Skip to content

Wochenrückblick 17/2014

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Rund um Ubuntu

Ubuntu 14.10 heißt Utopic Unicorn

Mark Shuttleworth hat in seinem Blog den Namen der nächsten Ubuntu-Version 14.10 angekündigt, die auf „Utopic Unicorn“ hören wird.

Mehr Informationen gibt es im Ikhaya-Artikel.

Weitere Quellen: OMG!Ubuntu!, Pro-Linux, heise, Linux-Magazin

Zusammenfassung der OpenWeek

Letzte Woche fand von Dienstag bis Donnerstag wieder eine Ubuntu Open Week statt. Die IRC-Logs aller Vorträge und Gespräche sind nun online verfügbar.

Ubuntu 14.04 LTS DVDs vorbestellbar

Im Canonical-Shop können ab sofort die Desktop- und Server-DVDs für Ubuntu 14.04 LTS „Trusty Tahr“ vorbestellt werden. Die Auslieferung der DVDs wird aber noch etwas Zeit brauchen.

Quelle: OMG!Ubuntu!

Linux-Kernel 3.13 wird von Canonical weitergepflegt

Eigentlich ist die Unterstützung für die Linux-Kernelversion 3.13 bereits ausgelaufen. Canonical hat die Pflege der Version in einem eigenen Git-Repository übernommen, weil er in der neuesten Ubuntu-Version 14.04 LTS „Trusty Tahr“ zum Einsatz kommt. 14.40 soll bis April 2017 mit Sicherheitspatches unterstützt werden, worunter auch der Kernel 3.13 zählt.

Quellen: heise, Golem

Neues rund um Linux

LinuxTag 2014 veröffentlicht Programm

Vom 8. bis 10. Mai 2014 findet in Berlin wieder der LinuxTag statt. Das Programm wurde letzte Woche veröffentlicht und hält insgesamt 160 Vorträge für die Besucher bereit.

Mehr Informationen zum Programm gibt es im Ikhaya-Artikel.

Weitere Quellen: Pro-Linux, heise, Linux-Magazin

Full Circle Magazine #85 veröffentlicht

Das Full Circle Magazine, was sich hauptsächlich mit Ubuntu-Themen beschäftigt, aber auch auf andere Distributionen schaut, wurde als PDF und EPUB in Version #84 veröffentlicht und hält zahlreiche interessante Artikel bereit.

Quelle: Full Circle Magazine

Linux Foundation gründet Core Infrastructure Initiative

Die Core Infrastructure Initiative soll sich um die finanzielle Unterstützung von Open-Source-Kernkomponenten kümmern, die wichtig für alle Systeme und Funktionen sind. Ausgelöst wurde die Initiative durch den Heartbleed-Bug in der OpenSSL-Implementierung. Unterstützer der Initiative sind Firmen wie Amazon, Dell, Facebook, Gogle, IBM, Intel und Microsoft.

Quellen: Linux Foundation, Golem, Linux Magazin, heise, Pro-Linux

Musikalbum für Nerds von Netcat

Die us-amerikanische Band Netcat hat sich für ihr neues Album „Cycles per Instruction“ etwas ganz Besonderes ausgedacht: Das Album wird als Linux-Kernel-Modul zum Selberkompilieren aus dem Quellcode bereitgestellt. Alternativ kann man sich das Album aber auch auf Bandcamp anhören, herunterladen und als limitierte [wikipedia:Musikkassette] kaufen.

Quellen: Pro-Linux, Golem

Spielen unter Linux

Humble Weekly Sale mit neun Linux-Spielen

Das neue Weekly Bundle bietet neun Spiele für Linux, MacOS X und Windows und drei weitere für Windows. Alle Linux-Spiele sind DRM-frei und jeder kann den Preis selbst bestimmen und an die Entwicklerstudios verteilen.

Mehr Informationen gibt es im Blog-Artikel.

Wasteland 2 für Linux

Das postapokalyptische Rollenspiel Wasteland 2 steht ab sofort als Betaversion auf Steam auch für Linux-Nutzer zur Verfügung. Im Zuge einer Kickstarter-Kampagne wurde das Spiel vorfinanziert, die Linux-Portierung ließ aber etwas auf sich warten.

Quelle: Pro-Linux

Hardware und Mobiles

Neuer Raspberry Pi und neues Beagle Bone

Die beiden Mini-Computer Rasberry Pi und Beagle Bone Black bekommen Konkurrenz bzw. kommen in einer neuen Version daher. Der Raspi-Klon „Banana Pi“ hält eine Allwinner-A20-Dualcore-CPU und eine Mai-400-GPU bereit. Dazu gibt es 1 GB Speicher, Ethernet und SATA. Die Revision C des Beagle Bone Black hat 4 GB Flash-Speicher und es wird Debian Linux statt Ångström Linux per Standard installiert.

