Auf einer Party lernt er aber die Schauspielerin Anna (Mélanie Laurent, Inglourious Basterds) kennen, die ihn erstmals wieder zum Lachen bringt. Doch auch Anna ist nicht glücklich und braucht Hilfe.

Eigentlich dachte ich, dass „Beginners“ eine Komödie sein wird. Es gab zwar auch Einiges zu lachen oder zum Schmunzeln, aber insgesamt überwiegt der tragische Teil der Geschichte. Sowohl das Coming Out von Olivers Vater ist ein Schock, noch schlimmer ist natürlich der Krebs, gegen den man nichts unternehmen kann. Während Hal seinen Freunden und auch seinem Liebhaber die Nachricht verschweigt, muss Oliver mit ansehen, wie es seinem Vater immer schlechter geht.

Die Begegnung mit Anna wirkt da wie eine Befreiung. Dadurch, dass sie beim ersten Treffen aufgrund einer Halsentzündung nicht sprechen kann, findet die Kommunikation mit Gesten statt, was ja oft mehr sagt als Worte. Dadurch, dass er Anna die Geschichte erzählt, erlebt Oliver viele Situationen erneut und kann diese dadurch erstmals richtig verarbeiten. Im Gegenzug hört er sich Annas Probleme an, was ihr hilft.

Etwas verwirrend sind die Zeitsprünge, da der Film auf drei Zeitebenen spielt. Zum einen in Olivers Kindheit, dann zu der Zeit, nachdem sein Vater sein Coming Out hatte, und dann, als er mit Anna zusammen ist. Ab und zu muss man aufpassen, dass man hier hinterkommt. Die Geschichte selbst wird sehr ruhig und behutsam aufgebaut und erzählt. Es gibt keinen großen Knall, sondern es wird einfach nur das Leben wiedergegeben.

Für mich selbst war der Film daher auch nur okay, da ich Real-Life-Verfilmungen (die also in der Tat so geschehen könnten) nicht so gerne sehe. Meiner Begleitperson hat es aber sehr gefallen, sie hat auf alle Fälle am Ende ein Taschentuch gebraucht. ;) Wer also Dramen mag, kann sich den Film ruhig ansehen.

Heimlicher Star des Films ist im Übrigen der Hund Arthur, den man auch im Trailer sehen kann. Tiere gehen immer … ;)

Film: Der Name der Leute

Titel

Der Name der Leute

Genre

Romantikkomödie, 2010

Darsteller

Jacques Gamblin, Sara Forestier

Regisseur

Michel Leclerc

Länge

100 min

Trailer

Französisch/Englisch

Arthur Martin (Jacques Gamblin) ist Biologe und ein Mensch, der immer auf Nummer Sicher geht. Bahia Benmahmoud (eine großartige Sara Forestier) dagegen ist offen, wild, verrückt und schläft mit jedem Mann aus dem politisch rechten Lager, um diese dann auf ihre Seite zu ziehen – was interessanterweise auch klappt. Obwohl Arthur links steht, treffen die beiden aufeinander und passen irgendwie zusammen. Ihre Lebensgeschichte und Familienhintergründe legen aber einige Steine in den Weg.

„Der Name der Leute“ ist eine sehr schöne, romantische Komödie, die zur anderen Hälfte aber auch politische Hintergründe vermittelt. So wurde Arthurs Großeltern in Auschwitz umgebracht, worüber seine Familie und auch er selbst aber nie redet. Bahias Vater dagegen ist Araber, der sechs Jahre lang illegal in Frankreich lebte. Sie selbst wurde als Kind von ihrem Musiklehrer missbraucht, was sie nun als „politische Hure“ durch die Welt ziehen lässt. Genüg Zündstoff um einen ganzen Film zu füllen.

Regisseur Michel Leclerc fängt die Geschichte der beiden Protagonisten sehr gut ein, vor allem die Vorstellung ist hervorragend gelungen und erinnerte mich an Jeunets Amélie. Filmisch zieht er auch alle Register von grobkörnigen Videoaufnahmen, bis zu schwarz-weiß-Filmen und Standard-Bild. Alles passt wunderbar zusammen!