Quellen: heise, Pro-Linux

HummingBoards von Solid-Run

Das HummingBoard ist wie der Raspberry Pi und das Beagle Bone ein Mini-Computer mit Freescale-Quadcore-CPU, eine Vivante-GC2000-3D-GPU, 2 GB Speicher, Ethernet, HDMI, zwei USB-Ports und einiges mehr.

Quelle: Pro-Linux

Humble Weekly Sale mit neun Linux-Spielen

Mit „Masse samt Klasse“ kann man den aktuelle Humble Weekly Sale beschreiben. Insgesamt zwölf Spiele, von denen neun auch unter Linux spielbar sind, werden diese Woche angeboten und sollen kurz vorgestellt werden.

Das neue Weekly Bundle bietet neun Spiele für Linux, MacOS X und Windows und drei weitere für Windows. Alle Linux-Spiele sind DRM-frei, wie das von den meisten Humble Bundles bekannt ist. Jeder kann den Preis selbst bestimmen und in variablen Anteilen auf die Entwicklerstudios, die Humble-Anbieter und die Hilfsorganisation Direct Relief verteilen.

Die Spiele im Detail

Thomas Was Alone ist ein Spiel über Freundschaft in einem andersartigen Design. Als kleines Rechteck bahnt man sich in dem Jump'n'Run-Geschicklichkeitsspiel anfangs alleine seine Weg durch die Welt, um später neue Freunde zu gewinnen, die einem beim Bestehen des Abenteuers helfen. Das Spiel war bereits im Humble Indie Bundle 8 enthalten.

Stilistisch interessant wirkt Dustforce. In diesem „Aufräumspiel“ übernimmt man die Rolle von – nicht lachen – Hausmeistern, die sehr akrobatisch alle Arten von Müll entfernen müssen. Ob Staub, Laubblätter oder Biomüll, alles wird sehr sprungintensiv weggefegt. Das Spiel war bereits im Humble Indie Bundle 6 enthalten.

Thomas Was Alone

Thomas Was Alone

Dustforce

Dustforce

VVVVVV ist ein 2D-Plattformspiel, bei der man als unerschrockener Wissenschaftsleiter eines abgestürzten Raumschiffes seine Truppe wieder einsammeln muss. In den Levels kann man sich nur nach rechts und links bewegen und die Gravitation umkehren, was aber für genügend Denkarbeit sorgt. Das Spiel war bereits im Humble Indie Bundle 3 enthalten.

CaveStory+ ist die Neuauflage des bekannten Jump'n'Run-Spiels Cave Story. Man übernimmt die Rolle eines namenlosen Helden, der auf einer Insel mit hasenähnlichen Kreaturen gestrandet ist und von dort wieder weg will. Grafik und Sound wurden in der Neuauflage verbessert. Das Spiel war bereits im Humble Indie Bundle 4 enthalten.

Das Roboterabenteuer Puzzle Bots gibt es nur für Windows.

VVVVVV

VVVVVV

Cave Story+

Cave Story+

Wer mindestens 6 US-Dollar zahlt, bekommt noch folgende weitere Spiele dazu.

In dem Aufbauspiel Reus spielt man vier freundliche Giganten, die dabei helfen müssen, die Menschheit aufblühen zu lassen. Hierzu kann man die Erde beeinflussen und Wälder wachsen lassen, sodass sich die Menschen vermehren. Das Spiel war bereits im Humble Indie Bundle X enthalten.

In Limbo spielt man einen kleinen Jungen, der eigentlich nur nicht sterben darf. Die Welt ist dabei in Grau/Schwarz gehalten und besticht einfach durch die visuelle Umsetzung. Limbo hat beim IGF 2010 die Preise für „Excellence in Visual Art“ und „Technical Excellence“ gewonnen. Das Spiel war bereits im Humble Indie Bundle V enthalten.

Reus

Reus

Limbo

Limbo

Lone Survivor richtet sich eher an hartgesottene Spiele-Fans. Obwohl in Pixelgrafik gehalten erinnert das Ambiente des Horror-Survival-Spiels an Silent Hill und Co. und steht diesen in Gruselmomenten in nichts nach. Für die Ausführung wird Adobe Flash benötigt. Das Spiel war bereits im Humble Indie Bundle V enthalten.

In Element4l kontrolliert man die vier Elemente und versucht durch den Einsatz ihrer besonderer Fähigkeiten die physikbasierenden Level zu meistern. Dabei hängt alles von sehr gutem Timing und Geschichlichkeit ab.

Lone Survivor

Lone Survivor

Element4l

Element4l

Für Windows gibt es noch die beiden nur über Steam erhältlichen Spiele Cthulhu Saves the World und Mutant Mudds Deluxe.

Wer mindestens 10 US-Dollar zahlt, erhält den grafisch überaus gut aussehenden Action-Plattformer Teslagrad, in dem man sich als kleiner Junge in einer Steampunk-Welt durchkämpfen muss. Durch verschiedene physikalische Eigenschaften wie Magnetismus oder Induktion kann man die Welt beeinflussen.

Daneben gibt es exlusiv von TSG für alle Käufer ab 40 US-Dollar ein Humble-T-Shirt und einen Schlüsselanhänger sowie ab 100 US-Dollar noch zusätzlich ein weiteres T-Shirt, mehrere Aufkleber mit den Helden der Humble-Spiele und drei Grafikposter mit Konsolenhardware.

Teslagrad

Teslagrad

Für alle Spiele außer Puzzle Bots, VVVVVV, Cthulhu Saves the World und Lone Survivor gibt es den Soundtrack als MP3 und teilweise auch als verlustfreies FLAC-Format zum Download.

Bis auf Reus, Limbo, Element4l und Teslagrad sind alle Spiele in Englisch.

Bundle erwerben

Die Spiele stehen nach dem Kauf für Linux als Direkt-Download oder BitTorrent-Link zur Verfügung. Für alle Spiele gibt es auch Steam-Keys.

Bezahlen kann man wie immer über Kreditkarte, Paypal, Google Wallet, Amazon Payments oderBitcoin. Das Angebot besteht noch bis zum 1. Mai 2014.

Achtung: Vor dem Kauf sollte man zu allen Spielen die Systemvoraussetzung für Linux lesen.

Meinung zum Bundle

Die Mischung ist bei diesem Bundle sehr gut, auch wenn ein Großteil der Spiele schon in früheren Bundles enthalten war. Wer diese aber nicht besitzt oder zumindest an den zwei völlig neuen Linux-Spielen Interesse hat, sollte sich die Spiele anschauen. Vor allem Teslagrad sieht mit seinen handgezeichneten Grafiken sehr gut aus und spielt sich auch entsprechend gut.

Bei Lone Survivor werden bei mir leider keine Spielstände gespeichert oder ich habe nicht gefunden, wo ich diese laden kann.

LaTeX-Beamer mal anders: Ubuntu-Präsentation

Auf der Frühjahrstagung 2014 von DANTE in Heidelberg (zu der ich auch noch einen Bericht schreiben müsste) hielt Axel Kielhorn einen Vortrag zu „Präsentationen mit Beamer“, d.h. wie man mit der Beamer-Klasse von LaTeX Präsentationen erstellen kann.

Er zeigt dabei die zahlreichen verschiedenen Formatvorlagen, die es vordefiniert im Beamer-Paket gibt – die aber auch alle sehr ähnlich langweilig aussehen (was natürlich Geschmackssache ist). Er zeigte auch eine Vorlage von Uwe Ziegenhagen mit dem Kommentar „Und das sieht doch gleich ganz anders aus.“ Ich weiß nicht, ob dies ernst gemeint war, jedenfalls musste ich schmunzeln, da sich in der Vorlage von Uwe sich nicht viel geändert hat.

Dass es auch wirklich anders geht, will ich an den LaTeX-Vorlage zeigen, die ich für meine Firma im Corporate Design erstellt habe. Da ich das hier natürlich nicht zeigen kann, habe ich die Vorlage etwas umgewandelt und eine Ubuntu-Präsentation draus gemacht. Diese sieht wie folgt aus:

In der Beispieldatei kann man die Bilder ein- und ausschalten, die Sprache auf Deutsch oder Englisch umstellen und zwischen zwei verschiedenen Titellayouts wählen. Als Bild habe ich eines der offiziellen Ubuntu-Community-Bilder genommen, konkret dieses hier.

Download der Folien: ubuntubeamer.tar.gz

Ob man die Farbauswahl (es sind die offiziellen offiziellen Ubuntu-Farben) oder das Layout gut findet oder nicht, ist dabei zweitrangig. Das Beispiel soll nur veranschaulichen, dass man mit LaTeX und der Beamer-Klasse auch wirklich etwas ganze Neues erstellen kann. (Dass das Positionieren der Bilder und Blöcke auf der Titelseite ein Kampf war, verschweige ich aber besser einmal ... ;) Das textpos-Paket wollte zumindest im ersten Versuch nichts darstellen, sonst hätte ich das genommen.)