Und auch die beiden Hauptdarsteller sind klasse, wie ich bei Sara Forestier oben bereits erwähnte. Sie spielt sehr offenherzig (wortwörtlich gemeint, es gibt viel nackte Haut zu sehen) und man nimmt ihr das Hippie-Image komplett ab. Ebenso mimt Jacques Gamblin den älteren Sicherheitsfanatiker großartig. Und obwohl die Charaktere so gegensätzlich wirken, passt die Chemie zwischen beiden einfach. Natürlich gibt es Konflikte, vor allem wenn Bahia wie ein Orkan durch Arthurs Leben rollt. Am Ende sind die beiden aber einfach füreinander gemacht.

Ich kann den Film eigentlich jedem empfehlen, der intelligente Komödien mit leicht ernstem Hintergrund mag. Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, dass ich den Film im Kino sehen konnte. (Auf DVD wäre ich wohl nie dazu gekommen.)

Film: Mrs. Peppercorn's Magical Reading Room

Titel

Mrs. Peppercorn's Magical Reading Room

Genre

Fantasy, 2011

Darsteller

Emily Coggin, Margaret Jackman, Jane Cox, Stephen Boyes

Regisseur

Mike Le Han

Länge

24 min

Trailer

Englisch

Die neunjährige Eloise (Emily Coggin) zieht mir ihrer Adoptivmutter in das entlegen Dörfchen Black Lake. Eines Tages nach der Schule trifft sie auf Mr. und Mrs. Libby, die ihr die tragische Geschichte von Mrs. Peppercorns Buchladen erzählen, der nun verkauft werden soll.

Viele Worte kann ich zum Film Mrs. Peppercorn's Magical Reading Room nicht verlieren, ohne die ganze Geschichte des Kurzfilms zu verraten. Kamera und Trickeffekte sind klasse, die Geschichte ist etwas zu kurz und löst sich leider zu schnell auf.

Da man den Film auf der Webseite und auch bei TrailerAddict komplett legal (!) anschauen kann, kann sich ja jeder selbst ein Bild machen. Ich mochte ihn. :)

Film: Die Stadt der verlorenen Kinder

Titel

Die Stadt der verlorenen Kinder

Genre

Sci-Fi, 1995

Darsteller

Ron Perlman, Daniel Emilfork, Judith Vittet, Dominique Pinon

Regisseur

Marc Caro, Jean-Pierre Jeunet

Länge

108 min

Trailer

Englisch

Der verrückte Wissenschaftler Krank (Daniel Emilfork) kann nicht träumen, wodurch er schneller als andere altert. Um hinter das Geheimnis der Träume zu kommen, lässt er von der geheimen Gesellschaft der Zyklopen Kinder aus der Stadt entführen. Irgendwann lässt Krank auch den kleinen Bruder des Riesen One (Ron Perlman) entführen. One macht sich daraufhin auf die Suche nach seinem Bruder und trifft dabei auf das Waisenmädchen Miette (Judith Vittet), welche sich zusammen mit anderen Kindern mit kleineren Diebstählen über Wasser hält. Gemeinsam suchen sie die Zyklopen und Krank.

„Die Stadt der verlorenen Kinder“ ist ein sehr seltsamer und teilweise verstörender Film. Die Figuren sind einfach zu skurril, aber auch gut. Der verrückte Krank, der träumen will, zahlreiche Assistenz-Klone (gespielt von Dominique Pinon), ein siamesischer Zwilling, der die obdachlosen Kinder ausbeutet, der Zyklopen-Kult und vieles mehr. Für sich genommen wäre das wohl viel zu abstrus, zusammen ergibt es einen sehr guten Film, der unterhält und auch nachdenklich macht.

Vor allem die Kulissen des Films sind großartig, denn sie erzeugen ein völlig neues Paris mit einem eigenen Stil, welches in keine bekannte Epoche unserer Zeit einzuordnen ist. Aber auch die Musik von Angelo Badalamenti untermalt den Film genau richtig. Interessant ist auch, dass der damals 45-jährige Ron Perlman eher wie 25 aussieht.

Wer Jeunets Filme (Delicatessen, Amélie, Mathilde) oder düstere Zukunftsdramen mag, dem wird „Die Stadt der verlorenen Kinder“ sicherlich auch gefallen.