Full Circle Magazine 84 erschienen

Gestern ist die neue Ausgabe des englischsprachigen Magazins Full Circle Magazine erschienen. Themen der 84. Ausgabe sind unter anderem

  • Einführung in Git
  • Python-Programmierung – Teil 53
  • OpenVPN-Verbindung einrichten
  • Ubuntu auf dem Mac
  • Blender-Tutorial – Teil 11b
  • Inkscape-Tutorial – Teil 24
  • Linux Lab: PinguyOS
  • Review: Aduino Starter Kit
  • Kryptowährung – Teil 3
  • Ubuntu Games: Portal 2 Beta und Toki Tori 2+
  • News, Leserbriefe und mehr

Links: Webseite, Forum und Wiki

Von LaTeX nach HTML und EPUB

Wozu die Feiertage alles gut sind … Weil ein Leser nach den konkreten Skripten fragte, wie das mit LaTeX gesetzte freiesMagazin nach HTML und EPUB konvertiert wird, habe ich dazu eine kleine Anleitung geschrieben. Es gab ja schon einmal eine ausführliche Anleitung, wie der prinzipiell Ablauf der Konvertierung ist, aber es fehlten die konkreten Beispiele und Skripte.

Link zur Anleitung

Humble Weekly Oh Man Sale

Zur aktuellen, wöchentlichen Humble-Aktion will ich gar nicht viel sagen, weil die Spiele nicht wirklich gut sind (nach meinem Spielempfinden).

Enthalten sind dieses Mal:

  • The Real Texas – ein Action-Adventure in Minecraft-Klötzchen-Optik
  • Cryptic Sea EP – drei kleinere Arcade-Spiele (Skateboard fahren, Autorennen und Tetris-Verschnitt)
  • Dungeon Hearts – ein gutes Drei-in-einer-Reihe-Spiel mit Rollenspielanleihen
Cryptic Sea EP – Volta

Cryptic Sea EP – Volta

Cryptic Sea EP – Touring Car

Cryptic Sea EP – Touring Car

The Real Texas

The Real Texas

Dungeon Hearts

Dungeon Hearts

Wer mindestens 6 US-Dollar zahlt, erhält noch:

  • Krunch – ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem es auch auf Geschwindigkeit ankommt
  • Foul Play – ein interessantes Beat 'em up in einem Theater (aber nur für Steam!)
  • Legend of Dungeon – ein Rollenspiel mit bunter Grafik
Krunch

Krunch

Legend of Dungeon

Legend of Dungeon

Wer mindestens als 10 US-Dollar zahlt, erhält noch:

Alle Spiele bis auf Foul Play (was ich aber nicht getestet habe) sind in Englisch. Für alle, außer für Cryptic Sea, gibt es auch den Soundtrack als MP3 zum Download.

Bezahlen kann man wie immer über Kreditkarte, Paypal, Google Wallet, Amazon Payments oder Bitcoin. Das Angebot besteht noch bis zum 24. April 2014.

Achtung: Vor dem Kauf sollte man zu allen Spielen die Systemvoraussetzung für Linux lesen.

Meinung zum Bundle

Lohnt sich der Kauf? Für mich nicht wirklich. „Cryptic Sea EP“ ist eine Beta-Version, was man merkt, denn der Skateboard-Teil lief bei mir nicht los und auch die anderen beiden Teile sind nicht sehr gut. „The Real Texas“ hatte eine interessante Anfangsstory, aber grafisch spricht es mich gar nicht an. „Foul Play“ ist nur für Steam und fällt daher raus. „Krunch“ ist nett, bietet aber auch nichts besonderes, was es nicht schon einmal (besser) gab. „Legend of Dungeon“ und „Dungeon Hearts“ sind die einzigen zwei Spiel, die mich interessiert haben.

Bei „Dungeon Hearts“ fand ich die Idee, Rollenspielelemente mit Pattern Matching zu verbinden, recht interessant. Das kannte ich schon von „Puzzle Quest“ (für Windows), was ich sehr mochte, hier geht es aber mehr um Geschwindigkeit. Leider merkt man, dass das Spiel eher für ein Tablet gemacht ist, weil die Mauswege oft sehr lang sind und man nicht schnell genug hinterherkommt. Dennoch ein sehr nettes Spiel für zwischendurch.

Und „Legend of Dungeon“ spielt sich ebenfalls ganz nett und sieht trotz der Pixelgrafik ganz gut und bunt aus. Vor allem Licht-Elemente wurden gut eingesetzt. Nur die Bedienung des Inventars ist ein Graus.

Review: Papers, Please

Die folgenden Tagebucheinträge wurden nach der Entlassung des Genossen XXXXXXX in seiner Wohnung in der XXXXXXXX-Straße beschlagnahmt. Alle persönlichen Daten wurden geschwärzt.

Tagebucheinträge

22. November 1982

„Heute ist mein Glückstag! Ich erhielt heute ein Schreiben, dass ich die Arbeitslotterie des Monats gewonnen habe. Ich hatte mich zuerst gewundert, weil ich an keiner Lotterie teilgenommen habe. Aber da man nicht jeden Tag etwas gewinnt, habe ich mich trotzdem gefreut.“

„Der Gewinn ist eine neue Arbeitsstelle in Grestin. Unsere großartige Führung in Arstotzka will die Grenzen nach Kolechien öffnen und jemand muss natürlich die ehrenvolle Aufgabe übernehmen, die Einreisenden zu kontrollieren. Ich freue mich wahnsinnig, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf.“

„Meine Frau XXXXXX und mein Sohn XXXXX ziehen gleich mit in die neue Wohnung ein. Auf die Mitnahme meiner Schwiegermutter hätte ich verzichten können. Auch wenn mir unsere aktuelle Wohnung der Klasse 6 in XXXXXX gefällt, wird die neue der Klasse 8 in Ost-Grestin sicher nicht schlecht sein.“

„In der Zeitung steht mein neuer Job.”

„In der Zeitung steht mein neuer Job.”

23. November 1982

„Mein erster Arbeitstag bei der Grenzstelle. Ich musste mich am Anfang durch das Handbuch wühlen, aber prinzipiell sind die Regeln einfach: Arstotzkaner mit gültigem Pass dürfen rein, der Rest nicht. Immerhin zwölf Leute konnte ich so abfertigen. Ich fand es etwas schade, dass nicht jeder in unser schönes Arstotzka einreisen darf, aber das hat sicherlich seine Gründe.“

„Meine Grenzkabine ist gemütlich, aber nicht sehr groß. Vor allem der Lautsprecher, mit dem ich ‚Es lebe Arstotzka!‘ und ‚Nächster!‘ in die Menge brüllen darf, macht mir viel Freude.“

„Es lebe Arstotzka.“

„Es lebe Arstotzka.“

24. November 1982

„Heute ist etwas Tragisches passiert. Es steht sicherlich morgen in allen Zeitungen. Ein Terrorist ist bei der Einreise einfach über die Absperrung gesprungen und hat eine Rohrbombe auf einen Grenzsoldaten geworfen. Es war grauenhaft …“

„Und das auch noch an dem Tag, an dem unsere großartige Regierung die Einreisebestimmungen gelockert hat. Eigentlich durfte jeder mit gültigem Pass einreisen. Ich denke, das wird sich ab morgen ändern.“

25. November 1982

„Wie erwartet sind die Prüfungen jetzt wesentlich strenger – was für mich mehr Arbeit bedeutet. Es gab viele neue Regeln, die ich beachten muss. Jeder Ausländer muss einen Einreisebeleg vorlegen, dessen Datum ich prüfen muss.“

„Insgesamt gefällt mir die Arbeit gut. Es ist nicht so anspruchsvoll, aber man sieht viele Menschen.“

<H4> 26. November 1982

„Hätte ich mich gestern nur nicht beschwert. Einreisebelege sind wegen des blühenden Schwarzmarktes nicht mehr erlaubt und ich muss jetzt Einreise-Genehmigungen prüfen. Name, Passnummer und Einreisegrund müssen alle geprüft werden und stimmen. Immerhin komme ich so mit den Leuten etwas ins Gespräch, es ist aber dennoch anstrengend.“

„Vor allem bin ich durch die vielen Prüfungen nicht mehr so schnell. Gerade einmal sechs Personen konnte ich kontrollieren. Aber ich will keinen Fehler machen. Da ich nur fünf Krediteinheiten pro Kontrolle bekomme, reicht das Geld gerade einmal für Miete (die heute auch noch erhöht wurde) und Heizung. Immerhin hatte ich etwas Geld gespart, um Essen für meine Familie kaufen zu können.“

„Als Grenzschützer muss ich jeden Pass genau kontrollieren.“

„Als Grenzschützer muss ich jeden Pass genau kontrollieren.“

27. November 1982

„Da es gestern so langsam voran ging, wollte ich heute etwas schneller arbeiten. Die Ersparnisse halten nicht ewig als Reserve. Dummerweise sind mir dabei mehrere Fehler passiert. Ich habe einige Leute wohl fälschlicherweise weggeschickt, obwohl sie einreiseberechtigt waren. Und ein oder zwei sind wohl durch meine Kontrolle geschlüpft, obwohl ihre Daten nicht gepasst haben.“

„Jede meiner Entscheidungen wird wohl von höherer Ebene noch einmal geprüft, wie auch immer die das machen. Jedenfalls gab es erst zwei Ermahnungen und danach durfte ich fünf Krediteinheiten Bußgeld pro Fehler bezahlen. Im Endeffekt habe ich heute nichts verdient, was ich meiner Frau natürlich nicht sagen kann.“