Film: X-Men – First Class

Titel

X-Men – First Class

Genre

Sci-Fi, 2011

Darsteller

James McAvoy, Michael Fassbender, Kevin Bacon, Jennifer Lawrence

Regisseur

Matthew Vaughn

Länge

132 min

Trailer

Englisch

Eric verliert seine Eltern in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges in einem Konzentrationslager in Polen. Aus Hass und Wut heraus entwickelt er dort aber auch seine Kräfte, metallische Gegenstände per Willenskraft zu beeinflussen. Jahre später Anfang der 60er nimmt sich Eric (Michael Fassbender) jeden einzeln seiner Peiniger vor und verfolgt diese um den Globus. Der letzte auf seiner Liste ist Sebastian Shaw (Kevin Bacon), der Erics Mutter persönlich erschossen hat. Bei seinem Rachefeldzug stößt Eric auf Charles Xavier (James McAvoy), der telepathische Fähigkeiten besitzt. Zusammen und mit der Hilfe des CIA machen sich die beiden auf, andere Mutanten auf der Welt zu finden. Gemeinsam müssen sie einen dritten Weltkrieg verhindern, als sich die USA und Russland verfeindet gegenüberstehen.

„X-Men – First Class“ hat mit den Vorgängerfilmen glücklicherweise wenig gemeinsam. Mit dem Prequel, das die „Entstehung“ von Professor X und Magneto erzählt, wie diese Freunde und später Erzfeinde wurden, konnte das Filmstudio und Marvel die irgendwie schleppende Serie wieder in Schwung bringen (ähnlich, wie dies mit „Batman Returns“ auch gelungen ist). Man verabschiedete sich von großen Kämpfen und viel CGI und stellt die Entwicklung der Charaktere in der Vordergrund. Dadurch wirkt der Film erwachsener und ernster – was ihm durchaus gut tut. Die Mutanten im Film sind fast alle noch Teenager und müssen ihren Platz in der Welt noch finden.

Regisseur Matthew Vaughn ist mit dem Film ein echt großer Wurf geglückt. Natürlich ist der Film nicht so gut wie das Vorwerk Kick-Ass, aber mit „Batman Returns“ kann man ihn locker auf eine Stufe stellen. Es gibt von der Technik wenig zu meckern, einzig am Ende sieht man an einigen Stellen, dass der Computer stark unterstützt hat. Keine Ahnung, ob dem Studio das Geld ausgegangen ist, aber einige Szenen sehen einfach nur künstlich aus.

Der Soundtrack von Henry Jackman ist zwar gut, an einigen Stellen aber zu überladen und betonend. In meinen Augen soll die Musik einen Film unterstreichen und betonen, aber nicht dominieren. Das ist nicht immer geglückt.

Die Charaktere sind gut gewählt, auch wenn Banshee und Angel irgendwie doch zu übertrieben wirkten. Aber vor allem das Auftauchen von alten bekannten Helden (neben Magneto und Professor X natürlich) wie Emma Frost (aus X-Men Origins: Wolverine) oder eben Mystique (Jennifer Lawrence) sind großartig, da man als Zuschauer diese bereits irgendwie kennt.

Die Darsteller sind klasse und spielen die volle Bandbreite der Emotionen durch. Jennifer Lawrence hat mir besonders gefallen, weil man bei ihr (neben Beast) am meisten merkt, dass sie ihren Platz in der Welt sucht. (Zusätzlich ist sie die einzige mit Nicht-Angriffsfähigkeiten, was sie mir noch sympathischer macht.) Aber auch James McAvoy als Charles Xavier überzeugt vollauf, sodass man ihm wirklich glaubt, dass er all das durchlebt, was er in den Köpfen anderer Menschen sieht. Großartig sind auch Kevin Bacon und Michael Fassbender. Vor allem Bacons Rolle als deutscher KZ-Arzt am Anfang des Films ist klasse. Da ich den Film im englischen Original sehen konnte, kam dies sogar noch besser heraus. (Und sein Deutsch war echt gut.)

Alles in allem ist „X-Men – First Class“ ein guter Neuanfang für die Serie und man kann nur hoffen, dass es auch in Zukunft so gut weitergeht. Wer Sci-Fi und Comics mag, sollte sich den Film unbedingt anschauen.