„Die Ersparnisse reichen leider nicht mehr für Heizung und Essen. Ich hoffe, dass mir meine Familie es abnimmt, dass bei Bauarbeiten was an den Heizungsrohren kaputt gemacht wurde.“

28. November 1982

„Heute war ein schlimmer Tag. Das Ministerium hat mir einen Arrest-Knopf in die Kabine eingebaut. Jedes Mal, wenn ich jemand Verdächtigen bemerke, soll ich den drücken. Ich dachte mir nichts dabei und als ich ihn drückte, ging ein Alarm los und zwei Wachen führten den Mann vor mir weg. Ich will gar nicht wissen, was sie jetzt mit ihm machen.“

„Zusätzlich ist meine ganze Familie krank, weil es hier so saukalt ist. Ich habe heute wieder nicht genug Geld nach Hause gebracht, um Miete, Heizung und Essen zu bezahlen. Zusätzlich brauchte ich auch noch Medikamente für XXXXXXX und XXXXXXX. Ich glaube, wir müssen, das Essen rationieren.“

„Entweder Essen oder Medikamente für die Familie …“

„Entweder Essen oder Medikamente für die Familie …“

29. November 1982

„Ich kann nicht mehr! Drei weitere Leute mussten wegen mir abgeführt werden. Ich hätte sie ja gerne durchgelassen, denn sie sahen echt nicht wie Terroristen aus. Aber ich hatte davor schon zwei Fehler gemacht und jeder weitere hätte wieder negative Krediteinheiten bedeutet.“

„XXXXXXX ist wieder gesund, aber XXXXXXX hat den Tag nicht überlebt. Ich weiß, man sollte das nicht sagen, aber ich konnte sie eh nie leiden. Ich versuche natürlich dennoch XXXXXXX zu trösten, aber mir scheint, sie gibt mir die Schuld daran.“

30. November 1982

Als ich heute nach Hause kam, lag ein Brief vom Ministerium auf dem Tisch. Weil wegen mir ein Familienmitglied gestorben ist und die Partei nur erfolgreiche Mitarbeiter in ihren Reihen wissen will, wurde ich entlassen. Die Wohnung wurde uns gekündigt. Morgen werde ich mich an den Grenzübergang nach Kolechien stellen. Hoffentlich sind deren Auflagen für eine Einreise nicht so streng wie bei uns …“

Zahlen und Fakten

„Papers, Please“ ist ein sehr ungewöhnliches Spiel. Der Startbildschirm und die militärische Musik zeigen es deutlich, dass man kein Highend-Grafik-Spiel erwarten kann. Dafür überzeugt „Papers, Please“ durch moralische Entscheidungen, die dem eigentlichen Spielziel, Fehler in einem Suchbild zu finden, oft entgegenlaufen.

Titelbildschirm von „Papers, Please“.

Titelbildschirm von „Papers, Please“.

Das macht das Spiel dann auch aus, denn man muss schon zweimal überlegen, ob man immer nach Vorschrift arbeitet oder eine Familie, die den Grenzübergang passieren will, trennt, weil bei einer Person der Pass abgelaufen ist. Teilweise haben Entscheidungen sogar Auswirkungen, die in der Zeitung am nächsten Tag aufgegriffen werden.

Durch die Bestrafung von Fehlern überlegt man sich auch zweimal, ob man absichtlich jemanden die Grenze überqueren lässt, der eigentlich nicht dürfte. Grob gerechnet muss man jeden Tag mindestens zwölf Personen korrekt kontrollieren, damit man Miete, Heizung und Essen bezahlen kann. Reicht das Geld nicht aus, muss man entweder Heizung oder Nahrung streichen, was sich auf die Gesundheit der Familienmitglieder auswirkt. Eine wissentliche Fehlentscheidung kann sich also auf die eigene Familie auswirken.

Leider kann man deswegen auch nicht einfach die Regeln des Spiels über den Haufen werfen, in dem man einfach alle Menschen einreisen lässt, was bei freien Grenzen ja toll wäre. Das System bestraft einen so stark, dass man so keine zwei Tage weit kommt.

„Papers, Please“ selbst kann man beispielsweise über Steam oder den Humble Store erstehen. Der Preis liegt bei ca. 9 US-Dollar. Das Spiel liegt in verschiedenen Sprachen vor, unter anderem auch Deutsch.

Typographie lernen mit Type:Rider

Im aktuellen Humble Bundle befindet sich ein Spiel namens Type:Rider. Da es sich nicht um ein simples Geschicklichkeitsspiel handelt, will ich etwas mehr dazu schreiben.

In Type:Rider versucht man mit zwei rollenden Kreise (als Anlehnung an einen umgekippten Doppelpunkt) sich seinen Weg durch die einzelnen Levels zu bahnen. Effektiv kann man nur mit den Pfeiltasten rollen und mit der Leertaste hüpfen. Dies ist also alles andere als besonders. Besonders ist aber der Levelaufbau.

Type:Rider-Titel Hintergrundinformationen

Jedes Level besteht aus vier Abschnitten und beschäftigt sich mit einer bestimmten Epoche der Typographie. Von den ersten Höhlenmalereien über die Hieroglyphen zum Buchdruck, der Typenradschreibmaschine und dem Internet. Jedes Level ist dabei nach einer bekannten Schriftart benannt. Es fängt mit Gothic und Garamond an, später trifft man natürlich auch Times und Helvetica und alles findet in Pixel seinen Abschluss.

Gutenberg Baskerville

Die Level sind dabei nicht mit Wiesen und Wäldern angehäuft, wie man das von anderen Geschichlichkeitsspielen gewohnt ist, sondern werden entweder komplett nur aus Buchstaben der jeweiligen Schriftart oder aus bekannten Objekten der jeweiligen Epoche dargestellt. So muss man beispielsweise über die Leitung eines Morseapparates springen oder mit der Type einer Schreibmaschine eine Kugel werfen. Die Macher haben sich dabei ein sehr schönes und abwechslungsreiches Leveldesign ausgedacht. Ebenso unterlegt die Musik das Spielgeschehen sehr gut.

Offset-Druck Metropolis

In jedem Level muss man die einzelnen Buchstaben von A-Z aufsammeln. Zusätzlich gibt es versteckt noch ein Kaufmanns-Und & zu finden. Daneben kann man mehrere Sterne einsammeln, die jeweils einzelne Informationen zu der Epoche beschreiben. So lernt man etwas über die verschiedenen Druckverfahren oder auch die wichtigen Leute hinter den Schriften oder Erfindungen.

Wer sich für Typographie interessiert und am besten noch gerne spielt, ist mit Type:Rider gut beraten. Alternativ kann man auch sein Kind spielen lassen und führt sich nur die Hintergrundinformationen später alleine zu Gemüte. Finanziert wurde das Spiel im Übrigen vom europäischen Kultursender arte.

Schnee Space Invaders

Das Spiel gibt es im Humble Bundle für Windows, MacOS X, Linux und Android. Bei mit unter Linux ist es leider nur auf Englisch verfügbar, angeblich gibt es das Spiel aber auch in Deutsch, was vor allem für die zahlreichen Hintergrundinformationen hilfreich wäre.

Wochenrückblick 14/2014

Der Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche rund um Ubuntu, Linux und Open Source Revue passieren.

Rund um Ubuntu

Dash-Online-Suche per Standard ausgeschaltet

Im September 2012 führte Canonical die Amazon-Shopping-Linse in die Unity-Suche ein, die alle Suchanfragen auch über den Canonical-Server an Amazon weiterleitet. Die Kritik war damals sehr groß und es hat zwei Jahre gedauert, bis die standardmäßige Aktivierung wieder deaktiviert werden soll.

Mehr Informationen gibt es im Ikhaya-Artikel.

Weitere Quellen: OMG! Ubuntu!, Golem

Ubuntu One beendet seinen Dienst

Canonicals Onlinespeicherdienst Ubuntu One und den Musikdienst Ubuntu One Music Store stellen ab sofort bzw. ab Juni 2014 ihren Dienst ein. Bereits seit Anfang April kann man keine Musik mehr kaufen oder Speicherplatz mieten. Die aktuellen Nutzer werden an vergleichbare Angebote wie Dropbox oder Google Drive verwiesen.

Mehr Informationen gibt es im Ikhaya-Artikel.

Weitere Quellen: OMG! Ubuntu!, Pro-Linux, heise open, Golem, Linux-Magazin

Offizielles Xubuntu-Wallpaper vorgestellt

Das neue Xubuntu-Wallpaper für Trusty Tahr wurde hochgeladen und präsentiert endlich wieder die bekannte Xfce-Maus. Der Stil orientiert sich dabei an dem neuen Origami-Design des Ubuntu-Wallpers, was vor kurzem vorgestellt wurde.

Quelle: OMG! Ubuntu!

Ubuntu Online Summit im Juni

Jono Bacon hat in seinem Blog den Termin für den ersten Ubuntu Online Summit vorgestellt. Vom 10. bis 12. Juni 2014 findet die Veranstaltung wieder online via Google Hangout statt, soll aber nicht so stark auf Entwicklerthemen zielen wie der Ubuntu Developer Summit.

Neues rund um Linux

GEMA-Alternative C3S startet durch

Die Cultural Commons Collecting Society, kurz C3S, ist nun eine eingetragene europäische Genossenschaft. Wenn die Anmeldung beim Deutsches Patent- und Markenamt noch klappt, kann die Musikverwertungsgesellschaft ihren Betrieb aufnehmen. Die C3S bildet dabei eine Alternative zur GEMA, sodass Künstler auch einzelne Werke, die unter freien Lizenzen (wie Creative Commons) liegen, verwerten können.

Quellen: Pro-Linux, heise open, Linux -Magazin

Spielen unter Linux

Humble Bundle: PC and Android 9

Ein neues Humble Bundle bietet sechs Spiele für Linux, MacOS X, Windows und Android, darunter das Point&Click-Adventure „Broken Sword 2“, das Rollenspiel „Ravensword: Shadowlands“, die Physiksimulation „Bridge Constructor“, das Puzzlespiel “Type:Rider“, das Tower-Defense-Spiel „Kingdom Rush“ und das RPG „Knight of Pen and Paper“. Das Spielepack gibt es wieder DRM-frei und zum Selbstbestimmungspreis.

Mehr Informationen gibt es im Blog-Artikel.

Weitere Quellen: Pro-Linux

System Shock 2 für Linux

15 Jahren nach der Erstveröffentlichung unter Windows steht das sci-Fi-Actionrollenspiel „System Shock 2“ nun für Linux über Steam zum Download bereit. Es handelt sich dabei aber um keine native Portierung, sondern es wird Wine als Wrapper eingesetzt.

Quelle: Pro-Linux

Neue Unreal-Engine für Linux

Spieleschmiede Epic hat angekündigt, dass die neue Version ihrer Unreal Engine 4 auch unter SteamOS und anderen Linux-Distributionen laufen wird. Nach der CryEngine bietet somit ein zweites großes Entwicklerstudio ihre Spiele-Engine für Linux an.

Quellen: heise open, Golem

Hardware und Mobiles

Minnow Board Max von Intel

Eine weitere Open-Source-Platine will den Markt erobern. Intel stellte das Minnowboard Max vor, einem Mini-Computer mit 1GHz-Atom-Prozessor und integrierter Intel-HD-Grafik. Die Platine soll dabei nur 99 Euro kosten und unterstützt derzeit die Systeme Debian, Yocto und Android 4.4.

Quellen: Golem, heise open, Pro-Linux

Offener Grafiktreiber für den Raspberry Pi

Für den Minirechner Raspberry Pi, in dessen Inneren eine Videocore-IV-GPU von Broadcom werkelt, verfügt nun über einen freien Grafiktreiber, der von Simon Hall entwickelt wurde. Der Treiber muss aktuell noch manuell in den Linux-Kernel einkompiliert werden, demnächst sollen aber die gängigen Distributionen wie Raspbian diesen direkt integrieren.

Quelle: Golem, heise open

Sailfish OS für Nexus 4

Jolla hat ihr mobiles Betriebssystem Sailfish OS auf das Nexus 4 portiert und bietet Images zum Download an. Zusätzlich arbeitet man auch an einer Portierung für das Nexus 7 und das Samsung Galaxy S3. Derzeit bietet die Portierung aber noch nicht alle Funktionen der Geräte ab, so scheint selbst ein Telefonieren nicht möglich zu sein und auch Kamera, GPS und Bluetooth funktionieren nicht.

Quelle: heise open

freiesMagazin 04/2014 erschienen

freiesMagazin 04/2014 Titelseite

Heute ist die Aprilausgabe von freiesMagazin erschienen und bringt viele spannende Artikel aus den Bereichen Linux und Open Source mit.

Inhalt der Ausgabe 04/2014

  • Der März im Kernelrückblick
  • Hidden in Plain Sight: Netzlaufwerke ausspähsicher nutzen
  • Kurztipp: Heimcontainer oder Datentresor ohne TrueCrypt
  • Ein Blick auf Octave 3.8
  • Neues von Redis
  • Äquivalente Windows-Programme unter Linux – Teil 5: Internet-Programme (1)
  • Ein Einstieg in LIRC mit inputlirc
  • Im Test: PocketBook Touch 622
  • PyLadies Vienna – Interview mit Floor Drees
  • Rezension: Linux-Kommandoreferenz
  • Rezension: Kanban in der IT
  • Rezension: Raspberry Pi programmieren mit Python
  • Leserbriefe und Veranstaltungen

Downloads

Unter der Adresse http://freiesmagazin.de/mobil/ findet man immer die aktuelle und alle bisher erschienenen HTML- und EPUB-Ausgaben. Auf der Magazin-Seite können die letzten drei Ausgaben von freiesMagazin abgerufen werden, ältere Ausgaben findet man im Archiv.

Kontakt

Wer jeden Monat an die neue Ausgabe erinnert werden will, kann auch den RSS-Feed abonnieren. Leserbriefe mit Lob, Kritik, Anregungen oder Fragen und neue Artikelvorschläge können an die Redaktion geschickt werden.